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Walter Isendahl 10 September 1872 in Braunschweig vermutlich 30 April 1945 in Berlin war ein deutscher Marineoffizier der von 1914 bis 1918 die Nachrichtenabteilung des Admiralstabs leitete Im Herbst 1918 war er kurzfristig Kommandant des ehemaligen russischen Linienschiffs Wolja Von 1919 bis 1922 war er Chef des Reichswasserschutzes R W S Von 1941 bis 1943 war er in einer nicht naher bezeichneten Funktion beim Oberkommando der Kriegsmarine OKM zur Auswertung sowjetischen Schriftmaterials tatig Walter Isendahl um 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Dienstliche Tatigkeit bis 1914 3 In der Nachrichtenabteilung 1914 bis 1918 4 Zwischenkriegszeit Reichwasserschutz 5 Zweiter Weltkrieg und Tod 6 Auszeichnungen 7 Film und Fernsehen 8 LiteraturHerkunft und Familie BearbeitenUber seine Herkunft seine Familie und seine Schulausbildung ist bislang Stand 2019 nichts bekannt Dienstliche Tatigkeit bis 1914 BearbeitenIsendahl begann seine Laufbahn in der Kaiserlichen Marine am 10 April 1891 als Seekadett auf dem Schulschiff Stosch Mit dem Ende der Ausbildung wurde er am 20 September 1894 zum Unterleutnant zur See befordert Sein erstes Auslandskommando fuhrte nach Ostasien wo Isendahl von 1896 bis 1898 als Wachoffizier auf der Kreuzerkorvette Arcona diente Nach seiner Ruckkehr war er bis 1903 Kommandant von Torpedobooten sowie in verschiedenen Funktionen im Torpedowesen eingesetzt 1902 wurde er zum Kapitanleutnant befordert Vom Dezember 1904 bis Mai 1907 diente er als Admiralstabsoffizier beim Kreuzergeschwader erneut in Ostasien Nach seiner Ruckkehr aus Tsingtau fand er Verwendung in Torpedobootsflottillen 1908 wurde er zum Korvettenkapitan befordert Von 1909 bis 1911 war er Torpedo Direktor auf der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven Ab 1912 diente er bis September 1913 als Erster Offizier auf dem Linienschiff Wettin 1913 erfolgte seine Beforderung zum Fregattenkapitan In der Nachrichtenabteilung 1914 bis 1918 BearbeitenVom 29 September 1913 bis 28 Februar 1914 war Isendahl zum Admiralstab der Marine kommandiert und wurde hier als Abteilungsleiter eingesetzt Am 1 Marz 1914 wurde Isendahl als Nachfolger von Kapitan zur See Arthur Tapken 1864 1945 Vorstand des Nachrichtenabteilung des Admiralstabs Uber deren Struktur und Tatigkeit im Ersten Weltkrieg ist kaum etwas bekannt Am 17 Oktober 1915 wurde Isendahl zum Kapitan zur See befordert Im Fruhjahr 1916 war er in das Libau Unternehmen involviert eine nachrichtendienstliche Operation zur Unterstutzung des Osteraufstands in Irland unter Beteiligung von Sir Roger Casement nbsp Wolja 1917Vom 20 Februar bis zum 24 April 1918 war Isendahl zugleich dem Finnland Unternehmen zugeteilt Mit dem Ausscheiden aus dem Unternehmen endete auch seine Tatigkeit im Nachrichtendienst Die Grunde sind nicht bekannt sein Nachfolger wurde Kapitan zur See Paul Ebert 1873 1939 Vom 28 April bis zum 14 September 1918 war Isendahl Mitglied der Nautisch Technischen Kommission zugleich vom 2 Mai bis zum 14 September Hafenkommandant von Sewastopol Vom 25 September bis zum 21 November 1918 war Isendahl Kommandant des ehemals russischen Grosskampfschiffs Wolja Zwischenkriegszeit Reichwasserschutz BearbeitenOffenbar aufgrund des Waffenstillstands von Compiegne am 11 November 1918 kehrte er nach Berlin zuruck und war offenbar erneut im Admiralstab tatig Vom 6 Januar 1919 dem Beginn des Spartakusaufstands bis zum 15 Mai 1919 befand sich Isendahl in nicht bekannter Funktion beim Generalkommando Luttwitz Vom 15 Mai bis zum 30 September 1919 war er beim Reichsmarineamt RMA seit dem 15 Juli 1919 Admiralitat der Vorlaufigen Reichsmarine tatig Ab dem 1 Oktober 1919 war Isendahl obwohl weiterhin formal der Marine angehorend fur das Reichsministerium des Innern tatig wo er offensichtlich mit dem Aufbau des Reichswasserschutzes R W S betraut war Am 1 Februar 1920 ubernahm er auch formal dessen Leitung Am 7 April 1920 wurde Isendahl aus der Vorlaufigen Reichsmarine mit dem Charakter eines Konteradmirals verabschiedet Auf eigenen Wunsch schied er am 30 April 1922 aus dem Reichsdienst aus Uber weitere Tatigkeiten bis 1941 ist nichts bekannt Zweiter Weltkrieg und Tod BearbeitenAm 26 Juli 1941 also rund vier Wochen nach dem Beginn des Unternehmens Barbarossa wurde Isendahl Beauftragter des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine fur Sonderaufgaben in Sudrussland zur Sicherung und Bearbeitung von russischem Schriftmaterial auf dem Marinegebiet in russischen Dienststellen und Werften Hildebrand Henriot S 164 Ob er fur diese Tatigkeit formal reaktiviert wurde ist unbekannt Soweit bekannt trug er wahrend dieser Tatigkeit keinen Dienstgrad Seine Tatigkeit endete am 31 Januar 1943 Isendahl war zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre alt Nach Hildebrand Henriot kam Isendahl bei Kriegsende 1945 in Berlin unter ungeklarten Umstanden ums Leben Amtlich festgesetzter Todestag ist der 30 April 1945 Wann und durch wen diese Feststellung erfolgte ist bislang Stand 2019 unbekannt Auszeichnungen BearbeitenIsendahl war u a Trager der beiden Klassen des Eisernen Kreuzes des osmanischen Eisernen Halbmonds und des Finnischen Freiheitskreuzes I Klasse mit Schwertern Film und Fernsehen BearbeitenIn dem zweiteiligen ZDF Fernsehfilm Sir Roger Casement von 1968 das ausfuhrlich das Libau Unternehmen nachzeichnete wurde Isendahl von Otto Preuss dargestellt Literatur BearbeitenThomas Boghardt Spies of the Kaiser German Covert Operations in Great Britain during the First World War Era Houndmills New York Palgrave Macmillian 2004 ISBN 1 4039 3248 4 Eintrag Isendahl Walter in Helmut Roewer Stefan Schafer Matthias Uhl Lexikon der Geheimdienste im 20 Jahrhundert Munchen 2003 S 219 ISBN 3 7766 2317 9 Eintrag Linienschiff Wolja in Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Ratingen Mundus Verlag GmbH o J Einbandiger Nachdruck der siebenbandigen Originalausgabe Herford 1979ff Band 6 S 63f Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieurs Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 2 H O Osnabruck Biblio 1989 S 163ff ISBN 3 7648 14993 Marine Offizier Verband Hrsg Albert Stoelzel Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine 1914 18 Thormann amp Goetsch Berlin 1930 S 134 PersonendatenNAME Isendahl WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher MarineoffizierGEBURTSDATUM 10 September 1872GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM unsicher 30 April 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Isendahl Admiral amp oldid 238999377