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Strassheim auch Strassheim Ober Nieder Strassheim oder Lowenhof ist der Name einer Dorfwustung bei Friedberg im Wetteraukreis in Hessen Wahrend in fruheren Urkunden keine Unterscheidung vorgenommen wird nennen spatere Quellen zwei Orte mit dem Namen Ober und Nieder Strassheim Ober Strassheim blieb wahrscheinlich ein grosserer Hof oder eine Gehoftgruppe Beide Orte fielen im 15 oder 16 Jahrhundert wust Die Kirche von Nieder Strassheim bestand weiter und wurde erst 1804 abgebrochen Inhaltsverzeichnis 1 Nieder Strassheim Strassheim 2 Ober Strassheim Lowenhof 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseNieder Strassheim Strassheim BearbeitenDie Ersterwahnung Strassheims erfolgte im Jahr 1064 noch als Teil der Grafschaft Malstatt unter den Grafen von Nurings 1 1184 wird erstmals die Strassheimer Kirche erwahnt Sie wurde wahrscheinlich auf den Fundamenten einer alteren Kapelle aus dem 9 Jahrhundert errichtet Die Kirche gehorte dem Stift St Alban vor Mainz Filialkirchen der Strassheimer Kirche war die Kirche zu Friedberg Fauerbach sowie mit jeweils eigenem Pleban die Kirchen zu Ockstadt Bruchenbrucken und Ober Rosbach 2 Die Kirche wurde erst 1804 abgebrochen wobei ein romischer Votivstein im Fundament aufgefunden wurde 3 Zu der Kirche gehorte wahrscheinlich auch ein kleiner Friedhof und ein Pfarrhof Im Reichskrieg gegen Philipp von Falkenstein wurde der Ort geplundert und niedergebrannt einige Jahre spater wieder aufgebaut Nach der Pest zogen um 1500 viele Einwohner nach Friedberg um Die Pfarrstelle verwaiste anschliessend Von Ober Strassheim fliesst der Strassbach nach Osten wo er an der Gorbelheimer Muhle in die Wetter mundet Sein Name weist noch auf die beiden ausgegangenen Orte Nieder Strassheim lag westlich des alten Wegs von Ockstadt nach Nieder Rosbach nordlich des Strassbaches Die Flurnamen Strassheimer Bach An der Strassheimer Kirche Im grossen Strassheimer Grund sowie Im kleinen Strassheimer Grund haben sich erhalten Im benachbarten Friedberg wurde die Strassheimer Strasse nach der Wustung benannt Auch eine Blockstelle an der Bahnstrecke Friedrichsdorf Friedberg trug den Namen Ober Strassheim Lowenhof BearbeitenDer Ober Strassheimer Hof Lage 50 19 2 6 N 8 41 48 2 O 50 317397 8 696719 bildete eine gesonderte Gemarkung gemeindefreies Gebiet Er wird auch Lowenhof genannt da er sich lange Zeit im Besitz der Freiherren Low von Steinfurth befand Sudostlich dieses Hofes an der Alten Butzbacher Strasse soll sich ein Ort Ober Strassheim befunden haben 4 Folgende urkundliche Nennungen sind bekannt 1342 verkaufte Philipp V von Falkenstein eine halbe Hube zu Obernstrazheim 5 1458 bekannte Eberhard Low von Steinfurth dass er von Graf Philipp dem Alteren von Hanau den Zehnten zu Fuerbach des Dorfes und Gerichts Ober Strassheim und ein munzenbergisches Burglehen empfangen habe 4 1780 kaufte der Freiherr von Frankenstein zu Ockstadt den Hof mit Einwilligung des Lehnsherrn Dennoch wird 1785 der verkaufende Freiherr Low von Steinfurth von Kurmainz mit der Vogtei belehnt was durchaus nicht ungewohnlich ist 6 Der Ober Strassheimer Hof gehorte zum Gebiet des Gemeinen Rechts das hier ohne die Uberlagerung von Partikularrecht galt Dieses behielt seine Geltung auch wahrend der Zugehorigkeit zum Grossherzogtum Hessen im 19 Jahrhundert bis es zum 1 Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Burgerlichen Gesetzbuch abgelost wurde 7 1806 fiel der Hof durch die Rheinbundakte 8 an das Grossherzogtum Hessen das ihn in das Furstentum Starkenburg ab 1816 Provinz Starkenburg eingliederte Die Patrimonialgerichtsbarkeit der adeligen Familie Frankenstein zu Ockstadt bestand aber zunachst fort Diese wurde erst ab 1822 im Namen der Gerichtsherrschaft durch das Grossherzogtum Hessen ausgeubt Dabei wurden zugleich Verwaltung und Rechtsprechung getrennt 9 Erst infolge der Marzrevolution 1848 wurden mit dem Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 15 April 1848 die standesherrlichen Sonderrechte endgultig aufgehoben 10 Literatur BearbeitenWaldemar Kuther Die Wuestung Strassheim bei Friedberg In Wetterauer Geschichtsblatter Bd 26 1977 ISSN 0508 6213 S 57 116 Wilhelm Braun Ausgegangene Orte und Hofe im Kreis Friedberg In Wetterauer Geschichtsblatter 1 1952 S 1 26 hier S 7f Nieder Strassheim und 19 Ober Strassheim Georg Wilhelm Justin Wagner Die Wustungen im Grossherzogthum Hessen Band 1 Die Provinz Oberhessen Verlag des historischen Vereines fur das Grossherzogthum Hessen Darmstadt 1854 S 324 328 Weblinks BearbeitenOber Strassheim Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 1 Januar 2015 Nieder Strassheim Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 1 Januar 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Regesta Imperii III 2 3 n 350 Wagner Die Wustungen im Grossherzogthum Hessen Band 1 S 325 CIL 13 7395 a b Wagner Die Wustungen im Grossherzogthum Hessen Band 1 S 316 f Ludwig Baur Urkundenbuch des Klosters Arnsburg in der Wetterau Heft 2 Die ungedruckten Urkunden vom Jahre 1300 bis 1355 Historischer Verein fur das Grossherzogthum Hessen Darmstadt 1850 S 444 Nr 704 Ober Strassheim Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 1 Januar 2015 Arthur Benno Schmidt Die geschichtlichen Grundlagen des burgerlichen Rechts im Grossherzogtum Hessen Curt von Munchow Giessen 1893 S 101 Art 25 Rheinbundakte Die von den Freiherren von und zu Frankenstein an den Staat zur Ausubung ubertragene Patrimonial Jurisdictions Gerechtsame zu Ockstadt und auf dem Strassheimer Hof betr In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1822 Nr 19 vom 5 Juli 1822 S 212 Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 7 August 1848 In Grossherzog von Hessen Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1848 Nr 40 S 237 241 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 42 9 MB 50 31811024 8 729846384 Koordinaten 50 19 5 2 N 8 43 47 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strassheim amp oldid 223159287