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Der Weissenstein ist ein 668 m u NHN 1 hoher Berg auf der Munchberger Hochflache bei Stammbach im Ubergangsbereich vom Frankenwald zum Fichtelgebirge WeissensteinWeissensteinturmHohe 668 m u NHNLage Oberfranken BayernGebirge Ubergangsbereich Frankenwald FichtelgebirgeKoordinaten 50 7 48 N 11 41 25 O 50 129994 11 690379 668 Koordinaten 50 7 48 N 11 41 25 OWeissenstein Fichtelgebirge Bayern Gestein EklogitBesonderheiten Weissensteinturm AT Gasthaus neben dem TurmAngeschliffenes EklogitgesteinWeissensteinquelleNaturliche Eklogitformation am Fuss des TurmesInhaltsverzeichnis 1 Lage und Besonderheiten 2 Geotop 3 Geschichte 4 Weissensteinturm 5 Gasthaus 6 Weissensteinverein 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Besonderheiten BearbeitenAm Weissenstein treffen die Landkreise Hof Bayreuth und Kulmbach zusammen Er ist der Hausberg des Marktes Stammbach auf dessen Gebiet sich auch der hochste Punkt befindet Die Besonderheit des Weissensteins als Geotop und Teil des Geoparks Bayern Bohmen ist seine Beschaffenheit Er besteht im Wesentlichen aus Eklogiten Auf dem Gipfel befindet sich die Einode Weissenstein mit einem traditionsreichen Gasthaus und der ganzjahrig geoffnete Weissensteinturm Neben einem Netz von Wanderwegen ist der Weissenstein Etappenziel des Qualitatswanderweges Frankisches Steinreich Der Waldpflegeparcours ist ein Rundwanderweg im Gipfelbereich der uber moderne Waldbewirtschaftung informiert In geringer Entfernung von 200 Metern unterhalb des Gasthauses fuhrt ein Weg zur 1933 gefassten Weissensteinquelle Eklogit ist ein seltenes grunes Gestein gruner Omphacit Pyroxen mit roten Einschlussen roter Pyrop Granat Eklogit ist sehr schwer 3 3 g cm schwerer als andere Hartsteine wie Basalt oder Granit Das Eklogitvorkommen am Weissenstein ist das grosste Einzelvorkommen in Mitteleuropa Das Areal steht unter Naturschutz was den Abbau und das Verbringen des Gesteins verbietet Sammler finden aber auf den Ackern rund um Stammbach schnell das eine oder andere Stuck Geotop BearbeitenDie Gipfelregion und der Eklogit am Weissenstein ist vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt LfU als geowissenschaftlich besonders wertvolles Geotop Geotop Nummer 475A029 ausgewiesen 2 Es wurde auch vom LfU mit dem offiziellen Gutesiegel Bayerns schonste Geotope ausgezeichnet 3 Siehe auch Liste der Geotope im Landkreis HofGeschichte BearbeitenDer Weissenstein war bereits im Mittelalter von strategischer Bedeutung Durch seine exponierte Lage konnte man bis nach Kulmbach auf die Plassenburg und zu anderen markanten Punkten schauen Deshalb wurde der Weissenstein in das markgrafliche Wartensystem integriert Das System aus Wartturmen war notig geworden da die Guttenberger Fehde im Jahr 1497 zwischen dem Markgrafen Friedrich und Moritz von Guttenberg immer wieder zu Plunderungen im markgraflichen Gebiet fuhrte Das Ziel des Systems war solche Raubritterangriffe schnell zu lokalisieren und mit bewaffneten Truppen zu bekampfen Der Hauptmann auf dem Gebirge Kunz von Wirsberg erarbeitete 1498 eine Wartordnung die 18 standig besetzte Signalstationen vorsah Jede Signalstation bekam einen Turm mit zwei bis drei Stockwerken und war immer von zwei Wachen besetzt Diese hatten die Aufgabe Tag und Nacht die anderen Wartturme und die Umgebung zu beobachten und gegebenenfalls Alarm zu geben Das damalige Ubertragungssystem war sehr primitiv und bestand aus Feuer bei Nacht und Rauch am Tage Der Weissenstein gehorte lange Zeit zum Kloster Himmelkron Um 1550 mussen die Waldbestande am Berg ziemlich dezimiert gewesen sein Kleinkriege und die Not der damaligen Zeit hatten wohl dafur gesorgt dass die Stammbacher nicht lange fragten wenn es um den klosterlichen Wald am Weissenstein ging Diese Selbstbedienungsmentalitat fuhrte zu standigen Konflikten zwischen dem Forstamt und dem Klosteramt Um 1670 stellten die Stammbacher die Besitzanspruche des Klosters in Frage und beanspruchten ein Stuck Wald am Weissenstein Daraufhin wurde am 9 Mai 1671 eine Sachverstandigenkommission unter Leitung des Justizrats Luther einberufen Dieser stellte nach einem Abgleich der Grundbucher fest dass die Stammbacher keinen Anspruch hatten Trotz dieser eindeutigen Sachlage schlugen die Stammbacher weiterhin Holz am Weissenstein und das zum Teil sogar hochoffiziell Der Stammbacher Vogt Heinrich Solger schickte zwei Mann zum Holzfallen Wie zu erwarten klagten die Himmelkroner am 5 April 1672 erneut und forderten einen Schadensersatz von 200 Klaftern Holz fur deren Einschlag die Stammbacher mit der damaligen Technik vermutlich einige Jahre gebraucht hatten Dieser Vorfall wurde erst am 5 Mai 1690 vor Gericht verhandelt Die Gemeinde Stammbach musste 20 Reichstaler Strafe sowie die Kosten des Verfahrens zahlen Zwischen 1701 uns 1704 wurden wieder Wachen auf dem Weissenstein postiert Es wurde befurchtet dass sich der Spanische Erbfolgekrieg auf das Markgraftum ausdehnte Ab 1705 versuchten die Stammbacher ihren Weissenstein zu kaufen Der ursprunglich geforderte Preis von 100 Gulden war ihnen zu hoch zumal der Berg als unbewaldetes Odland angesehen wurde Die furstliche Kammer erklarte sich am 20 Oktober 1705 bereit das Gebiet zu verkaufen Dazu kam es allerdings erst am 15 Dezember 1707 Stammbach und Metzlesdorf erwarben den Berg fur 50 Gulden zusatzlich 45 Kronen Erbzins und 45 Kronen Kammersteuer Der inzwischen langsam verfallende Wartturm gehorte nicht zum Erwerb Lehenstrager war Burgermeister Hans Heinel 1864 wurde der Weissenstein unter Burgermeister Andreas Schoepf wieder aufgeforstet Weissensteinturm Bearbeiten Hauptartikel Weissensteinturm Turme auf dem Weissenstein waren ursprunglich als Wartturme errichtet worden und gehorten im Mittelalter zu einem ganzen System von Turmen Auf dem Weissenstein wurde 1898 ein sieben Meter hoher steinerner Rundturm errichtet Dieser diente vermutlich nur zu Aussichtszwecken Beim Bau dieses Turmes wurden Fundamente eines mittelalterlichen Wartturmes freigelegt Baumeister war Philipp Ehrler Die Kosten fur den Bau sollen etwa 700 Mark betragen haben Die 1864 gepflanzten Baume uberragten schnell den Turm was zur Idee eines neuen Turmes fuhrte und woraufhin der alte durch den heutigen 19 m hohen Weissensteinturm ersetzt wurde 1924 wurde mit der Planung des heutigen Turmes begonnen Den Auftrag bekam der Architekt Hans Reissinger aus Bayreuth Dieser hatte bereits den Asenturm auf dem Ochsenkopf entworfen Am 21 Mai 1925 wurde der neue Turm eingeweiht Die Baukosten betrugen je nach Quelle zwischen 11 000 und 14 000 Reichsmark Baumeister war wie beim ersten Turm Philipp Ehrler dieses Mal mit seinem Sohn Karl Das Dach Flaschnerarbeiten wurde von Hans Weiss ausgefuhrt Der Turm durfte wohl das einzige Gebaude weltweit sein das aus Eklogit gebaut ist Die Steine zum Bau wurden direkt unterhalb des Turmes in einem eigens fur den Turmbau angelegten Steinbruch gebrochen Der denkmalgeschutzte Weissensteinturm ist ganzjahrig offentlich zuganglich Er bietet eine Rundumsicht uber das Fichtelgebirge und den Frankenwald Gasthaus BearbeitenDas Gasthaus auf dem Gipfel des Weissensteins unmittelbar neben dem Turm ist heute ein moderner Restaurationsbetrieb der ganzjahrig geoffnet ist Die Anfange des Gasthauses gehen zuruck auf eine Unterstandshutte die der Verschonerungsverein 1899 errichtet hatte Dem folgte 1904 eine wesentlich grosseres steinernes Unterkunftshaus welches 1926 noch erweitert wurde Weissensteinverein BearbeitenDer Weissensteingipfel wird vom am 23 April 1898 als Verschonerungsverein gegrundeten Weissensteinverein betreut der heute eine Ortsgruppe des Fichtelgebirgsvereins e V ist In den Jahren unmittelbar nach der Vereinsgrundung entwickelte der Vereine eine rege Bautatigkeit auf dem Weissenstein Zum einen bemuhte man sich den Fremdenverkehr anzuregen zum anderen suchte man auf dem Stammbacher Hausberg nach einem Ort der Erholung und der Moglichkeit Feierlichkeiten abzuhalten Der Verein ist verantwortlich fur den Turmbau von 1898 und 1925 und dem als Hutte begonnenen Gasthaus nebst weiteren Anlagen wie Bierkeller oder Kegelbahn Zu den Grundungsmitgliedern gehorten die Fabrikanten Robert Schoepf und Ottmar Muller die bis 1932 finanzkraftige Vereinsvorsitzende sein wurden aber auch Lehrer Burgermeister Konrad Schneider Baumeister Philipp Ehrler und weitere Handwerksmeister Die Grunderphase begeisterte auch benachbarte Ortschaften und so bildetene sich neben Stammbach auch Ortsgruppen in Streitau Marktschorgast und Munchberg In der Zeit der Nazi Diktatur wurde der Verein gleichgeschaltet und einige grossere linientreue Veranstaltungen auf dem Weissenstein inszeniert In der Nachkriegszeit nahmen die Vereinsaktivitaten wieder zu erreichten aber nicht mehr das Ausmass der Vorkriegszeit Instandhaltungsarbeiten und der Gastronomiebetrieb konnten gewahrleistet werden 1991 erfolgte die Aufnahme in den Fichtelgebirgsverein Die Umschlagseite der Festschrift von 1996 ist mit einem Bild des Turmes von Karl Bedal gestaltet Literatur BearbeitenTilmann Breuer Landkreis Munchberg Die Kunstdenkmaler von Bayern Kurzinventare XIII Band Deutscher Kunstverlag Munchen 1961 S 61 Helmut Hennig Warthen auff dem Gebirg In Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken Bayreuth Nr 256 November 1998 S 29 33 Weissensteinverein Hg 100 Jahre Weissensteinverein 1896 1996 Festschrift Zell 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissenstein Sammlung von Bildern Eintrag zum Weissenstein bei der Marktgemeinde Stammbach Eintrag zum Weissenstein beim Fichtelgebirgsverein e V Eklogit am Weissenstein beim Bayerischen Landesamt fur Umwelt Panorama vom Weissensteinturm zum Fichtelgebirge auf www panorama photo netEinzelnachweise Bearbeiten BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise Bayerisches Landesamt fur Umwelt Geotop Eklogit am Weissenstein S von Stammbach abgerufen am 22 Marz 2020 Bayerns schonste Geotope Eklogit am Weissenstein abgerufen am 25 November 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissenstein Fichtelgebirge amp oldid 214496927