www.wikidata.de-de.nina.az
Waltershausen ist ein Ortsteil des Marktes Saal an der Saale im unterfrankischen Landkreis Rhon Grabfeld Bayern WaltershausenMarkt Saal a d SaaleKoordinaten 50 20 N 10 23 O 50 33907 10 38649 278 Koordinaten 50 20 21 N 10 23 11 OHohe 278 mFlache 6 01 km Einwohner 475 25 Mai 1987 Bevolkerungsdichte 79 Einwohner km Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 97633Vorwahl 09762Kirche und Schloss WaltershausenKirche und Schloss Waltershausen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Religion 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Schloss Waltershausen 4 2 Baudenkmaler 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenWaltershausen liegt sudlich der Rhon im Tal der Milz auf einer Hohe von 278 m u NN Geschichte BearbeitenEine aus Bayern vertriebene welfische Furstin namens Waltrat soll sich um 830 in Hohirod niedergelassen haben das spater nach ihr den Namen Waltratehusen erhielt Die alteste Nachricht vom Bestehen unseres Dorfes gibt uns also ein Schenkungsbrief vom Jahre 867 In einer spateren Schenkungsurkunde von 874 wird es nun mehr Waltershausen genannt Kunihilt eine Tochter der Waltrat ubereignet darin dem Bonifatius Kloster zu Fulda alles was ihr ihre Mutter Waltrat vermacht hatte Waltrat soll einer Seitenlinie des Welfischen Geschlechts entstammen Diese Schenkung wurde im Dorfe Hohireod welches von manchen auch Waltradehus genannt wird vorgenommen Daraus geht klar hervor dass unser Ort ursprunglich Hohenrod genannt schon bedeutend alter ist Er erhielt seinen Namen sicher weil die ersten Ansiedler das Geholz auf den Hohen um das Dorf rodeten und Acker daraus machten Nach dem Namen der Dorfherrin Waltrat bekam unser Dorf dann erst spater seine jetzige Bezeichnung Waltershausen Seit dem 13 Jahrhundert ist ein Rittergeschlecht von Waltershausen nachgewiesen das mit Antonius von Waltershausen 1448 ausstarb fiel das Schloss nebst den zugehorigen Gutern an seine vier Schwestern Durch Heirat dieser vier Schwestern waren die Familien von Herbilstadt Steinau Bibra und Kehr nun die Hauptbesitzer von Waltershausen geworden Die beiden Schwestern Katharina von Herbilstadt und Eyta von Steinau gaben das von ihrem Bruder Antonius vererbte frei eigene Schloss Erbe und Gut Waltershausen ausgenommen im Jahre 1448 dem Grafen Georg von Henneberg dergestalt zu Lehen dass es der Hennebergische Stamm ihnen und ihren sowohl mannlichen als weiblichen Nachkommen so oft willig leihen sollte als es zum Fall kame Dagegen sollten die Grafen von Henneberg die Besitzer des hiesigen Dorfes bei allen Rechten und Freiheiten schutzen Katharina die alteste Schwester des Antonius von Waltershausen hatte Eucharius von Herbilstadt zum Gemahl Sie loste zwei Hofe die ihr Bruder seiner Gemahlin Felicitas geschenkt hatte wieder ein Aus diesen zwei Hofen die weder zum Wurzburgischen noch zum Hennebergischen Lehen gehorten sondern freies Eigentum waren entstand nachher das so genannte Schlossgut Katharinas Tochter Fraulein Eyta von Herbilstadt vermahlte sich 1456 mit Christoph Marschalk von Ostheim So gelangte die alte und reiche Familie der Marschalke von Ostheim zum Mitbesitz von Waltershausen Christoph M v O war also der erste seines Geschlechtes welcher Teil an Waltershausen bekam Er wurde bereits im Jahre 1456 mit der Halfte des hiesigen Hennebergischen Sohn und Tochterlehens belehnt Die andere Halfte erhielt sein Schwager Dietz von Herbilstadt Die Freiherrn Marschalk von Ostheim gaben sich von dieser Zeit an Muhe den hiesigen Ort in ihren alleinigen Besitz zu bekommen Dies gluckte ihnen erst im Jahre 1522 vollig nbsp Waltershausen Blick auf Kirche und SchlossDie Familie Marschalk von Ostheim war fortan im Besitz von Waltershausen sie fuhrten die Reformation ein und erbauten Kirche und Schloss neu Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 setzte die Mediatisierung reichsunmittelbarer Stande in grosserem Massstab ein Die reichsfreien Herrschaften im Grabfeld wurden durch die Rheinbundakte von 1806 aufgehoben und dem Grossherzogtum Wurzburg angegliedert Mit der Auflosung des Rheinbundes 1814 und den Beschluss des Wiener Kongresses fiel das Grossherzogtum Wurzburg grosstenteils an das Konigreich Bayern Waltershausen gehorte ab 1817 zum Untermainkreis der 1838 in Unterfranken und Aschaffenburg spater nur noch Unterfranken umbenannt wurde Das Gut und Schloss Waltershausen vormals im Besitz der Familie von Kalb ging zu Beginn des 19 Jahrhunderts in das Eigentum des Gottinger Gelehrten und Wirtschaftshistorikers Georg Friedrich Sartorius uber der aufgrund des Erwerbs als Freiherr von Walterhausen in den erblichen bayerischen Adelsstand erhoben wurde Das Gut mit dem Schloss blieb im Wesentlichen bis ins 20 Jahrhundert im Eigentum der Familie Sartorius von Waltershausen Im Jahr 1944 wurde das Schloss von der Deutschen Reichspost als Erholungsheim fur Postbedienstete ubernommen Hier wurden auch Teile des Berliner Postmuseums wahrend der letzten Kriegswochen untergebracht 1947 1948 war hierher der Posttochterhort Naumburg Saale evakuiert Von 1946 bis 1953 fand das Schloss als Fluchtlingsaltersheim Verwendung Von 1953 an dient das Schloss der deutschen Bundespost als Erholungsheim im Rahmen der sozialen Fursorge Mitarbeiter der DP kamen gerne zu einem Urlaub nach Waltershausen manche auch ofter In den Jahren 1966 bis 1968 wurde das Schloss von der Bundespost vorbildlich renoviert Leider sind in diesen Jahren Kunstwerke auf unerklarliche Weise verschwunden 1 Am 1 Mai 1978 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Waltershausen in den Markt Saal an der Saale eingegliedert 2 Zur ehemaligen Gemeinde gehorten neben dem Pfarrdorf noch die drei Einoden Buchmuhle Papiermuhle und Weidachsmuhle fruhere Wassermuhlen an der Milz Die Gemeinde hatte zum Stichtag der Volkszahlung am 25 Juni 1961 eine Flache von 600 85 Hektar 3 Zum Stichtag der Volkszahlung am 25 Mai 1987 wurden auf dem Gebiet der fruheren Gemeinde 475 Einwohner gezahlt in 142 Gebauden mit Wohnraum und 161 Wohnungen 4 Religion BearbeitenDer Ort ist ein evangelisches Pfarrdorf welches zum Evangelisch Lutherischen Dekanat Bad Neustadt an der Saale gehort Die evangelische Pfarrkirche entstand in heutiger Gestalt im spaten 16 Jahrhundert Emporen umziehen den Innenraum auf drei Seiten die Orgel befindet sich uber dem Altar An den Wanden sind 10 Epitaphien der Marschalk v Ostheim 16 18 Jh angebracht Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSchloss Waltershausen Bearbeiten nbsp Schloss WaltershausenWo einst eine Wehrburg stand liess Georg Philipp Marschalk von Ostheim von 1619 27 eine Burg erbauen und 1723 durch die Marschalk von Ostheim zu einem dreiflugeligen Schloss mit vier behelmten Rundturmen umgestaltet Die letzte dieses Geschlechtes Charlotte verheiratete v Kalb ging als geistreiche Freundin Schillers und Jean Pauls in die Literaturgeschichte ein Als Erzieher ihres Sohnes weilte der junge Friedrich Holderlin 1793 95 auf Schloss Waltershausen 5 Das Schloss ging spater noch durch mehrere Hande bis es als Erholungsheim der Bundespost eingerichtet wurde Seit 1986 ist es im Privatbesitz einer Berliner Familie Im Innern birgt es einen Saal mit schon bemalter Holzdecke aus der Erbauungszeit ein anderer Saal und mehrere Zimmer im 2 Stockwerk haben eine Stuckdekoration die zu den feinsten Schopfungen des frankischen Rokoko gehort Baudenkmaler Bearbeiten Siehe Liste der Baudenkmaler in WaltershausenLiteratur BearbeitenWaltershausen in Die Kunstdenkmaler von Unterfranken und Aschaffenburg Munchen 1915 Seite 159f 25 Juni 1967 1100 Jahre Waltershausen Festschrift Waltershausen 1967 z Martin Arnegger Die Werthers Der Mordfall Waltershausen Remshalden 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waltershausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Waltershausen In Rhoen info Rhonlexikon Memento vom 25 Juli 2018 im Internet Archive Waltershausen In Grabfeld Grenzenlos de Schloss Waltershausen In Rhoen info Rhonlexikon Memento vom 25 Juli 2018 im Internet Archive Schloss Waltershausen In Grabfeld Grenzenlos de Norbert Dumpert Private Informationen uber die Chronik von Waltershausen Memento vom 6 Januar 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Sammlungsgeschichte In Museumsstifung Post und Telekommunikation Abgerufen am 29 Oktober 2022 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 741 Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus d Volkszahlung 1961 Munchen 1964 Spalte 886 Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Munchen 1991 S 375 Regina Vossenkaul Wie Holderlin irrtumlich im Grabfeld landete In Mainpost de 28 Juni 2011 archiviert vom Original am 4 Juli 2011 abgerufen am 21 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waltershausen Saal an der Saale amp oldid 235766908