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St Vitus ist eine 1963 errichtete katholische Pfarrkirche in Wulfershausen an der Saale St Vitus Wulfershausen a d Saale Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchenbau von 1607 3 Kirchenbau von 1963 4 Kreuzweg 5 Orgel 6 Glocken 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBischof Heinrich I von Wurzburg 996 1018 schenkte im Jahre 1018 dem Kloster St Stephan das er 1014 als Chorherrenstift grundete den Zehnt aus der Pfarrei Wulfershausen Wann die Pfarrei des am 3 Mai 800 erstmals urkundlich erwahnten Ortes Vulvericheshus errichtet wurde ist nicht bekannt Der Stiftungsbrief erwahnt die selbstandige Pfarrei mit vier Filialen Saal an der Saale Eichenhausen Junkershausen mit Wargolshausen und Waltershausen Mitte des 13 Jahrhunderts schenkte Bischof Iring von Reinstein Homburg Dorf und Kirche dem Kloster St Stephan mit der Massgabe aus seinem Konvent Geistliche zur seelsorgerischen Betreuung zu stellen dieser Verpflichtung ist das Kloster bis zu Sakularisation 1803 luckenlos nachgekommen Um 1400 wurde eine Wehrkirche Kirchenburg errichtet in der im Verteidigungsfall die Bevolkerung Schutz finden konnte Kirchenbau von 1607 BearbeitenIm Jahre 1607 unter dem Pfarrer und nachmaligen Abt Kilian Gullmann 1609 1615 wurde eine neue Pfarrkirche gebaut Der Wehrturm blieb bestehen wurde 1617 um 28 Fuss ca 9 m aufgestockt und erhielt ein Spitzdach ein typisch frankischer Echterturm nach Bischof Julius Echter von Mespelbrunn benannt der fortan mit 35 m Hohe als Wahrzeichen des Ortes gilt In der 23 m langen 11 m breiten und 12 m hohen Kirche waren 200 Sitzplatze und ca 140 Stehplatze vorhanden Die Altare wurden aus der alten Kirche ubernommen Der Hochaltar war mit geschnitzten Bildwerken des hl Vitus der hl Katharina und dem Frankenapostel Kilian geschmuckt Die gemalten Seitenflugel stellten den hl Wolfgang und die hl Dorothea dar Als Seitenaltare Secundum Altare Apostolorum geschnitzt die Abendmahlsszene und auf den Flugeln gemalt St Laurentius St Ottilia St Apollonia St Ursula St Katharina und St Barbara Im Gesprenge Kruzifix mit Maria und Johannes Beatae Mariae Virginis BMV Allerseeligste Jungfrau Maria geschnitzt der Englische Gruss auf den Flugeln gemalt St Elisabeth die Muttergottes St Sebastian und St Erasmus Die Decke eine Holz Kassettendecke ist geschmuckt mit Ornamentmalereien Blumen und Muschelwerk Bereits hundert Jahre spater 1715 musste die Kirche chorseitig um 100 Platze erweitert werden Im Stil des Spatbarock bzw Rokoko ausgestattet und bemalt der Hochaltar befindet sich heute im Untergeschoss des Turmes stand die Kirche 250 Jahre und uberstand Kriegs und Notzeiten Kirchenbau von 1963 BearbeitenBereits 1891 wurden Plane fur einen neuen grosseren Kirchenbau gefertigt die Ausfuhrung wurde aber durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert Mit den verbliebenen Spendengeldern wurde die Kirche 1922 23 im Aussenbereich renoviert nbsp AussenansichtAnlasslich einer Pfarrvisitation durch Bischof Josef Stangl am Vitustag 15 Juni 1958 ermunterte er Kirchenverwaltung und Gemeinde zum Bau eines neuen Gotteshauses und versprach grosszugige Unterstutzung seitens der bischoflichen Behorden Regierungsbaumeister Erwin van Aaken wurde mit der Planung beauftragt und legte im Herbst desselben Jahres erste Entwurfe vor Man wollte moglichst viel der historischen Anlage Gaden erhalten was sich aber fur einen neuen Kirchenbau als unbefriedigend erweisen sollte So legte der Architekt 1959 neue Entwurfe vor die dann im Bayerischen Staatsministerium fur Unterricht und Kultus bei Kirchenverwaltung der politischen Gemeinde und nicht zuletzt bei den bischoflichen Behorden Zustimmung fanden Nach entsprechendem Grunderwerb Abbruch des alten Kirchengebaudes Sicherung des Turmes der als Wahrzeichen erhalten wurde erfolgte am 1 Mai 1962 die feierliche Grundsteinlegung Bereits am 26 Oktober 1962 wurde Richtfest gefeiert und am Patrozinium 15 Juni 1963 wurde die Kirche durch Weihbischof Alfons Kempf feierlich geweiht Die Kirche im Rechteck 20 32 m mit Satteldach 17 9 m die Decke ist mit Holz verkleidet Die Nordseite ist zu zwei Drittel in Fensterflache aufgelost Das grosse Betonglasfenster mit der Darstellung eines Weinstock und sieben Reben sieben Sakramente wurde nach Entwurfen des Kunstmalers L Gast von der Wurzburger Firma Steinruck ausgefuhrt Die umlaufenden Fensterbander die Chorwand in dunklen blau und rot Tonen die Eingangswand fast weiss stammen vom selben Kunstler Noch wahrend der letzten Bauphase wurden die Beschlusse des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Liturgiereform aufgenommen die Altarstufen abgesenkt der Naturstein Altar von der Altarwand abgeruckt und der Tabernakel separat aufgestellt Die Kreuzwegstationen Email wurden 1966 von Josef Amberg Wurzburg kunstlerisch gestaltet Die Figuren eine von Pfarrer Conrad Haye 1722 gestiftete Marienfigur Immaculata aus der alten Kirche und eine Nepomukfigur von 1748 stand einst auf der Saalebrucke schmucken die Kirche Eine spatbarocke Madonna im Rosenkranz eine Figur des Kirchenpatrons St Vitus und eine Halbfigur des Frankenapostels Kilian mit Reliquienoffnung in der Brust wurden ebenfalls aus der alten Kirche ubernommen nbsp Innenansicht1998 wurden nach einer umfangreichen Aussensanierung und der Neugestaltung des Eingangsbereiches auch der Innenraum neu gestaltet Der Kunstreferent des Bistums Wurzburg Domkapitular Jurgen Lenssen entwarf zusammen mit den Architekten Oskar Herbert und Thomas Buchholz Plane die den Altar nach Norden gerichtet vor die Betonglaswand stellen sollten Spater entschied man aber die Ost West Richtung beizubehalten Auf einem Podest ausgehend vom Chor wurde der Altar verus populum mit Evangeliarstele und Ambo in die Mitte der Gemeinde geruckt In der Mitte des ehemaligen Chorraums sind die Sedilien Priestersitz und Ministrantenbanke angeordnet rechts die Tabernakelstele sie wurde erhoht und mit kubischen Stilelementen verziert links die Marienstatue an der Chorwand die Apostelleuchter Uber dem Altar wurde ein modernes Kreuz angebracht an dem der vorhandene Korpus hangt Die Kirchenbanke um 200 Sitzplatze verringert wurden in U Form um den Altar gestellt Das Taufbecken aus dem Jahr 1607 wurde aus der Seitenkapelle in die Mitte des Eingangsbereichs versetzt In Gegenuberstellung des siebenarmigen Kerzenleuchters begegnen sich hier symbolisch Alter und Neuer Bund 1 Im Herbst 2003 waren die Sanierungsarbeiten abgeschlossen und der neue Altar konnte durch Weihbischof Helmut Bauer in einem festlichen Gottesdienst der neue Altar geweiht werden Kreuzweg BearbeitenIm Jahre 1963 schuf der akademische Kunstmaler Ludwig Haller Rechtern einen Kreuzweg den die Kirchenstiftung 2003 erwarb Er gilt als ein Vertreter der Verschollenen Generation ihre Bilder wurden von der NS Diktatur als entartete Kunst eingestuft Geboren am 10 Februar 1904 in Radebeul studierte er an der Dresdener Kunstakademie und spater an der Academie royale de peinture et de sculpture in Paris 1932 erhielt er eine Einladung zu einem einjahrigen Aufenthalt an die Villa Romana in Florenz den er aber vorzeitig abbrach als man ihm einen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Dresden anbot 1933 wurde seine Professur von der Reichskulturkammer annulliert er erhielt Mal und Berufsverbot Nach dem Krieg lebte er in Bayern konnte sich aber wie viele seiner geachteten Kollegen nicht von den Geschehen des Naziregimes erholen sodass sein kunstlerisches Schaffen kaum mehr zur Entfaltung kam Er stellte nur selten seine Werke aus und starb am 27 Februar 1986 nahe der danischen Grenze 2 Orgel BearbeitenMit der Renovierung der Kirche 1772 wurde auch eine neue Orgel eingebaut die vom Wurzburger Orgelbauer Johann Philipp Seuffert fur 295 Rheinische Taler erstanden wurde 1939 entstand in der Orgelbaufirma Michael Weise in Plattling ein neues Werk das in die Kirche von 1963 ubernommen wurde Orgel und Prospekt wurden im Jahre 2003 renoviert und restauriert Glocken BearbeitenIm Juliusturm befanden sich drei Glocken die grosse Glocke mit der Inschrift Anno Domini MDCXXVII 1627 Ave Maria gratia plena Joh Baunacher Abbas MNry S Stephani Herbipoli Valentin Beck Schulthes Auf beiden Seiten das Wulfershausener Gemeindewappen der Schwengel trug die Jahreszahl 1681 Die mittlere Glocke 1696 gegossen mit der Inschrift Ave Maria gratia plena Dominus tecum Ignatius Kopp fecit Herbipoli Gemeindewappen St Vitus im Tiegel Johann Zahm Schultheis Mich Englert Dorfsmeister Diese beiden Glocken wurden im Ersten bzw Zweiten Weltkrieg abgenommen und eingeschmolzen Im Turm verblieb das Viertelglockle diese 32 8 cm Durchmesser messende Glocke aus dem 15 Jahrhundert hatte keinen Kloppel sie wurde von aussen mit einem Hammer geschlagen 1950 wurden in der Glockengiesserei Albert Junker in Brilon vier neue Glocken gegossen Glocke 1 Christkonigsglocke mit dem Ton d 137 cm Durchmesser 1600 kg tragt die Umschrift Christkonig fuhre uns Glocke 2 Marienglocke mit dem Ton f 118 cm 990 kg tragt die Umschrift Herz Maria segne uns Glocke 3 Vitusglocke mit dem Ton g 98 cm 600 kg tragt die Umschrift Hl Vitus schutze Kirche und Gemeinde Glocke 4 Wendelinusglocke mit dem Ton a 93 cm 530 kg tragt die Umschrift H Wendelin hut Tier und AuLiteratur BearbeitenReinhold Albert Heike Waldvogel 50 Jahre neue Pfarrkirche St Vitus in Wulfershausen Saale 1963 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Veit Wulfershausen an der Saale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarreiengemeinschaft Um den Findelberg Einzelnachweise Bearbeiten 50 Jahre neue Pfarrkirche Wulfershausen Falkenberg Liah Louis Le Grand Ludwig Haller Rechtern 10 2 1904 to 27 2 1986 Biografie Englisch Tolga N Q Australia Fine Art Enterprises c 200050 333107 10 34217 Koordinaten 50 19 59 2 N 10 20 31 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Vitus Wulfershausen an der Saale amp oldid 234962069