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Der Trolleybus Freiburg Farvagny war eine Trolleybus Uberlandstrecke im Schweizer Kanton Freiburg im deutschen Sprachraum damals noch Gleislose Bahn genannt Die 12 5 1 Kilometer lange Strecke wurde von der Compagnie des omnibus electriques Fribourg Farvagny betrieben und verband den alten Bahnhof von Freiburg im Uechtland mit Farvagny le Grand Es handelte sich um den ersten Trolleybusbetrieb der Schweiz Freiburg FarvagnyWagen 1 vor dem alten Bahnhof FreiburgWagen 1 vor dem alten Bahnhof FreiburgStreckenlange 12 5 kmStromsystem 550 Volt Legende Guterbahnhof0 0 Freiburg 627 m u M Bahnstrecke Lausanne BernLinie 2 des Trolleybus FreiburgPerolles Bedarfshalt 1 8 Daillettes 667 m u M Passage a niveau CFF Bedarfshalt Bahnstrecke Lausanne BernDepot3 0 La Glane 616 m u M nicht realisierter Abzweig nach Sainte ApollineGlaneFroideville Moulin Neuf Bedarfshalt 4 9 Hauterive 639 m u M 7 4 Posieux 681 m u M 9 8 Magnedens Es Bous 694 m u M 11 5 Farvagny le Petit 695 m u M 12 5 Farvagny le Grand 700 m u M Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Eroffnung 1 3 Niedergang 2 Infrastruktur 3 Fahrzeuge 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das Initiativkomitee Freiburg Daillettes gegrundet das den Bau einer meterspurigen Tramstrecke von Freiburg nach Les Daillettes einem Quartier von Villars sur Glane zum Ziel hatte Diese sollte nach Moglichkeit bis Bulle verlangert werden Zwischenzeitlich erfuhr man jedoch von der neuen Errungenschaft einer Gleislosen Bahn und schickte 1908 eine Delegation zur Besichtigung nach Osterreich Dort wurde mit der Elektrischen Oberleitungs Automobillinie Gmund im Juli 1907 die erste Anlage nach dem System Mercedes Electrique Stoll eroffnet In der Schweiz fanden bis dato hingegen nur die Vorfuhrfahrten mit einem Elektromobil bei Chillon am 17 Dezember 1900 statt So entschloss man sich 1909 zu Gunsten eines Trolleybusses auf die Tram Konzession zu verzichten Berechnungen hatten ergeben dass nur mit einem Drittel der Baukosten gegenuber einer Tramstrecke zu rechnen sei Die Strecke sollte von Freiburg uber Daillettes nach Farvagny fuhren wobei vor der Glane Brucke ein knapp ein Kilometer langer Abzweig in den ebenfalls zu Villars sur Glane gehorenden Weiler Sainte Apolline geplant war Auf diese Weise sollte eine Nudelfabrik fur den Guterverkehr erschlossen werden Eroffnung Bearbeiten Am 31 August 1910 erhielt das Komitee eine bis zum 1 September 1915 gultige Konzession welche schliesslich 1912 bis zum 1 Februar 1932 verlangert wurde Als erster Abschnitt ging die 7 4 2 Kilometer lange Strecke zwischen dem alten Freiburger Bahnhof und Posieux in Betrieb Zuzuglich der Freiburger Verbindungsstrecke zwischen Personenbahnhof und Guterbahnhof mass die Strecke 7 73 Kilometer Am 15 Dezember 1911 begannen die Probefahrten am 30 Dezember fand die Eroffnungsfeier statt bevor am 4 Januar 1912 der regulare Betrieb begann 1 Das funfstandige Depot befand sich in La Glane circa 200 Meter vor der gleichnamigen Station Diese wiederum lag beim nordlichen Widerlager der Brucke uber die Glane dort stand auch die Umformerstation Die Endstation war vor dem Gasthof Croix Blanche dt Weisses Kreuz in Posieux Der Fahrpreis fur die dreissigminutige Fahrt betrug 60 Rappen 3 Am 1 Oktober 1913 folgte das 2 4 Kilometer lange Teilstuck Posieux Magnedens Es Bous Dieses wurde jedoch zwischen August 1914 und August 1915 wieder vorubergehend stillgelegt weil zuerst die Strasse den neuen Lasten angepasst werden musste Als letzter Streckenabschnitt wurde am 1 November 1916 der 2 7 Kilometer lange Abschnitt Magnedens Es Bous Farvagny le Grand eroffnet Am Endpunkt stand fortan ein zusatzliches zweistandiges Depot und ein weiteres Unterwerk zur Verfugung Damit war die maximale Ausdehnung erreicht der geplante Streckenast nach Sainte Apolline wurde hingegen nie gebaut Niedergang Bearbeiten Infolge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Verlangerung nach Bulle nicht mehr weiter verfolgt Zudem hatten die Fahrzeuge Mangel welche vor allem auf die noch nicht weit fortgeschrittene Fahrzeugtechnik und den schlechten Strassenzustand zuruckzufuhren waren Der Fahrplan 1925 enthielt funf Kurspaare uber die gesamte Strecke sowie ein Zusatzkurspaar Freiburg La Glane Nach der Elektrifizierung der Bahnstrecke Lausanne Bern der Schweizerischen Bundesbahnen der Abschnitt Romont Bern ging am 15 Mai 1927 in Betrieb musste die Fahrleitung beim Bahnubergang in La Glane abgebaut werden Fortan musste das Kontaktwagelchen bei jeder Fahrt muhsam umgesetzt werden diese Aufgabe ubernahm ein Angestellter des nahen Depots Erst 1949 wurde dieser Niveauubergang durch eine etwas weiter ostlich gelegene Uberfuhrung ersetzt womit wieder eine hindernisfreie Fahrt moglich gewesen ware nbsp Der zuletzt gultige Fahrplan eine Fahrt uber die Gesamtstrecke kostete damals zwei Schweizer Franken Gesondert hingewiesen wurde auf die Postbeforderung bei einzelnen Kursen Am 1 April 1929 wurde die Betriebsfuhrung an die Chemins de fer electriques de la Gruyere CEG abgetreten Die CEG beschloss die Konzession noch bis zum Ende ihrer Laufzeit am 31 Januar 1932 zu nutzen sie aber nicht zu verlangern Die Grunde dafur lagen einerseits im Wunsch die Linie uber Farvagny hinaus zu verlangern und andererseits im langsamen und umstandlichen Betrieb beim Kreuzen und am Niveauubergang Am 21 Mai 1932 befuhr zum letzten Mal ein Trolleybus die Strecke fahrplanmassig wahrend der Betriebszeit wurden zusammen 1 5 Millionen Personen elektrisch befordert 1 Ab dem Folgetag setzte die CEG nur noch Dieselbusse ein diese verkehrten durchgehend bis Bulle Die regulare Reisezeit von 50 Minuten mit dem Trolleybus reduzierte sich nach der Umstellung auf nur noch 30 Minuten Heute wird die Relation von der Regionalbuslinie 336 bedient Im Stadtbereich von Freiburg betreiben die Freiburgischen Verkehrsbetriebe seit 1949 ausserdem ein modernes Trolleybusnetz mit drei Linien Westlich des Bahnhofs bedient die Linie 2 dabei auch einen kurzen Abschnitt der ehemaligen Strecke nach Farvagny Erhalten blieben ferner die beiden Garagen in La Glane und Farvagny sowie die Umformerstation in La Glane die Gebaude dienen heute jedoch anderen Zwecken 4 Infrastruktur BearbeitenDie Oberleitung von Freiburg nach Farvagny war auf der ganzen Strecke nur einspurig ausgefuhrt Sie bestand aus zwei sich im Abstand von 30 Zentimetern befindlichen Kupferdrahten mit einem Querschnitt von 65 Quadratmillimetern Diese befanden sich in einer Hohe von 5 8 Metern uber der Fahrbahn Die Spannung betrug 550 Volt Gleichstrom Auf den Drahten lief das beim System Mercedes Electrique Stoll ubliche Kontaktwagelchen es war durch ein Kabel mit dem Fahrzeug verbunden Die Fahrzeuge konnten somit auch ohne die Anlage von Wendeschleifen in beide Richtungen verkehren Bei einer Wagenbegegnung wurden die Kontaktwagelchen zwischen den Fahrzeugen getauscht indem der Fahrer seinen Fahrzeugstecker aussteckte und das Wagelchen des entgegenkommenden Fahrzeugs zur Weiterfahrt einsteckte Die Bauart Mercedes Electrique Stoll liess eine seitliche Abweichung von sechs bis acht Metern zu Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Wagen 3 zwischen Hauterive und Posieux 1912Es wurden drei Personenwagen mit den Betriebsnummern 1 bis 3 und ein Oberleitungslastwagen angeschafft Ausser diesem Oberleitungslastwagen gab es in der Schweiz nur noch zwei weitere solche Fahrzeuge bei der von 1918 bis 1922 betriebenen Gleislosen Bahn Gummenen Muhleberg einem reinen Gutertrolleybusbetrieb Hersteller aller vier Fahrzeuge war die Daimler Motoren Gesellschaft in Wiener Neustadt Von diesem Hersteller stammten die Fahrgestelle und Aufbauten und auch die elektrische Ausrustung wurde hier eingebaut Alle Fahrzeuge wurden 1911 ausgeliefert Die Trolleybusse boten siebzehn Sitzplatze und sieben Stehplatze Sie waren anfanglich 20 km h schnell 3 2 Tonnen schwer und besassen zwei Radnabenmotoren mit je 20 Pferdestarken Leistung Die Rader bestanden aus Holz welche bei den Vorderradern mit einer einfachen bei den Hinterradern mit einer doppelten Gummibandage versehen waren Die beiden Radnabenmotoren waren sehr anfallig was auch auf die fehlende Federung zuruckzufuhren ist auch entsprachen sie von der Abdichtung nicht den heutigen vollgekapselten Motoren Diese Konstruktionsschwachen fuhrten zu Storungen denn die Strassen waren damals noch ungeteerte Naturstrassen mit entsprechender Staubbelastung fur die Motoren Aus diesem Grund mussten die drei Fahrzeuge zwischen 1917 und 1920 umgebaut werden Dies geschah beim Unternehmen Tribelhorn in Feldbach das auch die neuen Motoren einbaute Die Wagen waren nach dem Umbau 25 km h schnell das Gewicht erhohte sich bei den Wagen 1 und 2 auf 3 6 Tonnen beim Wagen 3 auf 4 47 Tonnen Die Fahrzeuge waren in dunkelroter Farbe gehalten im Bereich des Untergestells waren sie teilweise gelb lackiert Damit der Betrieb aufrechterhalten werden konnte wurde 1917 ein Saurer Benzin Autobus des Typs 32 R beschafft Der Oberleitungslastwagen wurde infolge der fehlenden Zweigstrecke selten benutzt Die Fahrzeuge wurden nach der Einstellung an Privatpersonen verkauft und sind mit der Zeit alle verschrottet worden Literatur BearbeitenSebastien Jacobi Fribourg en Tram Eigenverlag Sebastien Jacobi Neuchatel 1985 Jean Philippe Coppex Die Schweizer Uberlandtrolleybusse zweisprachig Franzosisch und Deutsch Verlag Endstation Ostring Genf 2008 ISBN 978 3 9522545 3 0 Tramclub Freiburg Hrsg Ein Jahrhundert offentlicher Verkehr in Freiburg zweisprachig Franzosisch und Deutsch ohne Verlag Freiburg 1997 ISBN 2 9700147 0 XWeblinks BearbeitenDie erste Schweizer Trolleybus Linie Nicht mehr online verfugbar In Neue Zurcher Zeitung 21 April 2001 ehemals im Original abgerufen am 25 Oktober 2011 1 2 Vorlage Toter Link www nzz ch Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Bildergalerie auf polier chEinzelnachweise Bearbeiten a b c Die erste Schweizer Trolleybus Linie Nicht mehr online verfugbar In Neue Zurcher Zeitung 21 April 2001 ehemals im Original abgerufen am 25 Oktober 2011 1 2 Vorlage Toter Link www nzz ch Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Kursbuch von 1932 Vor dem Weissen Kreuz in Posieux war fur den Trolleybus damals Endstation In Freiburger Nachrichten 14 August 2012 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 12 Dezember 2012 100 Jahre Trolleybus in der Schweiz und in Freiburg Memento vom 16 Januar 2013 im Webarchiv archive today Meldung auf www trolleymotion ch vom 6 August 2012Trolleybussysteme der Schweiz Aktive Systeme Bern Biel Bienne Freiburg Genf Lausanne Luzern Neuenburg Schaffhausen St Gallen Vevey Villeneuve Winterthur ZurichEhemalige Systeme Altstatten Berneck Basel Freiburg Farvagny La Chaux de Fonds Lugano Thun Beatenbucht Val de Ruz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trolleybus Freiburg Farvagny amp oldid 233327477