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Johannes Weigelt 24 Juli 1890 in Reppen 22 April 1948 in Klein Gerau war ein deutscher Palaontologe und Geologe Inhaltsverzeichnis 1 Forschung und Lehre 2 Auslandsaufenthalte und Forschungsreisen 3 Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Akademien 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseForschung und Lehre BearbeitenNach Beendigung seiner Schulzeit die er in Halle und Blankenburg verlebte studierte Weigelt an der Universitat Halle Naturwissenschaften sowie Prahistorie Im Jahr 1913 wurde er dort Assistent am Geographischen Institut Bereits ein Jahr spater 1914 verfasste er eine geologisch archaologische Arbeit wurde jedoch aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs und seiner freiwilligen Teilnahme an diesem erst im Dezember 1917 promoviert Bereits ein Jahr nach seiner Promotion habilitierte sich Weigelt 1918 mit einer geologisch palaontologischen Arbeit In der Folge wurde er Sammlungsassistent am Geologischen Institut der Universitat Halle 1924 wurde er zum ausserordentlichen Professor ernannt erhielt 1926 einen Lehrauftrag an der Universitat Greifswald wo er im Jahr 1928 ordentlicher Professor fur Geologie und Palaontologie wurde Ein Jahr spater im Jahr 1929 wurde Weigelt Ordinarius fur Geologie und Palaontologie an der Universitat Halle und damit Nachfolger seines fruheren wissenschaftlichen Ziehvaters Johannes Walther Von 1932 bis 1942 war Weigelt Vizeprasident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1 1933 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 2 255 659 war Mitglied der SA und wurde 1934 auch Mitglied des NS Lehrerbundes 1 Im gleichen Jahr ehrte ihn die Leopoldina fur besonders wichtige naturwissenschaftliche Arbeit mit der Cothenius Medaille 2 Weigelt wurde mehrfach mit hohen Orden des nationalsozialistischen Regimes ausgezeichnet und wurde noch 1945 zum Gaudozentenfuhrer ernannt Innerhalb der Leopoldina wurde er 1932 Vizeprasident und galt dort als Uberwacher von Seiten der NSDAP 3 Von November 1936 bis Januar 1945 war er Rektor der Universitat Halle und trieb deren Umgestaltung im Sinne der Rustungspolitik und der nationalsozialistischen Ideologie voran Daneben wirkte er als Berater bei der Vierjahresplanbehorde und erschloss Erzlager fur die Reichswerke Hermann Goring in Salzgitter 1 1937 wurde er Vorsitzender der Palaontologischen Gesellschaft und 1940 als Nachfolger von Gottlob Linck Vorsitzender des Thuringischen Geologischen Vereins Seit 1939 war er zusatzlich einer der Herausgeber der Zeitschrift Der Biologe die vom SS Ahnenerbe ubernommen worden war 1 Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er in Hessen mit einer Geldauflage entnazifiziert erhielt aber keine Anstellung mehr Auslandsaufenthalte und Forschungsreisen BearbeitenZwischen 1923 und 1928 fuhrte er in verschiedenen europaischen Landern etwa Rumanien und Schweden sowie den USA geologische Erkundungen durch In den USA genauer am Smithers Lake in Texas fuhrte Professor Weigelt intensive Sedimentgrabungen und Untersuchungen an rezenten Tierkadavern durch und konnte anhand dieser Ergebnisse spater bei palaobiologischen Funden im deutschen Geiseltal Ruckschlusse auf die herrschenden Bedingungen zwischen Ableben und Einbettung in die lokalen Sedimente ziehen Die Fulle seiner Forschungsergebnisse fuhrten im Jahr 1933 zur Begrundung der Biostratonomie welche heute Biostratinomie Lehre von der Einlagerung vorzeitlicher Lebewesen in Sedimentgesteine genannt wird Das Geiseltalmuseum Museum fur Mitteldeutsche Erdgeschichte in Halle Saale wurde von ihm im Jahr 1934 gegrundet Hiermit schuf er eine Sammlungs und Forschungsstatte die eine Vielzahl von Objekten im Kontext ihrer Fundzusammenhange zeigen Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Akademien Bearbeiten1926 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1936 Sachsische Akademie der Wissenschaften 1941 Preussische Akademie der WissenschaftenSchriften BearbeitenRezente Wirbeltierleichen und ihre palaobiologische Bedeutung 1927 Die Pflanzenreste des mitteldeutschen Kupferschiefers und ihre Einschaltung ins Sediment eine palokologische Studie 1928 Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 181 f Henrik Eberle Die Martin Luther Universitat in der Zeit des Nationalsozialismus Mdv Halle 2002 ISBN 3 89812 150 X S 446fWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Weigelt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Geiseltalmuseum Halle Prof Dr Johannes Weigelt 1890 1948 Memento vom 28 Januar 2016 im Internet Archive Eintrag zu Johannes Weigelt im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 661 Preistrager der Cothenius Medaille der Leopoldina Wieland Berg Eine ehrenwerte Luge Abderhaldens Brief zur Streichung der judischen Mitglieder der Leopoldina vorauseilender Gehorsam oder Schutzbehauptung Sudhoffs Archiv Band 99 2015 S 108Normdaten Person GND 118766201 lobid OGND AKS LCCN n87906690 VIAF 4992730 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weigelt JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Palaontologe und GeologeGEBURTSDATUM 24 Juli 1890GEBURTSORT ReppenSTERBEDATUM 22 April 1948STERBEORT Klein Gerau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Weigelt amp oldid 236184273