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Stuben am Arlberg ist ein auf 1410 m u A gelegener Wintersportort an der Westrampe der Arlbergstrasse im osterreichischen Bundesland Vorarlberg Der Ort mit circa 88 Einwohnern gehort zur Gemeinde Klosterle und liegt am ostlichen Ende des Klostertals am Fusse des Arlbergs Stuben am Arlberg Dorf Stuben Gemeinde Klosterle Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Bludenz BZ VorarlbergGerichtsbezirk BludenzPol Gemeinde Klosterle KG Klosterle Ortschaft KlosterleKoordinaten 47 8 21 N 10 9 34 O 47 139243 10 159551 1409 Koordinaten 47 8 21 N 10 9 34 O f1Hohe 1409 m u A Postleitzahl 6762 StubenVorwahl 43 05582f1Statistische KennzeichnungZahlsprengel bezirk Klosterle 80112 000 Stuben vom Erzberg aus gesehen Quelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM VoGIS Stuben im SommerBei Stuben fliessen der Stubenbach und der Rauzbach Alpe Rauz zusammen und durch den Ort und fliessen vereinigt als Alfenz dem 26 km langen Hauptfluss im Klostertal weiter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Wortherleitung 1 2 Entwicklung 1 3 Bekannte Personen aus Stuben 1 4 Film Kino 2 Geografie Wetter 3 Wirtschaft 3 1 Tourismus 3 2 Infrastruktur 3 3 Verkehr Strassenverbindung 3 4 Jagd 3 5 Landwirtschaft und Alpwirtschaft 4 Wandern 5 Bergsturz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWortherleitung Bearbeiten Aus dem Jahr 1330 stammt die erstmalige Erwahnung von Stuben als Poststation des Kaisers hochste Stuben Der Name Stuben stammt nach Uberlieferungen von der Bezeichnung Warmestube ab Stuben war letzter Ort fur Rast und Einkehr vor der Arlberg Passhohe und in den langen Wintern die letzte Warmestube fur die Reisenden Saumer und Fuhrleute Entwicklung Bearbeiten Auf dem Reichstag zu Ulm im Jahr 1218 wurde von Hugo I von Montfort den Johannitern in Klosterle das Gebiet um Stuben zugewiesen um dort fur die Reisenden uber den Arlbergpass Unterkunfte zu bauen und zu betreiben Diese Stuben sollen dann im Bereich der heutigen Kapelle vor dem heutigen Ort auf einer leichten Anhohe errichtet worden sein 1 Ab etwa dem 14 Jahrhundert wahrend der Herrschaft der Werdenberger wurde der Verkehr und Warentransport uber den Arlbergpass massgeblich starker und es wurden die Wege verbessert und ausgebaut Wesentliches Transportgut war das aus dem Salzkammergut und Hall im Tirol stammende Salz und das aus dem Thurgau stammende Leinen Konstanzer Leinen Bistum Konstanz Fur Stuben bedeutete das hohere Verkehrsaufkommen einen wirtschaftlichen Aufschwung 1 siehe auch Bruderschaft St Christoph und die Grundung des Hospiz St Christoph am Arlberg durch Heinrich Findelkind im Jahr 1386 1542 wurde vom Vogt der Herrschaft Sonnenberg und Bludenz Markus Sittikus von Hohenems ein Ordnungsbrief erlassen Darin ist die Vorgangsweisen bei der Wegerhaltung beschrieben insbesondere das Schnee Brechen bei tiefem Schnee Stuben wurde 1666 zur Pfarrei erhoben 2 nbsp Projekt des Ausbaus der Arlbergstrasse 1733 Durch die Verlagerung von Verkehrsstromen z B auf den Fernpass gingen die wirtschaftlichen Verdienstmoglichkeiten in Stuben im Zusammenhang mit der Tatigkeit als Saumer und Fuhrwerker im Laufe der Jahrzehnte zuruck und erst der Bau der Arlbergpassstrasse brachte wieder einen neuen Aufschwung 1760 wurde unter der Regierung von Maria Theresia der Weg uber den Arlbergpass wieder verbessert und instand gesetzt und unter der Regierung von Joseph II teilweise neu angelegt 1782 bis 1784 die Eroffnung der neuen Strasse fand am 27 Dezember 1785 statt die Arlbergpassstrasse wurde auch Josephinische Strasse genannt Die rasche Entwicklung der Vorarlberger und Ostschweizer Textilindustrie und des Postverkehres brachte fur Stuben ebenfalls einen kurzen wirtschaftlichen Aufschwung welcher durch den regen Bau von Eisenbahnen in ganz Europa jedoch rasch wieder abflachte weil dadurch der Transport uber den Arlbergpass aufwendiger wurde Mit Eroffnung der Arlbergbahn von Langen nach St Anton im Jahr 1884 wurde es um die Poststation Stuben noch ruhiger 3 Erst der Wintersport zu Beginn des 20 Jahrhunderts und der motorisierte Individualverkehr nach dem Zweiten Weltkrieg brachte wieder neuen Aufschwung in den Ort Der Bau der Arlbergschnellstrasse und des Arlberg Strassentunnels brachten eine verkehrstechnische Beruhigung deren wirtschaftlichen Nachteile jedoch vom erstarkenden Fremdenverkehr aufgefangen wurde Bekannte Personen aus Stuben Bearbeiten Stuben ist der Geburtsort des Skipioniers und Grunders der ersten Skischule am Arlberg Hannes Schneider und der Skirennlaufer Emil Walch und Wilhelm Willi Walch Der Skirennlaufer Karl Fahrner ist 1996 in Stuben verstorben Film Kino Bearbeiten Stuben war mehrfach Drehort verschiedener Filmteams Unter anderem wurden die Winter und Skiszenen des Kinofilms Der grosse Sprung teilweise hier gedreht ebenso Berge in Flammen von Luis Trenker Geografie Wetter BearbeitenStuben 1409 m u A ist das erste grossere Dorf unterhalb des Arlbergpasses 1793 m u A auf der Vorarlberger Seite Stuben ist mit der Alpe Rauz einer der hochstgelegenen Schiorte Osterreichs und der Ostalpen Stuben gilt auch als eines der schneereichsten Gebiete in Vorarlberg 4 Durch das Dorf blast der Heiterer ein lokaler Wetterwind aus dem Osten 1 Wirtschaft Bearbeiten nbsp Hotels in Stuben Tourismus Bearbeiten Zu Beginn des 20 Jahrhunderts begann sich Stuben zu einem Anziehungspunkt der Skipioniere aus der Bodenseeregion zu entwickeln z B Viktor Sohm der Lehrer von Hannes Schneider wurde Fridtjof Nansen der dazu beigetragen hat das Skilaufen in Europa popular zu machen soll Stuben vor dem Ersten Weltkrieg besucht haben Diese Anfange des Skisports in Stuben wurde jedoch durch den Ersten Weltkrieg eingebremst 5 Stuben ist heute uberwiegend ein Tourismusort im Zentrum der Arlbergregion und befindet sich direkt am Skigebiet Ski Arlberg Von Stuben fuhrt seit 1956 eine Sesselbahn in zwei Sektionen auf die sudlich des Orts gelegene Albona 2400 m u A einem Skiberg in der Verwallgruppe der fur seine Moglichkeiten zum Freeriden im Pulverschnee abseits der Pisten bekannt ist und eines der Markenzeichen der Skiregion Arlberg darstellt Das Skigebiet um die Albona ist Teil des Liftverbundes Ski Arlberg Auf der Alpe Rauz fuhrt die Valfagehrbahn 6 er Sesselbahn auf den Pfannenkopf und die Ulmer Hutte Liste der Anlagen in Stuben am Arlberg Name Baujahr System Hohe u A Talstation Meter Hohe u A Bergstation Meter Strecken lange Meter Beforderungs kapazitat Pers Stunde Betrieb Winter Betrieb SommerAlbonabahn I nbsp 1983 2 CLF 1 408 1 902 1 354 1 440 W 0Albonabahn II nbsp 2016 10 MGD 1 642 2 320 2 191 2 000 W 0Albonagratbahn nbsp 1985 2 CLF 2 085 2 394 954 1 440 W 0Angerlift nbsp 1982 Stricklift 1 408 1 453 222 513 W 0Flexenbahn nbsp 2016 10 MGD 1 665 2 227 1 740 2 400 W 0Rauzlift nbsp 2016 2 SL W 0Valfagehrbahn nbsp 2005 6 CLD B 1 664 2 281 2 188 2 600 W 0Walchlift nbsp 1956 1973 2 SL 1 408 1 532 436 1 123 W 0Die Abkurzungen in der Spalte System sind unter Luftseilbahn erlautert Letzte 2 Spalten W Winterbetrieb S Sommerbetrieb jeweils grun unterlegt0 kein Sommerbetrieb rot hinterlegtVerbindungsbahn zwischen Stuben am Arlberg und ZursZur Saison 2016 17 wurde die Pendelbahn am Trittkopf durch zwei moderne Einseilumlaufbahnen ersetzt Gleichzeitig wurde eine Verbindung zwischen den bisher getrennten Teilskigebieten Ski Arlberg Ost und West realisiert Es wurden zwei Talstationen jeweils in Zurs nahe der Ubungshangbahn und in Alpe Rauz nahe der Valfagehrbahn errichtet Von diesen beiden Talstationen erreicht man nun die Mittelstation Ochsenboden auf etwa 2200 m u A welche etwa mittig zwischen diesen beiden Talstationen liegt Von der Mittelstation fuhrt eine weitere Bahn Trittkopfbahn II die mit der Trittkopfbahn I ab Zurs gekoppelt ist zur Bergstation auf etwa 2400 m u A Wahrend des Neubaus der Trittkopfbahn wurde auch eine neue Albonabahn II ab der Talstation in Alpe Rauz errichtet welche die bestehende Albonabahn II oberhalb von Stuben ersetzen soll Ebenfalls zu diesem Projekt zahlte der Neubau der Ubungshangbahn in Zurs welcher bereits im Vorjahr abgeschlossen wurde Der fixgeklemmte 2er Sessellift wurde abgebaut und durch eine kuppelbare kindersichere 6er Sesselbahn ersetzt Infrastruktur Bearbeiten Die Gasthofe zur Beherbergung der Reisenden dominieren seit Jahrhunderten das Erscheinungsbild von Stuben Bereits unter Maximilian I war ein Post Schnellkurs uber den Arlberg kurzfristig fur militarische Zwecke eingerichtet worden Regelmassige Postkurse wurden erst nach den Napoleonischen Kriegen eingerichtet und es wurde in Stuben eine wichtige Poststation eingerichtet Auf der Alpe Rauz wurde in den 1930er Jahren ein neuer Bauhof fur den Winterdienst an der Arlbergpassstrasse und spater der Flexenstrasse eingerichtet Stuben gehort zum Dekanat der romisch katholischen Diozese Feldkirch Bludenz Sonnenberg siehe Liste der Pfarren im Dekanat Bludenz Sonnenberg Die gotische Pfarrkirche Stuben am Arlberg wurde 1507 geweiht Die Fresken im barocken Langhaus malte Anton Jehly 1900 Seit 1680 ist ein Schulzimmer in Stuben nachweisbar und Mitte des 18 Jahrhunderts wurde an die Kirche ein Schulgebaude angebaut 6 Verkehr Strassenverbindung Bearbeiten Die Verbindung uber Stuben die Alpe Rauz Arlbergpass nach St Anton am Arlberg war im Laufe der letzten Jahrtausende je nach politischer und wirtschaftlicher Lage starker und schwacher frequentiert Altstrasse wobei etwa im 14 Jahrhundert ein etwas besserer Fuhrweg bestanden haben soll Die Bundesstrasse B 197 seit 2002 Landesstrasse B 197 Langen am Arlberg St Anton am Arlberg wird heute an Stuben vorbeigefuhrt Umfahrung Die Arlbergstrasse B 197 ab Stuben hat nur bei Lawinengefahr zeitweise Wintersperre Die Flexenstrasse mit der Flexengalerie Lechtalstrasse zwischen der Alpe Rauz und Zurs ist von Stuben aus gut sichtbar Derzeit wird oberhalb von Stuben die Trassierung der Strasse geandert und teilweise neu angelegt Das Strassenstuck ab der letzten Kehre Posteck wird aufgelassen Die Alternativroute wird kunftig von der letzten Kehre in funf neuen Kehren Richtung Nordosten zur Flexengalerie fuhren 7 Jagd Bearbeiten Auf den um Stuben gelegenen Alpen sind Jagden eingerichtet jedoch mit geringer Wilddichte vor allem Gams und Steinwild Landwirtschaft und Alpwirtschaft Bearbeiten Die fruher sehr bedeutende Landwirtschaft und Alpwirtschaft hat heute nur noch nebenrangige Bedeutung Wandern BearbeitenDer Nordalpenweg Osterreichischer Weitwanderweg 01 fuhrt teilweise uber das Gemeindegebiet von Stuben Ulmer Hutte Die Ulmer Hutte ist auch ein Stutzpunkt des Lechtaler Hohenweges und vom Parkplatz der Alpe Rauz in etwa 2 Stunden erreichbar oder schneller mit der Valfagehrbahn Die 1928 erbaute Kaltenberghutte liegt oberhalb Stuben auf der Bludenzer Alpe Bergsturz BearbeitenAm 2 April 2019 kam es zu einem 20 m Fels aus 1 900 Meter Seehohe umfassenden Bergsturz der im Wesentlichen keine Schaden verursachte 8 Literatur BearbeitenReinhold Gmeiner Stuben am Arlberg Vom Saumerdorf zur Wiege des Schilaufs Eigenverlag Hohenems 1981 Franz J Heeb Gemeinde Gamprin Hrsg 100 Jahre Alpe Rauz Mai 2014 Online und Alpe Rauz 100 Jahre im Eigentum der Gemeinde Gamprin Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stuben am Arlberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Stuben am Arlberg Reisefuhrer Tourismus Webseite von Stuben am Arlberg Webauftritt der Gemeinde KlosterleEinzelnachweise Bearbeiten a b c Reinhold Gmeiner Stuben am Arlberg Vom Saumerdorf zur Wiege des Schilaufs Eigenverlag Hohenems 1981 S 5 f Vorarlberger Landesmuseumsverein 1857 Tatigkeitsbericht des Burgenausschusses 2004 Bregenz Februar 2005 S 33 Der Postkutschenbetrieb uber den Arlbergpass wurde 1884 eingestellt ORF Vorarlberg Beitrag vom 11 April 2012 Christof Thony Leise Anfange des Winterfremdenverkehrs in Stuben am Arlberg in Andreas Brugger Werner Matt Katrin Netter Hrsg Die letzten Friedensjahre und der erste Weltkrieg Arbeitskreis Vorarlberger Kommunalarchive Dornbirn Egg Schruns 2016 ISBN 978 3 901900 52 5 S 45 ff Stuben am Arlberg Vom Saumerdorf zur Wiege des Schilaufs Eigenverlag Hohenems 1981 S 15 Plane und Karte der Neutrassierung Machtiger Felssturz am Arlberg orf at 2 April 2019 abgerufen am 3 April 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stuben Gemeinde Klosterle amp oldid 237185987