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Rudolf Grashey 24 Februar 1876 in Deggendorf 24 September 1950 in Bad Tolz war ein deutscher Arzt und Radiologe Er war Professor fur Chirurgie und fur Rontgenologie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Denkmal am Stadtpark DeggendorfGrashey war der Sohn des Munchener Psychiatrieprofessors Hubert von Grashey 1839 1914 und der Anna Gudden Tochter des Psychiaters Bernhard von Gudden der zusammen mit Konig Ludwig II im Starnberger See umkam Nach dem Abitur 1894 am Wilhelmsgymnasium Munchen 1 studierte er in Munchen Medizin und promovierte 1900 dort uber Verbrennungen 1907 wurde er Dozent fur Chirurgie Bereits 1905 veroffentlichte er einen Atlas typischer Rontgenbilder vom normalen Menschen dem 1908 ein Atlas chirurgisch pathologischer Rontgenbilder folgte 1905 gehorte Grashey zu den Initiatoren der Deutschen Rontgengesellschaft Spater ubernahm er die Redaktion der Zeitschrift Fortschritte auf dem Gebiet der Rontgenstrahlen Nach seiner Habilitation 1908 uber Die Untersuchungen von Frakturen mit Rontgenstrahlen wurde er 1911 in Munchen zum ausserordentlichen Professor fur Chirurgie 2 berufen Nach der Tatigkeit als Oberstabsarzt und Chirurg an der Front im Ersten Weltkrieg wurde er 1920 Chefarzt der Physikalisch Medizinischen Abteilung des Krankenhauses Munchen Schwabing 1924 erteilte die Munchner Universitat ihm auf Grund seiner Forschungen einen Lehrauftrag fur Radiologie Im selben Jahr erschien sein Werk Irrtumer der Rontgendiagnostik und Strahlentherapie Vier Jahre spater erhielt er den ersten deutschen Lehrstuhl fur Rontgenologie und medizinische Strahlenheilkunde an der Universitat Koln wo er bis zur Zerstorung seines Instituts durch einen Bombenangriff 1944 wissenschaftlich arbeitete Am 19 Oktober 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 5 573 266 3 Er war ermachtigt zum Vornehmen von Sterilisationen durch Bestrahlung 4 Ausserdem war er Mitherausgeber der zur NS Zeit propagandagepragten Munchner Medizinischen Wochenschrift Grashey beschaftigte sich vor allem mit der medizinischen Analyse von Rontgenaufnahmen mit den Schwierigkeiten bei der Rontgendiagnostik und den moglichen Schadigungen durch Rontgenstrahlen Nach Kriegsende wurde er in der Entnazifizierung in die Kategorie V entlastet eingestuft Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1949 wirkte Grashey mit grossem Einsatz unter schwierigen Bedingungen an der Berliner Charite bei Ernst Ferdinand Sauerbruch 1875 1951 mit dem ihn schon 1918 19 an der Munchener Chirurgischen Klinik eine enge Zusammenarbeit verbunden hatte Zum Menschen Grashey gehorte auch sein feiner Sinn fur Humor der sich in Beitragen fur die satirischen Zeitschriften Fliegende Blatter und Meggendorfer Blatter bzw auf der von ihm begrundeten humoristischen Seite Die Insel in der Munchner Medizinischen Zeitschrift niederschlug Unter dem Kunstlernamen R Wurstl veroffentlichte er 1922 gemeinsam mit dem Schriftsteller Julius Kreis der sich hinter dem Pseudonym A Kraut versteckte den Lustigen Stadtfuhrer von Munchen 5 Die Bayerische Rontgengesellschaft erhalt mit der Verleihung der Grashey Medaille an verdiente Rontgenologen die Erinnerung an Rudolf Grashey Grashey zahlt zu den bekanntesten Sohnen Deggendorfs In seiner Heimatstadt wurde ein Denkmal fur ihn errichtet und eine Strasse nach ihm benannt Im Mai 2007 wurden Denkmal und Strassenbenennung unter Hinweis auf Grasheys Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus in Frage gestellt 6 Die Stadt beauftragte einen Historiker mit Nachforschungen und sprach sich gegen vorschnelle Entscheidungen aus Eine NSDAP Mitgliedschaft alleine sei kein Grund fur die Rucknahme der kommunalen Ehrungen Es sei zudem unklar ob durch Grashey tatsachlich Sterilisierungen vorgenommen worden seien Eine entsprechende Ermachtigung hatte fur 150 Mediziner und Kliniken bestanden Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenAtlas typischer Rontgenbilder vom normalen Menschen Lehmann Munchen 1905 9 durchges u weiter verb Aufl bearb von Rudolf Birkner Urban amp Schwarzenberg Munchen u a 1955 archive org Atlas chirurgisch pathologischer Rontgenbilder Lehmann s Medizinische Atlanten 6 Lehmann Munchen 1908 Rontgenuntersuchung bei Kriegsverletzten Taschenbuch des Feldarztes 9 Lehmann Munchen 1918 Rontgenologie Handbuch der Arztlichen Erfahrungen im Weltkriege 1914 18 9 Barth Leipzig 1922 Irrtumer der Rontgendiagnostik und Strahlentherapie Thieme Leipzig 1924 Literatur BearbeitenLutz Dieter Behrendt Ein Rontgenologe wird durchleuchtet Uber die Haltung Prof Dr Rudolf Grasheys zur Zeit des Nationalsozialismus In Deggendorfer Geschichtsblatter 30 2008 S 257 318 geschichtsverein deggendorf de PDF Lutz Dieter Behrendt Daniel Schafer Ein medizinischer Mitlaufer Rudolf Grashey und die Rontgenologie im Dritten Reich In Dominik Gross Axel Karenberg Stephanie Kaiser Wolfgang Antweiler Hrsg Medizingeschichte in Schlaglichtern Beitrage des Rheinischen Kreises der Medizinhistoriker Schriften des Rheinischen Kreises der Medizinhistoriker 2 Kassel Univ Press Kassel 2011 ISBN 978 3 86219 000 3 S 227 242 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Grashey im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht vom K Wilhelms Gymnasium zu Munchen ZDB ID 12448436 1893 94 Vgl auch Personalstand der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Winter Halbjahr 1918 19 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11740742 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 196 Taxikurier Juni 2016 S 24 PDF abgerufen am 29 Dezember 2016 Stefan Fossel Ein Radiologe wird durchleuchtet Deggendorf erforscht die Vita von Rudolf Grashey In Suddeutsche Zeitung 2 Mai 2007 S 45 Normdaten Person GND 116823224 lobid OGND AKS VIAF 35218123 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grashey RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Rontgenologe und ArztGEBURTSDATUM 24 Februar 1876GEBURTSORT DeggendorfSTERBEDATUM 24 September 1950STERBEORT Bad Tolz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Grashey amp oldid 237170350