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Walter Andreas Ernst Gustav Bartram 21 April 1893 in Neumunster 29 September 1971 in Latendorf war ein deutscher Politiker CDU Bartram war von 1950 bis 1951 Ministerprasident des Landes Schleswig Holstein Walter Bartram auf einem Wahlplakat 1952 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Landtagswahl in Schleswig Holstein 1950 und Folgen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAls Sohn eines Tuchhandlers geboren absolvierte Bartram nach dem Abitur 1912 ein Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaft in Freiburg im Breisgau wo er sich dem Corps Suevia Freiburg anschloss sowie in Kiel und Wurzburg Sein Studium wurde durch die Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterbrochen Er trat 1919 als Prokurist mit volkswirtschaftlicher Promotion bei der Lubecker Olmuhle ein wechselte aber schon 1920 als Leiter der Bremer Olfabrik nach Hamburg 1 Von 1925 bis 1926 war er Direktor der Bremen Bresigheimer Olfabriken in Bremen und schliesslich von 1926 bis 1933 Direktor des Verbandes der Olfabriken in Mannheim Von 1936 bis 1946 war er danach Direktor der F Thorl s Vereinigte Olfabriken in Hamburg Harburg Ab 1947 war er Inhaber der Kraftfutterfabrik Aspe in Timmaspe bei Nortorf In der Zeit der Weimarer Republik war er von 1920 bis 1933 Mitglied der DVP Zum 1 April 1936 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 3 749 168 2 3 Danker und Lehmann Himmel charakterisieren ihn in ihrer Studie uber das Verhalten und die Einstellungen der Schleswig Holsteinischen Landtagsabgeordneten und Regierungsmitglieder der Nachkriegszeit in der NS Zeit als systemtragend karrieristisch 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss er sich 1946 der CDU an Er war Kreisvorsitzender der CDU in Neumunster Am 4 Mai 1952 wurde er fur den verstorbenen Abgeordneten Carl Schroter CDU in den Deutschen Bundestag nachgewahlt Er war dann bis 1957 Mitglied des Deutschen Bundestages und vertrat den Wahlkreis Segeberg Neumunster Bartram nahm als Mitglied der Polo Nationalmannschaft 1936 an den Olympischen Spielen in Berlin teil 5 Landtagswahl in Schleswig Holstein 1950 und Folgen BearbeitenDie Landtagswahl in Schleswig Holstein 1950 endete mit einer schweren Niederlage der SPD Schleswig Holsteins die bisher dank des Wahlrechts uber eine absolute Mehrheit im Landtag verfugt hatte Allerdings erhielt der oppositionelle Wahlblock aus CDU FDP und DP ebenfalls keine Mehrheit Wahlsieger war der BHE der erstmals antrat Dennoch versuchte der Wahlblock seinen Kandidaten Paul Pagel CDU uber ein konstruktives Misstrauensvotum zum Ministerprasidenten zu wahlen Dieser Versuch scheiterte als der BHE mehrheitlich gegen Pagel stimmte und so das Kabinett Diekmann SPD zunachst im Amt blieb Der Verzicht Pagels auf das Ministerprasidentenamt bildete die Basis einer Koalitionsvereinbarung zwischen Wahlblock und BHE In dieser Koalitionsvereinbarung war ein Vorschlagsrecht der CDU fur diese Position vereinbart worden Jedoch waren die fuhrenden Politiker der Union fur den BHE nicht wahlbar Die CDU entschied daher am 25 August 1950 Walter Bartram der landespolitisch nie in Erscheinung getreten war zu benennen Der BHE stimmte dieser Wahl zu Am 5 September 1950 wurde Walter Bartram daher als Ministerprasident in einer Koalition mit BHE FDP und DP zum Ministerprasidenten des Landes Schleswig Holstein gewahlt Hauptthemen des Wahlkampfs waren neben der Wirtschaftslage die Fragen der Bodenreform und der Schulpolitik gewesen Die SPD hatten 1949 fur einen Eklat gesorgt als sie ihre strittigen Forderungen nach einer Bodenreform und einer sechsjahrigen Grundschule in der Verfassung des Landes Schleswig Holstein verankerten Weil die Verfassung mit einfacher Mehrheit beschlossen wurde aber nur mit 2 3 Mehrheit geandert werden konnte glaubten die Sozialdemokraten ihre Positionen gegen andere politische Mehrheiten absichern zu konnen Mit der 2 3 Mehrheit der Koalition wurden die Verfassungsanderung am 15 November 1950 wieder aufgehoben Im Wahlkampf vor der Landtagswahl am 9 Juli 1950 war die Entnazifizierung ein weiteres wichtiges Thema gewesen deren Beendigung vor allem der BHE mit 23 4 Uberraschungssieger der Wahl vehement gefordert hatte In dieser Frage bestand jedoch eine breite Ubereinstimmung der Parteien Am 14 Marz 1951 wurde das Gesetz zur Beendigung der Entnazifizierung mit einer breiten Mehrheit aus allen Parteien angenommen Betroffen waren nur die Minderbelasteten und Mitlaufer Die Stufen I Hauptschuldige Kriegsverbrecher und II Belastete Aktivisten Militaristen Nutzniesser wurden nicht entlastet Alle Mitglieder von Bartrams Kabinett bis auf Innenminister Paul Pagel CDU hatten im Dritten Reich NS Organisationen angehort Paul Pagel hatte dies veranlasst den Begriff der Renazifizierung zu pragen 6 In der CDU bestand ein Machtkampf zwischen Carl Schroter und Walter Bartram Nach nicht einmal einem Jahr entzog die CDU ihrem Ministerprasidenten das Vertrauen So musste Bartram schon am 25 Juni 1951 wieder vom Amt des Ministerprasidenten zurucktreten Vorangegangen war die Kritik des BHE die sich an der Finanzlage des Landes festmachte Im Etat fur 1951 waren Ausgaben von 572 Millionen DM und Einnahmen von 368 Millionen DM vorgesehen Der Versuch Bertrams Bundeshilfen zu bewirken scheiterte Der BHE weigerte sich unter diesen Umstanden dem Haushalt zuzustimmen Nach dem Rucktritt Bartrams wurde Friedrich Wilhelm Lubke CDU im dritten Wahlgang gegen die Stimmen des BHE zum Ministerprasidenten gewahlt konnte die Koalition jedoch in der Folge reaktivieren Siehe auch BearbeitenListe ehemaliger NSDAP Mitglieder die nach Mai 1945 politisch tatig warenLiteratur BearbeitenKlaus Albert Ubernahme der Regierungsverantwortung durch die CDU im Lande Schleswig Holstein Ruckblick auf die Regierungszeit von Ministerprasident Dr Walter Bartram 1950 51 In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Band 108 1983 S 281 317 Erich Maletzke Klaus Volquartz Der Schleswig Holsteinische Landtag 1983 Seite 66 72 Rudolf Vierhaus Ludolf Herbst Hrsg Bruno Jahn Mitarb Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 2002 Bd 1 A M K G Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 23782 0 S 38 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Bartram Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Grau Walter Bartram In Konrad Adenauer Stiftung Abgerufen am 1 Mai 2023 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 1541369 Helmut Gewalt Angehorige des Bundestags I X Legislaturperiode ehemaliger NSDAP amp oder Gliederungsmitgliedschaften Memento vom 3 Januar 2016 im Internet Archive PDF Datei abgerufen am 19 November 2011 61 kB Landtagsdrucksache 18 4464 S 204 abgerufen am 17 November 2020 Walter Bartram in der Datenbank von Sports Reference englisch archiviert vom Original Klaus Bastlein Vom Hanseatischen Richtertum In Klaus Bastlein Helge Grabnitz Wolfgang Scheffler Fur Fuhrer Volk und Vaterland Hamburger Justiz im Nationalsozialismus Justizbehorde Hamburg Hrsg Hamburg 1992 S 154 ff Ministerprasidenten des Landes Schleswig Holstein Theodor Steltzer Hermann Ludemann Bruno Diekmann Walter Bartram Friedrich Wilhelm Lubke Kai Uwe von Hassel Helmut Lemke Gerhard Stoltenberg Uwe Barschel Henning Schwarz Bjorn Engholm Heide Simonis Peter Harry Carstensen Torsten Albig Daniel Gunther Normdaten Person GND 125999844 lobid OGND AKS VIAF 15749698 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bartram WalterALTERNATIVNAMEN Bartram Walter Andreas Ernst GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DVP NSDAP CDU MdBGEBURTSDATUM 21 April 1893GEBURTSORT NeumunsterSTERBEDATUM 29 September 1971STERBEORT Latendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Bartram amp oldid 233337535