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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Wilhelm von Aquitanien Begriffsklarung aufgefuhrt Wilhelm von Aquitanien auch Wilhelm von Gellone Wilhelm der Heilige Wilhelm Kurznase franzosisch Guilhem oder Guillaume wohl 28 Mai 812 1 in Gellone heute Saint Guilhem le Desert bei Montpellier in Frankreich aus dem nach ihm benannten Hause der Wilhelmiden war von 790 bis zum Jahr 806 als er sich in ein Kloster zuruckzog Graf von Toulouse Sein Nachfolger in Toulouse wurde Beggo I dem im Jahr 811 dann auch die Grafschaft Paris anvertraut wurde Wilhelm von Aquitanien kniend Stifterbildnis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachleben 3 Kunstlerische Verarbeitung 4 Familie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm war Sohn des Grafen Theodorich von Autun und dessen Frau Aldana die vielleicht eine Tochter des frankischen Hausmeiers Karl Martell war was aber umstritten ist womit er ein Vetter Karls des Grossen gewesen ware Karl der Grosse ernannte Wilhelm im Jahr 789 90 als Nachfolger des abgesetzten Grafen Chorso zum Grafen von Toulouse In seiner Funktion als militarischer Befehlshaber fuhrte er wohl den Titel eines dux wenngleich sich dies nicht explizit in den Quellen nachweisen lasst 2 Eventuell war er fur die Ruckeroberung der Stadt Nimes verantwortlich doch musste er 793 bei der Schlacht am Fluss Aude gegen ein grosseres arabisches Heer eine Niederlage hinnehmen In den Quellen wird jedoch immer wieder der Mut des Grafen betont so auch bei den folgenden Auseinandersetzungen mit den Arabern 801 eroberte er gemeinsam mit Ludwig dem Frommen die Stadt Barcelona 3 ubte danach fur kurze Zeit die Herrschaft in Katalonien aus Die Vita Hludowici imperatoris Thegans berichtet zudem dass ein Wilhelm im Jahr 801 bei Cordoba kampfte doch ist hier die Zuordnung zum Grafen von Toulouse unsicher 4 Wilhelm wurde ein besonders enger Vertrauter des spateren Kaisers Ludwig wahrend dessen Herrschaftszeit reg 813 840 in Aquitanien In der Forschung wird zum Teil angenommen dass Karl der Grosse den jungen Grafen gezielt in eine Vertrauensposition gesteuert hatte um so auch Einfluss auf seinen Sohn auszuuben 5 Im Dezember 804 6 grundete Wilhelm die Abtei Gellone die er mit Monchen aus dem nahegelegenen Aniane besiedelte Am 29 Juni 806 so zumindest die Angabe in einer Heiligenvita trat er selbst in das Kloster ein jedoch nicht in fuhrender Stellung sondern blieb bis zu seinem Tod Einsiedler Das Kloster trug anfangs den Namen St Crucis nach einer Kreuzreliquie die Karl der Grosse Wilhelm anlasslich seines Eintritts ins Kloster schenkte Nachleben Bearbeiten nbsp Die Klosteranlage von GelloneWilhelm starb in Gellone und wurde hier auch bestattet Sein Grab wurde zum Wallfahrtsort die erstmalige Erhebung seiner Gebeine geschah um das Jahr 1000 Das Kloster Gellone bzw Saint Guilhem le Desert ist eine der Stationen auf der Via Tolosana dem sudlichsten der vier Jakobswege in Frankreich Im Jahr 1066 erfolgte seine Heiligsprechung er gilt als Schutzheiliger der Waffenschmiede das Kloster wurde ab dem 12 Jahrhundert nach ihm Saint Guilhem le Desert genannt Im Jahr 1139 wurden die Reliquien Wilhelms in die Kirche transferiert Wahrend der Franzosischen Revolution 1793 zerstreut befinden sich die Uberreste seiner Reliquien heute in der Basilika St Sernin de Toulouse Die Besiedlung Gellones durch Monche aus Aniane fuhrte im 11 Jahrhundert zum Streit zwischen den beiden Klostern um die Frage ob Gellone selbstandig sei oder Aniane unterstehe Der Streit wurde um 1092 durch Rom zugunsten Gellones entschieden allerdings wurde der Urteilsspruch in Aniane wohl nicht akzeptiert Kunstlerische Verarbeitung BearbeitenIm Chanson de Guillaume einem der grossen Epen der Altfranzosischen Epik wird der Held Guillaume d Orange oder Guillaume de courbe nez verherrlicht der auf Wilhelm von Aquitanien zuruckgeht Dieser Stoff wurde ca 1210 1220 von Wolfram von Eschenbach in seinem Willehalm ins Deutsche ubertragen Familie BearbeitenWilhelms Eltern sind aus mehreren Quellen bekannt Uber seine Geschwister und Kinder wird hingegen in den Urkunden Auskunft gegeben die sich mit der Grundung der Abtei Gellone befassen Diese Urkunden existieren in zwei Ausfuhrungen und sind auf den 14 bzw 15 Dezember 804 datiert stammen aber tatsachlich aus dem 11 Jahrhundert und haben den Streit zwischen den Klostern Gellone und Aniane zum Hintergrund die Dokumente gehen wohl auf die verlorene Originalurkunde zuruck sind jedoch anscheinend so verfalscht dass der ursprungliche Inhalt kaum mehr feststellbar ist Nach diesen Urkunden waren seine Bruder Theudonius Graf von Autun Theodoricus und Adalhelm Seine Schwestern hiessen Albana und Bertana Seine Ehefrauen waren Kunigunde und Guitburge Witburg wobei die Reihenfolge der Ehen nicht mehr feststellbar ist Als seine Kinder werden nur Bernhard Witcher Gaucelm und Helinbruch angegeben Von der Forschung werden ihm aber elf Kinder zugeordnet 7 Vermutlich von Kunigunde stammen Bera Graf von Rases vor 814 Romilla Witcher 804 bezeugt wohl vor 824 Hildehelm 804 bezeugt wohl vor 824 Helinbruch 804 bezeugt wohl vor 824 Herbert 803 mit dem Vater vor Barcelona 803 43 bezeugt Bernhard 804 44 bezeugt bis 830 Graf von Autun bis 831 Markgraf von Septimanien 834 in Burgund 844 enteignet 24 Juni 824 in Aachen Dhuoda nach 2 Februar 843 Schwester von Aribert Gerberga Gariberga vermutlich identisch mit der Nonne die 834 in Chalon sur Saone mit ihrem Halbbruder hingerichtet wurdeAus der zweiten Ehe stammen wohl Gaucelm 804 bezeugt vermutlich identisch mit dem Graf von Roussillon der 834 in Chalon sur Saone mit seiner Schwester hingerichtet wurde Teddericus Dietrich III kurz nach 826 Graf von Autun Werner Guarnierius Rothlindis Wala Karolinger Literatur BearbeitenYanick Strauch Wilhelm von Toulouse In Germanische Altertumskunde Online nur bei De Gruyter Online verfugbarer Artikel mit umfassenden Quellen und Literaturangaben Rudolf Schieffer Die Karolinger Stuttgart 1992 Wilhelm von Aquitanien In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 9 LexMA Verlag Munchen 1998 ISBN 3 89659 909 7 Sp 151 Wilhelm Kohl Wilhelm von Aquitanien In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 1231 1232 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm von Aquitanien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wilhelm von Aquitanien Heiligenbiografie Wilhelm Kurznase Graf von ToulouseEinzelnachweise Bearbeiten Die Angabe basiert jedoch nur auf einer Heiligenvita vgl Yanick Strauch Wilhelm von Toulouse 4 In Germanische Altertumskunde Online abgerufen uber De Gruyter Online Yanick Strauch Wilhelm von Toulouse In Germanische Altertumskunde Online abgerufen uber De Gruyter Online Schieffer S 88 Vita Hludowici Imperatoris 13 S 612 Yanick Strauch Wilhelm von Toulouse 3 In Germanische Altertumskunde Online abgerufen uber De Gruyter Online Yanick Strauch Wilhelm von Toulouse 4 In Germanische Altertumskunde Online abgerufen uber De Gruyter Online So zumindest bei Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Band III 4 1989 Tafel 731Normdaten Person GND 118632973 lobid OGND AKS LCCN n50019128 VIAF 18015405 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelm von AquitanienALTERNATIVNAMEN Wilhelm von Gellone Guillaume de Gellone Guillaume au Court Nez GuilhemKURZBESCHREIBUNG Schutzheiliger der WaffenschmiedeGEBURTSDATUM um 754STERBEDATUM 28 Mai 812STERBEORT Gellone heute Saint Guilhem le Desert bei Montpellier Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Aquitanien amp oldid 237950542