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Vuonnemit ist ein selten vorkommendes Mineral mit der chemischen Zusammensetzung Na6Na2Nb2Na3Ti Si2O7 2 PO4 2O2 OF und damit chemisch gesehen ein Natrium Niob Titan Silikat mit zusatzlichen Sauerstoff Hydroxid bzw Fluor sowie Phosphationen Strukturell gehort Vuonnemit zu den Gruppensilikaten Sorosilikaten VuonnemitHellgelber Vuonnemit Kristall aus dem Schkatulka Pegmatit Shkatulka Lowosero Tundren Halbinsel Kola RusslandAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1973 015 1 IMA Symbol Vn 2 Chemische Formel Na6Na2Nb2Na3Ti Si2O7 2 PO4 2O2 OF 1 Na8 Na Ti 4Nb2 O OH F 2 PO4 Si2O7 2 3 Na5TiNb2 F O3 Si2O7 2 2Na3 PO4 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Gruppensilikate Sorosilikate System Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII C 14 080 3 9 BE 35 56 04 03 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 4 Gitterparameter a 5 50 A b 7 16 A c 14 44 Aa 92 5 b 95 3 g 90 6 4 Formeleinheiten Z 1 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 3 Dichte g cm3 gemessen 3 13 bis 3 15 berechnet 3 17 5 Spaltbarkeit vollkommen nach 001 5 Bruch Tenazitat sprodeFarbe hellgelb weiss gelegentlich braunlich getont 5 Strichfarbe weiss 3 Transparenz durchsichtig bis durchscheinend 5 Glanz Glasglanz Fettglanz 5 KristalloptikBrechungsindizes na 1 636 bis 1 639 6 nb 1 651 bis 1 656 6 ng 1 676 bis 1 681 6 Doppelbrechung d 0 040 bis 0 042 6 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 53 bis 86 gemessen 86 berechnet 6 Vuonnemit kristallisiert im triklinen Kristallsystem und findet sich meist in Form von Aggregaten aus tafeligen bis schuppigen Kristallen die bis uber 10 cm gross werden konnen Das Mineral ist durchsichtig bis durchscheinend und von hellgelber bis weisser Farbe gelegentlich auch mit braunlicher Tonung Seine Strichfarbe ist dagegen immer weiss Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals erwahnt wurde Vuonnemit in zwei Veroffentlichungen 1972 7 8 nachdem es 1969 auf dem Berg Karnassurt russisch Karnasurt in der Pegmatit Lagerstatte Jubilej russisch Yubilejnaya pegmatitovaya zalezh in den Lowosero Tundren 9 in Foyaiten eingebettet sowie 1970 in ahnlicher Form in einem Bohrkern mit Lavochorriten aus dem Flusstal des Wuonnemjok in den benachbarten Chibinen gefunden worden war 10 Die Erstbeschreibung als neues Mineral aus der Lomonosovit Gruppe erfolgte in einem russischsprachigen Fachartikel durch die Geologen I W Bussen A P Denisow N I Sabawnikowa L W Kosyrewa Ju P Menschikow und E A Lipatowa 1973 10 11 Es wurde nach seiner Fundstelle am Fluss Wuonnemjok als russisch wuonnemit vuonnemit bzw englisch wuonnemite sic benannt 10 Der Name des Flusses stammt wie bei sehr vielen Toponymen der Halbinsel Kola aus dem Samischen Nach T I Itkonen handelt sich um eine Wortzusammensetzung mit dem Hauptwort Fluss vgl kildinsamisch jogk yogk und dem Bestimmungswort Schwiegermutter vuennam vuennam also Schwiegermutterfluss 12 13 Das Mineralogenteam um Bussen sandte seine Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen 1973 zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangs Nr der IMA 1973 015 1 die den Vuonnemit als eigenstandige Mineralart anerkannte Die ebenfalls von der IMA CNMNC anerkannte Kurzbezeichnung auch Mineral Symbol von MineralName lautet Vn 2 Das Typmaterial des Minerals wird im Bergbaumuseum englisch Mining Museum kurz MM der Staatlichen Bergbau Universitat in Sankt Petersburg unter der Katalog Nummer 1058 2 und im Geologie Institut des Wissenschaftszentrums Kola kurz GIKB Apatity der Russischen Akademie der Wissenschaften unter der Katalog Nummer 3255 sowie in der Mineralogischen Sammlung der Mines ParisTech auch Ecole nationale superieure des mines kurz ENSM aufbewahrt 14 15 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Vuonnemit noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich im Aufbau noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII C 14 080 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Silikate und Germanate und dort der Abteilung Gruppensilikate wo Vuonnemit zusammen mit Betalomonosovit Bobshannonit Bornemanit Bussenit Calciomurmanit Epistolit Innelit Jinshajiangit Lomonosovit Murmanit Perraultit Phosphoinnelit Polyphit Quadruphit Shkatulkalit Sobolevit Surkhobit Vigrishinit Yoshimurait und Zvyaginit die Murmanit Lomonosovit Reihe mit der System Nr VIII C 14 bildet 3 Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 16 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Vuonnemit ebenfalls in die Abteilung der Gruppensilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Silikatgruppen der moglichen Anwesenheit zusatzlicher Anionen und der Koordination der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Si2O7 Gruppen mit zusatzlichen Anionen Kationen in oktaedrischer 6 er und grosserer Koordination zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9 BE 35 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Vuonnemit in die Klasse der Silikate dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der Gruppensilikate Si2O7 Gruppen und O OH F und H2O ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 56 04 03 innerhalb der Unterabteilung Gruppensilikate Si2O7 Gruppen und O OH F und H2O mit Si2O7 mit Phosphat und Wasser zu finden Kristallstruktur BearbeitenVuonnemit kristallisiert in der triklinen Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 5 50 A b 7 16 A c 14 44 A a 92 5 b 95 3 und g 90 6 sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 4 Eigenschaften Bearbeiten nbsp Mineral Aggregat mit Vuonnemit Sodalith und Ussingit unter UV Licht Optisch erscheint Vuonemmit etwas zitronengelber und heller als Sodalith Ussingit fluoresziert nicht erscheint aber auf dem Bild schwach violett Unter kurzwelligem UV Licht zeigen manche Vuonnemite eine hell bis intensiv grune oder blassgelbe und unter langwelligem UV Licht eine gelbe Fluoreszenz Nach der UV Beleuchtung konnen manche Vuonnemite schwach blaulich grun phosphoreszieren 5 Bildung und Fundorte BearbeitenVuonnemit bildet sich in albitisierten alkalischen Gesteinen wo er neben Albit unter anderem noch vergesellschaftet mit Aegirin Cancrinit Mikroklin Nephelin Lorenzenit Serandit und Villiaumit auftritt Als seltene Mineralbildung konnte Vuonnemit nur an wenigen Fundorten und in geringer Stuckzahl nachgewiesen werden wobei weltweit bisher rund 20 Vorkommen dokumentiert sind Ausser auf der Halbinsel Kola in Russland fand sich das Mineral noch am Mont Saint Hilaire in Kanada und in der der Iliroaussaq Intrusion in Gronland 17 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenI V Bussen A P Denisov N I Zabavnikova L V Kozyreva Yu P Menshikov E A Lipatova Vuonnemit novyj mineral In Zapiski Rossijskogo mineralogicheskogo obshestva Band 102 Nr 4 1973 S 423 426 russisch rruff info PDF 452 kB abgerufen am 7 Oktober 2023 englische Ubersetzung I V Bussen A P Denisov N I Zabavnikova L V Kozyreva Y P Men Shikov E A Lipatova Vuonnemite a new mineral In Zapiski Vserossijskogo Mineralogicheskogo Obshchestva Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 59 1974 S 873 875 S 875 englisch rruff info PDF 313 kB abgerufen am 7 Oktober 2023 T S Ercit M A Cooper F C Hawthorne The crystal structure of vuonnemite Na11Ti4 Nb2 Si2O7 2 PO4 2O3 F OH a phosphate bearing sorosilicate of the lomonosovite group In Canadian Mineralogist Band 37 1998 S 1311 1320 englisch rruff info PDF 749 kB abgerufen am 7 Oktober 2023 John Leslie Jambor Andrew C Roberts New mineral names In American Mineralogist Band 84 1999 S 1464 1468 New Data Vuonnemite englisch rruff info PDF 262 kB abgerufen am 7 Oktober 2023 Yu V Azarova I V Pekov N V Chukanov A E Zadov Produkty i processy izmeneniya vuonnemita pri nizkotemperaturnom preobrazovanii ultraagpaitovyh pegmatitov In Zapiski Rossijskogo mineralogicheskogo obshestva Nr 5 2002 S 112 russisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vuonnemit Sammlung von Bildern Vuonnemit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 6 Oktober 2023 IMA Database of Mineral Properties Vuonnemite In rruff info RRUFF Project abgerufen am 6 Oktober 2023 englisch Vuonnemite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 6 Oktober 2023 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Vuonnemite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 6 Oktober 2023 englisch Vuonnemite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 6 Oktober 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated September 2023 PDF 3 8 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero September 2023 abgerufen am 6 Oktober 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 351 kB abgerufen am 6 Oktober 2023 a b c d e Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 579 englisch a b c d e f Vuonnemite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF a b c d e Vuonnemite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 6 Oktober 2023 englisch I V Bussen A S Saharov Petrologiya Lovozerskogo shelochnogo massiva Nauka 1972 russisch S I Zak E A Kamenev F V Minakov A D Armand A S Miheichev I A Petersile Hibinskij shelochnoj massiv Nauka 1972 russisch Katalog OOPT Osobo Ohranyaemye Prirodnye Territorii OOPT Zalezh Yubilejnaya Nicht mehr online verfugbar In zapoved ru catalog Archiviert vom Original am 27 Januar 2020 abgerufen am 6 Oktober 2023 russisch a b c I V Bussen A P Denisov N I Zabavnikova L V Kozyreva Yu P Menshikov E A Lipatova Vuonnemit novyj mineral In ZVMO Band 102 Nr 4 1973 S 423 426 423 T S Ercit M A Cooper F C Hawthorne The crystal structure of vuonnemite Na11Ti4 Nb2 Si2O7 2 PO4 2O3 F OH a phosphate bearing sorosilicate of the lomonosovite group In The Canadian Mineralogist Band 37 1998 S 1311 1320 1311 englisch Vuonnernite was first described from the Khibina and Lovozero massifs Kola Peninsula Russia T I Itkonen Worterbuch des Kolta und Kolalappischen 3 unveranderte Auflage Band 1 Suomalais Ugrilainen Seura Helsinki 2011 ISBN 978 952 5667 55 4 S 788 deutsch finnisch Digitalisat PDF 71 4 MB abgerufen am 6 Oktober 2023 T I Itkonen Worterbuch des Kolta und Kolalappischen 3 unveranderte Auflage Band 2 Suomalais Ugrilainen Seura Helsinki 2011 ISBN 978 952 5667 55 4 S 1037 deutsch finnisch Digitalisat PDF 35 4 MB abgerufen am 6 Oktober 2023 Catalogue of Type Mineral Specimens V PDF 156 kB Commission on Museums IMA 10 Februar 2021 abgerufen am 7 Oktober 2023 Catalogue of Type Mineral Specimens Depositories PDF 311 kB Commission on Museums IMA 18 Dezember 2010 abgerufen am 7 Oktober 2023 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 7 Oktober 2023 englisch Fundortliste fur Vuonnemit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 7 Oktober 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vuonnemit amp oldid 239001562