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Die Steppenweihe Circus macrourus gehort zur Gattung der Weihen aus der Familie der Habichtartigen Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Osteuropa nach Zentralasien im Winter zieht sie ins Afrika sudlich der Sahara auf den indischen Subkontinent und nach Myanmar 1 2 In Deutschland ist sie wie auch im restlichen Mitteleuropa eine Ausnahmeerscheinung die als Durchzugler oder gelegentlicher Wintergast auftritt 3 4 SteppenweiheSteppenweihe Circus macrourus Mannchen in IndienSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Greifvogel Accipitriformes Familie Habichtartige Accipitridae Unterfamilie Weihen Circinae Gattung Weihen Circus Art SteppenweiheWissenschaftlicher NameCircus macrourus S G Gmelin 1770 Weibliche Steppenweihe Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Verbreitung und Wanderungen 3 Lebensraum 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Bestand 7 Belege 7 1 Literatur 7 2 Weblinks 7 3 EinzelbelegeAussehen BearbeitenSteppenweihen werden etwa 40 bis 50 Zentimeter lang und erreichen eine Spannweite von etwa einem bis 1 2 Metern 3 Sie wiegen zwischen 250 und 550 Gramm 5 Die schmale Gestalt ahnelt derjenigen der Wiesenweihe wie diese verfugen Steppenweihen uber vier sichtbare Finger der Lauf ist jedoch deutlich langer als bei Wiesenweihen 6 Wie bei anderen Weihen zeigt sich bei Steppenweihen ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus Adulte mannliche Individuen sind insgesamt sehr helle Vogel ihre Oberseite ist perlgrau Kopf und Nackenpartie konnen noch heller sein Der Burzel ist mittig hellgrau seitlich weiss mit leicht graulichen Querbinden Die Oberschwanzdecken sind durch weisse und braungraue Querbinden gekennzeichnet und unterscheiden sich damit von den reinweissen Oberschwanzdecken adulter mannlicher Kornweihen Die Unterseite ist weiss lediglich Kopf und Vorderbrust sind graulich getont Hiervon setzen sich die schwarzen keilformigen Flugelspitzen scharf ab 3 7 Adulte weibliche Individuen ahneln oberseits weiblichen Korn und Wiesenweihen mit einer recht homogenen graubraunen Farbung Die Tonung ist jedoch blasser ausserdem fehlt die bei Wiesenweihen vorhandene dunkle Binde auf den Armschwingen Die Unterseite ist durch dunkel und hell gebanderte Armschwingen gekennzeichnet wobei die hellen Bander zum Rumpf hin dunkler werden Die Handschwingen sind aussen schwacher gebandert als innen Die Armdecken sind dunkel die Achselfedern konnen dunkel oder rotbraunlich sein 3 8 Juvenile Steppenweihen sind juvenilen Wiesenweihen ausserst ahnlich besitzen jedoch einen gelb weissen Kragen der zu den dunklen Boa artigen Halsseiten kontrastiert Der Hinterrand der Handflugel ist zudem relativ hell 3 Verbreitung und Wanderungen Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete der Steppenweihe BrutgebieteMigration UberwinterungsgebieteDie Brutgebiete der Steppenweihe erstrecken sich von Bessarabien bis in die nordwestliche Mongolei und umfassen daneben die westliche Ukraine das Gebiet des Don grosse Teile Kasachstans und die Altai Region Eine kleinere Verbreitungsinsel gibt es nahe Moskau Im Norden reichen die Brutgebiete etwa bis 56 N im Suden bis etwa 43 N Zum Uberwintern zieht die Steppenweihe als ausgepragter Zugvogel nach Myanmar Burma Indien und ins Afrika sudlich der Sahara Einzelne Steppenweihen uberwintern auch in Sudeuropa und Winterbeobachtungen liegen auch aus Mitteleuropa vor Die wichtigste Zugroute europaischer Brutvogel fuhrt uber den Osten des Mittelmeers und den Mittleren Osten Steppenweihen ziehen ab September aus ihren Brutgebieten ab Die grosste Zahl an Durchziehern ist im ostlichen Mittelmeerraum ab Mitte September bis Anfang Oktober zu beobachten Ab Marz und Anfang April beginnt der Abzug aus den Uberwinterungsquartieren Lebensraum BearbeitenDie Art lebt in grasbewachsenen Ebenen trockenen Steppen Halbwusten Sumpf und Marschlandschaften wo sie sehr kleinraumige Jagdreviere beansprucht Die Steppenweihe brutet in Hohen von bis zu 1200 m die Winterquertiere reichen im Himalaya bis auf 3000 in Afrika bis auf 4000 m 1 Ernahrung BearbeitenSteppenweihen jagen im Sommer vornehmlich Kleinsauger wie Steppenlemminge Ziesel Feldhamster und Spitzmause Einen weiteren Teil des Nahrungsspektrums bilden kleine Singvogel etwa Lerchen Alaudidae Steinschmatzer Oenanthe Stelzen und Pieper Anthus Das grossere Weibchen ist daruber hinaus in der Lage auch ausgewachsene Entenvogel Anatidae oder Raufusshuhner Tetraoninae zu schlagen Vor allem in den Winterquartieren uberwiegt der Anteil von Vogeln in der Nahrung Gelegentlich frisst die Steppenweihe auch Eidechsen oder Insekten Gejagt wird aus einem niedrigen Gaukelflug in immer gleichen Luftstrassen 1 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ei Sammlung Museum WiesbadenDie Steppenweihe erreicht ihre Geschlechtsreife im zweiten oder dritten Lebensjahr Die Paarbildung beginnt schon im Winterquartier der Paarzusammenhalt ist allerdings nur fur eine Brutsaison stabil Das Nest wird bevorzugt in hoher Vegetation errichtet Deutlich seltener als Bodennester findet man Nester in niedrigen Strauchern Am Nestbau ist uberwiegend das Weibchen beteiligt Der Legebeginn ist ab Anfang Mai bis Juni Das Gelege umfasst vier bis funf Eier Der Legeabstand betragt zwei bis drei Tage Die Brutdauer betragt 29 bis 30 Tage nur das Weibchen brutet Die Nestlinge schlupfen asynchron und werden zwischen sieben und zehn Tagen gehudert Anfangs werden sie lediglich vom weiblichen Elternvogel gefuttert der das Futter weitergibt das das Mannchen eintragt Spater wird von beiden Elternvogel Futter herangebracht Die Nestlingszeit betragt zwischen 35 und 45 Tage Die Jungvogel verbleiben nach dem Ausfliegen noch weitere zwanzig Tage in der Nahe der Elternvogel 9 Bestand BearbeitenDer Bestand der Steppenweihe ist im Verlauf des 20 Jahrhunderts dramatisch zuruckgegangen In vielen Regionen wie etwa den Balkanlandern ist sie ganz verschwunden In Europa ist sie nur noch in Russland ein zahlreicher Vogel Der europaische Gesamtbestand betrug zu Beginn des 21 Jahrhunderts 310 bis 1 200 Brutpaare Dies entspricht etwa 25 bis 49 Prozent des Weltbestandes Fast alle europaischen Brutpaare leben im europaischen Teil Russlands Sehr kleine Bestande gibt es ausserdem in Aserbaidschan mit maximal 20 Brutpaaren und in der Turkei mit funf bis 25 Brutpaaren 2 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 Benny Gensbol Walther Thiede Greifvogel Alle europaischen Arten Bestimmungsmerkmale Flugbilder Biologie Verbreitung Gefahrdung Bestandsentwicklung BLV Verlag Munchen 1997 ISBN 3 405 14386 1 James Ferguson Lees David A Christie Raptors of the World Houghton Mifflin Harcourt 2001 ISBN 0 618 12762 3 S 488 491 Theodor Mebs Greifvogel Europas Biologie Bestandsverhaltnisse Bestandsgefahrdung Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 440 06838 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steppenweihe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Circus macrourus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 Eingestellt von BirdLife International 2020 Abgerufen am 25 Oktober 2020 Steppenweihe Circus macrourus auf eBird orgEinzelbelege Bearbeiten a b c James Ferguson Lees David A Christie Raptors of the World Houghton Mifflin Harcourt 2001 ISBN 0 618 12762 3 S 488 491 a b Bauer et al S 315 a b c d e Lars Svensson Der Kosmos Vogelfuhrer 2 aktualisierte Auflage Kosmos Verlag Stuttgart 2018 ISBN 978 3 440 15635 3 S 104 Urs N Glutz von Blotzheim Hrsg Handbuch der Vogel Mitteleuropas 1 Auflage Band 4 Falconiformes Akademische Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 400 00069 8 S 374 Urs N Glutz von Blotzheim Hrsg Handbuch der Vogel Mitteleuropas 1 Auflage Band 4 Falconiformes Akademische Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 400 00069 8 S 373 Urs N Glutz von Blotzheim Hrsg Handbuch der Vogel Mitteleuropas 1 Auflage Band 4 Falconiformes Akademische Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 400 00069 8 S 372 Urs N Glutz von Blotzheim Hrsg Handbuch der Vogel Mitteleuropas 1 Auflage Band 4 Falconiformes Akademische Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 400 00069 8 S 370 Urs N Glutz von Blotzheim Hrsg Handbuch der Vogel Mitteleuropas 1 Auflage Band 4 Falconiformes Akademische Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 400 00069 8 S 371 Bauer et al S 316 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steppenweihe amp oldid 235174321