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Ernst Barnikol 21 Marz 1892 in Barmen 4 Mai 1968 in Halle Saale war ein deutscher evangelischer Theologe auf dem Gebiet der Kirchengeschichte Das Grab von Ernst Barnikol im Familiengrab auf dem evangelischen Laurentiusfriedhof in Halle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Barnikol war der Sohn eines Wagenfabrikanten und wurde zunachst auf einer Schule seiner Heimatstadt vorgebildet Danach besuchte er eine Koblenzer Schule wo er 1910 sein Abitur bestand Anschliessend studierte er Geschichte Germanistik Philosophie sowie Theologie an den Universitaten Tubingen Marburg und Berlin ferner von 1914 bis 1916 an der Universitat Utrecht Danach ging er wieder nach Marburg wo er 1916 zum Doktor der Philologie promoviert wurde 1916 und 1917 fungierte er als Soldat im Wachdienst In diesem Jahr bestand er sein theologisches Staatsexamen Noch 1917 wurde Barnikol in Wesseling Hilfspastor In Marburg wurde er 1920 Lizentiat der Theologie und wurde 1921 an der theologischen Fakultat der Universitat Bonn auf dem Gebiet des Urchristentums habilitiert Noch in diesem Jahr wurde er als Privatdozent fur das Neue Testament angestellt im nachsten Jahr lehrte er auch Kirchengeschichte Im Jahr 1923 erhielt er von der Universitat einen Lehrauftrag fur die neutestamentliche Zeitgeschichte im Folgejahr aber fungierte er wieder als Privatdozent und gab die Stelle in Wesseling auf Im Jahr 1928 wurde Barnikol als planmassiger ordentlicher Professor fur die Kirchen und Geschichte des Urchristentums an die Universitat Kiel berufen In dieser Zeit verfasste er einige Schriften und edierte auch Quellen von Sozialisten wie Wilhelm Weitling Aufgrund dessen wurde er bereits 1929 als ordentlicher Professor an die Theologische Fakultat der Universitat Halle berufen Politisch engagierte sich Barnikol in der Weimarer Republik in der linksliberalen DDP deren Reichsparteiausschuss er von 1928 bis 1930 angehorte 1 1933 zu den Kirchenwahlen musste Barnikol eine Geldstrafe zahlen weil er in seiner Gemeinde fur eine politische Auseinandersetzung gesorgt hatte Er stand der Kirchenpolitik des Nationalsozialismus nicht allgemein ablehnend gegenuber Er gehorte in der NS Zeit dem NS Dozentenbund und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt an 1 Im August 1945 gehorte Barnikol als Vertreter der SPD in die er am 7 Juli 1945 eingetreten war 1 dem antifaschistischen Universitatsausschuss an der die Entnazifizierung der Universitat anstrebte Er hatte dazu beigetragen dass Schriften von Karl Marx die in der Weimarer Republik erschienen in der Bibliothek der Theologischen Fakultat der Hallenser Universitat nach ihrer Wiedereroffnung 1945 46 noch vorhanden waren und von den Studierenden genutzt werden konnten 2 Durch die Zwangsvereinigung der SPD mit der KPD wurde er 1946 Mitglied der SED trat aber 29 September 1948 aus der Partei aus 1 Spater war Barnikol kurzzeitig auch Vorsitzender des Universitats Hauptbetriebsrates Seine Tatigkeit an der Universitat war aber nicht unumstritten Man behauptete er habe dem Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS angehort was sich spater als unwahr herausstellte In den 1950er Jahren folgten Streitigkeiten mit der SED seine Professur blieb aber unberuhrt 1960 schliesslich trat er in den Ruhestand und verstarb 1968 im Alter von 76 Jahren in Halle Barnikols Grab befindet sich auf dem Laurentius Friedhof Werke BearbeitenStudien zur Geschichte der Bruder vom gemeinsamen Leben Die 1 Periode der deutschen Bruderbewegung Die Zeit Heinrichs von Ahaus Ein Beitrag zur Entwicklung und Organisation des religiosen Lebens auf deutschem Boden im ausgehenden Mittelalter 1917 Das entdeckte Christentum im Vormarz Bruno Bauers Kampf gegen Religion und Christentum und Erstausgabe seiner Kampfschrift 1927 Weitling der Gefangene und seine Gerechtigkeit Eine kritische Untersuchung uber Werk und Wesen des fruhsozialistischen Messias 1929 Die drei Jerusalemreisen des Paulus Die echte Konkordanz der Paulusbriefe der Wir Quellen der Apostelgeschichte 1929 Die vorchristliche und fruhchristliche Zeit des Paulus Nach seinen geschichtlichen und geographischen Selbstzeugnissen im Galaterbrief 1929 Der nichtpaulinische Ursprung des Parallelismus der Apostel Paulus und Petrus Gal 2 7 8 1931 Personen Probleme der Apostelgeschichte Johannes Markus Silas und Titus Untersuchung zur Struktur der Apostelgeschichte und zur Verfasserschaft der Wir Quellen 1931 Romer 15 Letzte Reiseziele des Paulus Jerusalem Rom und Antiochien Voruntersuchungen zur Entstehung des sogenannten Romerbriefes 1931 Prolegomena zur neutestamentlichen Dogmengeschichte 1 Mensch und Messias Der nichtpaulinische Ursprung der Praexistenz Christologie 2 Phil 2 Der marcionische Ursprung des Mythos Satzes Phil 2 6 7 1932 Die Entstehung der Kirche im 2 Jahrhundert und die Zeit Marcions 1933 Zuruck zum alten Glauben Jesus der Christus Evangelischer Ruf an deutsche Theologen und Laien 1933 Apostolische und neutestamentliche Dogmengeschichte als Vor Dogmengeschichte 1933 erweiterte Ausgabe 1938 Spanienreise und Romerbrief 1934 Deutsche Christenbibel Das Evangelium im Lutherdeutsch als Heilsgeschichte Handreichung fur die Gemeinde und fur Suchende 1934 Die Christwerdung des Paulus in Galilaa und der Apostelberufung vor Damaskus und im Tempel 1935 Verantwortung Erbe und Aufgabe der deutschen evangelischen Kirche 1938 Das Diakonenamt als das alteste Leib und Seelsorge vereinende Amt der Gemeinde 1941 Luther in evangelischer Sicht Vortrage 1954 Das Leben Jesu der Heilsgeschichte 1958 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Barnikol Ernst In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 377 378 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Henrik Eberle Die Martin Luther Universitat in der Zeit des Nationalsozialismus Mdv Halle 2002 ISBN 3 89812 150 X S 270 f Weblinks BearbeitenEintrag zu Ernst Barnikol im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Biographische Notiz im Catalogus Professorum Halensis abgerufen am 19 Dezember 2016 Manfred Heinemann Hrsg Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945 1949 Die Sowjetische Besatzungszone Akademie Verlag Berlin 2000 Zeitzeuge damaliger Jura Student Elchlepp S 243 ISBN 3 05 002851 3Normdaten Person GND 118652591 lobid OGND AKS LCCN n92074870 VIAF 7826897 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barnikol ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe auf dem Gebiet der KirchengeschichteGEBURTSDATUM 21 Marz 1892GEBURTSORT BarmenSTERBEDATUM 4 Mai 1968STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Barnikol amp oldid 233132354