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Die Kathedrale St Michael und St Gudula frz Cathedrale St Michel et Gudule ndl Sint Michiels en Sint Goedelekathedraal haufig verkurzt zu St Gudule ist die Hauptkirche der Stadt Brussel und Sitz des Erzbischofs von Mecheln Brussel St Michael und St GudulaBuste von Konig Baudouin vor der Kathedrale Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Orgeln 3 1 Hauptorgel 3 2 Chororgel 4 Glocken 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenAn der Stelle der heutigen Kathedrale auf dem Treurenberg befand sich bereits in karolingischer Zeit 8 Jahrhundert eine dem Erzengel Michael geweihte Taufkirche Mit Uberfuhrung der Gebeine der heiligen Gudula hierher im Jahre 1047 wurde das Patrozinium entsprechend erweitert Der heutige Bau wurde 1226 begonnen und Ende des 15 Jahrhunderts mit Fertigstellung der 69 Meter hohen Turme vollendet Wahrend der Franzosischen Revolution erfolgten Plunderungen und Zerstorungen auch bei anderen Geschichtsereignissen blieben Diebstahle nicht aus Am 16 Dezember 1960 fand in dieser Kirche die Hochzeit von Konig Baudouin und Konigin Fabiola statt 1 Dem Konig wurde zu dieser Gelegenheit im Park vor der Kirche ein Denkmal aufgestellt Mit der Erhebung zur Konkathedrale 1962 erhielt die Kirche offiziell den Titel einer Kathedrale Als Nationalkirche des Konigreichs Belgien finden in St Gudula haufig konigliche Hochzeiten Staatsbegrabnisse und ahnliche Zeremonien statt 1 Am 12 April 2003 feierte die Brusseler Gemeinde hier die kirchliche Trauung von Prinz Laurent von Belgien mit Claire Coombs 1 Architektur und Ausstattung Bearbeiten HauptschiffSt Gudula ist im Stil der Gotik erbaut Ahnlich wie an viele franzosischen und englischen Kathedralen haben die Turme keine Spitzen Wuchtige Treppenturme an ihren seitlichen Ecken geben der Westfassade einen Rahmen Eine breite Freitreppe fuhrt zu den drei Westportalen Diese sind jeweils mit Wimpergen geschmuckt und haben spitze Uberfangbogen aber die Turen im Mittelportal zwei in den Turmportalen je eine schliessen in Korbbogen Uber dem Portal befindet sich ein grosses Spitzbogenfenster mit spatgotischem Masswerk Auch das Schleierwerk or mehreren Nischen der Westfassade ist spatgotisch Die gesamte Innenarchitektur ist von drei unterschiedlichen Baustilen gepragt 1 Die teilweise bis ins 16 Jahrhundert zuruckgehenden 1200 Glasgemalde der 16 Chorfenster sorgen fur ein helles lichtdurchflutetes Inneres 1910 schufen die Frankfurter Glasmaler Rudolf und Otto Linnemann Fenster fur die Kirche An den Saulen des Hauptschiffs befinden sich zwolf uberlebensgrosse Apostelfiguren von Luc Fay d Herbe und Jerome Duquesnoy aus dem 17 Jahrhundert Der Altar besteht aus weissem und schwarzem Marmor und wurde im Jahr 1660 im Chor platziert 1 Zusatzlich verfugt die Kathedrale uber einen Hochaltar der im Jahr 1888 gebaut wurde Auffallig ist seine Ausstattung mit vergoldetem Kupfer 2 In der Nahe des Hochaltares befindet sich das Grabdenkmal des Herzogs Johann II von Brabant Barocke KanzelDie von Henri Francois Verbruggen 1669 geschnitzte Barock Kanzel zeigt lebensgross vollplastisch die Vertreibung Adam und Evas aus dem Paradies Die Sakramentskapelle Chapelle du Saint Sacrament und ihre Ausstattung ist im Zusammenhang mit dem Brusseler Sakramentswunder von 1370 zu sehen bei dem eine geschandete Hostie unvermittelt zu bluten begonnen haben soll Blick durch das Mittelschiff Kapelle Statuen Kapellengitter Blick in die Gewolbe Nordquerhaus FensterUnter dem Hauptschiff ist die romanische Krypta erhalten und kann gegen Entgelt besichtigt werden In anderen Raumen ist ein Schatzmuseum eingerichtet worden 1 Orgeln BearbeitenIn der Kathedrale gibt es zwei Orgeln Die Hauptorgel an der Nordwand des Mittelschiffs und eine Chororgel Hauptorgel Bearbeiten Hauptorgel Zentraler Gehause korperDie Hauptorgel wurde im Jahre 2000 durch die Orgelbaufirma Gerhard Grenzing El Papiol Spanien erbaut Sie hangt als Schwalbennestorgel auf Hohe der Triforien im Hauptschiff Das Instrument hat 63 Register auf vier Manualwerken und Pedal die in drei Orgelkorpern untergebracht sind Der zentrale Gehausekorper beherbergt die vier Manualwerke zuoberst ist das Hauptwerk mit dem Prinzipal 16 im Prospekt darunter befinden sich das schwellbare Solowerk sowie die spanischen Trompeten Unter dem Solowerk befindet sich der Spieltisch Auf dieser Ebene gibt es genugend Raum dafur dass auch Solisten unmittelbar mit dem Organisten zusammen musizieren konnen Unterhalb der Spielanlagen Ebene ist zum Kirchenraum hin das Positif untergebracht dahinter ist das Recit expressif Schwellwerk untergebracht das klanglich jeweils seitlich abstrahlt Der zentrale Orgelkorper ragt nicht mehr als 1 Meter in das Hauptschiff hinein Das Recit expressif ragt in das nordliche Seitenschiff hinein Der zentrale Gehausekorper wird flankiert von zwei wesentlich schlankeren und auch weniger tief in das Hauptschiff hineinreichenden Orgelkorpern in denen die Pedalregister untergebracht sind und zwar jeweils auf zwei Ebenen Die Orgel wiegt insgesamt rund 30 Tonnen die durch die Dreiteilung des Orgelwerks auf vier Saulen des Kirchenschiffes verteilt werden Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch Eine Besonderheit ist dass auch die Spieltrakturen des Pedalwerks in den beiden flankierenden Seitenturmen die in einem Abstand von jeweils 2 Metern zum Zentralgehause aufgehangt sind mechanisch sind Die Trakturen verlaufen waagerecht vom Zentralgehause zu den Pedalturmen Da sie aus Nylonseil gefertigt sind sind sie kaum sichtbar Der Wind wird durch sieben Balge davon sechs Keilbalge erzeugt 3 DispositionI Positif de Dos C a31 Bourdon 16 2 Montre 0 8 3 Quintadene 0 8 4 Prestant 0 4 5 Flute a cheminee 0 4 6 Nazard 0 2 2 3 7 Doublette 0 2 8 Tierce 0 1 3 5 9 Larigot 0 1 1 3 10 Mixture V VI11 Trompette 0 8 12 Cromorne 0 8 Tremblant II Hoofdwerk C a313 Montre 16 14 Montre 0 8 15 Flute harmonique 0 8 16 Bourdon a cheminee 0 8 17 Viole de gambe 0 8 18 Prestant 0 4 19 Flute conique 0 4 20 Quinte 0 2 2 3 21 Doublette 0 2 22 Mixture V23 Cymbale III IV24 Trompette 16 III Recit expressif C a325 Cor de nuit 0 8 26 Salicional 0 8 27 Gambe 0 8 28 Voix celeste 0 8 29 Prestant 0 4 30 Flute octaviante 0 4 31 Nazard 0 2 2 3 32 Quarte 0 2 33 Sifflet 0 1 34 Plein Jeu IV V35 Tiercelette III36 Basson 16 37 Trompette harmonique 0 8 38 Hautbois 0 8 Tremblant IV Solo expressif C a339 Bourdon 0 8 40 Viola 0 8 41 Voce umana 0 8 42 Prestant 0 4 43 Flageolet 0 2 44 Larigot 0 1 1 3 45 Cornet V 0 8 46 Trompeta Batalla 0 0 8 47 Voix humaine 0 8 48 Doucaine 0 8 TremblantBombarden49 Trompeta magna 16 50 Trompeta magna 0 8 51 Bajoncillo 0 4 Pedal C g152 Principal 16 53 Soubasse 16 54 Grosse Quinte 10 2 3 55 Flute 0 8 56 Basse 0 8 57 Gros Nazard 0 5 1 3 58 Prestant 0 4 59 Fourniture V60 Contre Posaune 32 61 Posaune 16 62 Trompette 0 8 63 Clairon 0 4 Koppeln I II III II IV II III I I P II P III P IV PChororgel Bearbeiten ChororgelDie zweimanualige Chororgel entstand 1977 in der Werkstatt des Orgelbauers Patrick Collon 4 DispositionI Hauptwerk C a30 1 Bordun 160 2 Principal 0 8 0 3 Gedackt 0 8 0 4 Octave 0 4 0 5 Spitzflote 0 4 0 6 Quinte 0 2 2 3 0 7 Superoctave 0 2 0 8 Terz 0 1 3 5 0 9 Mixtur IV10 Cimbel III11 Trompete 0 8 II Unterwerk C a312 Gedackt 0 8 13 Quintadena 0 8 14 Principal 0 4 15 Rohrflote 0 4 16 Nasat 0 2 2 3 17 Octave 0 2 18 Terz 0 1 3 5 19 Quint 0 1 1 3 20 Sifflote 0 1 21 Mixtur III22 Vox Humana 0 8 Tremulant Pedalwerk C f123 Subbas 1624 Principal Bass 0 8 25 Octav Bass 0 4 26 Posaunenbass 1627 Trompetenbass 0 8 28 Clarinbass 0 4 Koppeln II I I PGlocken BearbeitenIn den Turmen der Kathedrale hangen insgesamt 50 Glocken Davon gehoren 49 Glocken zu einem Carillon im Sudturm Im Nordturm hangt die Salvator Glocke die grosste Glocke Bourdon Sie wurde 1638 von dem Glockengiesser Peter van den Gheyn gegossen und wird nur zu besonderen Anlassen schwingend gelautet Bereits 1762 erhielt die Kathedrale ein erstes Carillon welches wahrend der Franzosischen Revolution zerstort wurde Die Glocken des heutigen Carillons wurden von den Glockengiessereien Horacantus Lokeren und Royal Eijsbouts Asten NL gegossen Sieben Glocken sind schwingend lautbar an gekropften Jochen aufgehangt und teilweise nach ehemaligen Mitgliedern der Konigsfamilie benannt 5 Lauteglocke und sieben Glocken des CarillonsNr Name Gussjahr Giesser Gewicht kg Schlagton1 Salvator 1638 Peter van den GheynPeter de Clerck Mechelen 6645 g02 Fabiola 1966 Horacantus Lokeren 3164 b03 Maria 2298 c14 Michael 1628 d15 Gudula 1332 e16 Philippe 1966 Royal Eijsbouts Asten NL 975 f17 Astrid 690 g18 Laurent 485 a1Literatur BearbeitenRaymond van Schoubroeck Hans Gunther Schneider Kathedrale St Michael und St Gudula Brussel Kunstfuhrer Nr 2463 Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2003 ISBN 3 7954 6342 4Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Kathedrale St Michael und St Gudula in Brussel abgerufen am 18 April 2020 St Gudule auf www bruessel citysam de abgerufen am 18 April 2020 Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma Zur Chororgel Informationen zu den Glocken Videoaufnahme des Gelauts bei YouTube 50 847777777778 4 3602777777778 Koordinaten 50 50 52 N 4 21 37 OWeblinks Bearbeiten Commons Kathedrale St Michael und St Gudula Brussel Sammlung von Bildern Virtueller Rundgang durch die Cathedrale St Michel et Gudule Der Dom in Brussel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale St Michael und St Gudula Brussel amp oldid 234758293