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Die romisch katholische Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in der Stadt Bad Konigshofen im Grabfeld im unterfrankischen Landkreis Rhon Grabfeld Sie ist unter der Nummer D 6 73 141 30 in der Bayerischen Denkmalliste registriert Stadtpfarrkirche Maria HimmelfahrtDas Tympanon mit Hollenmaul Inhaltsverzeichnis 1 Kirchgemeinde 2 Baubeschreibung und Geschichte 2 1 Innenraum 2 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksKirchgemeinde BearbeitenDie Gemeinde der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrucke deren Zentrum sie ist gehort zum Dekanat Bad Neustadt im Bistum Wurzburg 1 Baubeschreibung und Geschichte BearbeitenBei dem Bau handelt sich um eine Pseudobasilika eine in Franken ofter vorkommende Mischform von Basilika und Hallenkirche Der Turm der Kirche hat eine Hohe von 63 Metern und ist das bereits von weitem sichtbare Wahrzeichen der Stadt Von der Turmerstube hat man eine gute Aussicht uber das Grabfeld der Rundumblick lasst die Rhon die Hassberge und die Gleichberge bereits in Sudthuringen vor dem Auge des Betrachters erscheinen Die erste Vorgangerkirche war mit ziemlicher Sicherheit ein schlichtes Gebaude aus Holz der genaue Standort ist nicht bekannt Der Hausmeier Karlmann aus Franken ubertrug dem Bistum Wurzburg Eigenkirchen des Konigs unter diesen war auch die Peterskirche zu Chuningishaoba die etwa um 770 erbaut worden sein durfte Der Nachfolgebau muss um 1300 errichtet worden sein da 1302 der neuen Kirche in Aub das Patrozinium des Petrus ubertragen wurde und sie den Zehnt der Rodelander bekam Ein Leutpriester mit Namen Reische ist fur 1294 im Ort erwahnt 2 Die heutige spatgotische Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt Patrozinium 15 August wurde von 1442 bis 1496 erbaut Eine Inschrift am Portal belegt dies Anno D omi ni M CCCC XL II am Ma n tag nach Ambrosij ist angehoben diese paw Gott v nd Maria zu lobe und zu Ere Der Rohbau war nach einer Inschrift am Giebelfeld 1496 fertiggestellt die abschliessenden Arbeiten dauerten nach einer Bezeichnung im Schlussstein eines Jochs im Mittelschiff bis 1502 Angaben uber die Baumeister Handwerker oder Kunstler sind nicht uberliefert die 27 erhaltenen Steinmetzzeichen sind der Strassburger Bauhutte zugeordnet Auf Wappen in Schlusssteinen sind die finanzierenden Familien Schott von Eichelsdorf Hartung Truchsess zu Ebersberg die Marschalk von Ostheim und weitere Adels und Burgerfamilien bezeichnet 3 Bei Renovierungsarbeiten konnten Reste von Wandmalereien aus verschiedenen Epochen freigelegt werden Die Darstellungen der Maria Katharina und Dorothea sind an der Wand unter der Empore zu sehen diese Fragmente stammen von der ersten Ausmalung der Kirche Von der Bemalung im Jahr 1589 sind Zeichnungen von Quadersteinen ein Apostel und uber dem Nordportal eine Inschrift erhalten Die Orgel befand sich ursprunglich als sogenannte Schwalbennestorgel in ungefahr neun Metern Hohe in der Nahe der Sakristei Bei der Renovierung von 1671 bis 1673 wurde sie auf der Empore aufgebaut In der Mitte des 18 Jahrhunderts malten italienische Kunstler weitere Fresken Fragmente davon sind zu beiden Seiten des Fensters uber dem Portal an der Nordseite zu sehen 4 Bei der Renovierung von 1967 bis 1968 wurde die pseudogotische Ausstattung entfernt der Raum erhielt seine Weite zuruck Das Gebaude ist etwa 50 Meter lang und 25 Meter breit 2 Es wurde aus Sandsteinquadern gemauert Der Chor so breit wie das Mittelschiff ist nach Osten ausgerichtet und nach dem Grundriss basilikal ausgefuhrt Der Turm steht an der Sudseite und ist 63 Meter hoch Seine sechs Stockwerke haben eine quadratische Grundflache durch Abschweifung der Ecken geht er in eine achteckige Galerie uber Daruber erhebt sich das oberste ebenfalls achteckige Glockengeschoss Die beiden bekronenden welschen Hauben mit einem abschliessenden Kreuz wurden 1693 aufgesetzt sie geben dem Turm sein charakteristisches Aussehen 5 Eine vergoldete Figur der Muttergottes bekront den Giebel des Portals an der Nordseite Die Sakristei steht dem Turm gegenuber an der Nordseite des Chores Sie ist zweistockig uber einem rechteckigen Grundriss Daruber ist die Vierzehn Nothelfer Kapelle ein gewolbter Raum untergebracht Das Rippengewolbe ist mit einfachen Figurationen in Form eines Netzes verziert und besitzt drei Schlusssteine Der Oberamtmann nahm fruher mit seiner Familie von dort aus an der Messe teil 6 Der Raum ist durch einen kleinen Treppenturm erschlossen Die Aussenmauern sind durch Stutzpfeiler und zweibahnige Spitzbogenfenster gegliedert Das sudliche Portal ist moglicherweise aus fruhgotischer Zeit und ware somit ein Relikt der zweiten Kirche Ein auf zwei mit je drei Engeln verzierten Konsolen getragenes Tympanon bekront das Nordportal Das Tympanon zeigt Maria Verkundigung zwischen dem Engel und Maria steht ein Gefass mit einem Lilienspross uber den Figuren schwebt symbolhaft die Dreifaltigkeit Im Tympanon uber dem Portal an der Westseite wird das Jungste Gericht gezeigt Die beiden Konsolen sind mit zwei Lowen in kauernder Stellung verziert Die Darstellung ist in zwei ubereinander liegende Zonen aufgeteilt Unten werden die Verdammten in den Rachen der Holle getrieben daneben fuhrt Petrus die Seligen in das Himmelstor das als gotische Kapelle gestaltet ist Im oberen Teil sieht man Maria Jesus und Johannes von Engeln umgeben Ein Treppenturmchen erhebt sich neben dem Haupteingang es fuhrt uber eine seltene Doppelwendeltreppe zur Orgelempore Die beiden Treppenspindeln greifen ineinander diese architektonische Leistung wird dem Baumeister Nikolaus von Schaffhausen zugesprochen 7 Eine 1885 gestiftete Olberggruppe deren Figuren fast lebensgross sind steht an der Wand zwischen dem West und Nordportal 8 Bei Renovierungsarbeiten am Anfang der 1990er Jahre wurde im linken Seitenschiff an der Vorderseite eine Grabstatte entdeckt Sie gehort wohl zu einer Familie der Wohltater 9 Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum PanoramaDer Chor der spatgotischen Hallenkirche ist eingezogen das Langhaus ist dreischiffig angelegt Der Chor zu drei Jochen im 3 8 Schluss ist mit einem gotisierenden Kreuzrippengewolbe von 1865 ausgestattet Die spitzen Scheidbogen werden von je vier achteckigen Binnenpfeilern und den Wandpfeilern getragen sie trennen die drei Schiffe voneinander ab Das engmaschige Kreuzrippengewolbe im Langhaus ist mit Netzfigurationen verziert Die Gewolbescheitel des Mittelschiffes sind hoher als die der Seitenschiffe Alle Schlusssteine sind in Form von Scheibensteinen gefertigt Sie tragen Wappen und figurliche Darstellungen sowie Inschriften 10 Die Empore an der Westseite ist so breit wie alle drei Schiffe sie wurde um 1513 gebaut Die Brustung aus Stein ist im Mittelschiff um zwei Stufen erhoht Die Fullungen fallen alle unterschiedlich aus Die Brustung gilt als glanzendes Beispiel spatgotischer Dekorationskunst Die Fenster im Chor wurden zum Ende des Zweiten Weltkriegs zerstort und 1952 nach Entwurfen von Franz Xaver Wilfried Braunmiller aus Munchen von der Mayer schen Hofkunstanstalt in Munchen neu angefertigt Sie zeigen die Muttergottes mit dem Jesuskind die Verklarung Christi die Marienkronung die Taufe Jesu und verschiedene Darstellungen von Engeln Die umrahmenden Glasfenster sind nur teilweise etwa mit der Anbetung der Hirten Darstellungen von Aposteln und der Auferstehung Christi gestaltet Die sieben Fenster im Langhaus sind bemalt und wurden von 1920 bis 1922 bei Zettler in Munchen gefertigt 11 Ausstattung Bearbeiten nbsp Der Flugelaltar nbsp Auferstehungsaltar nbsp Die Schlimbach OrgelDer Hochaltar wurde von 1935 bis 1939 von den Kunstlern Buscher Weckbecker und Kohnsperger gebaut Der Tafelaltar mit Flugeln Mensa und Predella zeigt die Erschaffung der Erde die Geburt Christi das Letzte Abendmahl und die Aussendung des Heiligen Geistes Der Vierzehnheiligenaltar steht an der Langsseite Er beinhaltet ein Altarbild von 1589 mit der Darstellung seines Patroziniums und wird von Bischofsfiguren flankiert Der Flugelaltar von 1930 ist alten Meistern nachempfunden das Bild mit der Auferstehung Christi ist eine Arbeit von Theo Bayer die Bilder am Rand stammen von Oskar Martin Die Figuren der Heiligen Familie schuf Johann Josef Kessler im 18 Jahrhundert Die reich gewandete Muttergottes halt ein Zepter in der linken Hand das Jesuskind spielt auf ihrem rechten Arm Josef tragt einen verbramten Mantel 12 Vom Chorbogen hangt ein Kruzifix aus der Zeit um 1460 herab Von den fruher in der Kirche stehenden barocken Seitenaltaren sind die Tafelbilder erhalten Sie wurden 1667 von dem flamischen Kunstler Oswald Onghers gemalt und zeigen Darstellungen der Geburt und der Auferstehung Christi 12 Ein weiteres Gemalde aus dem 18 Jahrhundert mit der Taufe Christi hangt uber dem rechten Eingang Zwei Tartschenschilde mit Lochern hangen an der Chorwand sie zeigen die Wappen der Truchses von Ebersberg und Schott aus der Zeit um 1486 und Inschriften aus der Zeit der Renaissance Ein Schild erinnert an das Fest der Priester der Bruderschaft Corporis Christi der andere an die Stiftung der Vierzehn Heiligen Kapelle Das polychrome Wandbild mit Halbreliefs ist eine Arbeit des Bildhauers Schleglmuning aus Wurzburg aus der Zeit um 1926 Es stellt die Vierzehn Nothelfer dar Das Votivbild der Rosenkranzbruderschaft ist in Ol gemalt es zeigt Maria mit Domenicus sowie die Katharina von Siena mit den Attributen Lilie und Dornenkrone Das neugotische Chorgestuhl wurde im 20 Jahrhundert gebaut es soll an die Seelsorge der Konventualen des Zisterzienser Klosters Bildhausen erinnern Die uberlebensgrosse spatgotische Figur der Maria stammt aus der Zeit um 1480 sie ist der Nurnberger Schule zugeordnet und gilt als Beschutzerin der Kirche 13 An den Chorwanden geschnitzte Zunftstangen sie werden bei Prozessionen mitgefuhrt Der ehemalige Hochaltar im Stile des Rokoko war eine Arbeit des Bildhauers Johann Josef Kessler aus Bad Konigshofen Er wurde in den 1860er Jahren ebenso wie der Orgelprospekt zersagt Die Einzelteile wurden verkauft um einer neugotischen Einrichtung Platz zu machen 4 Die Kanzel aus Stein hangt an einem Pfeiler auf der rechten Seite Sie passt sich durch ihre Verzierungen und den Aufgang an die Netzgewolbe an und fugt sich harmonisch ein Die Felder der Fullung sind verschieden gehalten und uberschneiden sich Der Schalldeckel im Stile der Gotik ist von einer Figur des Petrus bekront Der Taufstein ist eine Renaissancearbeit aus der Zeit um 1600 Der Schaft ist gedreht das Becken in Form einer Muschel achteckig Die Seiten sind mit Wappen geschmuckt 11 In der Vorhalle stehen moderne Figuren von 1902 in der Art der Gotik Die Steinfiguren stellen die Stammeltern dar Die Zunftleuchter aus dem 17 und 18 Jahrhundert sind ein Zeugnis des Selbstbewusstseins der Bevolkerung einer vermogenden Stadt Der Goldschmied J Amberg aus Wurzburg goss die 14 bronzenen Stationen des Kreuzwegs Der Kirchenschatz wird nur gelegentlich ausgestellt Er umfasst eine Kreuzigungsgruppe aus Elfenbein die in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts von Wien kam Das Aquamanile vom Anfang des 14 Jahrhunderts ist im Stile der Gotik gehalten und hat die Form eines Einhorns Die Monstranz stammt aus der Zeit zwischen 1735 und 1737 Etliche Messkelche sind vom 18 und 19 Jahrhundert bemerkenswert ist ein Johannisweinkelch vom ausgehenden 17 Jahrhundert Ein Weihrauchfass mit Schiffchen stammt von 1620 9 Bei der Renovierung von 1992 bis 1993 wurden die Kirchenbanke wieder auseinander geruckt um den Blick auf den Altar freizugeben 9 Im Glockengeschoss des Turmes hangen sechs Glocken sie haben ein Gesamtgewicht von 4 441 kg die grosste hat einen Durchmesser von 1 43 Metern 14 Eine Orgel wurde 1626 erwahnt das heutige Instrument baute der Orgelbauer Balthasar Schlimbach aus Wurzburg 1872 1993 wurde die Orgel umfangreich renoviert 7 Literatur BearbeitenMaria Himmelfahrt Bad Konigshofen Schnell Kunstfuhrer Nr 240 Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 ISBN 3 7954 4199 4 Einzelnachweise Bearbeiten Gemeindezugehorigkeit Memento vom 28 September 2013 im Internet Archive a b Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 2 Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 2 4 a b Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 4 Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 5 Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 6 a b Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 8 Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 5 7 a b c Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 14 Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 7f a b Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 10 a b Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 13 Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 11 Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 1997 S 5f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen im Grabfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zwolfuhrlauten der Glocken im Bayerischen Rundfunk50 29901 10 465799 Koordinaten 50 17 56 4 N 10 27 56 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt Bad Konigshofen im Grabfeld amp oldid 237650469