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Die Stadtpfarrkirche St Sebastian ist ein gotischer Sakralbau aus der zweiten Halfte des 15 oder der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Sie geht auf einen Vorgangerbau zuruck der im Jahr 1346 geweiht wurde und befindet sich in Baruth Mark im Landkreis Teltow Flaming in Brandenburg Deutschland Stadtpfarrkirche St Sebastian Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Innenausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirchengemeinde gibt in einem Kirchenfuhrer an dass das Bauwerk im 15 oder in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts entstanden ist Ein uberliefertes Datum einer Kirchweihe aus dem Jahr 1346 bezieht sich auf einen Vorgangerbau Als sicher gilt dass es in den Jahren 1595 und 1671 zu schweren Zerstorungen durch Brande kam nach denen die Kirche im Innenraum erneuert wurde Die Arbeiten wurden auf Geheiss der Grafen und Fursten zu Solms Baruth vorgenommen die in der Stadt lebten 1678 erhielt die Kirche eine Hufeisenempore 1855 errichtete die Kirchengemeinde eine Sakristei und eine ebenerdige Gruft Im Jahr 1909 folgten die westliche Fassade mit den zwei Turmen sowie ein Sudportal Neben den Anbauten ersetzten die Fursten die vorhandene Orgel aus dem Jahr 1820 durch ein Modell des Potsdamer Orgelbauers Alexander Schuke In den Jahren 1974 bis 1977 erfolgten umfangreiche Sanierungsmassnahmen bei denen zum Teil grosse Mengen Holzschutzmittel zum Einsatz kamen 1 Durch die Melioration in der Region und die damit verbundene Grundwasserabsenkung kam es in den 1970er Jahren zu weiteren Schaden an der Kirche Die zuvor luftdicht abgeschlossenen Grundungspfahle kamen mit Sauerstoff in Kontakt und begannen zu faulen Infolgedessen kam es zu einer grossen Rissbildung im Kirchenschiff und am Chor der Altar und die Banke kippten zur Seite Der Turm hingegen verfugte auf Grund seines jungeren Baudatums uber ein vergleichsweise stabiles Fundament Die Kirche wurde daher in den Jahren 2001 bis 2008 umfangreich saniert Experten stabilisierten sowohl das alte Feldsteinfundament wie auch die inneren Kirchenstutzen Sie injizierten rund 600 m Hochdruckbodenmortel in das Gemauer davon rund 180 m in den Keller des Bauwerks 2 Ausserdem setzte die Kirchengemeinde das Dach am Turm und im Schiff instand und reparierte die Schuke Orgel 3 Als problematisch erwies sich dabei die Belastung mit Holzschutzmitteln wie DDT und Lindan die mit aufwendigen chemischen Verfahren verringert werden musste Die gesamten Sanierungsarbeiten dauerten rund zehn Jahre Architektur Bearbeiten nbsp Chor der KircheDie dreischiffige Hallenkirche wurde aus rotlichem Mauerziegel errichtet Das aufstrebende Bauwerk wird durch ein abgetrepptes Strebewerk stabilisiert Dazwischen befinden sich symmetrisch angeordnete grosse Spitzbogenfenster An der Nord und an der Sudseite des Kirchenschiffs befindet sich je ein spitzbogiges Portal Oberhalb des Kirchenschiffs schliesst sich ein Satteldach an Der Chor verfugt uber einen dreiseitigen Abschluss Der neugotische Doppelturm wurde ebenfalls aus Mauerziegeln errichtet und nimmt im oberen Drittel das mittelalterliche Masswerk auf Er ist in diesem Bereich mit weissen rautenformigen Putzblenden versehen die in bogenformige Blenden ubergehen die wiederum mit von einem rautenformigen Muster gefolgt von einer Doppelwelle gekront werden In den bogenformigen Blenden befinden sich auch die Klangarkaden sowie eine Kirchturmuhr Daruber schliesst sich ein sechsfach geknickter Turmhelm an der mit einer Kugel sowie einem Kreuz bzw einer Wetterfahne abschliesst Die Sakristei ist mit einem schlichten Putz versehen Innenausstattung BearbeitenDer barocke Altar stammt aus dem Jahr 1679 und wurde vom Finsterwalder Tischler Abraham Jager sowie dem Lubbener Maler Michael Scharbe gestaltet Er zeigt in einer klassischen Abfolge das Abendmahl Jesu die Kreuzigung sowie die Auferstehung Der Altar ist an der linken und rechten Seite mit Bildnissen der Altarstifter Johann Georg zu Solms Laubach und seiner Frau Eleonore verziert 4 Die Kanzel aus dem Jahr 1680 schuf der Prenzlauer Tischler E Hoffmann Sie ist mit einem Schalldeckel versehen und zeigt an ihrem Korb die Abbildungen der Apostel An der Kanzelruckwand ist das Bild Jesu Christi sowie zwei Wappen zu sehen Im Chor befinden sich insgesamt vier Patronatsstuhle Auch sie stammen von E Hoffmann aus dem Jahr 1680 Im Turmraum stehen zwei Altarflugel die in der Zeit um 1510 1530 entstanden sein durften Auf der Aussenseite sind Jesus Christus und Maria und auf den ehemaligen Innenseiten der heilige Antonius sowie Maria Magdalena abgebildet An der Orgelempore sind zwei Gemalde aus dem 18 Jahrhundert angebracht die Martin Luther und Philipp Melanchthon zeigen Zwei weitere Bildnisse aus dem Jahr 1683 zeigen die Stifter sowie deren Wappen Ihnen stand auch die Patronatsloge zu die sich in einem nordlichen zweijochigen Anbau befindet Im rechten Kirchenfenster der Orgelempore ist ein in Glas gefasstes Rotes Kreuz zu sehen Es deutet auf die Verwandtschaft der Familie Solms Baruth mit dem englischen Konigshaus hin Der Bogengang ist als reduzierter Umgangschor ausgefuhrt Die Bogen bestehen aus massiven ungleichseitigen Achteckpfeilern mit ausladenden Deckplatten Experten vermuten dass die Kirchengemeinde ursprunglich vorhatte die Decke auszuwolben So verfugt sie lediglich uber eine Balkendecke Die Gruft verfugt uber ein Sternengewolbe und offnet sich durch eine Doppelarkade in Richtung Schiff Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Evangelischer Kirchenkreis Zossen Flaming Synodaler Ausschuss Offentlichkeitsarbeit Hrsg Zwischen Himmel und Erde Gottes Hauser im Kirchenkreis Zossen Flaming Laserline GmbH Berlin S 180 2019Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtpfarrkirche St Sebastian Baruth Mark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105261 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Teltow Flaming PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Webseite der Kirchengemeinde Baruth abgerufen am 18 Mai 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Hartmut F Reck Kirchenorgel ausgebeult In Markische Allgemeine Zeitung 20 Marz 2014 abgerufen auf der Webseite des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg e V am 15 Mai 2015 Baruth Mark 1 2 Vorlage Toter Link www pst grundbau de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Webseite der PST Grundbau abgerufen am 15 Mai 2015 Webseite von Carsten Preuss abgerufen am 15 Mai 2015 Hartmut F Reck Man wusste gar nicht mehr wie schon die Kirche innen ist In Markische Allgemeine Zeitung 20 Dezember 2013 abgerufen auf der Webseite des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg e V de am 15 Mai 2015 52 049912 13 503217 Koordinaten 52 2 59 7 N 13 30 11 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtpfarrkirche St Sebastian Baruth Mark amp oldid 218134319