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Die Wilhadikapelle auch Willehadikapelle Wilhadikirche oder einfach St Wilhadi genannt war neben dem Bremer Dom einer der altesten Kirchenbauten in Bremen Sie wurde im 9 Jahrhundert als Grabkapelle fur Willehad den ersten Bremer Bischof errichtet im 16 Jahrhundert profaniert und im 19 Jahrhundert abgerissen Die Wilhadikapelle unterhalb des Domes im Stadtplan von Braun und Hogenberg aus dem Jahr 1598Geschichte BearbeitenDie Wilhadikapelle wurde Anfang des 9 Jahrhunderts von Bischof Willerich fur seinen 789 verstorbenen Vorganger Willehad direkt sudlich vom Dom im Gebiet des befestigten Dombezirks erbaut Diese erste Wilhadikirche von der keine Abbildungen erhalten sind diente als Kapelle der Domburg und als Ort der Verehrung Willehads bis Bischof Ansgar die Gebeine des Heiligen in den Dom umbetten liess sein Grab gilt heute als verschollen Im Jahr 1013 wurde der kleine weitgehend aus Holz errichtete Bau durch einen Brand zerstort In der Folge liess Bischof Unwan St Wilhadi als zunachst turmlosen einschiffigen romanischen Feldsteinbau mit einer Lange von 27 Metern einer Breite von 7 40 Metern und einer halbrunden Apsis neu errichten Bischof Adalbert I grundete 1050 die Propsteien hier Kloster St Wilhadi und St Stephani Bischof Adalbert II ubertrug 1139 dem Kollegiatstift von St Wilhadi das Heiligtum der inzwischen eingegangenen Stephani Probstei auf dem Steffensberg nordwestlich der Marktsiedlung 1 Die dort neu errichtete Kirche trug zunachst sie den Namen St Wilhadi und St Stephani oder kurz St Wilhadi Ihr Pfarrsprengel umfasste ausser dem Stephaniviertel auch die Dorfer Utbremen und Walle Erst mit der Reformation setzte sich der Name St Stephani durch Die Wilhadikapelle im Dombezirk war ab 1187 dem im selben Jahr auf Grundlage einer Armenstiftung des Namenspatrons von Erzbischof Hartwig II gegrundeten Ansgaristift unterstellt 2 Dieses tauschte sie 1221 mit dem Domkapitel gegen die von dem Privatmann Gerhard von Kemnade errichtete Jacobikirche 3 Nach einem Streit mit der Kirche Unser Lieben Frauen legte das Domkapitel 1287 fest dass in der Stadt Bremen verstorbene Pilger und andere Reisende auf dem Friedhof der Wilhadikapelle beizusetzen seien und in der Kapelle deren Totenmessen zu lesen seien Sie hatte inzwischen einen Turm erhalten Als dieser um 1300 niederbrannte wurde das Gotteshaus zu einer ansehnlichen dreischiffigen Kirche mit gotischen Chor und einer Lange von 37 80 Metern und einer Breite von 19 60 Metern erweitert An der Westseite wurde ein neuer Turm mit quadratischen Grundriss und Pyramidendach errichtet Nach dem Ausbau wurde sie zur Pfarrkirche fur die im Dombezirk wohnenden Laien und blieb dies bis zur Reformation in Bremen Die Wilhadikapelle wurde von der Lateinschule des Doms unterhalten 4 5 Im Zuge der Reformation wurde St Wilhadi 1527 geschlossen und als Zeughaus verwendet Als der Bremer Rat Ende des 16 Jahrhunderts die ehemalige Klosterkirche St Katharina zum stadtischen Zeughaus umfunktionierte wurde die Wilhadikapelle als Hopfenspeicher genutzt weshalb die Kapelle auch als Hoppenkarke Niederdeutsch fur Hopfenkirche bezeichnet wurde Spater wurde das Gebaude als Packhaus und Weinlager verwendet Das Gemauer verfiel zusehends so dass 1726 der einsturzgefahrdete Turm abgetragen werden musste Die von Berend Klinge 1456 gegossene Glocke der Kapelle wurde im Turm des Ostertors aufgehangt der in der Folge auch Die Glocke genannt wurde 6 1820 wurden Teile des Kirchenschiffs abgerissen und 1860 anlasslich des Baus der Neuen Borse am Marktplatz der Rest des Bauwerks so wie alle angrenzenden Hauser des Viertels Bei den Abbrucharbeiten wurden die Fundamente der ehemaligen Apsis und ein reichverziertes romanisches Kapitell gefunden 7 Einzelnachweise Bearbeiten Bremer Urkundenbuch 27 August 1139 Erzbischof Adalbero II verlegt das Wilhadikapitel auf den Stephaniberg und erteilt der Kirche die die Bremer Burger dort zu bauen versprochen haben das Pfarrrecht innerhalb der Stadt fur alle Burger die vom Haus Elverici bis zum Stephaniberg wohnen sowie fur die Dorfer Utbremen und Walle Grundungsurkunde des Ansgarikapitels vom 1 Mai 1187 lateinisch Denkmale der Geschichte und Kunst der Freien Hansestadt Bremen Dritte Abtheilung Die Bremischen Kirchen Zweiter Theil Die Pfarr und Ordenskirchen S 24 ff Die Kirch St Anscharii S 26 27 An Weser und Jade 12 Jahrhundert Abgerufen am 30 Oktober 2010 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X S 987 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X S 653 Rudolf Stein Romanische gotische und Renaissance Baukunst in Bremen Hauschild Verlag Bremen 1962 S 20 Literatur BearbeitenAndreas Ropcke Hrsg Willehad das Leben des hl Willehad Bischof von Bremen und die Beschreibung der Wunder an seinem Grabe Schunemann Verlag Bremen 1982 ISBN 3 7961 1738 4 Rudolf Stein Romanische gotische und Renaissance Baukunst in Bremen Hauschild Verlag Bremen 1962 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Georg Barkhausen Wilhelm Olbers Focke Bericht uber die Ausgrabungen beim Bau der neuen Borse zu Bremen In Historische Gesellschaft Bremen Hrsg Bremisches Jahrbuch Band 1 Bremen 1863 S 12 Online bei der Staats und Universitatsbibliothek 53 075277777778 8 8080555555556 Koordinaten 53 4 31 N 8 48 29 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhadikapelle amp oldid 230194771