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Die Ulner von Dieburg auch Eulner oder Ullner von Dieburg bzw Ullner von Diepurg waren eine der altesten Adelsfamilien aus dem sudhessischen Raum namentlich Dieburg Die alteste Erwahnung stammt aus den Jahren von 1207 Das Geschlecht starb 1771 aus 1 2 Sie waren Mitglieder im Ritterkanton Odenwald und werden auch als Frankisches Rittergeschlecht gezahlt Das Wappen ausCommons Siebmachers Wappenbuch Album mit BildernAllianzwappen in der Weinheimer St Laurentius Kirche Heraldisch links das Wappen der Ulner von Dieburg rechts rechts das Wappen mit den sechs Lilien der von DalbergDas Schloss FechenbachAllianzwappen der Familien Ulner von Dieburg und von Dalberg datiert 1626 am Weinheimer SchlossWappen von Kleinkahl einer Gemeinde im Landkreis Aschaffenburg heraldisch links ist das Wappen der Ulner von Dieburg aufgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Dieburger Herkunft 1 2 Besitzungen 1 3 Weinheimer Verbindungen 2 Freiherr von Ulner sche Stiftung 2 1 Namenstrager 2 2 Heutige Nutzung der ehemaligen Gebaude 3 Wappen 3 1 Blasonierung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDieburger Herkunft Bearbeiten Die Ulner waren ein bedeutendes Adelsgeschlecht der Stadt Dieburg Sie traten erstmals als Burgmannen auf mit Besitz im damals weiten Areal des heutigen Albini Schlosses Nach 1300 die Stadt Dieburg ist jetzt im Besitz des Mainzer Erzbischofs hatten die Ulner ihren Sitz an dem Winkel zwischen Stadt und Zwingermauer der Burg in der Nahe der Stelle wo die Gersprenz die Stadtbefestigung quert Hartmann von Ulner baute das Gebaude zu einem Renaissance Wohnhaus aus Das genaue Aussehen ist nicht uberliefert da das Stadtarchiv wahrend des Dreissigjahrigen Krieges durch Feuer vernichtet wurde Den Renaissancebau ersetzte 1717 Franz Pleickard Ulner von Dieburg verheiratet mit Maria Theresia Josepha von Haxthausen 1692 1731 durch ein dreiflugliges spatbarockes Schlosschen das heute Schloss Fechenbach genannte Gebaude Dieser Bau stimmte im Umriss weitestgehend mit dem heutigen Schloss uberein hatte ein Wohngeschoss uber einem hohen Keller sowie ein Mansarddach mit einem Zwerchhausgiebel uber dem Mittelbau Es wurde damals Ulnerschlosschen genannt Uber dem ehemaligen Ehrenportal befindet sich das Allianzwappen der Familien Ulner und Haxthausen mit der Jahreszahl 1717 3 Das spater nochmals leicht umgestaltete Schloss ist heute ein Museum Letzter mannlicher Nachkomme des Geschlechts war der Sohn Pleickards der 1771 verstorbene Johann Wilhelm Franz Freiherr Ulner von Dieburg Dreimal verheiratet hatte er sechs Kinder Sein einziger Sohn starb schon 1765 Da seine Tochter Elisabeth Auguste 1751 1816 im Jahre 1771 den Minister und Intendanten des Mannheimer Nationaltheaters Wolfgang Heribert von Dalberg ehelichte fiel das Erbe an das Dalbergsche Geschlecht 4 Besitzungen Bearbeiten Erzhausen war ab dem 13 Jahrhundert Anselm Ulner von Dieburg nach Verkauf der von Dornberg an die Ulner in deren Allodialbesitz bis wenn auch nur noch zum Teil 1771 Im 14 Jahrhundert waren die Ulner als Burgmannen auf der Burg Lindenfels und auch dort begutert 5 1419 1439 hatten sie das Dorf Mauchenheim vom Pfalzgrafen Ludwig III als Lehen 6 1446 ist ein Abt Heinrich Ulner von Dieburg des Klosters Limburg beim heutigen Bad Durkheim in den Annalen des Klosters verzeichnet der noch 1476 erwahnt wird und mit Unterzeichnung des ersten Marktrechts fur Durkheim 1449 und Umwandlung in ein Kirchweihfest den Grundstein fur den heutigen Durkheimer Wurstmarkt legte Im Zuge der Bursfelder Kongregation musste er 1481 sein Amt niederlegen 7 Der ubernachste Abt Anselm Ulner von Dieburg wird ebenfalls mehrfach erwahnt und dankt 1490 ab 8 1454 werden die Ulner Ganerben der Burg Bickenbach 1463 wird nach einem Uberfall des Hamann Ullner von Dieburg auf Frankfurter Kaufleute die Burg von den Frankfurtern niedergebrannt Die Ulner bauten wohl die ehemalige Wasserburg in Klein Zimmern und besassen Gefalle an der Wasserburg in Habitzheim und den sogenannten Ulnerhof Sie besassen seit 1561 im Tausch gegen ihren Anteil an Reichenbach Lautertal das Dorf Igelsbach bei Eberbach belehnt von den Grafen zu Erbach und erhielten den Zehnten vom damaligen Dorf Ober Kinzig 9 Zwischen 1503 und 1577 waren mehrere Angehorige des Adelsgeschlechtes ebenfalls als Burgmannen auf Schloss Alzey tatig 10 Sie besassen die Niedere Gerichtsbarkeit Hubengericht zusammen mit dem Stift Aschenburg in Ostheim im Bachgau Weinheimer Verbindungen Bearbeiten Die Geschichte der Ulner von Dieburg vereinte sich im 14 Jahrhundert ebenfalls mit einer der altesten Adelsfamilie Weinheims Aus ihr stammte Hildegund Schultheiss von Weinheim Sie lebte als Gottgeweihte Ihrem Bruder Johannes Schultheiss von Winheim uberliess sie ihr gesamtes Vermogen mit dem Auftrag eine in der Neustadt Weinheim gelegene Holzkapelle in Steinen neu aufbauen zu lassen Johannes Schultheiss von Weinheim erfullte diesen Auftrag von der Zeit zwischen 1350 und 1367 und verband den Kirchenbau mit der Errichtung eines Armen und Altenspitals im spateren Gerberviertel Einfluss und ihr Reichtum bekamen die Ulner von Dieburg durch die Ehe zwischen Johannes genannt Hamann Schultheiss von Weinheim und einer Frau der Ulner von Dieburg Die Ehe blieb kinderlos und damit starb 1407 das Geschlecht der von Weinheim aus Das reiche Erbe fiel an die Familie der Ulner von Dieburg Dies wird auch am Weinheimer Schloss sichtbar wo die Ulner im sudlichen Teil einen eigenen Adelshof mit heute noch bestehendem Sudflugel besassen Freiherr von Ulner sche Stiftung BearbeitenDie Ulner machten 1454 und 1470 weitere Zustiftungen gaben Hildegunds Stiftung ihren Namen und nannten sie ab diesem Zeitpunkt Ulner Stiftung Durch Vertrag von 1467 wurde festgelegt dass die Familie nur im Mannesgeschlecht das Pflegerecht der Stiftung besitzen sollte Als 1771 der letzte mannliche Ulner starb blieben zunachst die weiblichen Nachkommen im Besitz der Stiftung ehe die Regierung des Unterrhein Kreises 1854 erklarte dass sie von der Verwaltung des Stiftungsvermogens und von der Verfugung uber deren Ertrage auszuschliessen seien 1856 ordnete das Grossherzogliche Badische Ministerium des Innern an dass die Stiftung eine Distriktstiftung sei und deshalb von der Kreisregierung verwaltet werden sollte 1905 wurde die Ulnersche Kapelle mit den Spitalgebauden und Spitalgrundstucken einer kirchlichen Stiftung zugewiesen dem Ulner Fonds der bis heute vom Pfarramt St Laurentius verwaltet wird Das ubrige Stiftungsvermogen bildete fortan die weltliche Freiherr von Ulner sche Stiftung Sie wurde dem Grossherzoglichen Verwaltungshof unterstellt Seit 1979 ist sie eine kommunale Stiftung des Rhein Neckar Kreises und wird vom Kreiskammerer verwaltet Die Stiftungsertrage werden zur Unterstutzung von armen und kranken Einwohnern des Rhein Neckar Kreises verwendet Das einzige Grabmal der Ulner in der Kapelle ist das von Hartman Ulner von Dieburg der 1502 in der Kapelle beigesetzt wurde In der Ulner Kapelle sind bis heute auch die Grabsteine von Johannes Schultheiss von Weinheim Erbauer der Kapelle und des Spitals und seines Sohnes Johann zu sehen Namenstrager Bearbeiten Johann Wilhelm Franz Ulner von Dieburg 1715 1771 kurpfalzischer HofmarschallHeutige Nutzung der ehemaligen Gebaude Bearbeiten Das alte Armenspital und Ulnersche Kapelle St Wilhelm wurde mehrfach umgebaut und wird heute als Eventlocation und als Boarding House genutzt Wappen BearbeitenDas Wappen zeigt eine dreizinnige Burg wobei die Blasonierung in zwei Farbvarianten beschrieben ist Die Helmzier ist selbstredend da Ulner der altdeutsche Begriff fur Topfer ist nbsp Als ehemaliger Besitz der Ulner von Dieburg zeigt das Wappen der Gemeinde Erzhausen noch heute die goldene Burg auf blauem Grund im Wappen Blasonierung Bearbeiten Goldene Burg auf blauem Schild In Blau eine goldene Burg mit einem roten Tor Eingang zwei Fenstern und drei Zinnenturmen der mittlere Turm ist rot bedacht Helmzier ist auf einem golden bequasteten roten Kissen ein goldener mit einem Pfauenstoss besteckter Topf Vase Urne Die Helmdecken sind blau golden 11 Rote Burg auf goldenem Schild In Gold eine rote Burg mit Tor zwei Fenstern und drei Zinnenturmen wovon der mittlereTurm blau bedacht ist Die Helmzier ist auf einem golden bequasteten roten Kissen ein goldener mit einem Pfauenstoss besteckter Topf Vase Urne Die Helmdecken sind rot golden 12 Sehenswurdigkeiten BearbeitenIm heutigen Kloster Neuburg befinden sich ein Epitaph der ehemaligen Abtissin Agnes Ulner von Dieburg 1452 Nr 101 Das Schloss und Museum Fechenbach hat eine mittelalterliche Abteilung in der uber die Ulner von Dieburg berichtet wird Einzelnachweise Bearbeiten Archiv fur Hessische Geschichte und Alterthumskunde Bd 6 Darmstadt 1851 S 266 J W C Steiner Alterthumer und Geschichte des Bachgaus im alten Maingau Teil 3 Geschichte der Stadt Dieburg Darmstadt 1829 S 42 ff Chronik Schloss Fechenbach Memento vom 8 Mai 2014 im Internet Archive Ulner von Dieburg Johann Wilhelm Franz Freiherr Hessische Biografie Stand 6 Mai 2011 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS wikisource M Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des kon bayer Rheinkreises Dritter Theil Speyer 1837 S 290 C v Rotteck C Welcker Das Staats Lexikon Band 8 Altona 1847 S 252 Ref 12 unten M Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des kon bayer Rheinkreises Zweiter Theil Speyer 1836 S 475 G Simon Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes Frankfurt a M 1858 S 147 1 2 Vorlage Toter Link www burgenlexikon eu www burgenlexikon eu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2021 Suche in Webarchiven PDF 55 kB Burgmannenliste Schloss Alzey S 2 Farbangaben nach Humpracht Siebmacher Oberosterreich 1831 sowie Aschaffenburger Wappenbuch Gruber gibt blau goldene Tingierung als Variante an vgl Ulner von Dieburg 1 Farbangaben nach Gruber auch im Siebmacher OstN im Alten Siebmacher sowie im Rietstap Vgl Ulner von Dieburg 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ulner von Dieburg Sammlung von Bildern Wappensammlung Bernhard Peter Zwei Wappenvarianten der Ulner von Dieburg Freiherr von Ulner sche Stiftung selbststandige kommunale Stiftung des Rhein Neckar Kreises Vorstellung auf www rhein neckar kreis de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulner von Dieburg amp oldid 234376605