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Vincenz Eduard Milde auch Vinzenz Eduard Milde 11 Mai 1777 in Brunn 14 Marz 1853 in Wien war Padagoge und von 1823 bis 1832 romisch katholischer Bischof von Leitmeritz sowie von 1832 bis 1853 Erzbischof von Wien Josef Kriehuber Bildnis Vincenz Eduard Milde 1835Wappen von Vincenz Eduard Milde Bischof von Leitmeritz 1823 1832 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenVincenz Eduard Milde war der Sohn eines Brunner Buchbinders Von 1788 bis 1792 besuchte er das Gymnasium seiner Heimatstadt und studierte anschliessend Philosophie in Wien und Mathematik und Physik in Olmutz 1794 trat in Wien er in das Priesterseminar ein Ab 1798 wirkte er als Korrepetitor fur Orientalische Sprachen an der Theologischen Fakultat der Wiener Universitat 1800 empfing er die Priesterweihe und wurde 1805 zum Hofkaplan ernannt 1806 folgte die Berufung zum ersten osterreichischen Professor fur Erziehungswissenschaften an die Universitat Wien Aus gesundheitlichen Grunden verzichtete er 1810 auf das Lehramt Im gleichen Jahr wurde er Pfarrer von Wolfpassing wo er das Lehrbuch der allgemeinen Erziehungskunde verfasste 1814 ernannte ihn der Kaiser zum Pfarrer und Dechanten von Krems an der Donau und gleichzeitig zum dortigen Schulaufseher und Leiter der philosophischen Lehranstalt die vom Orden der Piaristen betrieben wurde Zudem wurde er Ehrendomherr von St Stephan in Wien An seinem neuen Wirkungsort entfaltete er neben der seelsorglichen auch eine reiche padagogische Tatigkeit Neben der Forderung der lokalen Kirchengeschichtsschreibung verfasste er auch Instruktionen fur Gefangnisseelsorger Nach der Resignation der Leitmeritzer Bischofs Josef Franz Hurdalek nominierte Kaiser Franz I am 16 Januar 1823 Vincenz Eduard Milde zu dessen Nachfolger Der papstlichen Bestatigung vom 6 Mai desselben Jahres folgte am 13 Juli die Bischofsweihe durch den Wiener Weihbischof Matthias Paulus Steindl Wahrend seiner Amtszeit veranlasste Bischof Milde zahlreiche pastorale und organisatorische Massnahmen und setzte sich fur die Starkung der Orden ein Das von ihm erbaute Wiener Priesterseminar leitete er selbst im Geist der osterreichischen katholischen Restauration Gegenuber dem vom Kaiser verfolgten Absolutismus und dem Staatskirchentum verhielt er sich loyal Nach dem Tod des Wiener Erzbischofs Leopold Maximilian von Firmian wurde Vincenz Eduard Milde am 27 Oktober 1831 zu dessen Nachfolger ernannt Die papstliche Bestatigung erfolgte am 19 Marz 1832 die Amtseinfuhrung am 31 Mai 1832 Beim Ausbruch der Revolution von 1848 49 verfasste Erzbischof Milde auf Anregung des Klerus einen Hirtenbrief Vermutlich wegen seiner staatskirchlichen Anpassung und seiner geschwachten Gesundheit wandte er sich nicht entschieden gegen den aufkommenden Antiklerikalismus Obwohl von weiten Teilen der Bevolkerung die Versammlungs und Pressefreiheit gefordert wurden verbot er dem Klerus sich zu versammeln Gleichzeitig wandte er sich gegen die Grundung von katholischen Vereinen sowie von Bucher und Lesevereinigungen und auch gegen eine Neuausgabe der Wiener Kirchenzeitung Erst auf Drangen des Salzburger Erzbischofs Friedrich zu Schwarzenberg verfasste er im Dezember 1848 eine Denkschrift an den osterreichischen Reichstag mit der auf die kirchenpolitische Lage aufmerksam gemacht wurde 1849 forderte der Wiener Nuntius Michele Viale Prela die Absetzung oder Resignation des Erzbischofs konnte sich damit jedoch bei der osterreichischen Regierung nicht durchsetzen Grosse Verdienste erwarb sich Vincenz Eduard Milde im padagogischen Bereich Er setzte sich fur die verstandnisvolle Behandlung straffalliger Jugendlicher ein und fur die Erziehung und Anleitung der Schuler zu selbstandiger Arbeit Die wissenschaftlichen Disziplinen der Heil Sonder und Kriminalpadagogik in Osterreich wurden von ihm begrundet Bedeutende Impulse der Sozial und Religionspadagogik gehen auf ihn zuruck Ausgezeichnet wurde er mit dem Grosskreuz des Leopold Ordens Im Jahr 1884 wurde in Wien Ottakring 16 Bezirk der Mildeplatz nach ihm benannt Werke BearbeitenLehrbuch der allgemeinen Erziehungskunde zum Gebrauch offentlicher Vorlesungen 2 Bande Wien 1811 1813 Lehrbuch der allgemeinen Erziehungskunde im Auszug Als Leitfaden bey offentlichen Vorlesungen 1821 Christkatholische Betrachtungen und Gebete in den Tagen der Gefahr der Asiatischen Brechruhr Cholera morbus Leitmeritz 1831 Feldzeugmeister Joseph Freiherr von Rath Dresden 1852 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Milde Vincenz Eduard In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 18 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 301 308 Digitalisat Karl Werner Milde Vincenz Eduard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 741 f Franz Loidl Milde Vinzenz Eduard In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1975 ISBN 3 7001 0128 7 S 293 f Direktlinks auf S 293 S 294 Franz Loidl Geschichte des Erzbistums Wien Herold Wien 1983 ISBN 3 7008 0223 4 Elisabeth Kovacs Milde Vinzenz Eduard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 506 508 Digitalisat Ines M Breinbauer Gerald Grimm Martin Jaggle Hrsg Milde revisited Vincenz Eduard Mildes padagogisches Wirken aus der Sicht der modernen Erziehungswissenschaft LIT Verlag Wien 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vincenz Eduard Milde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Vincenz Eduard Milde im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Vincenz Eduard Milde auf catholic hierarchy orgVorgangerAmtNachfolgerLeopold Maximilian von FirmianErzbischof von Wien 1832 1853Joseph Othmar von RauscherJosef Franz HurdalekBischof von Leitmeritz 1823 1832Augustin I Bartolomaus HilleBischofe von Leitmeritz seit 1655 Maximilian Rudolf von Schleinitz Jaroslaw Ignaz von Sternberg Hugo Franz von Konigsegg Rothenfels Johann Adam Wratislaw von Mitrowitz Moritz Adolf 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EduardALTERNATIVNAMEN Milde Vinzenz Eduard Milde Vincenc EduardKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Padagoge Bischof von Leitmeritz Erzbischof von WienGEBURTSDATUM 11 Mai 1777GEBURTSORT BrunnSTERBEDATUM 14 Marz 1853STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vincenz Eduard Milde amp oldid 199680660