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Die Austria Tabak GmbH ist Rechtsnachfolger der vormals borsennotierten Austria Tabak AG deren Ursprunge als Aktiengesellschaft im Jahr 1939 liegen Austria Tabakwerke AG bzw auf die vormals die unter Joseph II eingerichtete Osterreichische Tabakregie zuruckgehen Austria TabakLogoRechtsform Gesellschaft mit beschrankter HaftungGrundung Tabakregie 1784 Rechtsform 2006 1 Sitz Wien 16 Osterreich OsterreichLeitung Libikas Linas Marco Bordignon Tobias Christian 2020 1 Branche TabakwarenWebsite www austriatabak at Austria Tabak war bis zum EU Beitritt Osterreichs 1994 Inhaber des inlandischen Monopols auf Anbau Verarbeitung Import und Vertrieb von Tabak und Tabakwaren Nach der Borsennotierung ab 1997 wurde Austria Tabak im Jahr 2001 zu 100 privatisiert und von der staatlichen Industrieholding OIAG an die britische Gallaher Group verkauft damals weltweit funftgrosster Tabakkonzern Seit dem 18 April 2007 gehort Austria Tabak zu JT International JTI welche das Unternehmen Gallaher ubernahm JTI ist eine Tochtergesellschaft von Japan Tobacco Inc dem weltweit drittgrossten internationalen Hersteller von Tabakprodukten Die Firmenzentrale befindet sich in Wien Ottakring Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Das Vollmonopol von 1784 bis 1996 1 3 Privatisierung 1 4 Deutschland 2 Nicht Tabak Aktivitaten 3 Ehemalige Produktionsstatten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Eine Tendenz zur Monopolisierung gab es im Habsburgerreich bereits im fruhen 18 Jahrhundert Um 1700 wurde daher der Tabakanbau ausserhalb von Hausgarten verboten ab 1723 waren Anbaulizenzen erforderlich und der freie Verkauf wurde untersagt 1764 erliess Kaiserin Maria Theresia ein Monopol fur Osterreich d h Ober und Niederosterreich siehe Innerosterreich welches sie in Folge einer privaten Gesellschaft uberliess Das Vollmonopol von 1784 bis 1996 Bearbeiten Im Jahr 1784 wurde die Osterreichische Tabakregie unter Kaiser Joseph II als sogenanntes Vollmonopol fur alle osterreichischen Lander gegrundet Dieses war unter anderem zur Versorgung von Kriegsinvaliden gedacht die bei der Zuteilung der Verschleissstellen bevorzugt wurden Trafik fur einfache Soldaten Grosshandel fur Offiziere Daneben wurden auch schuldlos verarmte Beamte auf diese Weise versorgt Dieses Monopol schwachte einerseits die Lage der Tabakbauern andererseits gab es ihnen in Krisenzeiten Sicherheit Der private Anbau wurde im 19 Jahrhundert weitgehend zuruckgedrangt Es wurde nur noch in begrenzten Mengen der Anbau von Bauerntabak akzeptiert der durch seine schlechtere Qualitat keine Bedrohung fur das Monopol war Dokumentiert ist eine derartige formliche Erlaubnis fur die Bauern des oberen Inntales in den Jahren 1848 1860 Weitere Entwicklungsschritte waren 1844 wurden erstmals die spater beruhmten Virginier Zigarren produziert sie waren die Lieblingszigarren des spateren Kaiser Franz Joseph I und wurden daher auch Kaiserliche genannt 1850 wurde das Monopol auf die ungarischen Kronlander ausgeweitet damit verlagerte die Regie auch allmahlich den Grossteil ihres Anbaues in diese Lander mit ihrem milderen Klima 1864 wurden die ersten Regiezigaretten gedreht mit dem steigenden Bedarf stieg Tabak zur wichtigsten Kolonialimportware auf 1894 ist fur das Werk Klagenfurt mit 605 Arbeitern eine Produktion von 17 5 Millionen Cigarren und 33 Millionen Cigaretten belegt 2 1898 wurde nach funfjahriger Bauzeit die Tabakfabrik Ottakring eine der damals zwei Tabakhauptfabriken in Wien fertiggestellt 1911 wurde eine zusammenfassende Verordnung uber Besetzung Neuerrichtung und Auflassung von Tabakwaren Verschleissgeschaften erlassen die Grundlage des Monopols bis 1949 war 1913 verfugte die Tabakregie uber eine Generaldirektion in Wien Porzellangasse 51 und 36 Fabriken davon 9 im Gebiet des heutigen Osterreich die anderen in den Kronlandern der Monarchie 1918 verlor die Tabakregie als Folge der Gebietsabtretungen nach dem Ersten Weltkrieg den Grossteil ihrer Tabakanbaugebiete und ihrer Fabriken 1939 nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich wurde die Tabakregie die bis dahin in der Organisation des Finanzministeriums angesiedelt war in die Austria Tabak AG umgewandelt Alleiniger Aktionar war das Deutsche Reich nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Aktien an die Republik Osterreich ubertragen In der unmittelbaren Nachkriegszeit bluhte aufgrund der allgemeinen Armut und des Devisenmangels wieder der Eigenanbau es wurde der Anbau von 25 Stauden Bauerntabak pro Person geduldet 1968 wurde das Tabakmonopolgesetz revidiert 1979 wurden Zivilbehinderte in den Kreis der bei der Trafikvergabe bevorzugten Personen aufgenommen Josef Beppo Mauhart war von 1976 bis 1995 Mitglied des Vorstands Heute Stand 2013 besteht der Vorstand aus Hagen von Wedel Wolfgang Louzek und Richard Wilcock Mit dem EU Beitritt 1995 erfolgten starke Einschnitte in das Monopol Der Anbau unterliegt der landwirtschaftlichen Marktordnung der EU Das Produktionsmonopol blieb bestehen verlor aber wegen des Falles des Importverbotes und der geringen osterreichischen Anbauflachen seine Bedeutung und wurde letztlich 2004 formal aufgehoben Import und Grosshandelsmonopol wurden aufgehoben Das Einzelhandelsmonopol blieb bestehen wurde aber mit 1 Juni 1996 von Austria Tabak auf die neu gegrundete Monopolverwaltungsgesellschaft mbH MVG ubertragen Privatisierung Bearbeiten Im Jahre 1997 ubertrug die Republik Osterreich samtliche Anteile an die Osterreichische Industrieholding AG OIAG Am 5 November 1997 verkaufte die OIAG 49 5 der Anteile an institutionelle und private Aktionare Am 25 Marz 1999 wurden weitere 9 4 an institutionelle Anleger verkauft Die Vollprivatisierung folgte 2001 Nach einer offentlichen Ausschreibung im Marz 2001 kaufte der britische Tabakkonzern Gallaher Group die verbliebenen 41 1 fur rund 770 Millionen Den ubrigen Aktionaren wurde ein Angebot uber denselben Preis pro Aktie 85 unterbreitet welches zu fast 100 angenommen wurde Der Rechnungshof ubte spater in einem Bericht vom Oktober 2007 herbe Kritik an der Privatisierung So sei die Beauftragung der Investmentbank Credit Suisse First Boston im Dezember 2000 durch die OIAG lediglich mundlich erfolgt und erst im Februar 2001 schriftlich festgehalten worden Zudem verrechnete die Bank mit 8 16 Millionen Euro sowie 220 000 Euro Spesen letztlich ein hoheres Honorar als die zweitgereihte Bank 3 Laut Prufer habe es der Eigentumer zudem verabsaumt vor dem Verkauf ein Bewertungsgutachten einzuholen Ein spaterer Verkauf ware womoglich sinnvoller gewesen Weiters wurde kritisiert dass der Aufsichtsrat nicht nur nicht ausreichend vorinformiert sondern sogar uber die tatsachliche Lage getauscht worden sei Auch sei verabsaumt worden dem Kaufer weitergehende Standortgarantien abzuringen 4 Eine Aufarbeitung der Privatisierung sei laut Presseberichten allerdings schwierig da die OIAG im Zuge einer Ubersiedlung einige Unterlagen aus Platzgrunden entsorgt habe 3 Im Laufe des Jahres 2005 wurde die Zigarettenfabrik in Schwaz geschlossen und die Produktion nach Linz und Hainburg an der Donau verlagert Ebenfalls geschlossen wurde die 1796 gegrundete und zum damaligen Zeitpunkt alteste Zigarrenfabrik der Welt in Furstenfeld 5 Die Zigarrenproduktion wurde nach Wales verlagert Die verbliebenen Werke in Linz und Hainburg wurden modernisiert Die Zigarettenproduktion stieg von 25 4 Milliarden Stuck im Jahre 2000 auf 36 4 Milliarden Stuck im Jahr 2005 In Hainburg produzierte die Osterreichische Zigarettenfilter GmbH Filter fur Osterreich und den Export Der zwischen 1928 und 1935 errichtete und teilweise denkmalgeschutzte Gebaudekomplex der Linzer Tabakfabrik wurde an die Stadt Linz verkauft Mit Ende 2011 wurde schliesslich auch die letzte osterreichische Zigarettenproduktion die 40 fur den heimischen Markt produzierte in Hainburg geschlossen Und das obwohl man sich noch 2007 klar zur Produktion in Osterreich bekannte und rund 40 Millionen Euro in das Werk investiert wurden 6 240 Mitarbeiter in Hainburg verloren ihren Job ebenso wie 80 Mitarbeiter der Zentrale in Wien welche die Produktion unterstutzten 7 Der Sitz der Gesellschaft befindet sich heute in Wien XVI Koppstrasse 116 wo auch die Vertriebstochter Tobaccoland und die Forschungs und Entwicklungsgesellschaft Okolab angesiedelt sind Derzeit sind am Standort Osterreich rund 500 Mitarbeiter im Unternehmen beschaftigt Deutschland Bearbeiten In Deutschland ist man mit der JTI Deutschland GmbH vormals Gallaher Deutschland bzw Austria Tabak GmbH vertreten Die 1923 gegrundete deutsche Niederlassung in Munchen wurde zum 31 Dezember 2007 als Folge der Ubernahme der Gallaher Group durch Japan Tobacco geschlossen und an den Standort von JTI in Koln verlegt An der Lekkerland SE amp Co KG Lebensmittel und Tabakwaren fur Tankstellen Shops wurde ein 25 1 prozentiger Anteil gehalten Im Zuge der Ubernahme von Lekkerland durch REWE im Oktober 2019 wurde dieser Anteil an REWE verkauft Bei der Tobaccoland Automatengesellschaft mbH amp Co KG ist man Mehrheitseigentumer und Marktfuhrer am deutschen Zigarettenautomatenmarkt Nicht Tabak Aktivitaten BearbeitenIn den 1990er Jahren liess sich der Vorstand um Vorstandsvorsitzenden Beppo Mauhart auf den Kauf der HTM Gruppe Head mit Tyrolia Mares ein von der man sich aber bald wieder trennen musste Ehemalige Produktionsstatten BearbeitenFurstenfeld Stmk ursprunglich in der Pfeilburg spater im Schloss am Stein hohe genietete Stahlbrucke fur Handwagen uber die tiefliegende Feistritzgasse zum Lager sudlich davon Anschlussbahn zum Bahnhof Furstenfeld bis 1980er Jahre genutzt um 2008 abgetragen vor um 2001 Verkauf an Gallaher Gruppe 2004 stillgelegt zuletzt Zigarren produziert 1776 erste Tabakfabrik Europas im Schloss am Stein Pfeilburg ist auch Tabakmuseum Lager wurde um 2000 Jugendgastehaus im Sudosten um 2016 teilweiser Abriss des Direktionsgebaudes Wohnungen Erdgeschoss ab April 2018 Arztezentrum Fabrikgasse 8 Geblieben aus Produktion rund um Tabak ist die eine Herstellung von Zigarettenhulsen und Filterspitzen von Altesse im Gewerbegebiet an der Burgauerstrasse Altessestrasse 2 im Norden der Stadt in der Ebene Hainburg NO ab 1723 Tabakmanufaktur Tabaklabor grosste Fabrik ab 1935 jedoch Linz 2011 geschlossen auch Zigarren 3 Gebaude 2 davon denkmalgeschutzt Hotel Wohnungen Depot Kulturfabrik Marz August auch Dezember 2013 Abriss von Teilen ab 2015 Einkaufszentrum Galleria Danubia 9 10 Hallein Salzburg 1869 errichtet 1940 an Rustungsproduktion verkauft 11 Klagenfurt Karnten 1858 Waisenhauskaserne errichtet 1759 als Bleiweissfabrik in der Deutenhofenstrasse 1 3 fur Zigarrenfabrik abgetreten 1862 meldete Militar wieder Eigenbedarf an Verkauf 2009 Abriss 2010 12 Fabrik in Bahnhofstrasse nimmt 1864 Produktion auf Ausbau in den Jahren 1871 1898 1904 1926 und 1931 1939 oder 1940 teilweise an Wiener Neustadter Flugzeugwerke 1945 durch Bombardierung zerstort spater abgerissen Spater 3 Standort Tabakumschlaglager St Peter Strasse an der Bahn Viktringer Vorstadt Reichenbergerstrasse 13 Krems Stein NO Gasthaus wird 1850 Zigarrenfabrik 1852 erweitert 1919 Mitte 1922 Neubau Virginia Produktion 1988 89 Stilllegung Alte Fabrik heute Kunsthalle Krems Neue Fabrik heute Universitat Krems 14 Tabakfabrik Linz OO Errichtung ab 1929 Zigarettenproduktion bis September 2009 2010 Verkauf an die Stadt Linz denkmalgeschutzter Stahlskelettbau grossteils erhalten revitalisiert Schwaz Tirol 1830 errichtet 2005 geschlossen Spitzname Die Tschiggin 15 um 2015 abgerissen Einkaufszentrum SZentrum 16 Wien Wien ab 1893 Ottakring ThaliastrasseAusserhalb des heutigen Osterreichs Ceske Budejovice dt Bohmisch Budweis heute Tschechien Budisov nad Budisovkou dt Bautsch heute Tschechien Errichtung Tabakfabrik ab 1870 Kronland heute Tschechien Ljubljana dt Laibach heute Slowenien Tabakanbau und Fabriken weiters in Ungarn Siebenburgen und GalizienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Austria Tabak Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien JTI Austria Geschichte des Tabakanbaus und Eigenanbau in Osterreich Monopolverwaltung GmbHEinzelnachweise Bearbeiten a b Firma Austria Tabak GmbH in Wien Firmenbuchdaten Creditreform firmenabc at retrobibliothek de a b KHG Privatisierungen Austria Tabak In Format 26 Juli 2010 Kritik an Austria Tabak Verkauf In Der Standard 25 Oktober 2007 stwff websline cms113 com Tabakmuseum Eng mit Tabak und Rauchkultur verbunden Museum Pfeilburg Furstenfeld Website abgerufen am 14 Janner 2017 OTS0319 29 September 2007 14 10 OGB Ende eines traurigen Kapitels auf ORF vom 5 Mai 2011 Eintrag zu Furstenfeld Landesfurstliche Burg Schloss am Stein Austria Tabak in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 4 Marz 2018 Tabakfabrik Hainburg regiowiki at abgerufen am 4 Marz 2018 Kulturfabrik Hainburg abgerufen am 4 Marz 2018 Austria Tabak ehemalige Fabriksanlagen unterirdisch de Thread eroffnet am 21 Janner 2013 abgerufen am 4 Marz 2018 Abbruch der Waisenhauskaserne in Klagenfurt initiative denkmalschutz at 3 Februar 2010 abgerufen am 4 Marz 2018 70 Jahre Bombenangriff auf Klagenfurt orf at 16 Janner 2014 abgerufen am 4 Marz 2018 Austria Tabak ehemalige Fabriksanlagen unterirdisch de Thread eroffnet am 21 Janner 2013 abgerufen am 4 Marz 2018 Friederike Gosweiner Shopping Mall statt Zukunftsvision Memento des Originals vom 5 Marz 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot molekultur at molekultur at 2011 abgerufen am 4 Marz 2018 Franz Wieser Die k k Tabakfabrik zu Schwaz in Tirol Sonderabdruck aus Fachliche Mitteilungen der k k osterr Tabakregie Wien 1907 Heft 2 S 33 60 landesbibliothek at Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Austria Tabak amp oldid 235882164