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Die katholische Kirche St Stephan bzw St Stephanus ist eine von zwei Kirchen des Grunstadter Ortsteils Sausenheim im Landkreis Bad Durkheim Rheinland Pfalz Katholische Kirche St Stephan St Stephan in Sausenheim St Stephan in SausenheimBasisdatenOrt Grunstadt DeutschlandBaugeschichteBaubeginn 12 oder 13 JahrhundertBaubeschreibungBaustil NeugotikBautyp Saalbau FlankenturmKoordinaten 49 32 56 2 N 8 9 35 7 O 49 548931 8 159919 Koordinaten 49 32 56 2 N 8 9 35 7 OVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Funktion und Titel fehltVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Konfession fehltVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Widmung oder Patrozinium fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubestand 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 GalerieGeschichte Bearbeiten nbsp Die Kirche von Osten rechts angebaut die KatharinenkapelleDie heute protestantische Peterskirche und die katholische Kirche St Stephanus sind in ihren historischen Teilen die altesten Bauwerke von Sausenheim Man nimmt an dass sich das Dorf aus zwei Klosterhofen mit Kapellen entwickelte einer bei der Peterskirche welcher dem Kloster Weissenburg gehorte der andere bei St Stephan als Grundung des lothringischen Klosters St Nabor in Saint Avold Laut einer an der Stephanskirche angebrachten Bronzetafel der Stadtverwaltung Grunstadt setzt man die Grundung durch das Kloster St Nabor um 800 an Die erste urkundliche Erwahnung geschieht 1245 In jenem Jahr gehorte das Patronat der Stephanskirche dem Kloster Maria Munster in Worms welches es am 1 Juli 1253 Bischof Richard von Daun ubertrug Von ihm gelangte es noch im gleichen Monat an das Wormser Domstift und 1259 an das dortige Domkapitel Der zweite Patronatsherr war das Kloster St Nabor wie sich aus einer Vergleichsangelegenheit zwischen ihm und dem Domstift Worms von 1359 ergibt Moglich war dies weil die Stephanskirche eigentlich aus zwei separaten aneinandergebauten Kirchen mit zwei Altaren am gleichen Platz jedoch mit unterschiedlichen Besitzern bestand Das ist noch heute am Baubestand des Gebaudes ersichtlich St Nabor besass das Hauptgebaude mit dem Kreuzaltar das Bistum Worms die kleinere Katharinenkapelle mit entsprechendem Altar Wegen zu weiter Entfernung vom Mutterkloster verkaufte St Nabor jedoch seine Sausenheimer Rechte am 19 Juli 1493 an das Wormser Domkapitel dem somit nun beide Teile von St Stephan und die Peterskirche gehorten 1 2 Jurisdiktionsmassig unterstand das ganze Dorf ohnehin dem Bistum Worms Die genannte Zweiteilung der Stephanskirche in zwei Raume mit zwei Altaren wird auch im Visitationsbericht des Wormser Synodale von 1496 so beschrieben 1555 wurde in Sausenheim als Teil der Grafschaft Leiningen Westerburg die Reformation eingefuhrt und der katholische Glaube unterdruckt Laut Leiningischer Kirchenordnung gab es 1565 keine Katholiken mehr im Dorf Lutherische Pfarrkirche des Ortes wurde St Peter Durch die Konversion der Grafen Ludwig Eberhard regiert bis 1686 1688 und seines Sohnes Philipp Ludwig 1705 zur katholischen Kirche erhielten die Katholiken Sausenheims wieder ihre Freiheiten und 1684 auch die Stephanskirche zuruck Sie musste offenbar erst wieder benutzbar gemacht werden was sich z B 1684 85 anhand von dafur bestimmten Bauholzlieferung belegen lasst 1728 stiftete der Wormser Domvikar und bischofliche Speichermeister bzw Amtskeller Martin Augsthaler 1749 einen prachtigen neuen Hochaltar aus gelbem Sandstein der noch heute existiert 2015 Er tragt ruckseitig seine Dedikationsinschrift In der Katharinenkapelle befand sich noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts der mittelalterliche Altarstipes an der Ostwand welcher inzwischen abgebrochen wurde 3 Seit der Ruckgabe der Kirche diente diese als katholisches Gotteshaus des Ortes wahrend die Peterskirche protestantisch blieb aber vom Patronatsherrn dem katholischen Wormser Domkapitel unterhalten werden musste Deshalb legte Augsthaler bei ihrem Neubau 1725 auch den dortigen Grundstein 1801 ging das bisher zustandige Bistum Worms unter Das Gotteshaus unterstand zunachst dem Grossbistum Mainz seit 1818 gehort es zum Bistum Speyer Im 19 Jahrhundert wurde die Stephanskirche immer baufalliger sicherheitshalber trug man nach 1822 den Turm bis auf das erste Stockwerk ab Durch Blitzeinschlag am 23 Juni 1888 sturzten grosse Teile des Kirchenschiffs ein Es musste abgebrochen werden und erstand 1889 neu bei Integration des historischen Chores bzw der Katharinenkapelle und des alten Turmuntergeschosses Architekten waren Albert Jack 1856 1935 4 und Ferdinand Bernatz 1842 in Speyer 5 Baubestand Bearbeiten nbsp Innenbereich des Chores mit Hochaltar links das Sakramentshaus nbsp Kirchenschiff gegen Westen nbsp Ehem Katharinenkapelle innen gegen OstenAls altester Teil der Anlage gilt das Turmuntergeschoss an der Nordseite des Langhauses Es soll aus spatromanischer Zeit stammen und wird ins 13 Jahrhundert datiert weist jedoch diesbezuglich keine besonderen Stilelemente auf Eine Zugangspforte zum Kirchenschiff besitzt einen gotischen Kielbogen und eine Tur mit Beschlagen aus dem 14 Jahrhundert Auf dem tonnengewolbten Untergeschoss sitzen drei neugotische Stockwerke mit Spitzhelm Der nicht eingezogene Chor mit 5 8 Schluss ist nach Osten ausgerichtet Er besitzt ein Joch mit Kreuzrippengewolbe und hat Masswerkfenster Aussen befinden sich doppelt abgesetzte Strebepfeiler mit Stirngiebeln Der Chorbogen zum Kirchenschiff ist spitzbogig An der ausseren Sudseite befindet sich eine gotische Turoffnung mit baldachingekronter Figurennische Die dort platzierte Figur des Guten Hirten stammt allerdings aus dem 19 Jahrhundert Nordlich vom Chor und ostlich des Turmes steht die rechteckige Katharinenkapelle mit geradem Chorabschluss nach Osten in dem ein kleineres Masswerkfenster sitzt Sie hat ein Sterngewolbe und war nach rechts durch zwei Spitzbogen zum Hauptchor hin offen Heute ist diese Offnung wesentlich verkleinert da sie nur noch als Sakristei dient Sowohl der Hauptchor als auch die Katharinenkapelle sind vom Baustil her identisch und werden ins 14 Jahrhundert datiert Der Gewolbeschlussstein der Katharinenkapelle zeigt eine schone Vogeldarstellung die als Taube interpretiert wird jedoch auch ein Adler sein konnte Das neugotische Langhaus aus behauenen roten Sandsteinquadern weist an der Sudseite vier an der Nordseite wegen des angebauten Turms nur drei grosse Spitzbogenfenster auf Das spitzbogige Hauptportal mit daruber liegendem Vierpass Rundfenster sitzt auf der Westseite Um die Kirche befand sich fruher ein Friedhof nun eine Grunanlage Im ostlichen Bereich haben sich noch einige barocke Grabkreuze erhalten Im Chor der Kirche steht an zentraler Stelle der von Domvikar Martin Augsthaler 1728 gestiftete Sandstein Hochaltar mit ruckseitiger Widmungsinschrift Er weist als Besonderheit oben einen Durchbruch mit Glasgemalde des Kirchenpatrons St Stephan auf das von einem dahinter befindlichen Fenster beleuchtet wird Zusatzlich zur Dedikation an diesen Kirchenpatron liess der Stifter in dem Widmungstext vermerken dass er den Altar auch zu Ehren der Allerseligsten ohne Erbsunde empfangenen vor und nach der Geburt allzeit unbefleckt gebliebenen Jungfrauen Maria Mutter des Allerhochsten errichtet hat Er scheint demnach ein ausgesprochener Marienverehrer gewesen zu sein und bezeugt damit fur die hiesige Region bereits 1728 den Glauben an die Unbefleckte Empfangnis Mariens welcher erst 1854 verbindlich dogmatisiert wurde Links im Chor zur Katharinenkapelle hin steht ein grosses gotisches Sakramentshaus auf einer vermutlich alteren Rundsaule Dahinter ist noch ein fensterartiger Rest der ehemaligen Wandoffnung zur Seitenkapelle der heutigen Sakristei hin erkennbar An der rechten Chorwand ist ein Wappen Papst Leo XIII aufgebracht unter dem 1889 die Neuweihe der Kirche erfolgte Im Kirchenschiff befinden sich holzerne gotische Heiligenfiguren aus der Zeit um 1440 Die grosste eine Marienfigur steht an der ostlichen Stirnwand des Langhauses neben dem Chorbogen Die anderen St Petrus St Paulus und St Joseph sind an der Nordwand platziert Das Kirchenschiff mit Orgelempore und holzvertafelter Flachdecke weist neugotische Zierformen auf Zur Erinnerung an das Grunderkloster St Nabor tragt das Chordach ein Lothringer Doppelkreuz Die katholische Kirchengemeinde Sausenheim nennt sich offiziell St Stephanus Literatur BearbeitenLandesamt fur Denkmalpflege Die Kunstdenkmaler von Bayern Regierungsbezirk Pfalz VIII Stadt und Landkreis Frankenthal Oldenbourg Verlag Munchen 1939 S 464 469 Klaus Schmitt Die katholische Kirche St Stephanus Sausenheim Sommer Verlag Grunstadt 1999Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Stephan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Pfarrei Hl Elisabeth Grunstadt mit der Seite zu St Stephan Sausenheim Webseite der Stadt Grunstadt mit Hinweis auf die Stephanskirche Sausenheim ganz am Ende Einzelnachweise Bearbeiten Josef Burg Regesten der Pramonstratenserabtei Wadgassen bis zum Jahre 1571 1980 S 363 ISBN 3921236320 Ausschnittscan Franz Xaver Glasschroder Urkunden zur Pfalzischen Kirchengeschichte im Mittelalter Munchen 1903 Seite 227 Urkundenregest Nr 554 Historisches Foto in Die Kunstdenkmaler von Bayern Regierungsbezirk Pfalz VIII Stadt und Landkreis Frankenthal Oldenbourg Verlag Munchen 1939 S 467 Albert Jack im Augsburger Stadtlexikon Ferdinand Bernatz In archINFORM Galerie Bearbeiten nbsp Chor von Suden nbsp Sudlicher Choreingang mit Figurennische nbsp Ehem Katharinenka pelle von Norden nbsp Der von Martin Augsthaler gestiftete Hochaltar nbsp Stifterinschrift am Hochaltar nbsp Sakraments haus mit Durchbruchs rest zur Katharinenka pelle nbsp Gotische Marienfigur um 1440 nbsp Gewolbeschluss Katharinenkapelle nbsp Renovierungsin schrift und Papstwappen 1889 nbsp Tafel der Stadt Grunstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Stephan Sausenheim amp oldid 234680743