www.wikidata.de-de.nina.az
Ferdinand Wilhelm Wagner 14 April 1899 in Eisleben 26 Februar 1976 in Goslar war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWagner war der Sohn eines Revierfahrsteigers Er machte 1917 am Gymnasium seiner Heimatstadt das Notabitur und meldete sich zu einem Artillerieregiment das an der Ostfront und der Westfront eingesetzt war Er geriet im September 1918 in franzosische Kriegsgefangenschaft und wurde der First United States Army ubergeben Nach der Entlassung studierte er von 1919 bis 1923 an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn und der Friedrichs Universitat Halle Medizin Er kampfte im Freikorps Halle das zur Zeit der Marzkampfe in Mitteldeutschland von Hallenser Studenten und Hochschullehrern gebildet worden war Er war auch Mitglied der Organisation Escherich 1923 wurde er zum Dr med promoviert 2 Sein Medizinalpraktikum absolvierte er am Stadtkrankenhaus Brandenburg 1924 approbiert forschte er als Assistent in Halles Pathologie Rudolf Beneke und Pharmakologie Martin Kochmann 3 1926 wechselte er als Assistenzarzt in die Hallenser Chirurgie unter Friedrich Voelcker Ab 1929 leitete er ihre Rontgenabteilung Deshalb hospitierte er 1929 30 bei Rudolf Grashey in Koln und bei Hans Holfelder in Frankfurt am Main Er habilitierte sich 1934 und lehrte als Privatdozent in Halle 4 Zwischen dem Tag von Potsdam und der Reichstagswahl Marz 1933 trat Wagner im Februar 1933 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bei Mitgliedsnummer 1 480 045 Bei der Sturmabteilung war er als SA Arzt tatig Im Oktober 1933 wurde er Dozentenschaftsfuhrer der Universitat Halle 1934 Hochschulgruppenfuhrer des Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbundes Von 1935 bis 1945 war er Gaudozentenfuhrer von Halle Merseburg 5 Als solcher war er fur die politische Uberwachung samtlicher Lehrkrafte der umbenannten Martin Luther Universitat Halle Wittenberg zustandig Im Gegensatz zu Funktionstragern anderer Universitaten entwickelte Wagner keine Rivalitat zum Rektor Johannes Weigelt 3 Nach Voelckers Emeritierung wurde Wagner 1937 mit der Geschaftsfuhrung der Klinik beauftragt Die Reichsregierung ernannte ihn 1939 zum Ordinarius fur Chirurgie und zum Direktor der Klinik Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges leistete er von September 1939 bis Juli 1940 Kriegsdienst Von Januar bis April 1945 amtierte Wagner als Rektor und Dekan Mit seinem Oberarzt Ernst Kraas wurde er am 1 Mai 1945 von den Amerikanern verhaftet und bis 1948 in verschiedenen westdeutschen Lagern interniert 3 Im Oktober 1945 wurde er durch die Universitat Halle vom Hochschulamt suspendiert Nach der Entnazifizierung war Wagner von 1948 bis 1956 Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus in Wanne Eickel Danach lehrte er drei Jahre an der Universitat Kabul Als er 1959 aus Afghanistan zuruckkehrte fand er mit 61 Jahren keine weitere akademische Anstellung mehr Deshalb bat er erst die Medizinische Akademie Dusseldorf und dann die Medizinische Fakultat in Bonn ihm bei der Durchsetzung seiner Emeritierung zu helfen Der Fakultatsrat in Bonn beschloss schliesslich am 15 Juli 1960 bei der Landesregierung Nordrhein Westfalen fur Wagner die Rechtsstellung eines entpflichteten ordentlichen Professors in der Medizinischen Fakultat der Universitat Bonn zu beantragen Durch Urkunde des Kultusministers vom 27 Juli 1961 wurde der Antrag bewilligt sodass Wagner seither als Emeritus der Universitat Bonn gefuhrt wird obwohl er dort nie gelehrt hat 6 1960 ubernahm er die Leitung des Sanatoriums am Burgberg in Bad Harzburg Seit 1961 im Ruhestand starb er mit 76 Jahren in Goslar 3 Literatur BearbeitenHenrik Eberle Die Martin Luther Universitat in der Zeit des Nationalsozialismus Mdv Halle 2002 ISBN 3 89812 150 X Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 180 Klaus Peter Wenzel 200 Jahre Hochschulchirurgie in Halle an der Saale 1811 2011 Projekte Verlag Cornelius Halle 2011 ISBN 978 3 86237 278 2 S 66 67 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Wagner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Wilhelm Wagner im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Vornamen nach amtlichen Eintragen in Eisleben und Goslar Friedrich Wilhelm Wenzel 2011 ist demnach ein Irrtum Dissertation Anenzephalie mit zahlreichen Missbildungen durch amniotische Verwachsungen a b c d Wenzel 2011 Habilitationsschrift Das Rectum im Rontgenbild Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 180 UA Bonn MF PA 395Chirurgie Ordinarien der Universitat Halle Karl Heinrich Dzondi 1811 1813 Karl August Weinhold 1817 1829 Carl Wilhelm Wutzer 1830 1831 Ernst Blasius 1834 1867 Richard von Volkmann 1867 1889 Fritz Gustav von Bramann 1889 1913 Victor Schmieden 1913 1919 Friedrich Voelcker 1919 1937 Wilhelm Wagner 1937 1945 Werner Budde 1945 1956 Franz Morl 1956 1965 Karl Ludwig Schober 1966 1977 Joachim Reichmann 1977 1983 Albrecht Glaser 1983 1992 Henning Dralle 1994 2016 Jorg Kleeff seit 2017 Normdaten Person GND 13732782X lobid OGND AKS VIAF 81533684 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wagner WilhelmALTERNATIVNAMEN Wagner Ferdinand Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg und HochschullehrerGEBURTSDATUM 14 April 1899GEBURTSORT EislebenSTERBEDATUM 26 Februar 1976STERBEORT Goslar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Wagner Mediziner 1899 amp oldid 220735510