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Rasseschlussel53 USTAls Ungarisches Steppenrind oder Ungarisches Graurind ungarisch Magyar Szurkemarha Szilaj bezeichnet man eine alte Hausrindrasse aus dem ungarischen Tiefland die vom Aussterben bedroht ist Sie gehort zur Gruppe der podolischen Rinder und eignet sich besonders fur extensive Beweidungssysteme Graukuhe in einer Herde im Nationalpark HortobagyUngarisches Steppenrind Tierpark Berlin Portrat Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Farbe 1 2 Typen 1 2 1 Primitiver Typus 1 2 2 Typus mit grobem Jochbein 1 2 3 Milchproduzierender Typus 1 2 4 Grossbetriebstypus 1 3 Verwandte Rassen 1 3 1 Maremmaner Rind 1 3 2 Siebenburgener Steppenrind 1 3 3 Ukrainisches Steppenrind 2 Geschichte 2 1 Rinderhandel 2 2 Verodung der Dorfer und Entwicklung von Minderstadten 2 3 Heiducken Bauern und Grossgrundbesitzer 2 4 Zeit nach dem Ende des Grosshandels 2 5 Heutige Bedeutung 2 6 Kulturhistorische Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Ein Stier mit dem charakteristischen Okular Das Ungarische Steppenrind ist schlank grossrahmig und hochbeinig Die Widerristhohe betragt beim Bullen 145 bis 155 cm bei der Kuh 135 bis 140 cm das Gewicht beim Bullen 800 bis 960 kg bei der Kuh 500 bis 600 kg Die Rinder sind robust anspruchslos leichtgebarend und langlebig Die meist genau nach oben weisenden Horner sind lang gebogen und ausladend Stiere konnen bis zu 80 cm lange Horner haben Farbe Bearbeiten Die Farbung der Tiere andert sich mit der Anzahl der Lebensjahre Die Kalber sind nach der Geburt rotlich gelb wobei verschiedene Schattierungsgrade von hell bis dunkel unterschieden werden konnen Im Alter von zwei bis drei Monaten hellt sich das Fell auf und beginnt grau zu werden Zwischen dem vierten und sechsten Monat nehmen sie vollstandig graue Farbe an Bei ausgewachsenen Graurindern kommen verschiedene Abstufungen von Silberweiss bis Aschgrau vor Die mannlichen Tiere die Stiere werden bis zum Alter von drei bis vier Jahren eher russfarben Der Hals der untere Teil der Unterschenkel ein Teil der Brust der Schulterbereich der Brustkorb sowie die Seite und Unterseite des Bauchs werden dunkler Eine sehr ins Schwarze gehende Farbung ist bei Zuchtern nicht beliebt stellt aber keinen Mangel dar Um die Augen herum weisen die mannlichen Tiere einen dunklen Ring auf der als okula Okular bezeichnet wird nbsp Kuh mit noch rotlich gefarbtem KalbAn der Wurzel des Horns bilden die langeren Haare der Kuhe einen Haarkranz wahrend sie bei den Stieren gelockt sind Die Wimpern sowie die Fortsatze an den Ohren und die Schwanzquaste sind schwarz Die Haut ist schiefergrau nur zwischen den Oberschenkeln am Euter und an den Ohren ist sie rosa Die Gaumenfarbe kann entweder rosa oder schiefergrau und fleckig sein Bei der Auslese der Zuchttiere gelten Individuen mit schiefergrauem Gaumen als vorteilhaft Die andere Gaumenfarbe bzw die schwarzere Russfarbe bei Stieren ist auf den Einfluss anderer zum Beispiel maremmanischer Rassen zuruckzufuhren und wird deshalb von Zuchtern gemieden Auf diese Weise streben diese die Erhaltung der einheitlichen Merkmale des Ungarischen Steppenrindes an Die Fellfarbe kann sich auch mit der Jahreszeit andern Im Winter sind die Tiere dunkler und das Fell enthalt mehr rotlich schattierte Haare Das schutzende aussere Fell ist im Sommer kurz dick und gerade im Winter jedoch verdichtet und lang Nach dem Fellwechsel im Fruhling ist die Farbe am schonsten 1 Typen Bearbeiten Es lassen sich Unterscheidungen zwischen folgenden Erscheinungsformen treffen Primitiver Typus Bearbeiten Merkmale Unterentwickelt kleiner Korper niedrige Widerristhohe Beim Auftreten dieser Eigenschaften spielen schlechte Futterqualitat und unangemessene Lebensumstande eine Rolle Charakteristisch sind die weniger harmonisch geformten Horner und schiefe Struktur der Beinknochen Typus mit grobem Jochbein Bearbeiten Diese Variante ist von grosser Widerristhohe weist einen tiefen Brustkorb und lange Beine auf was lebhaftere Bewegungen ermoglicht Milchproduzierender Typus Bearbeiten Diese Tiere sind von kleiner aber wohlgeformter Gestalt und haben dunnere Horner Das Euter ist starker entwickelt Grossbetriebstypus Bearbeiten Heute das am haufigsten anzutreffende Graurind ist von wohlgeformter Erscheinung und hat oft gemusterte Horner 2 nbsp Ein Stier mit typisch maremmanischen Merkmalen im Tierpark BerlinDie Erhaltung der Typen dient insbesondere der Bewahrung des genetischen Bestands Verwandte Rassen Bearbeiten Es gibt viele verwandte Rassen von denen folgende am nachsten verwandt sind Maremmaner Rind Bearbeiten Das Maremmaner Rind ist eine mittelitalienische Rasse Sie hat einen hoheren Widerrist und ahnelt dem Graurind in der Farbe ist jedoch etwas dunkler gefarbt Zwischen den beiden Weltkriegen und in den 1970er Jahren wurden die Tiere zur Auffrischung des Bestandes benutzt Heute werden diese Nachkommen stufenweise ausgemustert Siebenburgener Steppenrind Bearbeiten Diese gedrungene und fullige Rasse wurde im Lauf der Zeit oft mit dem Ungarischen Graurind gekreuzt Um das Jahr 1800 herum beschaftigten sich Zuchter mit dieser Rasse und selektierten im Interesse der Fleischproduktion Einige legten jedoch auch Wert auf die Milchleistung was sich im Ergebnis der Zuchtung niederschlagt In den 1950er Jahren wurde keine selbstandige Zuchtung mehr betrieben und die Rasse verschwand Mitte der 1960er Jahre Ukrainisches Steppenrind Bearbeiten Das Ukrainische Steppenrind hat kurzere Horner als das Ungarische Steppenrind weist aber dieselbe Farbung auf Die ausserliche Erscheinung ist aber nicht sehr homogen Die Rasse hat ein gutes Potential als Milchproduzent dies ist jedoch in rauen Umweltbedingungen nicht realisierbar Es gibt nur noch wenige Exemplare dieser Rasse in nur einer einzigen Zucht 1 Geschichte BearbeitenDas ungarische Steppenrind kam wahrscheinlich im 9 Jahrhundert mit der Einwanderung der Ungarn aus deren vorheriger Heimat im Osten ins ungarische Tiefland In der fruhen Neuzeit war es vor allem wegen seines Fleisches geschatzt im 19 Jahrhundert machte es dann als Arbeitstier Karriere auch in Osterreich und Deutschland Vor hundert Jahren kam es dann ausser Mode Das Rekordtief war ein Bestand von 187 Kuhen und 6 Bullen Rinderhandel Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus dem Feszty Panorama Arpad und seine StammesfurstenDie historischen Quellen deuten auf einen ununterbrochenen Rinderhandel zwischen dem 14 und 19 Jahrhundert hin Im 14 und 15 Jahrhundert kam es zu einer Wende in Westeuropa die in den ostlichen Landern weitgehend ausblieb Mit der Entfaltung des Gewerbes gewann die Rolle von Stadten an Bedeutung und Leibeigene zogen massenhaft dorthin Der Fleischbedarf der wachsenden Stadtbevolkerung wurde mit Rinderexporten aus den ostlichen Gebieten bedient Das ungarische Steppenrind gelangte nach Nurnberg Augsburg Munchen und Ulm ebenso wie nach Italien und Mahren 3 Im 17 Jahrhundert erreichte dieser Handel mit einer geschatzten Anzahl von 100 000 Rindern im Jahr einen Hohepunkt 2 Allein in Nurnberg wurden jahrlich 70 000 Tiere verkauft Sie konnten sich wegen der hohen Qualitat ihres Fleischs gegenuber konkurrierenden Arten durchsetzen In deutschen Stadten wurden Gesetze erlassen die die Aufnahme anderen Fleischs in die Fleischbanken untersagten sobald ungarische Viehherden auf dem Markt eintrafen damit das teurere Produkt nicht mit schlechterer Qualitat vermischt werden konnte 3 Der Handel wurde auch wahrend der osmanischen Herrschaft nicht unterbrochen Auch die Osmanen profitierten durch Steuereinnahmen vom Rinderhandel Ein Grossteil des Handels war in den Handen einer reichen Handlerschicht allerdings hatten auch die burgerlichen Bauern der Minderstadte wie zum Beispiel Grossgrundbesitzer Anteil daran 4 Dies anderte sich 1622 als der Wiener Hof den Rinderhandel monopolisierte Im Ergebnis gab es 1695 dem Bericht eines kaiserlichen Kommissars zufolge in Debrecen keine Graurinder mehr Dies entsprach zwar nicht der Wirklichkeit jedoch war die Zahl der Tiere drastisch zuruckgegangen Der letzte Nurnberger Rindermarkt fand 1713 statt 2 In den vorangegangenen Jahrhunderten war der Rinderhandel aber von so grosser Bedeutung dass die Wirkung auf die ungarische Gesellschaft und Wirtschaft noch heute erkennbar ist Verodung der Dorfer und Entwicklung von Minderstadten Bearbeiten Im 14 und 15 Jahrhundert kam es zu einer weitlaufigen Entvolkerung und Verodung vieler Dorfer pusztasodas in Europa Auch in Ungarn fuhrten wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren sowie Plagen zum Aussterben von Dorfern Diese Entwicklung begann mit dem Tatarensturm und beschleunigte sich unter der turkischen Herrschaft Die Bewohner kleiner Dorfer zogen in grossere Siedlungen um wo sie sich besser geschutzt fuhlten Die Felder auf denen zuvor Landwirtschaft betrieben wurde lagen brach und langsam breitete sich die naturliche Vegetation wieder aus 5 Auf diese Weise bildeten sich grosse unbewohnte und als Weiden nutzbare Flachen die insbesondere in der ungarischen Tiefebene Alfold eine Voraussetzung fur Rinderhaltung in grosseren Ausmassen darstellten nbsp Karoly Sterio Gulyas Kohlezeichnung Mitte 19 Jahrhundert Da Rinderzucht und handel die ertragreichsten Wirtschaftszweige in der turkischen Besatzungszeit waren wirkte sich dies positiv auf die Entwicklung in den entsprechenden Siedlungen aus Die Grossbauern der Minderstadte im Alfold betrieben die Rinderzucht weiter und nahmen Handelsbeziehungen mit dem Westen auf Die Zuchtung in machtigen Herden weckte bei mehreren zehntausend Kleinbauern die in Selbstversorgung lebten Interesse fur die Rinderwirtschaft Die wohlhabend werdenden Minderstadte und die Dorfbauern spielten eine grosse Rolle dabei dass die Selbstverwaltung der ungarischen Siedlungen wahrend der osmanischen Besatzung erhalten blieb Der Ertragsuberschuss ermoglichte die Unabhangigkeit von den Gutsherren und den Aufstieg von Minderstadten wie Cegled oder Mezotur In einigen Fallen wie Debrecen und Kecskemet entwickelten sich grossere Stadte Die Unabhangigkeit der Minderstadte und ihre wirtschaftliche Kraft begunstigten auch die Verbreitung der Reformation im ungarischen Tiefland Die Einnahmen des Rinderhandels spielten ausserdem beim Kampf gegen die Osmanen eine bedeutende Rolle da so die Versorgung der Soldaten sichergestellt werden konnte 4 Die Einkunfte der Rinderhaltung bedeuteten nicht nur im Tiefland wichtige Einnahmen Auch die entlang der Handelsrouten liegenden Siedlungen hatten Anteil an den Einnahmen Die machtigen aus mehr als 1000 Rindern bestehenden Herden hatten unterwegs Bedarf an Wasser und Weideflachen die ihnen bei den Siedlungen gegen eine sogenannte Grasmiete fuber zur Verfugung gestellt wurden Die Reisenden wurden in Schanken mit Proviant und Getranken versorgt Diese Raststatten lagen ungefahr 12 bis 14 Kilometer voneinander entfernt was genau der Strecke entspricht die eine Herde zwischen zwei Futterungen und Trankungen zurucklegen konnte Ungefahr 20 bis 40 Morgen Land wurden ihnen unentgeltlich zugewiesen 4 Fur die Uberquerung von Flussen musste bezahlt werden Insgesamt handelte es sich um eine beachtliche Einnahmequelle Allein zwischen dem 22 Juli 1563 und dem 9 Marz 1564 wurden 30 428 Rinder durch den Hafen von Vac getrieben das an der Hauptverkehrslinie nach Wien und Deutschland lag Einem Bericht des Hafenbuchs zufolge stammten alle Tiere aus dem Tiefland 6 Eine bedeutende Steuerquote auf die Einnahmen vermehrte auch die konigliche Schatzkammer Die Siedlungen an denen Rindermarkte abgehalten wurden erfuhren im Lauf der Zeit grosse Fortschritte Bedeutende ungarische Stadte waren Gyor und Sopron die an der Handelsroute nach Deutschland lagen Weitere wichtige Stadte sind Nagykanizsa wo der Rinderhandel in den 30er und 40er Jahren des 16 Jahrhunderts eine Blutephase erlebte als die Familie Kanizsa den sich nach Italien und in die Steiermark ausdehnenden Handel vorantrieb 7 In Gyor erlangte der Rinderhandel eine besondere Bedeutung Als die Stadt im Jahr 1598 nach der vier Jahre dauernden turkischen Herrschaft befreit wurde und die gefluchtete Bevolkerung zuruckkehrte war der Rinderhandel eine der ersten Tatigkeiten womit sich die Stadt erholte 8 Heiducken Bauern und Grossgrundbesitzer Bearbeiten Das Treiben der halbwilden Tiere war mit dem Schutz vor Raubern und Raubtieren verbunden Die sogenannten Heiducken waren im Kampf gegen die Osmanen erprobt und tauschten nach deren Ruckzug ihre Soldnertatigkeit gegen Dienste bei den Rinderhirten ein Diese soldatischen Einheiten organisierten sich selbst und bestimmten Dienstgrade nach Wahl Sie fuhrten hauptsachlich Streifzuge durch und verteidigten die Hirten nbsp Polnische HeiduckenDer Furst Stephan Bocskai siedelte einige von ihnen an seinem Besitz an In Kriegszeiten kampften sie fur ihn und konnten dafur Freiheit erlangen und in den Adelsstand erhoben werden 9 Der Rinderhandel trug zur Entstehung einer Schicht reicher Bauern und Burger bei In Gyor beispielsweise konnten sich vom Handel wohlhabend gewordene Familien von den Verpflichtungen gegenuber den Gutsherren befreien Einige erhielten auch Adelstitel Diese Familien hatten auch weiterhin Anteil am stadtischen Leben Sie bildeten burgerliche Gemeinschaften und unterstutzten sich gegenseitig bei anfallenden Schwierigkeiten 8 Auch Grossgrundbesitzer wie die Batthyany Familie in Kanizsa nutzten die Konjunktur des Rinderhandels Ebenso vermehrten Herrscher wie der Palatin Tamas Nadasdy mit Ankauf Mastung und Verkauf ihr Vermogen Der Furst Gabor Bethlen gilt in Siebenburgen als der erste Rinderhandler im grossen Stil 4 Der Dichter und Feldherr Miklos Zrinyi finanzierte mit den Einnahmen seine Privatarmee und den Kampf gegen die Osmanen Er uberwachte die Handelsrouten durch seine grossen Besitze in Kroatien und betrieb trotz des Verbots durch den Wiener Hof eigene Rindermarkte 10 Er unterstutzte auch andere Handelsfamilien beim Widerstand gegen die Habsburger Das Vermogen und die Bekanntheit der Familie Thokoly geht auf den Urgrossvater Emmerich Thokolys Sebesty Thokoly zuruck der mit Rinder und Weinhandel reich wurde Im Jahr 1572 wurde er geadelt Durch die Heirat von Zsuzsanna Doczy im Jahr 1580 wurde er Teil einer aufstrebenden Verwandtschaft und im Jahr 1598 schliesslich zum Baron ernannt 11 Zeit nach dem Ende des Grosshandels Bearbeiten Auch im 19 Jahrhundert wurde noch Rinderhandel betrieben allerdings war die Landwirtschaft grossen Anderungen unterworfen Die Freilandhaltung von Tieren brach vielerorts ein stattdessen wurden die Felder vermehrt fur den Anbau von Weizen und Futterpflanzen gepflugt Auf Grund des gestiegenen Bedarf an Milch und Milchprodukten waren unter den Graurindern die in Hinsicht auf Milchproduktion selektierten und fur Stallhaltung geeigneten Rassen starker nachgefragt Die Zuchtung des ungarischen Steppenrinds im grossen Stil erreichte 1863 ihr Ende als eine grosse Durre einsetzte und die Weiden verdorrten Danach erreichte der Bestand der Tiere nie wieder die fruheren Zahlen In der darauffolgenden Zeit anderte sich die Nutzung des Steppenrinds Sie wurden nun als Zugtiere fur Ochsenkarren eingesetzt wofur eine geringe Population ausreichte 4 Bereits in den 1880er Jahren wurden im mittleren Teil des Landes Reservate gegrundet Nach dem Ersten Weltkrieg als die Landwirtschaft zunehmend mit Maschinen betrieben wurde ging der Bedarf nach Rindern noch mehr zuruck und viele Herden wurden aufgelost Die Weltwirtschaftskrise bedeutete eine phasenweise Umkehrung dieser Entwicklung da wieder mehr Ochsen benotigt wurden 1931 wurde die Magyar marha Tenyesztok Egyesulete Zuchter Vereinigung ungarischer Rinder gegrundet die erneut die Zuchtung forderte Auch im Seewinkel im Burgenland das ja seit 1921 zu Osterreich gehorte wurde das Steppenrind auch als Arbeitstier genutzt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Arbeit eingestellt da nach Meinung der damaligen Entscheidungstrager die Tiere gegenuber modernen Rassen nicht konkurrenzfahig waren Mitte der 1960er Jahre hatte die Anzahl eine das Fortbestehen der Rasse gefahrdenden Stand erreicht Von den Exemplaren die vereinzelt gehalten wurden hatten noch drei Staatsbetriebe Herden die insgesamt 200 Kuhe und sechs Stiere umfassten Der heutige Bestand stammt von diesen Tieren ab In den 1970er Jahren begann die Population sich zu vergrossern Die meisten Tiere leben in Nationalparks 1989 wurde nach langer Vorbereitungszeit die Magyar Szurke Szarvasmarhat Tenyesztok Egyesulete Vereinigung der Zuchter des Ungarischen Steppenrinds gegrundet die heute die Zuchtung koordiniert 1 Ihre neuerliche Verbreitung verdankt die Rasse auch der Grundung der landerubergreifenden Kulturlandschaft Ferto Neusiedler See So weidet heute das Graurind auch sudlich der Orte Apetlon und Illmitz im Seewinkel Heutige Bedeutung Bearbeiten Nach dem Auftreten von BSE in Westeuropa setzte man auf ausschliesslich naturliche Nahrung auf Pflanzenbasis um garantiert BSE freies Fleisch zu produzieren Das Futter der Steppenrinder enthielt weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart tierisches Eiweiss Dadurch wachsen die Tiere langsamer haben aber auch massiveres und gehaltvolleres Fleisch als andere Rinder Sie erlangen die Schlachtreife im Alter von 3 bis 3 5 Jahren wahrend dies bei Tieren mit intensiver Mastung schon nach 16 bis 18 Monaten erreicht wird Der Bestand ist heute ausserdem fur die Genbank bedeutend 1 Kulturhistorische Bedeutung Bearbeiten Von der Bedeutung fur den Handel abgesehen spielte das Graurind im alltaglichen Leben und bei der Erntearbeit der Bauern eine wichtige Rolle Beispielsweise wurde aus den Knochen Leim angefertigt und anstelle von teurem Wachs verwendete man in den bauerlichen Haushalten Kerzen aus dem Talg der Tiere In kleine Stucke geschnittenes Rindfleisch wurde durch Kochen in einer Salzlauge und anschliessendes Trocknen haltbar gemacht Dies diente den Hirten als Nahrung die sie in durchlufteten Leinenranzen aufbewahrten Beim Kochen wurde pro Person eine Handvoll davon in den Kessel gegeben 4 Dieses Gericht war vermutlich ein Vorlaufer des Gulaschs von dem Ferenc Erdei folgende Beschreibung lieferte Originalzitat A szigoruan hagyomanyos gulyasfozes technologiaja az ahogyan a gulyasok foztek ezert gulyas a neve Ez adja a legizesebb marhahuslevet s ez a legegyszerubb fozesi mod a bogracsba egyszerre bele kell tenni a hust es a hagymat hidegen hozzatenni a szukseges mennyisegu vizet s feltenni a tuzre Mindjart bele lehet tenni a piros csovespaprikat de sozni paprikazni legjobb a felforras utan Es amikor mar elorehaladt a hus puhulasa akkor kell hozzaadni a burgonyat hogy egyszerre fojon meg a hussal Am az igy keszult gulyas minden mas marhahuslenel jobb izu Nem huslevesizu nem is olyan mint a paprikas hanem a ketto kozott allo sajat ize van 12 Die streng traditionelle Methode zur Zubereitung des Gulaschs ist die wie es die Hirten gulyas ok kochten daher hat es den Namen Gulasch Dies gibt die schmackhafteste Rindfleischsuppe und ist die leichteste Art es zu kochen man muss das Fleisch und die Zwiebel gleichzeitig in den Kessel geben die notige Menge kalten Wassers hinzugeben und es auf das Feuer setzten Man kann sofort die roten Spitzpaprika hineintun aber Salz und Paprikagewurz erst nach dem Aufkochen Und wenn das Weichwerden des Fleischs schon fortgeschritten ist muss man Kartoffeln hinzugeben damit sie gleichzeitig mit dem Fleisch gar werden Das so zubereitete Gulasch ist ubrigens auch mit jedem anderen Rindfleisch schmackhaft Es schmeckt nicht wie Fleischsuppe auch nicht so wie Paprikas was international als Gulasch bekannt ist sondern es hat einen dazwischenliegenden eigenen Geschmack Neben dem Fleisch der Steppenrinder hatte auch die weiterverarbeitete Haut grossen Wert Das Vermogen der Familie Zrinski stammt teilweise aus dem Verkauf von Rinderhauten 10 Das von Gerbern angefertigte Leder wurde von Stiefelmachern weiterverarbeitet Die Handwerksmeister spielten eine zentrale Rolle in den Minderstadten Auch die Hirten verarbeiteten die Haute teilweise selbst weiter und fertigten so eigene Gebrauchsgegenstande an Dazu gehorten einfache Kleidungsstucke Bundschuhe Ranzen und Beutel oder Lederstreifen die der Verstarkung von Messerscheiden von Beuteln fur Quarzsteine alte ungarische Bezeichnung kovako oder Tabakbeuteln am Gurtel dienten 4 Da es im ungarischen Tiefland weniger Baume gibt als in Transdanubien trugen die Hirten dort seltener Gegenstande aus Holz mit sich Anstelle des Holzes wurde oft das Horn von Graurindern als Material benutzt Es war leicht zu bearbeiten da es bei Warme weich wird Zum Einweichen zogen die Hirten heisse Futterruben oder Kurbisse daruber Spater verzierten sie die so geschnitzten Gegenstande wie z B Knopfe Salzbehalter oder auch Arztbesteck Teilweise verkauften sie diese Objekte auch 4 Literatur BearbeitenA magyar szurke szarvasmarha Szakmai kiadvany Magyar Szurke Szarvasmarhat Tenyesztok Egyesulete Budapest 1994 Tibor Bellon Mihaly Kutvolgyi A magyar szurkemarha Timp Budapest 2001 ISBN 963 00 7761 2 In deutscher Sprache Das Ungarische Graurind ebenda 2001 ISBN 963 00 7765 5 Tibor Bellon A Tisza neprajza Arteri gazdalkodas a tiszai Alfoldon Timp Budapest 2003 ISBN 963 206 607 3 Imre Bodo Magyar szurke szarvasmarha Hortobagyi Nemzeti Park Igazgatosag Debrecen 1987 1988 ISBN 963 02 5709 2 Bela Hanko A magyar haziallatok tortenete osidoktol maig Muvelt Nep Koyvkiado Budapest 1954 Janos Matolcsi Allattartas oseink koraban Gondolat Konyvkiado Budapest 1982 ISBN 963 281 146 1 Laszlo Ferenc Novak Az Alfold gazdalkodasa Allattenyesztes Traditional rural economy in the Great Hungarian Plain Animal keeping Acta Musei de Janos Arany Nominati Bd 19 ISSN 0209 7184 Arany Janos Muzeum Nagykoros 2004 ISBN 963 7134 Janos Tozser Sandor Bedo Tortenelmi allatfajtaink enciklopediaja Mezogazda Kiado Budapest 2003 ISBN 963 286 059 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ungarisches Steppenrind Album mit Bildern Videos und Audiodateien Ungarisches Steppenrind FotoNatur de archiviert vom Original am 19 Dezember 2007 abgerufen am 19 Dezember 2008 Fotos Ungarisches Steppenrind Tiergarten Kleve archiviert vom Original am 12 Februar 2013 abgerufen am 19 Dezember 2008 Magyar Szurke Szarvasmarhat Tenyesztok Egyesulete Magyar Szurke Szarvasmarhat Tenyesztok Egyesulete archiviert vom Original am 20 Januar 2013 abgerufen am 19 Dezember 2008 ungarisch Nationalpark Neusiedlersee Seewinkel Steppenrind Eintrag Nr 26 im Register der Traditionellen Lebensmittel des osterreichischen Bundesministeriums fur Landwirtschaft Regionen und Tourismus Einzelnachweise Bearbeiten a b c d A magyar szurke szarvasmarha Szakmai kiadvany a b c Dr Bodo Imre Magyar szurke szarvasmarha a b Hanko Bela A magyar haziallatok tortenete osidoktol maig a b c d e f g h Bellon Tibor A magyar szurkemarha Eintrag pusztasodas im Magyar neprajzi Lexikon in der MEK Bellon Tibor A Tisza neprajza Cseke Ferenc Nagykanizsa Memento vom 17 Marz 2007 im Internet Archive a b Gecsenyi Lajos Gazdasagi es tarsadalmi valtozasok Gyorott a 16 17 szazad fordulojan Memento vom 21 Mai 2008 im Internet Archive Eintrag hajduk im Magyar Neprajzi Lexikon in der MEK a b Jung Eszter A Zrinyiek tarszekerei Memento vom 21 Mai 2008 im Internet Archive Eintrag Thokoly Sebestyen im Magyar eletrajzi lexikon Ungarisches biographisches Lexikon Erdei Ferenc Neprajzi inyesmesterseg Budapest 1971 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ungarisches Steppenrind amp oldid 235958368