www.wikidata.de-de.nina.az
Sypniewo deutsch Zippnow fruher Alt Zippnow ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Grosspolen Es ist der Stadt und Landgemeinde Jastrowie Jastrow im Powiat Zlotowski Flatower Kreis angegliedert Sypniewo Sypniewo Polen SypniewoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft GrosspolenPowiat ZlotowskiGmina JastrowieGeographische Lage 53 28 N 16 36 O 53 468333333333 16 606111111111 Koordinaten 53 28 6 N 16 36 22 OEinwohner 1300 2005 Postleitzahl 64 962Telefonvorwahl 48 67Kfz Kennzeichen PZLWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen Flughafen Posen Lawica Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Kirche 3 1 Katholische Kirche 3 2 Evangelische Kirche 3 3 Synagoge 4 Personlichkeiten 5 Verweise 5 1 Literatur 5 2 Weblinks 5 3 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt beidseitig der Plietnitz poln Plytnica Die Stadt Deutsch Krone Walcz liegt etwa 25 Kilometer in sudwestlicher Richtung Die Entfernung nach Flatow Zlotow betragt 32 Kilometer nach Jastrow Jastrowie 16 Kilometer jeweils in sudostlicher Richtung Geschichte BearbeitenDie Grenzregion des Netzedistrikts in der das Dorf liegt hatte ursprunglich zum Herzogtum Pommern gehort war vorubergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen Im Rahmen der Ersten Teilung Polen Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone an Preussen Altere Namen der Ortschaft sind Nalecz sive Sypniewo 1570 zum Zipnow 1609 Zippanow 1622 Cypniewo 1641 und neupolnisch Zypnow 1 Der Ort wurde 1570 als Siedlung durch den Burgermeister der Stadt Walcz Deutsch Crone Valtenin Horn als Nalecz sive Sypniewo gegrundet Nalecz lasst auf adligen Besitz vermutlich der Familien Czarnkowski oder de Ostrorog schliessen Der Grundung ging ein Privilegium des Starosten Andrzej II Gorka voraus 1 Der Ortsname ist vom polnischen Verb sypien bzw sypac poln lat Sepinane abgeleitet und bedeutet Schuttung oder Scheune In der Siedlung war in alterer Zeit das Zinsgetreide d h in Form von Getreide zu entrichtender Grundzins aufgeschuttet und gelagert worden 1 Durch den Bau neuer Strassen und Brucken fur die Zolle erhoben wurden gewann die Ortschaft schnell an Bedeutung Sie wuchs zur grossten landlichen Gemeinde des Kreises an Sypniewo gehorte damals zum Konigreich Polen Litauen und lag auf dem Gebiet der Starostei Walcz im Palatinat Poznan Nach der Ersten Teilung Polens 1772 mit der die Vereinigung von Ostpreussen und Westpreussen einherging kam der Ort an Preussen Er wurde vom Netzedistrikt verwaltet 1780 wurde der Ort endgultig preussisch Am 27 Marz 1863 verlor Zippnow infolge eines Brandunglucks 160 Gebaude Konig Wilhelm I von Preussen bewilligte daraufhin 500 Taler fur den Wiederaufbau 2 Zu Beginn des 20 Jahrhunderts hatte Zippnow ein evangelische und eine katholische Kirche eine Synagoge zwei Starkefabriken Ziegelbrennereien und rund 2000 Einwohner 3 Am Ort befanden sich ausserdem funf Schlachthofe zwei Muhlen und Gerbereien Die Gemeinde Zippnow hatte um 1930 eine 45 8 km grosse Gemarkungsflache und auf dem Gemeindegebiet befanden sich acht Wohnplatze auf denen insgesamt 265 bewohnte Wohnhauser standen 4 Bahnhof Zippnow Feldmuhle Forsthaus Friedenshain Helenhof Riegenhof Schoneiche Waldarbeitergehoft Friedenshain Zippnow Bis 1938 befand sich die Landgemeinde im Kreis Deutsch Krone in der Provinz Grenzmark Posen Westpreussen des Deutschen Reichs Im Zuge der Verwaltungsreform 1 Oktober 1938 wurde das Kreisgebiet der Provinz Pommern zugeordnet Zippnow war Sitz des Amtsbezirks Zippnow Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region nach Kampfen mit der Wehrmacht von der Roten Armee besetzt Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der sudlichen Halfte Ostpreussens militarische Sperrgebiete ausgenommen der Volksrepublik Polen zur Verwaltung uberlassen Es wanderten nun Polen zu Zippnow wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung Sypniewo verwaltet Die einheimische Bevolkerung wurde mit wenigen Ausnahmen von der polnischen Administration aus Zippnow vertrieben Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1783 konigliches Dorf nebst zwei Wassermuhlen und einer katholischen Kirche 113 Feuerstellen Haushaltungen im Netzedistrikt Kreis Krone 5 1818 921 konigliches Dorf Amt Schrotz 6 1864 2256 darunter 1177 Evangelische und 1016 Katholiken 7 1875 2266 8 1880 2378 8 1890 2264 8 1910 1956 am 1 Dezember davon 986 Evangelische 928 Katholiken ein Mitglied einer sonstigen Glaubensgemeinschaft und 29 Juden sechs Personen mit polnischer Muttersprache 9 1925 1927 darunter 1029 Evangelische 855 Katholiken und 18 Juden 4 1933 1983 8 1939 1984 8 Kirche BearbeitenKatholische Kirche Bearbeiten Seit Ortsgrundung war die katholische Kirche bis 1669 zunachst eine Filiale der Mutterkirche in Rederitz Einwohner evangelischen Glaubens wurden 1619 aus der katholischen Kirche vertrieben durften die katholische Kirche jedoch gegen Abgaben nutzen Im Zuge der kgl Konfirmation vom 13 November 1690 wurde die Kirche in Zippnow zur Pfarrkirche erhoben und Rederitz ihr mit sechs weiteren Filialkirchen in Briesenitz Brzeznica Doderlage Dudylany Freudenfier Szwecja bis 1911 Jagdhaus Budy mit Marienbruck Prady Klawittersdorf Glowaczewo bis 1911 Rederitz Nadarzyce und Stabitz Zdbice bis 1911 als Pfarrverband untergeordnet Das alte Kirchengebaude im preussischen Werk Fachwerkbau mit pyramidenformigen holzernen Turm wurde um 1586 erbaut und 1826 aufgrund des maroden Zustands abgebrochen Ab dem 5 Juli 1835 wurde das ursprungliche Kirchengebaude durch ein neues Gotteshaus in massiver Bauweise ersetzt Im Ortskern befindet sich noch heute der spatklassizistische Sakralbau im Berliner Rundbogenstil Mitte des 19 Jahrhunderts bildete Alt Zippnow mit den Gemeinden Neu Zippnow Rederitz Nadarzyce Doderlage und Gross Zacharin eine Pfarrei 10 1935 waren die Bewohner je zur Halfte katholisch bzw evangelisch 17 Personen waren judischen Glaubens Evangelische Kirche Bearbeiten 1780 bildeten evangelische Einwohner im Zuge der Besitznahme durch Preussen eine selbstandige evangelische Gemeinde die vom pommerschen Ort Hasenfier Ciosaniec aus verwaltet wurde Diese wurde allerdings erst 1852 als eigenstandig anerkannt 1853 erfolgte die Grundung einer evangelischen Kirche das Kirchengebaude der evangelischen Gemeinde wurde von 1860 bis 1864 in Massivbauweise errichtet und zwischen 1960 und 1965 abgerissen Beim Ruckbau der Kirche ereignete sich eine denkwurdige Begebenheit Bei der Demontage der Kirche sollen sich russische Soldaten geweigert haben dass Kreuz von der Kirche zu holen Darauf hat sich ein bis dahin unauffalliger junger Pole bereit erklart und das Kreuz demontiert Er soll danach dem Alkohol verfallen sein Er starb kurze Zeit spater suizidal 11 unbekannter Einwohner von Sypniewo Zum evangelischen Kirchspiel Zippnow gehorten neben Zippnow Alt Zippnow mit Bahnhof Zippnow Feldmuhle Zippnow Gut Riegenhof Gut Schoneiche und Neu Zippnow poln Sypniewko Rederitz mit Abbauten und Bahnhof Rederitz sowie Gut Westfalenhof Dazu die Forsthauser Jagerthal poln Zwierzonki und Rederitz beide zum Forstamt Schonthal poln Trzebieszki gehorig Synagoge Bearbeiten Neben der katholischen und evangelischen Kirche befand sich auch eine Synagoge in Zippnow uber deren Ursprung nichts Naheres verzeichnet ist Der judische Tempel stand jedoch sicher bereits seit langer Zeit in Zippnow 1938 fiel die Synagoge in der Pogromnacht der Brandschatzung zu Opfer Personlichkeiten BearbeitenBrunislaus Warnke 1883 1958 deutscher Politiker in Zippnow geboren Hans Hermann Nissen 1893 1980 Opernsanger in Zippnow geboren Ernst Ottwalt 1901 1943 deutscher Schriftsteller Opfer des Grossen Terrors in Zippnow geborenVerweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Zippnow Dorf Kreis Deutsch Krone Regierungsbezirk Marienwerder Provinz Westpreussen In Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Zippnow meyersgaz org Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Deutsch Croner Kreises Thorn 1867 S 223 Google Books Agathon Harnoch Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost und Westpreussen Neidenburg 1890 S 473 474 Google Books Weblinks Bearbeiten Die Gemeinde Zippnow im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Amtsbezirk Zippnow Territorial de ZippnowEinzelnachweise Bearbeiten a b c Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Deutsch Croner Kreises Thorn 1867 S 223 Google Books Warschauer Zeitung Nr 79 vom 9 April 1863 S 1 linke Spalte Ausland Zippnow Lexikoneintrag in Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 20 Leipzig Wien 1909 S 953 Zeno org a b Die Gemeinde Zippnow im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Zweiter Theil welcher die Topographie von West Preussen enthalt Anhang mit neu beginnender Seitenzahlung Volstandige Topographie vom West Preussischen Cammer Departement Marienwerder 1789 S 268 Google Books Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 234 Ziffer 1036 Google Books E Jacobson Topographisch statistisches Handbuch fur den Regierungsbezirk Marienwerder Danzig 1868 Ortschaft Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder S 68 69 Ziffer 300 Google Books a b c d e Michael Rademacher Deutschkrone Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Koniglich Preussisches Statistisches Landesamt Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Berlin 1912 Heft III Regierungsbezirk Marienwerder 3 Kreis Deutsch Krone S 14 15 Ziffer 94 Google Books H Rendtorff Die evangelische Diaspora der preussischen Monarchie und die neuesten Arbeiten in ihr Nach amtlichen Quellen dargestellt 1855 S 46 Burkhard Kruger et al Die Kirchen von Zippnow 2011 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sypniewo Jastrowie amp oldid 235206584