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Tudḫaliya I in neueren Veroffentlichungen auch Tudḫaliya I II war ein hethitischer Grosskonig der zwischen 1460 und 1420 v Chr vermutlich als Nachfolger von Muwatalli I den Thron bestieg Benannt ist er nach dem gleichnamigen Berg Tudḫaliya In Ḫattusa standen im Haus der Reinheit die Statuen der Konige Ḫattusili I Tudḫaliya I und Suppiluliuma I denen Brot als Ahnenopfer dargereicht wurde Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Datierung 3 Vorgeschichte 4 Tudḫaliya I III 5 Familie 5 1 Abstammung 5 2 Verwandtschaft 6 Stammbaum 7 Regierung 8 Zeitgenossen 9 Literatur 10 EinzelnachweiseQuellen Bearbeiten nbsp Schwert des Tudḫaliya im Museum Corum Schriftzeugnisse uber die Regierungszeit von Tudḫaliya sind sparlich und nicht immer gleichzeitig mit den Ereignissen die sie beschreiben Auch Urkunden wie Staats und Vasallenvertrage liegen oft nicht im Original vor sondern in spateren Abschriften die den politischen Erfordernissen ihrer jeweiligen Entstehungszeit angepasst wurden Die Rekonstruktion seiner Regierung und seiner Politik hangt davon ab wie die sparlichen Urkunden aus der Zeit zwischen ca 1450 und 1400 v Chr interpretiert werden Insbesondere ist umstritten wie viele hethitische Herrscher es gab die den Namen Tudḫaliya trugen und wie sie miteinander verwandt waren Sicher unterschieden werden konnen lediglich ein Herrscher des Namens zu Beginn und einer am Ende der hethitischen Grossreichszeit Ein Schwert mit einer Weiheinschrift des Tudḫaliya wurde 1991 bei Strassenbauarbeiten in Bogazkoy gefunden Die Klinge ist 79 cm lang und tragt eine einzeilige akkadische Inschrift Als Tudḫaliya der grosse Konig das Land Assuwa vernichtete hat er diese Schwerter dem Tessub seinem Herrn geweiht Da die Schlacht gegen Assuwa auch aus den Annalen bekannt ist kann das Schwert Tudḫaliya I zugewiesen werden Es handelt sich dabei um ein Schwert mykenischen Typus 1 Datierung Bearbeiten nbsp Dieser Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Tudḫaliya I gilt als der hethitische Konig der das sogenannte Neue Reich begrundete Seine Regierungsdaten werden als 1460 1440 lange 1450 1420 mittlere oder 1420 1400 kurze Chronologie angegeben Die Datierung von Tudḫaliya I III hangt weitgehend von Synchronismen mit den agyptischen Pharaonen ab Die absolute Datierung von deren Regierungszeiten ist aber ebenfalls nicht immer gesichert Vorgeschichte BearbeitenDer letzte legitime Konig des mittleren Reiches war nach den hethitischen Quellen Ḫuzziya II verheiratet mit der Grosskonigin Summiri Sein Nachfolger Muwatalli I ein Usurpator wurde von Ḫimuilu und Kantuzili den Kindern der Konigin ermordet Die meisten Forscher sind sich einig dass es sich dabei um Sohne von Summiri der Gattin von Ḫuzziya II handelt Ein Mord an einem Verwandten schloss sie nach dem Gesetz des Telipinu aber von der Thronfolge aus Der Kommandeur der koniglichen Leibwache Muwa rachte den Tod des Konigs und totete die Konigin KUB XXXIV 40 12 Muwa scheint sich danach zusammen mit den treuen Anhangern des Muwatalli I mit den Hurritern verbundet zu haben Der Vater Tudḫaliyas dagegen nahm den Kampf gegen die Hurriter und deren Verbundete auf KUB XXIII 16 Nach KBo XVI 24 25 war dagegen Tudḫaliya selbst der Morder von Ḫuzziya II Tudḫaliya I III Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Da der Vertrag zwischen Tudḫaliya und Kizzuwatna seiner sprachlichen Form nach kaum aus einer Hand ist hat Gernot Wilhelm einen zweiten Tudḫaliya erschlossen einen Enkel des ersten Somit ware Tudḫaliya I gleichzeitig mit dem Konig Sunassura I von Kizzuwatna Saustatar von Mitanni und Niqmepa von Alalaḫ Tudḫaliya II dagegen mit Sunassura II und Barattama II von Mitanni G Kestemont nimmt sogar drei Konige von Kizzuwatna mit dem Namen Sunassura an was die Situation noch mehr komplizieren wurde Es gibt mit Sicherheit einen Tudḫaliya dessen Grossvater ebenfalls Tudḫaliya hiess Dieser kann damit entweder der Enkel von Tudḫaliya I oder des hypothetischen Tudḫaliya II gewesen sein was ihn zu Tudḫaliya III machen wurde Nach Ansicht der meisten Forscher z B Jorg Klinger und Stefano De Martino gab es aber nur einen Sunassura von Kizzuwatna der damit ein Zeitgenosse von Saustatar Niqmepal und Tudḫaliya I und II gewesen ware Familie BearbeitenAbstammung Bearbeiten Tudḫaliyas Abstammung ist umstritten Viele Forscher sehen Ḫuzziya II oder Zidanza als seinen Vater oder Grossvater Da ein Tudḫaliya Sohn des Kantuzzili bezeugt ist ist es wahrscheinlich dass er der Sohn des Konigsmorders Kantuzzili ist In dem Aleppovertrag CTH 75 benutzt Tudḫaliya die Formel als ich auf den Thron erhoben wurde nicht wie ublich als ich auf den Thron meines Vaters erhoben wurde Das spricht dafur dass er kein Nachkomme von Ḫuzziya II oder Muwatalli I war Verwandtschaft Bearbeiten Tudḫaliyas Gattin die junge Konigin stammte wohl von der alten Dynastie ab Auch ihre Identitat ist aber umstritten Heinrich Otten identifiziert sie mit Nikkalmati die Jacques Freu fur die Tochter von Alluwamna und Ḫarapseki halt Nikkalmati wird aber auch als Tochter von Tudḫaliya I oder II oder von Arnuwanda I identifiziert Nach KBo XVI 24 25 war Asmunikal die aus einer Gegend stammte in der Hurriter und Luwier zusammenlebten also vielleicht Kizzuwatna die Gemahlin von Tudḫaliya Asmunikal war die Tochter von Nikkalmati Ziplantawiya war eine Schwester der hethitischen Konigs Tudḫaliya und Konigin von Kizzuwatna und ganz Ḫatti Ob es sich dabei um Tudḫaliya I II oder III handelt ist unklar Tudḫaliya I war moglicherweise auch der Vater von PU Saruma Grosskonig Grosskonigin Regierungszeit nach Freu 2001 Zidanza 1500 1475 Ḫuzziya II II Summiri 1485 1470 Muwatalli I 1470 1465 NN Vater von Tudḫaliya Nikkalmati oder Ḫarapseki Tudḫaliya I Asmunikal 1465 1440 Hattusili II 1440 1425Stammbaum BearbeitenDer folgende Stammbaum wurde nach Veroffentlichungen von Volkert Haas 2 und Jorg Klinger 3 erstellt Tudḫaliya I Nikkalmati Arnuwanda I Asmunikal Tudḫaliya II Daduḫepa Tudḫaliya III Suppiluliuma I 1 Ḫinti 2 Tawananna Zida Telipinu Piyassili Zannanza Arnuwanda II Mursili II 1 2 Gassulawiya 2 3 Danuḫepa Frau Sattiwazzas Sattiwazza Ḫalpa sulupi Muwattalli II Masturi Massana uzzi 1 Ehefrau Ḫattusili III Puduḫepa Mursili III Kurunta Bentesina Gassuliyawiya Nerikkaili Tudḫaliya IV Sauskanu Ramses II Frau Ammistamrus II Arnuwanda III Suppiluliuma II Regierung BearbeitenThutmosis III hatte um 1440 v Chr weite Teile der Levante darunter auch Jamchad erobert Um 1436 v Chr war es dort zu einer Rebellion gegen die Agypter gekommen und die Stadt stellte sich unter die Kontrolle von Hanigalbat Tudḫaliya erneuerte die Vasallenvertrage mit Kizzuwatna und wandte sich dann nach Syrien Er konnte einen wichtigen Sieg uber Hanigalbat erringen und brachte anscheinend auch Aleppo wieder unter hethitische Kontrolle Nach Macqueen waren die Hethiter hier vor allem an der Kontrolle der Handelswege nach Suden interessiert Im Nordosten fuhrte Tudḫaliya Feldzuge gegen Isuwa jenseits des Euphrats wohl bei Elazig Azzi und Ḫayasa sowie nach Westen gegen Assuwa ein Bundnis von 22 Klein Staaten deren Lage teilweise noch nicht zufriedenstellend lokalisiert ist Im Norden machten sich zunehmend die Kaskaer bemerkbar ein Bergvolk in der Gegend des spateren Paphlagoniens gegen die seit der Zeit Tudḫaliyas fast durchgehend Feldzuge unternommen wurden ohne die Gegend dauerhaft befrieden zu konnen Die Anlage zahlreicher Befestigungen in diesem Gebiet scheint aber in die spate Grossreichszeit zu fallen Manche Forscher nahmen an dass die Kaskaer unter Tudḫaliya einwanderten es gibt aber wenig Anzeichen fur Veranderungen des Siedlungsbildes zu dieser Zeit Weitere Feldzuge fuhrten den Grosskonig an den Fluss Seḫa Ausserdem kam es zu Konflikten mit Attarissija einem Mann aus Aḫḫija der hethitische Vasallen insbesondere Madduwatta angriff und mit diesem nun verbundet spater auch Alasija Tudḫaliya war mit der Hurriterin Nikalmati verheiratet und viele Forscher sehen seine Regierungszeit als den Beginn einer tiefgreifenden Hurritisierung die besonders die Religion betraf Sie wurde durch Puduḫepa die hurritische Frau von Ḫattusili III fortgesetzt Ob Tudḫaliya selbst hurritische Vorfahren hatte ist umstritten Seit dem Beginn seiner Dynastie fuhrten die Konige von Ḫatti jedoch oft einen hethitischen Eigennamen und einen hurritschen Thronnamen Tudḫaliyas Nachfolger war Arnuwanda I um 1400 der sich weder der Kaskaer noch gegen das Land Isuwa erwehren konnte Ḫattusa wurde niedergebrannt und die syrischen Gebiete scheinen grosstenteils an Hanilgabat gefallen zu sein Zeitgenossen BearbeitenZeitgenossen Tudḫaliyas I 1430 1400 Agypten Assyrien Hanigalbat Thutmosis III 1445 1413 Amenophis II 1413 1388 Enlil nasir II 1432 1426 Assur nirari II 1426 1419 Assur bel nisesu 1419 1411 Assur rim nisesu 1411 1401 Assur nadin ahhe II 1401 1391 Saustatar 1440 1410 Artatama I 1410 1400 Literatur BearbeitenHorst Klengel Geschichte des hethitischen Reiches Brill Leiden Boston Koln 1998 S 103ff mit Angabe der relevanten Quellenbelege Einzelnachweise Bearbeiten Wolf Dietrich Niemeier Griechenland und Kleinasien in der spaten Bronzezeit Der historische Hintergrund der homerischen Epen In Michael Meier Brugger Hrsg Homer gedeutet durch ein grosses Lexikon Akten des Hamburger Kolloquiums vom 6 8 Oktober 2010 zum Abschluss des Lexikons des fruhgriechischen Epos Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Neue Folge Band 21 De Gruyter 2012 S 163 mit weiteren Belegen Volkert Haas Die hethitische Literatur Walter de Gruyter Berlin 2006 ISBN 978 3 11 018877 6 Seite 91 Jorg Klinger Die Hethiter C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53625 0 VorgangerAmtNachfolgerMuwatalli I Hethitischer Grosskonig 1430 1400 v Chr Arnuwanda I Personendaten NAME Tudḫaliya I KURZBESCHREIBUNG hethitischer Grosskonig GEBURTSDATUM 15 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 15 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tudḫaliya I amp oldid 222261533