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Die Artikel Stoff und Energiewechsel und Stoffwechselvielfalt und individuelle Anpassungsfahigkeit uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Der internationale Fachbegriff dieses Lemmas lautet Primary nutritional groups deutsch Stoffwechselvielfalt und individuelle Anpassungsfahigkeit 1 Elektronentransport am Beispiel der CyanobakterienDer Energiestoffwechsel von Tieren und von Pflanzen weist grundsatzliche Unterschiede auf Pflanzen betreiben Photosynthese wahrend Tiere ihre Energie aus Nahrung gewinnen die in der Atmungskette verbrannt wird Diesem Unterschied liegen ganz unterschiedliche Stoffwechselwege zu Grunde Noch grossere Unterschiede zeigen sich wenn man alle Lebewesen betrachtet also nicht nur Eukaryoten zu denen Tiere und Pflanzen gehoren sondern auch Prokaryoten Bakterien und Archaeten Dort gibt es Stoffwechseltypen die Organismen Wachstum auch in Biotopen ermoglicht wo pflanzliches und tierisches Leben nicht moglich ist Tabelle 1 Redoxpotentiale E0 von starken oben und schwachen unten Reduktionsmitteln 2 Farbig Coenzyme Redoxreaktion E 0 V CO H2O CO2 2H 2e 0 54H2 2H 2e 0 41Ferredoxinreduziert Ferredoxinoxidiert e 0 4 3 NADPH H NADP 2 e 2 H 0 32H2S S 2H 2 e 0 25S 4 H2O SO42 8 H 8 e 0 23NO2 H2O NO3 2 H 2 e 0 42NH4 2 H2O NO2 8 H 6 e 0 44Fe2 Fe3 e 0 782 H2O O2 4 H 4 e 0 86 Tabellarische Ubersicht der Stoffwechseltypen von Mikroorganismen Funktion Alternativen Bezeichnung des StoffwechseltypsEnergiequelle zur Regeneration von ATP Licht photo trophe Aero bier An aerobier mit ohne O2 als e Akzeptor Redoxreaktion chemo elektrischer Strom elektro Elektronendonor fur die Biosynthese anorganische Substanzen litho organische Verbindungen organo Kohlenstoffquelle fur die Biosynthese CO2 auto organische Verbindungen hetero Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht 2 Begriffsklarung 2 1 Energiestoffwechsel 2 2 Litho und organotropher auto und heterotropher Stoffwechsel 3 Begriffliches und Historisches 3 1 Ernahrung Kohlenstoffquelle 3 2 Energie 3 3 Elektronendonor 3 4 Begriffliche Klarstellungen 4 EinzelnachweiseUbersicht BearbeitenDie Charakterisierung eines Stoffwechseltyps ergibt sich aus der Kombination der oben stehenden Bezeichnungen Beispiel Einen chemo litho autotrophen Stoffwechsel haben Organismen die ATP durch chemische Reaktionen gewinnen und bei ihrer Biosynthese mit anorganischen Elektronendonatoren und CO2 auskommen Menschen haben einen Chemo organo heterotrophen kurz heterotrophen Stoffwechsel Tiefgreifende Stoffwechselunterschiede sind auch dafur verantwortlich ob ein Organismus Luftsauerstoff O2 zum Uberleben braucht oder durch ihn gehemmt oder abgetotet wird Aerobe Organismen benotigen Sauerstoff zur Atmung Atmungskette Anaerobier leben in Biotopen ohne Sauerstoff Viele von ihnen konnen nur unter strikter Abwesenheit von O2 wachsen und sind obligat anaerob Auch bei solchen Organismen kommen einmalige Stoffwechselwege Anaerobe Atmung vor Begriffsklarung BearbeitenEs gibt Organismen die verschiedene Stoffwechselwege zur Verfugung haben und zum Beispiel im Licht phototroph ansonsten chemotroph wachsen konnen Man bezeichnet ein solches Wachstum als mixotroph wenn Organismen gleichzeitig dichotome Stoffwechselwege photo chemo litho organo auto hetero nutzen konnen Energiestoffwechsel Bearbeiten Alle bekannten Lebewesen benotigen eine Energiequelle um Adenosintriphosphat ATP aus ADP zu regenerieren Die ATP liefert dann die Energie fur den Aufbau von Biomasse Chemotrophe Lebewesen nutzen die chemische Energie ganz unterschiedlicher Substanzen zur Regeneration von ATP Zu den chemotrophen Stoffwechselformen zahlen aerobe Atmung Garung und anaerobe Atmung Beispiele Tiere Pilze Darmbakterien Phototrophe Organismen gewinnen Energie primar durch Photosynthese aus Licht mit Hilfe von Pigmenten konnen aber auch chemische Energie nutzen z B aus korpereigenen Speicherstoffen Beispiele sind Pflanzen und Cyanobakterien daneben aber noch eine Vielfalt phototropher Mikroorganismen die auch oft auch anaerob wachsen konnen Ein Spezialfall sind radiotrophe Pilze die im Prinzip chemotroph sind Sie konnen zusatzlich Energie aus ionisierender Strahlung gewinnen Diese Form der Energiegewinnung wurde bisher nur fur wenige Pilze mit dem Pigment Melamin beschrieben Der Stoffwechselweg ist unklar 4 Litho und organotropher auto und heterotropher Stoffwechsel Bearbeiten Organotrophe Organismen beziehen die Elektronendonatoren zur Regeneration von NADPH aus organischen Verbindungen Insofern sie daraus meistens auch den Kohlenstoff zur Biosynthese beziehen haben sie einen heterotrophen Stoffwechsel Da beides in der Regel zusammen fallt steht heterotroph synonym fur die ungebrauchlichen Bezeichnungen organotroph und organoheterotroph Es gibt photoheterotrophe Mikroorganismen die ihre Energie aus einer speziellen Art der Photosynthese beziehen In der Regel gewinnen heterotrophe Lebewesen ihre Energie aus biochemischen Reaktionen sind also auch chemotroph Insofern ist die Bezeichnung chemoorganoheterotroph nicht ublich Einen lithotrophen Stoffwechsel haben phototrophe Organismen die mit Hilfe von Licht aus anorganischen Stoffen NADPH regenerieren Eine herausragende Stellung nehmen Cyanobakterien und die von ihnen abstammenden pflanzlichen Chloroplasten ein die phototroph NADPH durch Wasser gewinnen konnen Hydrotrophie Da sie ihre bei der Photosynthese CO2 in organischen Kohlenstoff umwandeln konnen Kohlenstoffdioxid Assimilation durch den Calvin Zyklus sind sie photo litho autotroph Auch viele chemolithotrophe Organismen sind autotroph konnen CO2 assimilieren Chemolithoautotrophie Gelegentlich wird ihre Kohlenstoff Biosynthese als Chemosynthese bezeichnet in Anlehnung an Photosynthese Viele chemolithotrophe Organismen nutzen zur CO2 Assimilation den Calvin Zyklus andere nutzen ganz andere Stoffwechselwege Begriffliches und Historisches BearbeitenErnahrung Kohlenstoffquelle Bearbeiten Bis weit ins 20 Jahrhundert teilte die Wissenschaft die Welt der Lebewesen bezuglich ihrer Ernahrungsweise in zwei Kategorien Tiere und Pflanzen Uber deren Ernahrung war erstens klar Tiere neben verschiedenen anderen Lebewesen sind in der Ernahrung auf Korpersubstanz oder Stoffwechselprodukte anderer Organismen angewiesen Das wird als Heterotrophie bezeichnet Pflanzen beziehen ihre Nahrung nicht von anderen Organismen ihr Baustoffwechsel wird deshalb als Autotrophie bezeichnet Spater wurde erkannt weshalb das so ist Pflanzen sind autotroph weil sie ihren Kohlenstoff Bedarf fur das Wachstum aus Kohlenstoffdioxid decken das unter anderem in der Luft vorhanden ist Sie betreiben Kohlenstoff Assimilation durch CO2 Fixierung und Reduktion Autotrophie ist eine Fahigkeit die heterotrophen Organismen fehlt Energie Bearbeiten Pflanzen brauchen Licht fur ihr Wachstum also nichts Stoffliches Es war daher lange die Frage welche Rolle Licht bei der pflanzlichen Ernahrung spielt Dennoch verwendete man die Bezeichnung Phototrophie Ernahrung durch Licht Bei diesem Stand der Erkenntnis konnten die Bezeichnungen Autotrophie und Phototrophie noch synonym verwendet werden und einige Biologielehrbucher tun das bis heute Tatsachlich bezeichnet jedoch Heterotrophie die Kohlenstoffquelle Phototrophie aber die Energiequelle Als klar wurde dass es bei Phototrophie um Energie geht die bei phototrophen Organismen aus Licht gewonnen wird wurde noch ein Begriff gepragt Chemotrophie Chemotrophe Organismen konnen Licht nicht als Energiequelle nutzen sondern gewinnen ihre Energie nur aus chemischer Umwandlung von Stoffen die sie aus ihrer Umgebung aufnehmen Phototrophie ist eine Fahigkeit die chemotrophen Organismen fehlt nbsp Sergei Nikolajewitsch WinogradskiDie scheinbar sinnvolle Einteilung der Lebewesen in phototrophe und heterotrophe Organismen brachte der Mikrobiologe und Pflanzenphysiologe Sergei Nikolajewitsch Winogradski 1856 1951 ins Wanken Er entdeckte namlich Bakterien die im Dunkeln in Medien wachsen die nur anorganische Verbindungen enthalten Diese merkwurdigen Lebewesen sind weder phototroph noch heterotroph Sie vertragen kein Licht sind aber eindeutig autotroph und nicht heterotroph und sie assimilieren CO2 als einzige Kohlenstoffquelle Viele dieser Organismen konnen auf Nahrmedien mit organischen Stoffen nicht wachsen weil durch sie ihr Wachstum gehemmt wird Sie brauchen ganz bestimmte anorganische Stoffe aus deren chemischer Umsetzung sie Energie gewinnen konnen Beispiele Ammoniak plus Sauerstoff unter anderen Nitrosomonas Wasserstoff plus Sulfat unter anderen Desulfovibrio Den Energiestoffwechsel dieser Organismen die sich lithotroph wortlich ubersetzt Steine fressend ernahren bezeichnete Winogradsy als Anorgoxidation Inzwischen bezeichnet man die Ernahrungsweise der Organismen die ihre Energie aus einer chemischen Reaktion gewinnen und gleichzeitig ihr Korpermaterial durch Assimilation von CO2 aufbauen als Chemo autotrophie Zu dieser Zeit pragte man schon den Begriff Lithotrophie Aber damals war noch nicht klar dass diese Organismen die anorganischen Nahrstoffe nicht nur zur Energiegewinnung nutzen Die anorganischen Reduktionsmittel nutzen sie namlich noch fur einen anderen Stoffwechselweg dessen grundsatzliche Bedeutung erst spater erkannt wurde Elektronendonor Bearbeiten Autotrophe Lebewesen benotigen nicht nur eine Energiequelle und eine Kohlenstoffquelle weil die Assimilation von CO2 als Kohlenstoffquelle auch ein Reduktionsmittel namlich NADPH erfordert um das CO2 in Zellmaterial umzuwandeln NADPH wird dabei verbraucht Oxidation zu NADP und fur seine Regenerierung benotigen autotrophe Organismen nicht nur Energie sondern auch einen Elektronendonor Pflanzen nutzen dafur Wasser das dabei zu O2 oxidiert wird Bei Prokaryoten gibt es zudem noch photosynthetische Organismen die nicht Wasser sondern andere anorganische Stoffe als Elektronendonor nutzen beispielsweise Schwefelwasserstoff oder Nitrit oder einige organische Stoffe Winogradskys Organismen die im Dunkeln CO2 assimilieren nutzen zur Regenerierung von NADPH den Elektronendonor den sie auch fur die Redoxreaktion nutzen aus der sie Energie gewinnen Nach dem verwendeten Elektronendonor fur die NADP Regeneration unterteilt man in Lithotrophie ein Stoffwechsel bei dem anorganische Stoffe als Elektronendonoren fur die NADPH Regenerierung genutzt werden Dafur benotigen lithotrophe Lebewesen meistens Energie ausser im Falle von H2 Organotrophie ein Stoffwechsel bei dem organische Stoffe fur die NADP Regeneration genutzt werden Organotrophe Lebewesen sind nicht in der Lage anorganische Elektronendonoren zu verwenden ihnen fehlt also die Fahigkeit zur Lithotrophie Begriffliche Klarstellungen Bearbeiten Lithotrophie bedeutet nicht dass solche Organismen ihre Energie aus der Reaktion anorganischer Verbindungen beziehen Pflanzen sind auch lithotroph Organotrophe Organismen unterscheiden sich nicht darin welche organischen Verbindungen sie zur Energiegewinnung nutzen sondern wie sie NADPH regenerieren Es gibt phototrophe Bakterien die organische Elektronendonatoren zur NADPH Regeneration nutzen Phototrophie bedeutet nicht dass solche Organismen autotroph sind Es gibt Organismen die Licht zur Energiegewinnung nutzen aber keine CO2 Assimilation betreiben konnen Chemotrophe Organismen unterscheiden sich darin welche chemischen Verbindungen sie zur Energiegewinnung nutzen Ob sie lithotroph oder autotroph sind hat mit ihrer Energiegewinnung nichts zu tun Einzelnachweise Bearbeiten Allgemeine Mikrobiologie 2014 G Gottschalk Bacterial Metabolism 2 Auflage Springer New York 1986 S 288 Shuning Wang Haiyan Huang Jorg Kahnt Rudolf K Thauer A Reversible Electron Bifurcating Ferredoxin and NAD Dependent FeFe Hydrogenase HydABC in Moorella In Journal of Bacteriology 195 Jahrgang Nr 6 2013 S 1267 1275 doi 10 1128 JB 02158 12 Dadachova E Bryan RA Huang X Moadel T Schweitzer AD Aisen P Nosanchuk JD Casadevall A Ionizing Radiation Changes the Electronic Properties of Melanin and Enhances the Growth of Melanized Fungi In PLoS ONE 2 2007 e457 doi 10 1371 journal pone 0000457 pdf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stoffwechselvielfalt und individuelle Anpassungsfahigkeit amp oldid 231535052