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Walther Erich Richard Bienert 26 August 1909 in Koln 22 Marz 1994 ebenda war ein deutscher evangelischer Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBienert wuchs in Koln und Barmen auf Nach dem Abitur am Kolner Friedrich Wilhelm Gymnasium 1928 studierte er in Bonn bis 1930 spater in Halle Evangelische Theologie und Philosophie u a bei Karl Barth Hans Emil Weber Julius Schniewind und Friedrich Karl Schumann Er promovierte in Philosophie 1934 bei Paul Menzer zum Dr phil und in Theologie bei Ernst Barnikol zum Lic theol mit summa cum laude Wahrend seines Studiums trat er den christlichen Studentenverbindungen Kolner Wingolf 1928 Hallenser Wingolf 1934 1 bei denen er zeitlebens verbunden blieb Im Anschluss war Bienert 1934 35 im Arbeitsdienst Bienert war zum 1 Oktober 1930 in die NSDAP eingetreten schied aber nach wenigen Monaten wegen nicht gezahlter Beitrage aus 2 Er wurde Oktober 1933 mit dem Stahlhelm dem er beigetreten war in die SA uberfuhrt Als im Januar 1933 die Nationalsozialisten die Macht ubernahmen bekam er Schwierigkeiten weil er nicht linientreu war So wurde sein Habilitationsverfahren drei Jahre lang verzogert Dank der Fursprache seiner Hallenser Professoren habilitierte er sich dennoch 1936 und wurde am 31 Marz 1937 zum Dozenten fur Kirchen und Dogmengeschichte ernannt Auch fiel er 1937 dem Gau Dozentenbundsfuhrer Wilhelm Wagner im Kampf gegen die Bekennende Kirche positiv auf Zum 1 Mai 1937 trat er erneut der Partei bei Mitgliedsnummer 5 531 525 3 1939 wurde er zur Polizei einberufen jedoch bald aus gesundheitlichen Grunden entlassen Seine 1943 anstehende Berufung zum Ausserplanmassigen Professor verhinderte das NS Kultusministerium in Berlin jedoch endgultig Aus familiaren Grunden verzichtete Bienert nach reiflicher Uberlegung auf eine angedachte Emigration und nahm schliesslich im Marz 1940 eine Pfarrstelle in Halle Diemitz an um finanziell uber die Runden zu kommen und war zugleich Inspektor des Tholuck Konviktes Im Juli 1940 legte er die zweite theologische Prufung mit sehr gut ab Als Gemeindemitglieder seiner Kirchengemeinde dem Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten zum Opfer fielen prangerte Bienert dieses bei den Beerdigungen unter Bezugnahme auf das Funfte Gebot mit deutlichen Worten an Der ihm daraufhin drohenden Internierung in einem KZ entging Bienert weil ihn der ihm bekannte Wehrbereichskommandant am 5 Juni 1941 zur Wehrmacht einzog Dort diente er in einem Nachrichten Ersatz Bataillon spater als Kanonier 1942 wurde er Fahnenjunker und fur Einsatze im Kaukasus und am Ladogasee mit der Ostmedaille ausgezeichnet und 1944 zum Leutnant befordert Anfang Mai 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft und konnte schon Ende Juni nach Halle zuruckkehren und seine berufliche Tatigkeit als Pfarrer und Dozent an der Universitat wieder aufnehmen Letztere verlor er aber bald wieder als die Sowjets nach Ubernahme der Stadt Halle von den Amerikanern im Juli 1945 bald alle Amter mit Kommunisten besetzten Er trat 1946 in die Ost CDU ein und bald folgte auch die formliche Feststellung seiner antifaschistischen Haltung So konnte er 1947 wieder als Pfarrer wirken Bienert hatte sich in seiner Studienzeit bereits intensiv mit dem Marxismus auseinandergesetzt und hielt auch diesen fur unvereinbar mit dem christlichen Glauben So bezog er nun in seinen Predigten aber auch in offentlichen Diskussionen betont Stellung gegen das marxistische Weltbild Standige Uberwachung durch Polizeispitzel und regelmassige Verhore durch die Administration waren die Folge Schliesslich schien ein Wechsel in den Westen dringend angezeigt was ihm durch Vermittlung von Bischof Otto Dibelius und dem rheinischen Prases Heinrich Held im Marz 1950 gelang Im Herbst 1950 trat er eine Pfarrstelle in Frechen an In den folgenden Jahren hatte er wesentlichen Anteil am Wiederaufbau der damals 8000 Gemeindemitglieder davon die Halfte Fluchtlinge umfassenden Gemeinde und auch am Bau der Martin Luther Kirche im damaligen Frechener Gemeindebezirk Gleuel Gleichwohl ubertrug ihm das Kultusministerium von Nordrhein Westfalen bereits 1953 die nebenberufliche Dozentur am Berufspadagogischen Institut Koln Er war auf evangelischer Seite Leiter der gemeinsamen Sozialarbeit der Konfessionen im Rheinischen Braunkohlerevier ab 1963 zugleich Dozent an der Evangelischen Hoheren Fachschule fur Sozialarbeit Michaelshoven in Rodenkirchen Im Jahr 1961 folgte an ihn der Ruf eine Akademie fur Erwachsenenbildung in Koln zu grunden Die ersten Seminare hielt er bereits von Mai bis August 1961 Am 1 Oktober 1962 wurde sodann das Melanchthon Werk offiziell eroffnet das 1963 in Melanchthon Akademie umbenannt wurde und dessen Veranstaltungen im Jahr 1973 dem letzten vollen Dienstjahr Bienerts fast 63 000 Teilnehmer hatten Im Jahr 1974 trat er in den Ruhestand verfasste aber zahlreiche weitere Bucher Bienert war verheiratet und hatte eine Tochter Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDas war was wird sein Dusseldorf Archiv der Evang Kirche im Rheinland 1994 Russen und Deutsche Stein am Rhein Christiana Verl 1990 1 Aufl Schaue auf dies neue Volk Giessen Brunnen Verl 1988 Krieg Kriegsdienst und Kriegsdienstverweigerung nach der Botschaft des Neuen Testaments Niederburen Esras net 2018 3 Aufl erweitert mit einem Artikel von Herbert H Klement Krieg und Frieden im Alten Testament Besinnung zum Friedenstiften Neuhausen Stuttgart Hanssler 1984 2 Aufl Faszinierender Marxismus heute Neuhausen Stuttgart Hanssler 1984 Martin Luther und die Juden Frankfurt am Main Evangelisches Verlagswerk 1982 Uber Marx hinaus zu wahrem Menschsein Frankfurt am Main Lembeck 1979 Der uberholte Marx Stuttgart Evangelisches Verlagswerk 1975 3 Aufl Revolte oder Reform Konigsdorf Reykers 1968 Evangelische Erwachsenenbildung Weiden Reykers 1967 Der Handwerker heute und morgen Gutersloh Verl Kirche u Mann 1961 Die Arbeit nach der Lehre der Bibel Evang Verlagswerk 1954 Das Volk im Lichte der Bibel Berlin Spandau Wichern Verl 1949 Der alteste nichtchristliche Jesusbericht Halle Akad Verl 1936 Goethes pietistisch humanistisches Privatchristentum Halle Akad Verl 1935 Der Anbruch der christlichen deutschen Neuzeit dargest an Wissenschaft und Glauben des Christian Thomasius Halle Akad Verl 1934 Die Glaubenslehre des Christian Thomasius Halle Saale 1934 Die Philosophie des Christian Thomasius Halle Saale 1934Literatur BearbeitenWolfgang A Bienert Art Bienert Walter in BBKL Band XXXI 2010 Spalten 101 114 Bienert Walter in Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main S Fischer 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 51Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walther Bienert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Martin Coch Ein Christ durchlebt das 20 Jahrhundert Eintrag zu Walther Bienert im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Verband Alter Wingolfiten e V Hrsg Vademecum Wingolfiticum 17 Aufl Lahr Schwarzwald 1974 S 98 Bundesarchiv R 9361 II 75500 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2911105Normdaten Person GND 11894844X lobid OGND AKS LCCN n83222831 VIAF 275249202 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bienert WaltherALTERNATIVNAMEN Bienert WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 26 August 1909GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 22 Marz 1994STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Bienert amp oldid 228556677