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Die katholische Pfarrkirche 1 St Nikolaus in Deisenhofen einem Stadtteil von Hochstadt im Landkreis Dillingen an der Donau im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben wurde Ende des 17 Jahrhunderts an der Stelle eines Vorgangerbaus aus dem 15 Jahrhundert errichtet In der Mitte des 18 Jahrhunderts wurde die Innenausstattung im Stil des Rokoko erneuert Die dem heiligen Nikolaus von Myra geweihte Kirche besitzt Fresken von Johann Anwander Pfarrkirche St Nikolaus in DeisenhofenGlockenturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Decken und Wandmalerei 5 Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Jahreszahl 1692 am SudportalDeisenhofen unterstand zunachst der Pfarrei der Muttersiedlung Morslingen In einer Urkunde aus dem Jahr 1338 wird eine Kapelle in Deisenhofen erwahnt Im 15 Jahrhundert entstand der erste Kirchenbau von dem noch das quadratische Untergeschoss des Turmes erhalten ist Das heutige Langhaus wurde 1692 errichtet um 1700 wurden die Altare eingebaut 1710 erhohte man den Turm mit einem Oktogon und deckte ihn mit einer Zwiebelhaube 1760 erhielt die Kirche eine neue Ausstattung im Stil des Rokoko und wurde mit Fresken und Stuckdekor ausgeschmuckt 1858 verlangerte man das Langhaus um vier Meter nach Westen 1867 wurde Deisenhofen eine eigene Pfarrei Der Anbau der Sakristei erfolgte 1873 75 1980 81 wurde die Kirche aussen und 1986 87 innen renoviert Im Jahr 2017 fand eine weitere Renovierung statt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die Aussenwande gliedern durch Lisenen und Stichbogen begrenzte Blendfelder in die grosse Rundbogenfenster eingeschnitten sind Unter dem Dachansatz verlauft ein profiliertes Traufgesims Der quadratische funfgeschossige Unterbau des Turmes ist von schmalen Schlitzen und oben von rundbogigen Zwillingsfenstern durchbrochen Der mit einem Zwiebelhelm gedeckte zweigeschossige oktogonale Aufbau ist mit Eckpilastern verstarkt und im unteren Teil von rundbogigen Klangarkaden durchbrochen Im obersten Stockwerk wechseln Blendfelder mit Uhrzifferblattern Uber dem Sudportal der Kirche ist die Jahreszahl 1692 eingemeisselt Sie erinnert an den Baubeginn des heutigen Langhauses Innenraum Bearbeiten nbsp Seitenaltare und ChorDas Langhaus der einschiffigen Chorturmkirche ist in funf Achsen unterteilt und wird von einer Flachdecke uber einer Kehle gedeckt Im Osten offnet sich ein korbbogiger Chorbogen zu dem eingezogenen quadratischen Chor mit Kreuzgratgewolbe Den westlichen Abschluss bildet eine auf zwei Saulen aufliegende Empore auf der die Orgel untergebracht ist Stuck BearbeitenDecken und Wande sind von reichem Stuckdekor uberzogen Elegantes Muschelwerk dient als Umrahmung der Fresken und schmuckt den Chorbogen die Bogen uber den Fenstern und die Emporenbrustung Decken und Wandmalerei Bearbeiten nbsp EmporeDie Fresken des Langhauses und der Emporenbrustung wurden 1760 von dem in Lauingen ansassigen Johann Anwander 1715 1770 ausgefuhrt Das grosse Langhausfresko stellt die Verklarung des heiligen Nikolaus des Schutzpatrons der Kirche dar An den Randern symbolisieren griechische Gottheiten die vier Elemente Das Fresko ist bezeichnet Joh Anwander inv amp pinx 1760 Johann Anwander entwarf und malte es Die Fresken in den Kehlen haben Szenen aus dem Leben des heiligen Nikolaus zum Thema wie seine Hilfe fur in Seenot geratene Seeleute oder die Rettung der unschuldig zum Tode Verurteilten Die Grisaillen in den Ecken enthalten allegorische Darstellungen der Tugenden Die Deckenfresken uber der Empore stellen Konig David Harfe spielend und die heilige Cacilia von Rom an der Orgel dar Die Fresken an der Emporenbrustung erzahlen Episoden aus dem Leben des heiligen Nikolaus Links betritt Nikolaus eine Kirche und wird danach zum Bischof gewahlt rechts ermutigt er der Majestatsbeleidigung angeklagte romische Offiziere In der Mitte wird die Verehrung des Schutzpatrons durch die Glaubigen dargestellt Das Chorfresko mit der Darstellung der von Engeln gehaltenen Monstranz wird einem nicht bekannten Maler zugeschrieben nbsp Grisaille in Stuckumrahmung nbsp Grisaille in Stuckumrahmung nbsp ChorfreskoAusstattung Bearbeiten nbsp KanzelkorbUnter einem stuckierten Baldachin befindet sich eine Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1700 Der Hochaltar und die beiden Seitenaltare stammen aus der Zeit um 1690 1700 Die Altarblatter wurden von Johann Anwander ausgefuhrt Das Hochaltarbild ist dem heiligen Nikolaus gewidmet das nordliche Altarblatt stellt Maria vom Siege dar das sudliche Altarblatt Anna Selbdritt Die beiden Holzfiguren des Hochaltares Johannes der Taufer und der heilige Joseph werden um 1720 datiert Die Skulptur des heiligen Leonhard ist eine schwabische Arbeit aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Die Skulptur des heiligen Sebastian im Chor wird in die Mitte des 18 Jahrhunderts datiert Die Kanzel wurde um 1760 geschaffen Sie ist mit den Symbolen der Evangelisten geschmuckt Den Schalldeckel bekronen die Gesetzestafeln die von Puttenkopfen getragen werden Das Bild des Apostels Petrus an der Vorderseite des ovalen Korpus wird Johann Anwander zugeschrieben Hauptartikel Kanzel Deisenhofen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearb Bruno Bushart Georg Paula 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 232 233 Werner Meyer Bearb Die Kunstdenkmaler des Landkreises Dillingen an der Donau In Die Kunstdenkmaler von Bayern Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd VII Landkreis Dillingen an der Donau Munchen 1972 ISBN 3 486 43541 8 S 196 201 Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart Hrsg Landkreis Dillingen an drt Donau 3 neu bearbeitete Auflage Dillingen an der Donau 2005 S 300 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nikolaus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Pfarrei St Nikolaus Bistum Augsburg48 618516 10 538654 Koordinaten 48 37 7 N 10 32 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolaus Deisenhofen amp oldid 203598629