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Die Udalrichinger waren ein frankisch alamannisches Adelsgeschlecht mit Sitz in Bregenz und Winterthur das vom 8 bis zum 11 Jahrhundert existierte Namensgeber war Graf Udalrich I Sohn des Gerold von Anglachgau und Bruder der Hildegard der Ehefrau Karls des Grossen Diese gehorten zum Reichsadel waren seit der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts im Bodenseegebiet begutert und gewannen dort grossen Einfluss Sie besassen Grafschaften in Alp Breis Thur Linz Argen und Hegau Ihre Kontrahenten waren die Hunfridinger die in Ratien herrschten Der Versuch der Udalrichinger dieses Gebiet zu erobern scheiterte trotz koniglicher Billigung Um 839 verloren sie grosse Teile ihrer Grafschaften am Bodensee an die Welfen gewannen sie jedoch 854 zuruck und dehnten sogar ihre Herrschaft durch das gute Verhaltnis zu den Karolingern auf Pannonien das Klett das Nibel und das Rheingau aus Um 1040 teilte sich das Geschlecht in die drei Linien Buchhorn Bregenz und Pfullendorf Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Stammliste 3 Anmerkung 4 Literatur 5 WeblinksHintergrund BearbeitenNach den Niederlagen um die Jahrhundertwende des 5 zum 6 Jahrhunderts gegen die Franken unter den Merowingern gerieten die Alamannen die sich in Herrschaftsbereiche gleichrangiger Herzoge teilten und sich allenfalls spontan einer gemeinsamen Fuhrung unterordneten in zunehmende Abhangigkeit vom frankischen Zentralstaat der sich unter den Karolingern uber Mitteleuropa ausdehnte Auch andauernde Aufstande brachten im 7 Jahrhundert nur eine vorubergehende Autonomie zuruck die nach Mitte des 8 Jahrhunderts vor allem nach dem Blutgericht von Cannstatt 764 zu einer Neuorganisation der Herrschaftsstrukturen durch die Einsetzung frankischer Gaugrafen zum Ausdruck kam Auch die gesellschaftlichen Veranderungen mit zahlreichen Klostergrundungen und der Entwicklung stadtischer Siedlungen und uberregionaler Wirtschaftsaktivitaten brachten die lange dominierende Lebensweise in Stammesverbanden zum Erloschen Historiker sehen hier auch politische und kulturelle Anfange zu ersten europaischen Gemeinsamkeiten Das 8 und 9 Jahrhundert stand im Zeichen interner Konflikte die von verschiedenen Interessen bestimmt waren neben denen der Staatsgewalt denen von Adelsfamilien und Klostern die um Territorien konkurrierten und dem Burgertum die auf die Kapitalbildung setzten Das Augenmerk auf dem Grafentum als der noch entscheidenden militarischen Gewalt rechtfertigt sich uber die dadurch erfolgende Pragung der Verhaltnisse in diesen beiden Jahrhunderten Anm 1 Das Grafentum entwickelte sich im Rahmen der alteren Gaustrukturen entscheidend jedoch durch das allmahlich schwindende Prinzip der unabhangig von Verwandtschaft wechselnden Einsetzung der Machthaber durch die Konige hin zur Vererbung der Macht innerhalb der Familien Dieser Prozess hatte sich bei den Udalrichingern schon durchgesetzt und wurde nur noch in seltenen Fallen aufgehoben Stammliste BearbeitenGerold I 774 784 Graf am Mittelrhein wohl vor 795 Imma 778 786 bezeugt Tochter von Graf Hnabi Schwester von Graf Ruatpert Gerold II um 755 60 799 Stammvater der Geroldonen Hildegard 758 30 April 783 Karl der Grosse Ulrich Udalrich I 807 Graf in Pannonien Graf im Breisgau 780 807 Graf am Bodensee Udalrich II nach 815 Ratbert 800 803 Ruadbert 806 813 814 wohl 817 Graf 806 Graf im Thurgau 807 813 814 Graf am Nordufer des Bodensees 807 Graf im Argengau 813 814 Graf im Linzgau begraben wohl in Lindau vermutliche Nachkommen Udalrich III 13 oder 14 April vor 896 900 860 Graf im Argengau 867 wohl als dilectus nepos auserwahlter Verwandter des Konigs Ludwig der Deutsche bezeichnet 885 889 Graf am Nordufer des Bodensees 885 886 Graf im Argengau 889 Graf im Linzgau Udalrich IV 27 September 894 26 Mai 896 900 885 894 Graf am Nordufer des Bodensees 885 und 894 Graf im Argengau 891 Graf im Linzgau und im Rheingau 894 als Udalrich junior bezeichnet Perehheide 886 890 bezeugt Keroldus 886 bezeugt Irmindrud 886 894 Abtissin von Aadorf Persehdrud 886 Abtissin von Aadorfohne Zuordnung Ulrich V in Buchhorn 912 um 920 Graf Wendilgart Nachkommen die Grafen von BregenzAnmerkung Bearbeiten Die Entwicklung wird im 10 Jahrhundert durch eine von aussen herangetragene Katastrophe die Ungarneinfalle die eine jahrzehntelange Agonie zur Folge haben unterbrochen Danach bilden sich umfassendere Herrschaftsbereiche heraus die auch den sich erweiternden Dimensionen von Kirchenmacht Wirtschaft und stadtischer Organisation entsprechen Literatur BearbeitenMichael Borgolte Gerolde Udalriche In Historisches Lexikon der Schweiz 2007 Eberhard Knapp Udalrich und Wendilgard in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 42 Jg 1913 S 6 14 Digitalisat Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Band XII 1992 Tafel 24 darin benutzt Eberhard Knapp Die alteste Buchhorner Urkunde in Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte Neue Folge XIX 1910 Joseph Zosmair Geschichte Rudolfs des letzten der alten Grafen von Bregenz 1097 1160 in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 44 Jg 1915 S 25 39 Digitalisat Paul Kaiser Geschichte des Furstentums Liechtenstein 2 verbesserte Auflage von Johann Baptist Buchel Vaduz 1923 Andreas Ulmer Die Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins Dornbirn 1925 Elisabeth Mayer Marthaler Die Gamertingerurkunden in Zeitschrift fur Schweizerische Geschichte 54 1945 doi 10 5169 seals 75691 Karl Schmid Graf Rudolf von Pfullendorf und Kaiser Friedrich I Freiburg 1954 Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band I Hellmuth Gensicke Die Anfange des Hauses Laurenburg Nassau in Nassauische Annalen 66 1955 Otto Baumhauer in Montfort Zeitschrift fur Geschichte Heimat und Volkskunde 8 2 1956 Paul Klaui Hochmittelalterliche Adelsherrschaften im Zurichgau Zurich 1960 in Mitteilungen der Gesellschaft in Zurich Band 4 Heft 2 Franz Perret Urkundenbuch der sudlichen Teile des Kantons St Gallen I Rorschach 1961 Hans Janichen Zur Genealogie der alteren Grafen von Veringen in Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte XXVII Stuttgart 1968 Hans Klaui Geschichte von Oberwinterthur im Mittelalter 295 Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur 1968 69 Benedikt Bilgeri Geschichte Vorarlbergs I Wien Graz Koln 1971 Jurg L Muraro Untersuchungen zur Geschichte der Freiherren von Vaz 10 Jahresbericht der Historisch Antiquarischen Gesellschaft von Graubunden Jahrgang 1970 Chur 1972 Ilse Miscoll Reckert Kloster Petershausen als bischoflich Konstanzisches Eigenkloster Sigmaringen 1973 Konstanzen Geschichts und Rechtsquellen hg vom Stadtarchiv Konstanz Helmut G Walther Grundungsgeschichte und Tradition im Kloster Petershausen vor Konstanz in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 96 Jg 1978 S 31 68 Digitalisat Hans Ulrich Berendes Die Bischofe von Worms im 12 Jahrhundert Diss Koln 1984 Hans Werner Goetz Typus einer Adelsherrschaft im spateren 9 Jahrhundert Der Linzgaugraf Ulrich in St Galler Kultur und Geschichte 11 hg vom Staats und Stiftsarchiv St Gallen 1981 Michael Borgolte Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit Reihe Archaologie und Geschichte Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Sudwestdeutschland Band 2 Verlag Thorbecke Sigmaringen 1986 ISBN 978 3 7995 7351 1 Helvetia Sacra III 1 Bern 1986Weblinks BearbeitenDie Udalrichinger in der Geschichte Wurttembergs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Udalrichinger amp oldid 232941803