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Bei einer Zettel oder Wechselbank handelte sich um Vorlaufer von heutigen Notenbanken Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDiese Kreditinstitute deren Tatigkeit in der Ausgabe und Annahme von Zetteln Wechseln oder Kassenanweisungen bestand waren Emittent von Wahrungen Damit waren Zettelbanken also keine mit dem Zahlungsverkehr befassten Girobanken Der Geschaftszweck einer Zettelbank bestand vielmehr darin Sicht oder Spareinlagen von jedermann anzunehmen und hieruber einen Bankschein Bankzettel auszustellen der bei Vorlage zur Barauszahlung an den Inhaber des Zettels fuhrte Die Bankzettel kursierten faktisch wie Bargeld weil sie vom jeweiligen Inhaber eingelost werden konnten 1 Die Rechtsform der Zettelbanken war meist die einer Privatbank so dass der Staat keinen gesellschaftsrechtlichen Einfluss auf sie ausuben konnte Historisch galten die Zettel als Urkunden deren Deckung aus Edelmetallen bestand Dieses System setzte sich auch spater als Goldstandard fort Trotzdem kamen im 18 Jahrhundert in Deutschland auch Institute auf die Kassenanweisungen ohne Edelmetalldeckung ausgaben also nur auf Kredit Geschichte Bearbeiten nbsp Ein Creditif Zedel aus dem Jahre 1663Als erste Zettelbank gilt die Privatgenossenschaft der Circulations und Zettelbank zu Genua 1345 gegrundet erst 1407 funktionsfahig unter dem Namen Casa di San Giorgio und 1808 liquidiert 2 Als die Osterreicher Genua im Jahre 1746 eroberten geriet die genuesische Zettelbank in Schwierigkeiten weil das gesamte zur Deckung der Zettel notige Vermogen von den Eroberern konfisziert worden war Die am 31 Januar 1609 eroffnete Amsterdamer Wechselbank niederlandisch Amsterdamsche Wisselbank war die erste stadtische Wechselbank in Westeuropa 3 Ihr folgte im November 1656 die schwedische Palmstruch Bank 4 die als Privatbank ab dem 16 Juli 1661 weltweit das erste Papiergeld ausgab Die Schwedische Reichsbank entstand im September 1668 als Zettelbank die 1897 das Monopol auf die Emission von Banknoten erhielt Kurfurst Johann Wilhelm II schlug in Deutschland am 2 Marz 1705 die Grundung der Banco di gyro d affrancatione vor sie galt als erste Zettelbank des Reichs und gab die ersten Zahlungsmittel in Form von Bancozetteln in Deutschland aus Churfurst Pfalzisch Gulich und Bergischer Banco Zettel Das Wort Affrancation stand fur Schuldenbefreiung 5 oder Kreditablosung Die Bank sollte der Abhelfung der durch den Krieg veranlassten Geldverlegenheiten und zur Befriedigung der vielen Glaubiger dienen Wilhelm bestimmte dass die Depositen und Zettelbank ihren Sitz in der heylig Romischen Reichs freyer statt Collen haben sollte 6 Erst am 30 April 1706 wurde eine Bankinstruction mit Benennung der Organe erlassen am 5 Mai 1706 verlangte Willem von den Deputierten statt der ursprunglich geforderten Zeichnung von je 106 000 Talern den in 10 Jahren zahlbaren zehnfachen Betrag 7 Im Jahre 1706 gelangten die ersten Bancozettel in Umlauf 8 Die Bank erweiterte das Kolner Bankwesen und residierte auf der Hohe Pforte Nr 23 25 wo der Kolner Hofbankier Johann Heinrich Sybertz oder Siebertz die Bancozettel zu Colln auf der Hohen Pforten einloste 9 Im Jahre 1713 entschied das Reichskammergericht dass die Banco Zettel als Zahlungsmittel akzeptiert werden mussten Am 24 Dezember 1705 erliess Kaiser Josef I das Statut der Wiener Stadt Banco Die von John Law im Mai 1716 in Paris gegrundete Zettelbank Banque Royale gab ab 1718 Zettel aus die bereits 1720 durch Bankrott wertlos waren Im Jahre 1765 entstand in Preussen die Konigliche Giro und Lehnbanco die ab 1766 Banknoten emittierte diese Aufgabe jedoch 1771 vorlaufig einstellte um sie 1793 wieder aufzunehmen Siehe auch BearbeitenPrivatnotenbankLiteratur BearbeitenHeinz Fengler Geschichte der deutschen Notenbanken vor Einfuhrung der Mark Wahrung Gietl Regenstauf 1992 ISBN 3 924861 05 6 Bekanntmachung betreffend den Aufruf und die Einziehung der Einhundert Mark Noten der Colnischen Privatbank in Coln 1887 Wikisource Weblinks BearbeitenZettelbank In Finanz Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Johann Georg Krunitz Okonomisch technologische Encyklopadie 1837 S 732 Karl Heinrich Rau Lehrbuch der politischen Okonomie Volkswirtschaftslehre Band 1 1855 S 387 Sina Rauschenbach Judentum fur Christen Vermittlung und Selbstbehauptung Menasseh ben Israels in den gelehrten Debatten des 17 Jahrhunderts S 24 Neil Irwin The Alchemists Inside the secret world of central bankers 2013 S 26 Wiener Banco In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 56 Leipzig 1748 Sp 307 Peter Fuchs Hrsg Chronik zur Geschichte der Stadt Koln Band 2 1991 S 90 Heinrich von Poschinger Bankwesen und Bankpolitik in Preussen Band 1 1878 S 71 archive org Margrit Fiederer Geld und Besitz im burgerlichen Trauerspiel 2002 S 30 Albert Pick Papiergeld Ein Handbuch fur Sammler und Liebhaber 1967 S 135Normdaten Sachbegriff GND 4042669 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zettelbank amp oldid 214460854