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Die Tanzsprache ist eine der wesentlichen Kommunikationsformen der Honigbienen Durch das Tanzen werden mehrere Arten von Informationen unter anderem 1 uber Futterquellen Trachtquellen vermittelt Schwanzeltanz der Westlichen Honigbiene Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Informationsgehalt 3 Tanzformen 3 1 Rundtanz 3 2 Schwanzeltanz 3 2 1 Entstehung 3 2 2 Ablauf 3 2 3 Ortsangabe 3 2 4 Genauigkeit 4 Erforschung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenEtwa 5 der Flugbienen sind so genannte Kundschafterinnen Diese haben die Aufgabe in unbekannten Gebieten nach neuen Nahrungsquellen zu suchen Diesen mit zahlreichen Gefahren verbundenen Part ubernehmen ausschliesslich jene Bienen die bereits relativ am Ende ihrer Lebenserwartung stehen und deren Verlust fur den Bienenstock kein grosses Risiko mehr darstellt Die Mehrzahl der Sammlerinnen bleibt fur den Fall dass eine neue Nahrungsquelle gefunden wurde deren rasche Abarbeitung notig ist wartend im Stock War eine solche Kundschafterin mit ihrer Suche erfolgreich so ubergibt sie bei der Ruckkehr ihre Ausbeute beispielsweise den gesammelten Nektar an Stockgenossinnen Hat dieser eine ausreichende Qualitat und herrscht Bedarf im Stock wird die Kundschafterin von diesen Vorkosterbienen durch energische Fuhlerkontakte dazu angeregt den Fundort ihrer Beute den wartenden Sammlerinnen mitzuteilen was bei ca 10 der heimkehrenden Kundschafterinnen der Fall ist Dies geschieht durch sogenannte Tanze bei denen die Bienen auffallige und charakteristische Bewegungsmuster die den Tanzen ihren Namen gaben im Stock ausfuhren Auch beim Schwarmen spielt das Vortanzen zum Finden und Auswahlen eines geeigneten neuen Nistplatzes eine entscheidende Rolle Wenn sich ein Bienenvolk vermehren will entsteht ein Bienenschwarm Informationsgehalt BearbeitenMit diesen Tanzen werden den wartenden Sammlerinnen von der Tanzerin im Wesentlichen vier verschiedene Informationen uber die Rohstoffquelle mitgeteilt die grundsatzliche Tatsache dass Ressourcen in einer ausreichenden Menge gefunden wurden sowie die Aufforderung ebenfalls dort zu sammeln die Art des gefundenen Rohstoffs per Geruch und Geschmack Ergiebigkeit und Qualitat der Quelle per Intensitat des Tanzes die Lage des Fundorts vom Stock aus gesehen per Entfernungs und Richtungsangabe nur beim Schwanzeltanz Die Tanze sind dabei fur alle von Flugbienen gesammelten Rohstoffe bis auf minimale Unterschiede gleich am haufigsten weist ein solcher Bewegungsablauf jedoch auf eine Nahrungsquelle hin z B Nektar Pollen Honigtau oder Wasser Tanzformen BearbeitenJe nach Entfernung der Futter oder Rohstoffquellen wird ein Fund durch verschiedene Tanze angegeben Fur Quellen in der naheren Stockumgebung bis ca 100 m findet hauptsachlich der Rundtanz Anwendung fur alle weiter entfernt liegenden Quellen verwenden die Bienen den Schwanzeltanz Die Tanze geben immer nur ein jedoch recht genaues Zielgebiet an in dem sich die Bienen sobald sie es erreicht haben hauptsachlich an Geruchen orientieren Rundtanz Bearbeiten Der Rundtanz stellt die einfachere und geschichtlich gesehen wahrscheinlich altere aber auch die ungenauere Form der beiden primaren Tanzarten dar Der Fundort des Futters wird nicht direkt angegeben die Sammlerinnen erfahren lediglich dass sich die Quelle im naheren Umkreis des Bienenstocks befindet Beim Rundtanz lauft die Biene fur bis zu 3 Minuten in einem kleinen Kreis Radius ca 1 2 cm umher und andert dabei etwa nach einer kompletten Umdrehung ihre Drehrichtung Sie erregt damit die Aufmerksamkeit anderer Sammlerinnen meist 2 bis 3 Individuen die nun mit ihren Fuhlern moglichst nahe am Hinterleib der Tanzerin bleiben und ihre raschen Bewegungen mitverfolgen Durch den engen Fuhlerkontakt nehmen die nachlaufenden Sammlerinnen den Geruch der besuchten Pflanze wahr Gelegentlich wurgt die Tanzerin dabei auch zusatzliche Nektartropfen hervor welchen die Nachtanzerinnen ablecken und somit auch den Geschmack erfahren Nach dem Ende des Tanzes machen sich die Nachtanzerinnen zielstrebig auf die Suche nach dem Futter wobei sie sich hauptsachlich anhand des ihnen mitgeteilten Duftes orientieren Bevor die Kundschafterin selbst zur erneuten Suche an einen neuen Ort aufbricht wiederholt sie ihren Tanz noch an zwei bis drei weiteren Stellen im Stock wo die Informationen ebenfalls an wartende Tiere ubergeben werden Kehren diese nach ihrem Flug zur Quelle zuruck geben sie den Fundort in der gleichen Weise wie die ursprungliche Entdeckerin weiter solange bis der Futterfundort vollstandig ausgebeutet ist oder kein Bedarf mehr besteht Schwanzeltanz Bearbeiten Liegen die Futter oder Ressourcenquellen weiter vom Stock entfernt andert sich die Art der Informationsubertragung bei der Ruckkehr der Flugbienen Um ein moglichst schnelles und damit effizientes Wiederfinden eines Ortes im bis zu mehrere Kilometer messenden Einzugsgebiet des Baus zu gewahrleisten muss dessen raumliche Lage viel praziser als nur uber seinen groben Abstand angegeben werden Dies geschieht durch den so genannten Schwanzeltanz Entstehung Bearbeiten Die Bienenforschung geht mittlerweile davon aus dass der Schwanzeltanz anfanglich nicht wie heute primar bei der Nahrungssuche sondern zunachst beim Ausschwarmen Vermehrung eines Volkes Anwendung fand Die Futterquellen wurden wahrscheinlich ausschliesslich uber den Rundtanz angegeben Beim Ausschwarmen werden mogliche neue Nistplatze auf der sog Bienentraube mit einem Schwanzeltanz angegeben der jedoch anders als bei der Futtersuche in der Horizontalen stattfindet Da hierbei nicht nur das Leben eines Tieres sondern des ganzen Volkes auf dem Spiel steht und daruber hinaus ein Nistplatz keinen Duft oder andere leicht wahrnehmbare Merkmale aufweist ist es nur logisch dass die Ortsangabe sehr genau erfolgen muss Vermutlich hat sich dieser Tanz aufgrund der Vorteile dieses prazisen Angabesystems dann auch bei der Nahrungssuche etabliert jedoch ohne den Rundtanz ganzlich zu verdrangen Ablauf Bearbeiten nbsp Deutung des SchwanzeltanzesWie beim Rundtanz wird zunachst von den Vorkosterinnen entschieden ob die heimgekehrte Biene ihren Fund anderen mitteilen soll Ist dies der Fall beginnt Letztere meist etwa in der Stockmitte mit ihren charakteristischen Bewegungen um die Informationen zu verbreiten Dieser folgende Tanz besteht aus dem Rundlauf sowie dem Schwanzellauf Beim Schwanzellauf lauft die Biene zunachst unter heftigem seitlichem Vibrieren des Hinterleibs Schwanzeln wenige Zentimeter geradeaus Anschliessend kehrt sie beim Rundlauf in einem Bogen zum Ausgangspunkt des Schwanzellaufes zuruck Von dort beginnt der Schwanzellauf dann erneut worauf wieder der Rundlauf folgt nun jedoch in die entgegengesetzte Richtung Hierbei wird die Tanzerin ebenfalls wie beim Rundtanz von drei bis vier Sammlerinnen verfolgt welche sich wahrenddessen so anordnen dass sie mit ihren Antennen die Schwanzelbewegungen der Tanzerin gut registrieren konnen Entscheidend sind von der Tanzerin in Impulsen abgegebene Laute ohne welche die anderen Sammlerinnen nicht nachfolgen wurden Diese Signale haben eine Frequenz von 240 260 Hz und werden mit der enormen Lautstarke von ca 110 dB wahrend des Schwanzellaufs ausgesendet Dennoch ist dieses Gerausch fur Bienen auf der gleichen Wabe nur wenige Zentimeter weit horbar da der grosste Teil des Schalls von den Flugeln aus vertikal statt horizontal abgesendet wird und somit eine Schallglocke entsteht in welcher die Lautstarke seitlich mit der dritten Potenz abnimmt Dieser Schall wird von der Biene mit ihrer Flugmuskulatur produziert welche sich dabei in einer Art Leerlauf befindet Die Schallfrequenz entspricht deshalb der durchschnittlichen Flugelschlagfrequenz Westliche Honigbienen reagieren mit ihrem Gehor dabei auf die sog Schallschnelle Oszillationsgeschwindigkeit der Luftmolekule wahrend andere Tiere oder z B Menschen auf den Schalldruck Druckschwankungen des Schallmediums ansprechen Darum ist die Anzahl und die Abfolge der Schallimpulse von grosserer Bedeutung als ihre Lange oder Frequenz Die Abfolge der Schallimpulse ist dabei nicht von der Frequenz des Schwanzelns abhangig Neben den Schallimpulsen in der Luft werden wahrend des Schwanzellaufes zudem Vibrationen mit derselben Frequenz uber das Wachs der Waben weitergegeben Teilweise wird auch von dem Schwanzelstand statt lauf gesprochen da das Insekt hierbei die meiste Zeit einen sehr stabilen Kontakt zur Wabe hat Ortsangabe Bearbeiten Der Fundort wird uber zwei fur Bienen ohne grossen Aufwand messbare Attribute angegeben zum einen die Entfernung zum Stock sowie zum anderen die Richtung zur Quelle vom Stock aus gesehen Polarkoordinaten Die Distanz wird anhand der fur den Flug benotigten Energie sowie des wahrend des Fluges erfahrenen optischen Flusses bestimmt Der optische Fluss bezeichnet dabei die Haufigkeit der abrupten Anderungen des Erscheinungsbildes der Umgebung z B Ubergang zwischen Weide und Wald Der Energieaufwand wird von den Tieren durch die wahrend des Fluges resorbierte verbrauchte Nahrung mithilfe von Rezeptoren in der Honigblase gemessen Aus diesen Werten wird von der Biene die Entfernung ermittelt und diese von ihr bei der Ruckkehr in ein spezifisches Tanztempo ubersetzt Je mehr Umdrehungen das Tier pro Zeitspanne macht desto naher liegt die Futterquelle Bei zunehmender Entfernung vom Bienenstock zur Futterquelle schwanzeln die Bienen im Mittelstuck des Tanzes heftiger und der Ablauf des Schwanzeltanzes dauert folglicherweise langer Die Richtung zum Futterfundort wird immer relativ zum Sonnenstand angegeben Dies funktioniert auch bei trubem Wetter die Position der Sonne wird von den Tieren anhand der Polarisationsrichtung des Lichts am Himmel auch durch Wolken hindurch wahrgenommen Im seltenen dafur einfacheren Fall dass die Bienen auf horizontaler Flache tanzen zeigt der Schwanzellauf des Tanzes direkt in Richtung der Futterquelle Der Winkel zur Sonne kann so von den dort wartenden Flugbienen sofort ubernommen werden Bei der Rohstoffsuche sind Tanze auf horizontaler Flache jedoch eine Seltenheit Normalerweise findet die Informationsubergabe im Dunkeln des Baus in der Vertikalen statt Hierbei reprasentiert ein direkt nach oben gerichteter Schwanzellauf eine Quelle in Richtung der Sonne eine Rotation des Laufes um einen Winkel a steht fur eine Flugrichtung um a gegen den Sonnenstand Wo genau im Stock oben ist erkennen die Tiere anhand der Schwerkraft und des Erdmagnetfelds Selbst bei einer kunstlichen Neigung des Stocks bis auf ca 15 zur Horizontalen konnen die Tiere damit genaue Angaben machen Die Richtungsangaben der Tanze beziehen sich immer auf die Horizontale Informationen daruber in welcher Hohe sich eine Quelle befindet werden von den Tieren nicht ubermittelt da die Hauptnahrungslieferanten wie z B Blumen stets in Bodennahe auftreten Versperrt ein Hindernis wie z B ein Bergrucken den direkten Weg zu einer Futterquelle geben die Insekten nicht etwa ihren geflogenen Weg an sondern ubermitteln die direkte Richtung zu diesem Ort was eine enorme kognitive Leistung darstellt Die nachfolgenden Bienen uberfliegen das Hindernis zunachst dementsprechend geradlinig Sobald ihnen die Gegend bekannt ist suchen sie selbst einen besseren oder einfacheren Weg Genauigkeit Bearbeiten In Stufen und Facherversuchen konnte gezeigt werden dass der uberwiegende Teil der Sammlerinnen auch am angegebenen Ort sucht Die bestehenden Abweichungen ergeben sich zum einen dadurch dass jede Biene die ihr ubergebenen Informationen individuell interpretiert und zum anderen durch aussere Faktoren So kann sich z B schon vor dem angegebenen Ort eine andere lohnendere Futterquelle befinden Neuere Forschungen zeigen dass die Prazision der Signalubermittlung beim Schwanzeltanz durch Schlafentzug und damit durch Ubermudung der Bienen beeintrachtigt werden kann 2 Da die Tanzbewegungen nur grobe Zielangaben enthalten Rekruten aber punktgenau an dem neuen Ziel eintreffen fur das die Tanzerinnen werben ergibt sich die Frage wie ein ungenauer Input der Tanz zu einem genauen Resultat dem Eintreffen am Ziel fuhren kann Dieses Problem lost sich auf wenn man den Tanz als lediglich ein Glied in der Kette von Verhaltensweisen begreift die nicht auf den Bienenstock beschrankt bleiben sondern draussen im Feld ihre Fortsetzung finden Honigbienen verhalten sich auch ausserhalb des Stockes sozial Auch im Feld wird interagiert und kommuniziert 3 Erforschung BearbeitenDer Bienentanz wurde bereits von Aristoteles beschrieben Erste weiterfuhrende Untersuchungen wurden erst viel spater vom Verhaltensforscher Karl von Frisch um 1920 durchgefuhrt In dieser Zeit war von Frisch noch nicht bekannt dass der Schwanzeltanz Informationen uber Richtung und Distanz einer Nahrungsquelle enthalt Er vertrat die Meinung dass der Schwanzeltanz nur von Pollensammlerinnen und der Rundtanz nur von Nektarsammlerinnen vollfuhrt werden Nach von Frisch bestand die Hauptaufgabe des Tanzes in der Ubermittlung des Nahrungsgeruchs und der Ankundigung einer ergiebigen Nahrungsquelle Erst eine Anderung des experimentellen Aufbaus seiner Futterungsexperimente 20 Jahre spater ermoglichte ihm die Entschlusselung des Schwanzeltanzes In den Jahren 1944 und 1945 begann von Frisch Futter in einer Entfernung von mehr als 100 m anzubieten was bei allen Sammlerinnen ob Nektar oder Pollensammlerin Schwanzeltanze verursachte 1973 erhielt er vor allem fur die Entschlusselung des Tanzes den Nobelpreis Inzwischen gelang es auch mit einem Roboter den Bienentanz nachzuahmen und so die Bienen in eine bestimmte Richtung loszuschicken Neuere Forschungen konnten durch Einsatz der Gaschromatographie mit Massenspektrometrie Kopplung einzelne Substanzen aus der Gruppe der Alkane Tricosan und Pentacosan und Alkene Tricosen und Pentacosen als Semiochemikalien Botenstoffe identifizieren 4 Fruher wurde vermutet dass eine Arbeiterin die eine grosse Strecke zurucklegen musste bei der Ankunft erschopfter ist als eine Biene die Nahrung in der Nahe gefunden hat weshalb der Tanz weniger intensiv vorgetragen wird Diese Angabe ist inzwischen nach Untersuchungen von Jurgen Tautz Universitat Wurzburg uberholt Danach registrieren die Bienen die Bewegungsmuster der im Flug vorbeiziehenden Bilder Der Flug uber eintonige Strecken Felder wird als kurzer interpretiert als der Flug z B zwischen dicht stehenden Baumen Viele Insektenarten sind in der Lage sich am Sonnenstand zu orientieren und eine bestimmte Richtung einzuhalten indem sie sich in einem bestimmten Winkel zur Sonne bewegen Bei Laufkafern konnte nachgewiesen werden dass sie sich in Abwesenheit von Licht an der Senkrechten orientieren Dazu wurden sie auf eine kippbare waagerechte Unterlage gesetzt Wenn sie in eine bestimmte Richtung liefen wurde das Licht ausgeschaltet und gleichzeitig die Unterlage senkrecht gekippt Die Kafer anderten ihre Richtung und liefen im gleichen Winkel zur Senkrechten weiter den sie vorher zur Lichtquelle eingehalten hatten Der Fahigkeit zwischen der Sonne und Winkel zur Senkrechten einen Zusammenhang zu bilden scheint also bei ihnen weiter verbreitet zu sein Um zu untersuchen ob es auch bei Bienen diesen Zusammenhang gibt wurde im normalerweise dunklen Bienenstock eine Lichtquelle installiert Daraufhin wurde die Richtung beim Schwanzeltanz relativ zur Lichtquelle angegeben Wenn man einer zuruckkehrenden Arbeiterbiene die Augen mit Schellack verklebte so dass sie die Lampe nicht sehen konnte orientierte sie sich an der Senkrechten Alle anderen Bienen interpretierten den Tanz aber relativ zur Lichtquelle und flogen in die falsche Richtung Vermutlich wurde der Schwanzeltanz ursprunglich vor dem Stock aufgefuhrt und die tatsachliche Richtung zur Sonne angegeben Spater wurde er ins Innere des Stocks verlegt und dabei die bereits vorhandene Fahigkeit zur Umorientierung ausgenutzt Die Frage zur Eindeutigkeit und Aussagekraft des Schwanzeltanzes ist Gegenstand laufender Untersuchungen 5 Die Ungenauigkeit der Tanze dokumentierte beispielsweise eine Arbeit von Tanner und Visscher aus dem Jahr 2010 6 2020 wurden in einer Studie Dialekte der Tanzsprache beschrieben 7 Eine neue Analyse der Datenlage der letzten hundert Jahre Kommunikationsforschung bei Honigbienen fuhrt zu einem alternativen Modell das im Gegensatz zum klassischen Modell der Tanzsprache ohne innere Widerspruche und ohne Hilfshypothesen auskommt und zudem die beruhmte Tanzsprachenkontroverse auflost Die Rekrutierung zu einer Futterquelle wird dabei als dreistufiges Verhalten betrachtet Stufe 1 Die ungenauen Tanze schicken die Rekruten in ein Zielgebiet Stufe 2 Dort schliesst sich eine Suchphase der Rekruten an Stufe 3 Das Lockverhalten der erfahrenen Bienen Brausefluge und die Dufte der Bluten fuhren die Neulinge zum Ziel 8 Durch die Polarisation des Lichtes welche auch vom menschlichen Auge wahrgenommen werden kann Haidinger Buschel ist es der Biene moglich den Winkel auszumachen und so vorzutanzen Die dafur notwendigen Sinneszellen liegen im Auge der Biene Ist sie dem Maximum der Polarisation zugerichtet so wird diese Zelle auch maximal erregt So kann sich die Biene die Koordinaten einpragen Die zeitliche Verschiebung welche auch eine Verschiebung der Polarisation nach sich zieht macht die Biene mit ihrem guten Zeitgedachtnis wett Fur diese Erkenntnis wurde 1973 der Nobelpreis an Karl von Frisch verliehen Literatur BearbeitenKarl von Frisch Uber die Sprache der Bienen In Zoologische Jahrbucher Zeitschrift fur Systematik Geographie und Biologie der Tiere Abteilung fur allgemeine Zoologie und Physiologie der Tiere Bd 40 1923 S 1 186 ISSN 0044 5185 Karl von Frisch Tanzsprache und Orientierung der Bienen Springer Berlin Heidelberg New York 1965 PDF 22 MB ISBN 3 642 94917 7 The dance language and orientation of bees Belknap Press of Harvard University Press u a Cambridge MA u a 1967 Thomas Dyer Seeley The wisdom of the hive The social psychology of honey bee colonies Harvard University Press Cambridge MA u a 1995 ISBN 0 674 95376 2 Fred C Dyer The biology of the dance language In Annual Review of Entomology Bd 47 2002 S 917 949 ISSN 0066 4170 PDF 284 KB Wolfgang Wittekind Experimentelle Auslosung von Tanzen bei der Honigbiene In Naturwissenschaften Band 42 Nr 20 1955 S 567 568 ISSN 0028 1042 Ulrich Sommermann Die Tanzsprache der Bienen In Arbeitsblatter Insekten Ernst Klett Verlag Stuttgart 1989 ISBN 3 12 030920 6 Jurgen Tautz Die Sprache der Bienen Knesebeck Verlag Munchen 2021 2 Auflage 2022 ISBN 978 3 95728 503 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tanzsprache Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wissenschaftliches Film Dokument Die Tanze der Bienen von Karl von Frisch aus 1949 S W ohne Ton Video Karl von Frisch Sprache der Bienen Institut fur den Wissenschaftlichen Film IWF 1926 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 3203 IWF C 4 Die Symbolische Kommunikation der BienenEinzelnachweise Bearbeiten Badische zeitung de 23 Oktober 2015 Bienen fliegen auf Partner aus eigenem Land 1 2 Vorlage Toter Link www badische zeitung de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Barrett A Klein Arno Klein Margaret K Wray Ulrich G Mueller Thomas D Seeley Sleep deprivation impairs precision of waggle dance signaling in honey bees In Proceedings of the National Academy of Sciences Bd 107 Nr 52 December 28 2010 ISSN 0027 8424 S 22705 22709 doi 10 1073 pnas 1009439108 PMID 21156830 Jurgen Tautz Die Erforschung der Bienenwelt Neue Daten neues Wissen Klett MINT Verlag 2015 Zum Buchkapitel Bienentanz Corinna Thom David C Gilley Judith Hooper Harald E Esch The scent of the waggle dance In PLoS Biology Bd 5 Nr 9 September 2007 S e228 doi 10 1371 journal pbio 0050228 PMID 17713987 Kommunikation von Bienen Schwanzeltanz entzaubert Auf suddeutsche de vom 17 Mai 2010 David A Tanner P Kirk Visscher Does Imprecision in The Waggle Dance Fit Patterns Predicted by The Tuned Error Hypothesis In Journal of Insect Behavior Bd 23 2010 ISSN 0892 7553 S 180 188 doi 10 1007 s10905 010 9204 1 Patrick L Kohl et al Adaptive evolution of honeybee dance dialects In Proceedings of the Royal Society B Online Publikation vom 4 Marz 2020 doi 10 1098 rspb 2020 0190 Bienen tanzen im Dialekt Auf idw online de vom 4 Marz 2020 Uberschatzte Tanze Ein neuer Blick auf die Sprache der Bienen Auf ethologisch de vom 7 Juni 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tanzsprache amp oldid 234748838