www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche hl Ulrich am Ulrichsberg ist eine romisch katholische Filialkirche in der Stadtgemeinde Deutschlandsberg in der Steiermark Ihre Geschichte fuhrt bis in die erste Halfte des 12 Jahrhunderts zuruck Sie ist heute der Pfarre Deutschlandsberg unterstellt Die Kirche im Juni 2011Der Altarraum der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksStandort BearbeitenDie Kirche steht in der zu Deutschlandsberg gehorenden Katastralgemeinde Horbing am Ulrichsberg 8 Sie war ursprunglich dem Hl Markus geweiht dem Grunder des Patriarchats von Aquileia und dem Patron der Republik Venedig Geschichte BearbeitenDie Kirchenanlage stammt in ihren Grundlagen aus der Zeit bairischen Kolonisation im 10 Jahrhundert Auf dem Vorplatz der Kirche wurden 1998 Reste einer ungefahr 100 100 m grossen Anlage entdeckt die als Hof einer abgekommenen Burg interpretiert wurde unter anderem ein Brunnen der bereits im 12 Jahrhundert stillgelegt war Dieser Brunnen ist an seiner Sohle mit schachtartigen Gangen versehen das Material mit dem der Brunnenschaft verfullt war stammte teilweise aus dem 10 Jahrhundert Eine Betondecke ermoglicht die Erhaltung und weitere Erforschung der Stelle 1 2 Der Fundort wird mit dem Nidrinhof in Verbindung gebracht der in einer Urkunde aus ottonischer Zeit 970 erwahnt ist 3 Die Kirche ist 1313 oder 1144 erstmals erwahnt Ob ein bei ihr gelegener Hof zu St Ulrich aus dem Nidrinhof entstanden ist an dessen Stelle lag oder ob es sich um einen vielleicht nur kurze Zeit eigenstandigen Hof einen oberen Hof im Vergleich zum niedriger gelegenen Nidrinhof gehandelt hat wird in der Literatur unterschiedlich gesehen Ab 1401 durfte der Hof ein Bauernhof gewesen sein 4 Die Kirche wurde vor 1136 von der bayrischen Adelsfamilie Kelzen erbaut Ab 1136 war die ehemalige Eigenkirche eine Filialkirche der Pfarre Gross Sankt Florian sie blieb auch ab 1786 nach der damaligen Erweiterung der Pfarre Deutschlandsberg auf Intervention des Florianer Pfarrers eine Filialkirche von Gross St Florian Erst 1883 wurde sie unter Dechant August Bossi zur Filiale der Pfarre Deutschlandsberg 5 Wahrend sie der Pfarre Gross Sankt Florian unterstellt war wurde sie eine beliebte Wallfahrtskirche und erhielt mehrmals papstliche Ablasse In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die verfallene Kirche restauriert und im Jahr 1967 wieder geweiht Zwischen 1996 und 1988 fand eine Generalsanierung statt sowie im Jahr 2000 eine Restaurierung der Inneneinrichtung 6 Zu Ehren des ursprunglichen Patrons des Hl Martin wird um den 25 April katholischer Namenstag dieses Heiligen eine Betprozession Markusprozession von Deutschlandsberg zur Kirche abgehalten 7 Beschreibung Bearbeiten nbsp Die Ganzfigur des Freiherren von Maylegg an der Aussenmauer des Langhauses nbsp OrgelpositivDer Kern der Kirche ist gotisch Sie wurde im Barock umgestaltet Der dreigeschossige Turm mit Zeltdach befindet sich im nordlichen Chorwinkel In der Aussenmauer des Turmes ist ein Romerstein aus dem 2 3 Jahrhundert eingemauert der das Brustbild eines Ehepaares zeigt Das Aussere des Turmes wird durch aufgemalte Pilaster gegliedert das Langhaus durch aufgemalte Doppelpilaster An der Aussenmauer des Langhauses befindet sich eine Ganzfigur des 1626 verstorbenen Johann Freiherr von Maylegg 8 6 Weiters befindet sich am Turm ein Romerstein mit Brustbildern des Ehepaares Calandinus aus dem 2 oder 3 Jahrhundert Die Inschrift des Steins lautet Publius Albinus Calendinus hat bei Lebzeiten sich und der 40 Jahre alten Gattin Silvia Ursula dieses Denkmal errichtet 9 Das breite dreijochige Langhaus wird wie der einjochige gotische Chor mit Dreiachtelschluss von einem auf flachen Korbgurtbogen sitzenden Kreuzgewolbe uberspannt Dieses wird im Langhaus von flachen Wandpfeilern mit einfachen Kapitellen und im Chor von abgetreppten gotischen Strebepfeilern getragen Zwischen Chor und Langhaus befindet sich der eingeschnurte und durch Voluten zum Korbbogen verbreiterte Fronbogen Das Kirchenschiff hat rechteckige Fenster Im Westen des Langhauses befindet sich eine dreiachsige auf Pfeilern sitzende Empore 8 Das Altarprospekt des Hochaltars wurde 1759 von Philipp Carl Laubmann gemalt Die beiden Nischenstatuen der Heiligen Markus und Ulrich stammen wie das Tabernakel aus dem Jahr 1759 Die beiden den Heiligen Maria und Antonius dem Einsiedler geweihten Seitenaltare haben nach Art des Marx Schokotnigg gestaltete Statuen und wurden Anfang des 18 Jahrhunderts aufgestellt Die Kanzel stammt aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Die Apostelkreuze sowie die Sakramentsnische sind gotisch Weiters befinden sich mehrere Grabsteine im Inneren der Kirche von denen einer eine Reliefdarstellung des Gekreuzigten und eine Kniefigur aus der Mitte des 17 Jahrhunderts zeigt 8 6 Das Orgelpositiv mit kurzer Oktave wurde um 1740 vermutlich von Ferdinand Schwarz aus Graz erbaut und 1967 durch Orgelbau Krenn restauriert 10 Die Kirche als solche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag ihr Grundstuck und Grundflachen der Umgebung bilden ein weiteres Denkmalschutzobjekt als Uberreste der fruh und hochmittelalterlichen Wehranlage am Ulrichsberg Listeneintrag Literatur BearbeitenBundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 112 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesdenkmalamt Fundberichte aus Osterreich Band 37 Jahrgang 1998 Wien 1999 Seite 49 Manfred Lehner Die fruhe Burg auf dem Deutschlandsberger Ulrichsberg KG Horbing SG und VB Deutschlandsberg Weststeiermark In Beitrage zur Mittelalterarchaologie in Osterreich BMO Hrsg von der Osterreichischen Gesellschaft fur Mittelalterarchaologie ISSN 1011 0062 ZDB ID 805848 9 Band 20 Jahrgang 2004 S 99 148 Christoph Gutjahr Ur und Fruhgeschichte und Mittelalterarchaologie Seite 45 In Helmut Theobald Muller Hrsg Gernot Peter Obersteiner wissenschaftliche Gesamtleitung Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg Bezirkstopographie Graz Deutschlandsberg 2005 ISBN 3 901938 15 X Steiermarkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg 2005 In der Reihe Grosse geschichtliche Landeskunde der Steiermark Begrundet von Fritz Posch Erster Teilband Allgemeiner Teil Robert Baravalle Burgen und Schlosser der Steiermark Eine enzyklopadische Sammlung der steirischen Wehrbauten und Liegenschaften die mit den verschiedensten Privilegien ausgestattet waren Graz 1961 Verlag Stiasny S 87 und 78 Gerhard Fischer 140 Jahrestag des Amtsantritts von Dechant Bossi und 110 Sterbetag In Weststeirische Rundschau Nr 35 Jahrgang 2014 29 August 2014 87 Jahrgang ZDB ID 2303595 X Simadruck Aigner u Weisi Deutschlandsberg 2014 S 2 a b c Ulrichskirche www deutschlandsberg graz seckau at abgerufen am 5 August 2012 Wochenzeitung Weststeirische Rundschau 84 Jahrgang 2011 Nr 18 vom 6 Mai 2011 Seite 2 a b c Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 112 Beschreibung der Kirche Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 5 April 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Ulrich am Ulrichsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Deutschlandsberg Bauernhausmuseum Herk Burg Deutschlandsberg Filialkirche Ulrichsberg Pfarrkirche Bad Gams Pfarrkirche Deutschlandsberg Pfarrkirche Freiland Pfarrkirche Maria Osterwitz Pfarrkirche St Oswald Pfarrkirche Trahutten Schloss Feilhofen Schloss Frauental Schloss WildbachAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Deutschlandsberg 46 813616 15 240794 Koordinaten 46 48 49 N 15 14 26 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ulrich am Ulrichsberg amp oldid 236581491