www.wikidata.de-de.nina.az
Die alte katholische Pfarrkirche St Stephan in der Gemeinde Grafelfing im oberbayerischen Landkreis Munchen wurde in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts auf den Grundmauern eines romanischen Vorgangerbaus errichtet Im 18 Jahrhundert wurde die Kirche im Stil des Barock umgestaltet und verlangert Die Kirche mit dem Patrozinium des heiligen Stephanus liegt nahe der Wurm im Zentrum des ehemaligen Dorfes Seit der Weihe der neuen Grafelfinger Pfarrkirche im Jahr 1934 ist sie deren Filialkirche Das Gebaude gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 1 Alte Pfarrkirche St StephanVierpassfries am Chor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Kunst vor der Kirche 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn einer Urkunde aus dem Jahr 802 wird eine erste wohl aus Holz errichtete Kirche in Grafelfing erwahnt Im Jahr 1206 wird erstmals die Pfarrei Grafelfing genannt als der Freisinger Bischof Otto II die ecclesia von Greffolfingen dem Augustiner Chorherrenstift Rottenbuch unterstellte In einer Urkunde aus dem Jahr 1315 werden die Kirchen von Lochham Hadern bis 1920 Krailling bis 1878 Neuried bis 1878 und Forstenried bis 1878 als Filialen der Grafelfinger Pfarrkirche aufgelistet Die Fundamente dieses romanischen Nachfolgerbaus wurden bei Ausgrabungen im Jahr 1977 entdeckt Mauerpartien dieser Kirche wurden vermutlich in den spatgotischen Erweiterungsbau miteinbezogen der unter dem Pfarrer Ludwig Pirmater zwischen 1480 und 1505 erfolgte Damals wurden das Langhaus vergrossert und erhoht sowie der Chor und an der Sudseite des Langhauses der Glockenturm errichtet Im Jahr 1728 wurden im Norden an den Chor die Sakristei mit einem Oratorium angebaut das Langhaus nach Westen verlangert und der Innenraum neu eingewolbt In den Jahren 1978 und 2001 fanden Renovierungen der Kirche statt Architektur Bearbeiten nbsp InnenraumAussenbau Bearbeiten Im sudlichen Chorwinkel steht der ungegliederte mit einem Satteldach gedeckte Turm der an Sud Ost und Nordseite von gekuppelten Klangarkaden durchbrochen wird An der Westseite ist ein einfaches Spitzbogenfenster eingeschnitten Am Chor verlauft unter dem Dachansatz ein Vierpassfries aus Formsteinen Innenraum Bearbeiten Der Innenraum besteht aus einem einschiffigen Langhaus und einem eingezogenen funfseitig geschlossenen Chor Das Langhaus wird von einer flachen Stichkappentonne gedeckt der Chor weist ein Sternrippengewolbe auf Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Empore deren Brustung mit Flachschnitzereien aus dem fruhen 16 Jahrhundert verziert ist Die Deckenmalereien wurden 1922 23 von Oswald Volkel ausgefuhrt Ausstattung Bearbeiten nbsp HochaltarDer barocke Hochaltar ist eine Arbeit des in Schongau tatigen Bildhauers Johann Pollandt aus der Zeit um 1691 In der Mitte ist der Kirchenpatron der heilige Stephanus dargestellt der unter der Dreifaltigkeit kniet und von Engelsputten umgeben ist Zwischen den beiden seitlichen Saulen stehen links Maria Magdalena mit langen Haaren und nacktem Oberkorper dargestellt und rechts die heilige Katharina an ihrem Attribut dem Schwert zu erkennen In der Auszugsnische sieht man eine von Sternen gerahmte Madonna mit Kind Die beiden Seitenaltare stammen aus der Zeit um 1690 die Altarblatter wurden 1904 05 geschaffen Am nordlichen Altar ist das Martyrium des heiligen Sebastian dargestellt am sudlichen Altar der Tempelgang Mariens Die Auszugsbilder links der heilige Ignatius von Loyola und rechts der heilige Josef wurden 1794 von Johann Nepomuk Schopf gemalt Eine Inschrift am linken Seitenaltar erinnert an die Altarweihe durch den Freisinger Weihbischof Johannes Frey im Jahr 1463 Die Kanzel wird um 1700 datiert Die beiden Bleiglasfenster im Chor links mit der Darstellung der Verklarung Jesu und rechts mit der Darstellung der Geburt Christi wurden im Jahr 1902 eingebaut Unter einem Rokokobaldachin an der sudlichen Langhauswand thront eine Madonna mit Kind aus dem 18 Jahrhundert Die vier Prozessionsstangen sind mit den Halbfiguren von Cherubinen bekront Sie sind Arbeiten aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts und werden dem Umkreis von Johann Baptist Straub zugeschrieben Der Corpus des Chorbogenkruzifixes wird in das 16 Jahrhundert datiert Das Taufbecken aus Rotmarmor stammt noch aus spatgotischer Zeit Der Kupferdeckel wurde 1656 aufgesetzt In die Chorwande sind Rotmarmorgrabplatten aus dem 15 und 16 Jahrhundert eingemauert Auf dem Grabstein fur Wolfgang Risheimer 1515 ist unter der Inschrift sein Wappen eingemeisselt nbsp Nordlicher Seitenaltar nbsp Sudlicher Seitenaltar nbsp Chorbogenkruzifix nbsp Prozessionsstange im Hintergrund KanzelOrgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1979 von Gunter Ismayr gebaut Sie hat 7 Register ein Manual und Pedal 1987 wurde sie von Christoph Kaps umgebaut Seitdem lautet die Disposition I HauptwerkRohrflote 8 Prinzipal 4 Gedackt 4 Oktave 2 Sesquialter II 2 2 3 Scharf III 1 PedalSubbass 16 Bemerkungen Schleiflade mechanische Spiel und RegistertrakturKunst vor der Kirche BearbeitenSeit der Ausstellung Glaube Liebe Hoffnung Kunst an sakralen Orten in Grafelfing 23 Juni 15 August 2018 steht die Holzskulptur Barmherzigkeit von Franz Hammerle 2 auf der Ostseite vor der Alten Stephanuskirche nbsp Kunst vor der Kirche Holzskulptur Barmherzigkeit von Franz HammerleLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 366 367 Georg Paula Timm Weski Landkreis Munchen Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 17 Karl M Lipp Verlag Munchen 1997 ISBN 3 87490 576 4 S 68 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Stephan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alte Stefanuskirche Pfarrverband Grafelfing St Stefan St Johannes Erzbistum Munchen und Freising Geschichte der Pfarrei St Stefan Pfarrverband Grafelfing St Stefan St Johannes Erzbistum Munchen und FreisingEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Grafelfing PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 84 120 29 Ein Kraftakt der sich gelohnt hat auf merkur de abgerufen am 9 Marz 202248 11633 11 43601 Koordinaten 48 6 58 8 N 11 26 9 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Stephan Grafelfing amp oldid 239578338