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35 30625 35 922777777778 Koordinaten 35 18 22 5 N 35 55 22 OTell Sukas Tell Sukas arabisch تل سوكاس Tell Sukas DMG Tall Sukas bezeichnet einen Siedlungshugel arabisch Tell an der levantinischen Mittelmeerkuste im heutigen Syrien Die von 1958 bis 1963 von danischen Archaologen ausgegrabenen Siedlungsreste befinden sich etwa 6 Kilometer sudlich der Altstadt von Dschabla und 24 Kilometer sudwestlich der Stadt Latakia im gleichnamigen syrischen Gouvernement Latakia Tell Sukas liegt auf einem nach Westen ins Meer reichenden Vorgebirge im Norden und Suden von zwei Hafenbuchten umschlossen Vermutlich ist der Tell mit dem in altorientalischen Quellen erwahnten Ort Suksu oder Shuksa zu identifizieren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 2 1 Endpublikation der Ausgrabung 2 2 Weitere Veroffentlichungen 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenJungsteinzeitliche Funde belegen eine erste Besiedlung des Tell Sukas im Zeitraum von 6550 bis 4800 v Chr Es bestanden Gemeinsamkeiten in der Art der Behausungen der Bestattungsbrauche und der Wirtschaftsstruktur mit ahnlichen Ansiedlungen in Mureybet Tell Ramad Tell Aswad und Tell Abu Hureyra 1 Aus der Kupfersteinzeit und der fruhen Bronzezeit gibt es in Tell Sukas hingegen keine kulturellen Nachweise Erst in den Schichten der mittleren etwa 2000 bis 1600 v Chr und spaten Bronzezeit etwa 1600 bis 1170 v Chr finden sich wieder Siedlungsspuren Tell Sukas ist neben Ugarit und Ras ibn Ḥani einer der Fundplatze von Keilschrift Tontafeln in Ugaritischer Schrift 2 Um 1170 v Chr scheint Tell Sukas das vermutlich mit dem spatbronzezeitlichen Shukshu Suksu identisch ist 3 durch einen Brand zerstort worden zu sein moglicherweise durch Angriffe der Seevolker um das achte Regierungsjahr des agyptischen Pharaos Ramses III oder verursacht durch ein Erdbeben 4 5 Im nordostlichen hochsten Gelandeteil von Tell Sukas erhielten sich die Ruinen mehrerer privater und offentlicher Gebaude aus dem spaten 2 Jahrtausend bis zur zweiten Halfte des 1 Jahrtausends v Chr Die eisenzeitliche Bebauung gliedert sich in zwei Phasen die als Phonizisch II 1170 bis 850 v Chr und Phonizisch I 850 bis 675 v Chr bezeichnet werden Die Trennlinie beider Zeitabschnitte bildet die teilweise Zerstorung der Siedlung um 850 v Chr wahrend der assyrischen Invasion der Kuste Phoniziens unter Salmanassar III Importierte zypriotische und griechische Topferwaren weisen fur die Eisenzeit auf gute Beziehungen zwischen dem phonizischen Tell Sukas mit Zypern und dem agaischen Raum 4 Schon unter Salmanassar III scheint es erste Ansiedlungen von Griechen gegeben zu haben Nach der erneuten Zerstorung von Tell Sukas durch den assyrischen Konig Asarhaddon 677 v Chr beim Feldzug gegen Sidon oder 671 v Chr beim Feldzug gegen das mit dem agyptischen Pharao Taharqa verbundete Tyros bildeten sie einschliesslich der Zyprioten die Mehrheit der Bevolkerung Die Grundung eines griechischen Heiligtums in der Ansiedlung kann Folge einer allmahlichen Entwicklung als auch eines Brandes oder eines kriegerischen Umbruchs einschliesslich der Totung oder Verschleppung der angestammten phonizischen Bevolkerung gewesen sein Auf einer hochgelegenen Kultterrasse im Suden von Tell Sukas stand in dieser Epoche ein kleiner Antentempel 3 Die griechische Zeit wird nach drei Bauphasen unterteilt Griechisch III 675 bis 588 v Chr Griechisch II 588 bis 552 v Chr und Griechisch I 552 bis 498 v Chr Die Trennungen der drei Abschnitte bezeichnen wieder Zerstorungshorizonte wobei der von 588 v Chr moglicherweise auf die Militaroperationen des Pharao Apries gegen das Neubabylonische Reich unter Nebukadnezar II und dessen phonizische Vasallen zuruckzufuhren ist der von 552 v Chr auf eine Strafexpedition des neubabylonischen Herrschers Nabonid 4 Das griechische Tell Sukas wurde nach 498 v Chr einem terminus post quem aufgegeben Ein Wiederaufbau durch phonizische Siedler erfolgte erst um 380 v Chr Die Siedlung des 4 Jahrhunderts v Chr wurde nach einem vollig neuen Plan angelegt der nicht den hippodamischen Umrissen der ehemaligen griechischen Struktur folgte Die neophonizische Periode dauerte bis etwa 140 v Chr Danach folgten wiederum zwei griechisch gepragte Zeitabschnitte Hellenistisch II 140 bis 117 v Chr und Hellenistisch I 117 bis 68 v Chr genannt Weitere nicht naher beschriebene Funde stammen aus der romischen und byzantinischen Zeit sowie der Zeit der Kreuzfahrer und des Spatmittelalters 4 Durch Emil Forrer wurden 1934 zwei erste Sondierungen in Tell Sukas vorgenommen das in altagyptischen ugaritischen und hethitischen Dokumenten erwahnt ist Zwischen 1958 und 1963 kam es unter dem danischen Archaologen Poul Jorgen Riis zu funf Ausgrabungskampagnen an der Fundstatte 4 Literatur BearbeitenEndpublikation der Ausgrabung Bearbeiten Poul Jorgen Riis Sukas 1 The North East Sanctuary and the First Settling of Greeks in Syria and Palestine Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 1 Kobenhavn Munksgaard 1970 Gunhild Ploug Sukas 2 The Aegean Corinthian and Eastern Greek Pottery und Terracottas Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 2 Kobenhavn Munksgaard 1973 ISBN 87 7304 012 6 Poul Jorgen Riis Henrik Thrane Sukas 3 The Neolithic Periods Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 3 Kobenhavn Munksgaard 1974 ISBN 87 7304 026 6 Henrik Thrane Sukas 4 A Middle Bronze Age Collective Grave on Tall Sukas Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 5 Kobenhavn Munksgaard 1978 ISBN 87 7304 051 7 Verner Alexandersen Sukas 5 A Study of Teeth and Jaws From a Middle Bronze Age Collective Grave on Tall Sukas Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 6 Kobenhavn Munksgaard 1978 ISBN 87 7304 057 6 Poul Jorgen Riis Sukas 6 The Graeco Phoenician Cemetery and Sanctuary at the Southern Harbour Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 7 Kobenhavn Munksgaard 1979 ISBN 87 7304 061 4 Marie Louise Buhl Sukas 7 The Near Eastern Pottery and Objects of Other Materials From the Upper Strata Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 9 Kobenhavn Munksgaard 1983 ISBN 87 7304 125 4 John Lund Sukas 8 The Habitation Quarters Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 10 Kobenhavn Munksgaard 1986 ISBN 87 7304 161 0 Evelyn Oldenburg Sukas 9 The Chalcolithic and Early Bronze Age Periods Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 11 Kobenhavn Munksgaard 1991 ISBN 87 7304 218 8 Poul Jorgen Riis Sukas 10 The Bronze and Early Iron Age Remains at the Southern Harbour Publications of the Carlsberg Expedition to Phoenicia 12 Kobenhavn Munksgaard 1996 ISBN 87 7304 271 4Weitere Veroffentlichungen Bearbeiten Ali Abou Assaf Tell Sukas In The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East Vol 5 Hrsg Eric M Meyers S 90 91 Oxford University Press New York 1997 Gunnar Lehmann Untersuchungen zur spaten Eisenzeit in Syrien und Libanon Stratigraphie und Keramikformen zwischen ca 720 bis 300 v Chr Altertumskunde des Vorderen Orients Archaologische Studien zur Kultur und Geschichte des Alten Orients 5 Ugarit Verlag Munster 1996 S 235 252 ISBN 3 927120 33 2 Gunnar Lehmann Sukas Tall in Bibliographie der archaologischen Fundstellen und Surveys in Syrien und Libanon Leidorf Rahden Westfalen 2002 ISBN 3 89646 639 9 John Lund Tell Soukas In Le royaume d Ougarit Aux origenes de l alphabet Hrsg Genevieve Galliano Yves Calvet S 63 Somogy Paris Lyon 2004 ISBN 2 85056 785 X Antonia Ciasca Phoenicia In Sabatino Moscati Hrsg The Phoenicians I B Tauris London amp New York 2001 ISBN 1 85043 533 2 Suqas S 183 books google de Nicola Schreiber The Cypro Phoenician Pottery of the Iron Age Koninklijke Brill Leiden 2003 ISBN 90 04 12854 9 Tell Sukas S 208 209 books google de Einzelnachweise Bearbeiten Frank Rainer Scheck Johannes Odenthal Syrien Hochkulturen zwischen Mittelmeer und Arabischer Wuste Dumont Kunstreisefuhrer DuMont Reiseverlag Koln 1998 ISBN 978 3 7701 3978 1 Vorgeschichte S 31 books google de abgerufen am 15 Januar 2012 Stanislav Segert A basic grammar of the Ugaritic language University of California Press Berkeley Los Angeles London 1984 ISBN 0 520 03999 8 Introduction S 13 books google de a b Michael Sommer Die Phonizier Geschichte und Kultur C H Beck Wissen Band 2444 C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 56244 0 Phonizien Ein Land der Stadte S 20 a b c d e Andrew Michael Tangye Moore Tell Sukas in Syria The Neolithic Period through the Present In The Neolithic of the Levant 1978 ancientneareast tripod com abgerufen am 11 Januar 2012 englisch Herbert Niehr Die phonizischen Stadtpanthea des Libanon und ihre Beziehung zum Konigtum in vorhellenistischer Zeit In Reinhard Gregor Kratz Hermann Spieckermann Hrsg Gotterbilder Gottesbilder Weltbilder Forschungen zum Alten Testament 2 Reihe 17 Band I Agypten Mesopotamien Persien Kleinasien Syrien Palastina Mohr Siebeck Tubingen 2006 ISBN 978 3 16 148673 9 Die phonizischen Konigsstadte des Libanon in vorhellenistischer Zeit S 304 books google de Weblinks BearbeitenAlex Hunger Sukas Ancient Village or Settlement in Syria www megalithic co uk 21 November 2006 abgerufen am 12 Januar 2012 englisch Andrew Michael Tangye Moore Tell Sukas in Syria The Neolithic Period through the Present In The Neolithic of the Levant 1978 ancientneareast tripod com abgerufen am 12 Januar 2012 englisch لينا يوسف Lina Yousef تل سوكاس الأثري شاهد على عراقة الحضارة الكنعانية والفينيقية Tell Sukas ein Zeugnis fur die lange Geschichte der alten kanaanaischen und phonizischen Zivilisation www esyria sy 20 Mai 2009 abgerufen am 15 Januar 2012 arabisch Mit Fotos von Tell Sukas Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tell Sukas amp oldid 190755330