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Der Wiesen Schwingel Festuca pratensis feˈstuːka praːˈteːnsɪs Syn Lolium pratense Huds Darbysh ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schwingel Festuca innerhalb der Familie der Sussgraser Poaceae gehorendes dieses formenreiche Wiesengras und Obergras ist im Wirtschaftsgrunland ein weit verbreitetes weidefestes und vom Vieh gerne gefressenes Futtergras Wiesen SchwingelWiesen Schwingel Festuca pratensis SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Gattung Schwingel Festuca Art Wiesen SchwingelWissenschaftlicher NameFestuca pratensisHuds Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Hybride 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Verwendung und Anbau 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Blutenstand von Festuca pratensis subsp pratensis nbsp Ahrchen von Festuca pratensis subsp pratensisVegetative Merkmale Bearbeiten Der Wiesen Schwingel ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 30 bis 120 Zentimetern erreicht Mit kurzen Rhizomen bildet er lockere Horste und neigt kaum zu geschlossener Rasenbildung Seine Halme wachsen aufrecht bis bogig aufsteigend Die kahlen Blattscheiden sind bis zur Basis offen und auf dem Rucken gerundet Jene der Grundblatter sind braun und zerfasernd Die dunkelgrunen Laubblatter werden 20 Zentimeter lang und bis 5 Millimeter breit Sie sind schlaff und in eine feine Spitze verschmalert Die Blattunterseite ist glanzend Die Spreitenbasis tragt spitze Blattohrchen Die Blatthautchen sind mit weniger als 1 Millimeter vergleichsweise kurz Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis Juli Der rispige Blutenstand ist einseitswendig aufrecht oder zuweilen etwas uberhangend bis zu 15 Zentimeter lang und erscheint mehr oder weniger zusammengezogen Der kleinere der unteren Rispenaste tragt ein bis drei Ahrchen Die Ahrchen enthalten sieben oder acht Blutchen sind schmal elliptisch hell grun manchmal purpurfarben uberlaufen Die Hullspelzen sind lanzettlich und gestutzt Die Deckspelzen sind breit lanzettlich mit zugespitztem oberen Ende und ungekielt Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 1 Hybride BearbeitenDer Wiesen Schwingel hybridisiert mit dem Deutschen Weidelgras Lolium perenne zum Gattungsbastard Gewohnlicher Schwingel Lolch auch Schweidel genannt x Festulolium loliaceum Huds P Fournier Der Name Schweidel ist eine Bildung aus Schwingel Festuca und Weidelgras Lolium Vorkommen BearbeitenDas ursprungliche Verbreitungsgebiet des Wiesen Schwingel umfasst Europa und das gemassigte Asien bis Sibirien und zum Himalaja Auch auf den Azoren kommt es vor Es wurde nach Sudwestasien in die Neue Welt Australien und Neuseeland eingefuhrt und ist seither fast weltweit verbreitet 2 Der Wiesen Schwingel kommt in Mitteleuropa allgemein sehr haufig vor Er gedeiht in Mitteleuropa meist in luftfeuchten nebel und taureichen Lagen in Kustennahe oder in Tallagen Er kommt bis in die montane Hohenstufe vor und dringt mit der Dungung durch die Landwirtschaft auch in die Hochalpen ein Man findet ihn auf Wiesen und Weiden selten unter Baumen Er gehort den frischen bis wechselfeuchten Pflanzengesellschaften des Grunlandes Molinio Arrhenatheretea an Der Wiesen Schwingel gedeiht in Mitteleuropa meist an feuchten bis wechselfeuchten bei starker Wasserbewegung auch massig nassen Standorten und ist auf fruchtbaren und schwach verdichteten humosen Boden wie Auelehmboden Tonboden oder auch auf melioriertem Moorboden zu finden Sandboden werden nur besiedelt wenn sie kalkreich durchfeuchtet und nahrstoffreich sind Saure heisse flachgrundige rohhumusreiche Boden werden dagegen gemieden Er ist winterhart nicht salzempfindlich und ubersteht auch langere Uberstauung langere Durre oder starke Beschattung vertragt er jedoch nicht In den Allgauer Alpen steigt Festuca pratensis subsp pratensis in Vorarlberg an der Bergstation der Kanzelwandbahn bis etwa 1900 Metern Meereshohe auf 3 Festuca pratensissteigt in Graubunden am Puz de Grun bei Mundaun und im Kanton Wallis bei Saas Fee bis 2000 Meter auf 4 Die Unterart Festuca pratensis subsp apennina steigt in den Gurktaler Alpen an der Sudwestseite des Gregerlnock bis 2200 Meter auf 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3w massig feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 5 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Festuca pratensis erfolgte 1762 durch William Hudson in Flora Anglica S 37 Er wird von manchen Autoren auch als Lolium pratense Huds Darbysh in die Gattung Lolium gestellt 2 Je nach Autor gibt es wenige Unterarten 2 Festuca pratensis subsp pratensis Syn Lolium pratense subsp pratense Sie kommt von Europa bis Sibirien und dem Himalaja vor und auch auf den Azoren 2 Festuca pratensis subsp apennina De Not Hackel ex Hegi Syn Lolium pratense subsp apenninum De Not Banfi Bracchi amp Galasso Lolium apenninum De Not Ardenghi amp Foggi Festuca apennina De Not Bei ihr sind die Deckspelzen begrannt und die Granne wird bis halb so lang wie die Deckspelze 4 Sie kommt in Italien und im westlichen Griechenland vor 2 Nach POWO kommt sie in Frankreich Deutschland Italien in der Schweiz in Osterreich Polen Ukraine Rumanien Griechenland und im fruhere Jugoslawien vor 2 Verwendung und Anbau BearbeitenDer Wiesen Schwingel gehort zu den wertvollsten Futtergrasern des Grunlandes ist weidefest und wird von allen Tieren gerne gefressen Er bringt nach der Ansaat jedoch erst im zweiten oder dritten Jahr den vollen Ertrag und wird je nach Saatmischung oder Artenzusammensetzung bis dahin leicht von raschwuchsigen Arten Weidelgras Knaulgras Glatthafer verdrangt Er eignet sich am besten fur nasse Wiesen mit einem langlebigen Klee Gras Gemisch mit einem geringen Anteil an Weidelgras Lolium Er wird durch Nasse Beweidung und Mahd gefordert bei zu hoher Stickstoffdungung durch schnellwuchsige Arten dagegen verdrangt Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Heinz Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht UTB fur Wissenschaft Grosse Reihe Band 8104 5 stark veranderte und verbesserte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1996 ISBN 3 8252 8104 3 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 S 663 667 Ernst Klapp Taschenbuch der Graser Erkennung und Bestimmung Standort und Vergesellschaftung Bewertung und Verwendung Paul Parey Berlin 1983 ISBN 3 489 60810 0 Jurke Grau Bruno P Kremer Bodo M Moseler Gerhard Rambold Dagmar Triebel Graser Sussgraser Sauergraser Binsengewachse und grasahnliche Familien Europas Steinbachs Naturfuhrer 19 Mosaik Munchen 1990 ISBN 3 570 03695 2 Einzelnachweise Bearbeiten Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 209 a b c d e f Datenblatt Lolium pratense Huds Darbysh bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 199 a b c Hans Joachim Conert Familie Poaceae S 549 551 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1994 ISBN 3 489 52020 3 Festuca pratensisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 2 August 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Festuca pratensis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wiesen Schwingel FloraWeb de Wiesen Schwingel In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 bei Den virtuella floran schwed Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Bilder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiesen Schwingel amp oldid 236263435