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Das Kloster Tanikon in der heutigen Politischen Gemeinde Aadorf Kanton Thurgau wurde ungefahr im Jahr 1249 durch die Herren von Bichelsee als Zisterzienserinnenkloster gegrundet und 1848 aufgelost Es ist heute Sitz der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz Tanikon ART Klosterkirche Tanikon links ehemaliges RefektoriumKloster Tanikon Wappen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung des Frauenklosters 1 2 Aufhebung des Klosters 1 3 Liste der Abtissinnen 1 4 Neue Heimat in Osterreich 1 5 Kloster im Privatbesitz 1 6 Kirchenrenovation 1 7 Zeittafel 2 Literatur 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung des Frauenklosters Bearbeiten Das dem Zisterzienserorden angehorende Frauenkloster Tanikon wurde ungefahr im Jahre 1249 gegrundet Mit dem Jahr 789 ist Tanikon Tanninchova der am fruhesten urkundlich erwahnte Ort in der Politischen Gemeinde Aadorf Kanton Thurgau Die Kirche ist der Gottesmutter geweiht Mariae Aufnahme in den Himmel Kirchenpatron ist der heilige Bernhard von Clairvaux Kirchenfest am 20 August bzw am darauf folgenden Sonntag Vor der Reformation um 1520 muss es eine stattliche Anlage gewesen sein Bauzeugen sind die Kirche deren Dachstuhl bis 1363 zuruckreicht und damit die Tanikoner Klosterkirche zu einem der altesten noch erhaltenen Gebaude im Thurgau macht und das Refental ehemaliges Refektorium 1508 Aufhebung des Klosters Bearbeiten In den Wirren der Reformation 1525 1550 erlosch das klosterliche Leben Das wiedererstandene Kloster erlebt im 17 Jahrhundert eine grosse Blute verbunden mit einer regen Bautatigkeit Pralatenhaus 1616 Abtissinnenhaus 1678 und Lilienthal 1640 Die prachtigen Glasscheiben im Kreuzgang geben Zeugnis vom Kunstsinn der Abtissinnen Bis zur politischen Umwalzung von 1798 ubten die Klostervorsteherinnen in den Ortschaften Aadorf Ettenhausen und Guntershausen bei Aadorf die niedere Gerichtsbarkeit aus Das Rechtsverhaltnis zwischen diesen Gerichtsgemeinden und dem Kloster ist in Offnungen das heisst Dorfrechten niedergelegt Im fruhen 19 Jahrhundert waren viele fuhrende Thurgauer Politiker der Ansicht die Kloster seien reich und jedem gemeinnutzigen Wirken fremd geblieben Nach verschiedenen Massnahmen wie Einsatz staatlicher Klosterverwalter und Bewilligung bzw Verbot von Novizenaufnahme beschloss der Thurgauer Grosse Rat 1848 unter anderem die Aufhebung des 600 jahrigen Zisterzienserinnenklosters Tanikon Liste der Abtissinnen Bearbeiten nbsp AbtissinnenhausAbtissin 1 RegierungszeitHemma bis ca 1270Elisabeth ca von 1270 1285Guta von Bichelsee 1285 1305Ite oder Idda 1305 1309Adelheid 1309 1335Katharina Rinwin 1335 1347Ita 1347 1360 Clara von Lindenberg 1360 1371Ita von Schlatt 1371 1380 Clara von Gachnang 1380 1387Elisabeth Rudlinger 1387 1398 Anna von Gachnang 1398 1415Katharina Schenk von Landegg 1415 1430 Anna Schlatter 1430 1436Ursula von Eppenberg 1436 1460 Dorothea von Heudorf 1460 1504Anna Walter I von Blidegg 1504 1521 Amalia Gnapser 1521 1524Anna Walter II von Blidegg 1524 1532Sophia von Grut 1548 1579Barbara von Hertenstein 1579 1608Veronika von Grut 1608 1617Anna von Wellenberg 1617 1623Magdalena Hoppler 1623 1639Marie Salome Schmid 1639 1677Maria Victoria von Beroldingen 1677 1687Maria Elisabeth Dietrich 1687 1707Maria Euphemia Zurlauben 1707 1737Euphemia Dorothea Ceberg 1737 1762Maria Barbara Ruti 1762 1773Maria Katharina Weiss 1773 1796Dominika Agatha Seiler 1796 1827Maria Johanna Baptista Rutz 1827 1848Neue Heimat in Osterreich Bearbeiten Die ausgewiesenen Klosterfrauen vereinigten sich erst 1869 mit den ebenfalls heimatlos gewordenen Schwestern der Kloster Kalchrain und Feldbach zum heute noch bestehenden Nachfolgekloster Mariastern Gwiggen in der Gemeinde Hohenweiler Vorarlberg 2 Kloster im Privatbesitz Bearbeiten Nach der Klosteraufhebung gingen die Kirche mit Friedhof das Pfarrhaus mit Umschwung und Fondsgeldern an die Kirchgemeinde Tanikon uber 3 1850 kaufte Nina von Planta von Samaden GR das Klostergut Neben der Gutswirtschaft stellte von 1857 bis 1918 eine Tonwarenfabrik Ziegel und Drainagerohren her Der Kreuzgang wurde abgerissen um quer durch diesen hindurch einen Guterweg anzulegen Letzte Gutsbesitzerin von 1936 bis zum Verkauf an die Schweizerische Eidgenossenschaft 1968 war Emma Zuber Schmid Die Eidgenossische Forschungsanstalt fur Agrarwirtschaft und Landtechnik FAT nahm am 1 April 1969 ihre Arbeit auf Direktoren waren Dr Paul Faessler 1969 1981 und Prof Dr Walter Meier 1981 2004 Im Jahr 2006 wurde sie mit der Forschungsanstalt fur Agrarokologie und Landbau Zurich Reckenholz zu einer einzigen Institution unter dem Namen Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz Tanikon ART zusammengelegt und ist seither von Direktor Paul Steffen geleitet Kirchenrenovation Bearbeiten Die Kirche erhielt das klassizistische Aussehen beim grundlegenden Umbau 1829 1831 Bemerkenswert ist die fruhromantische Orgel aus der Klosterzeit Bau durch Franz Anton Kiene 1835 Rekonstruktion 1975 4 In den Jahren 2001 2003 fuhrte die Kirchgemeinde mit erheblicher Beihilfe von Bund Kanton Katholischer Landeskirche und Politischer Gemeinde Aadorf eine umfassende Sanierung des Dachstuhls und eine Renovation des Kircheninnern vor allem auch der Stuckdecke durch 5 Das Pfarrhaus errichtete die Kirchgemeinde 1967 anstelle des Altbaus von 1853 Zeittafel Bearbeiten nbsp Blick von Ettenhausen auf das Kloster Tanikon789 Erste urkundliche Erwahnung als villa Tanninchova 1249 Grundung des Frauenklosters Tanikon Klosterwappen dreiteilige weisse Lilie auf blauem Grund Weiterer Klostername seit etwa 1614 Lilienthal 1320 Ettenhausen kommt zum Kloster Tanikon 1362 Die Kirche mit dem noch erhaltenen Dachgerust wird erbaut 1413 Das Kloster kauft Aadorf vom Kloster St Gallen 1508 Bau des Refentals ehemaliges Refektorium 1509 Mit dem Kauf von Guntershausen verfugt das Kloster uber die niedere Gerichtsbarkeit in Aadorf Ettenhausen und Guntershausen 1525 1550 Infolge der Reformationswirren erlischt das klosterliche Leben beinahe 1617 Das Pralatenhaus als Gastbau der Abte des Klosters Wettingen wird errichtet 1626 Anbau des Altarhauses 1640 Bau des Lilienthals bis 1961 Gastwirtschaft 1663 Einzug einer gewolbten Decke anstelle der alten Flachdecke 1668 Der Dachreiter Glockenturm wird vom Kirchendach auf die Sakristei versetzt 1678 Bau des Abtissinenhauses als Reprasentationsbaute der Klostervorsteherin 1798 Das Kloster verliert die Gerichtsherrschaft uber Aadorf Ettenhausen und Guntershausen 1831 Durch einen grundlegenden Umbau erhalt die Kirche das heutige klassizistische Aussehen 1840 Einbau der Kiene Orgel 1975 restauriert 1838 Bau der Klosterscheune als letzte Baute des Klosters 1848 Der Thurgauer Grosse Rat hebt das Zisterzienserinnenkloster Tanikon auf die Kirche wird zur Pfarrkirche 1850 Frau Nina von Planta Samaden GR kauft das Gut Tanikon 1857 1918 Industrielle Tonwarenfabrik Ziegel Rohren usw 1883 An die Klosterscheune wird quer ein Hallenstall angebaut 1930 und 1961 1963 Kirchenrenovationen 1936 Emma Zuber Schmid kauft das Gut Tanikon 1967 Neubau des Pfarrhauses 1968 Erwerb durch die Eidgenossenschaft 1969 Am 1 April 1969 nimmt die Eidgenossische Forschungsanstalt fur Agrarwirtschaft und Landtechnik FAT seit 2006 Agroscope ihre Tatigkeit auf 1976 Bezug der Neubauten in der historischen Zone Burogebaude Personalrestaurant und Gastetrakt 1981 Offizielle Einweihung der Neubauten und restaurierten historischen Klostergebaude nbsp Agrotechnorama1981 Eroffnung der Landtechnischen Entwicklungsschau Agrotechnorama der Eidgenossischen landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Tanikon 1 1989 Jubilaumsjahr 1200 Jahre Tanikon 1999 2003 Die Kirchgemeinde Tanikon beschliesst die Sanierung des alten Dachgerusts Als Hauptmassnahme hat ein zweites Tragwerk fur die Aufnahme der ausseren Dachlasten das historische Dachgerust von 1362 zu stabilisieren und zu entlasten Anschliessend wird das Kircheninnere renoviert Literatur BearbeitenJohann Nater Die Grundung des Klosters Tanikon In Thurgauer Jahrbuch Bd 3 1927 S 22 34 e periodica Siehe auch BearbeitenGerichtsherrenstand im ThurgauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Tanikon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erich Trosch Tanikon In Historisches Lexikon der Schweiz Website Agroscope Reckenholz Tanikon ART Pfarrei St Bernhard Tanikon auf der Website der katholischen Kirchgemeinde Aadorf Tanikon Zisterzienserinnenkloster Tanikon Schweiz GSN 4515 in Germania Sacra http klosterdatenbank germania sacra de gsn 4515Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Zehnder Tanikon Hrsg Katholische Kirchgemeinde Tanikon 1992 S 20 35 www mariastern gwiggen at www kirchenaadorf ch Memento des Originals vom 16 Januar 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchenaadorf ch Orgelportrat auf der Website von Orgelbau Kuhn AG abgerufen am 30 Juli 2012 www guntershausen ch Memento des Originals vom 29 Marz 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www guntershausen ch47 47909 8 9071 Koordinaten 47 28 44 7 N 8 54 25 6 O CH1903 710684 259738 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Tanikon amp oldid 237407426