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Die romisch katholische Pfarrkirche St Michael ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Brakel im Kreis Hoxter Nordrhein Westfalen Die Gemeinde gehort zum altesten kirchlichen Gemeindeverband im ehemaligen preussischen Bereich dem Gemeindeverband Katholischer Kirchengemeinden Hochstift Paderborn Der Verband wurde 1908 gegrundet 1 Pfarrkirche St MichaelChoransichtSteinlampe und kreuz auf der Sudseite der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Quellen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte und Architektur BearbeitenIm 14 und 15 Jahrhundert war der Pfarrer der Gemeinde immer ein Domherr somit hatte die Kirche eine grosse Bedeutung fur das Bistum Paderborn In dieser Zeit wurde auch der Sitz des Archidiakonates von der Iburg nach Brakel verlegt 2 Als Vorgangerbau wurde 1997 eine Saalkirche ergraben Sie wurde im 9 bis 11 Jahrhundert mit einem eingezogenen Rechteckchor gebaut Eine kreuzformige Gewolbebasilika ist der alteste Teil des gebundenen Systems sie stammt aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts und schliesst mit einem dreiteiligen Staffelchor Anstelle der romanischen Apsis wurde vor 1345 ein schmales Chorjoch im 5 8 Schluss angebaut der Anbau der Nordsakristei erfolgte gleichzeitig Nach einem Brand im Jahr 1517 wurde der sudliche Nebenchor zur zusammen mit dem Sudseitenschiff zur Hallenkirche umgestaltet Der Turm wurde renoviert Die Obergeschosse des Turms wurden von 1846 bis 1849 abgetragen und unter Einbeziehung der alten Turmwestwand wurde der Turm 1852 nach Planen des Baumeisters Goken neu aufgemauert Die Sakristei wurde um 1900 und 1927 erweitert Der ursprunglich basilikale Aufbau ist an der Nordwestseite mit Teilen des romanischen Sockelprofils erhalten Die Hauptansicht ist von der Quergiebelfassade gepragt Schlanke gestufte Strebepfeiler bestimmen den Chor sie sind mit Kreuzblumenbesatz geschmuckt hohe Masswerkfenster von 1898 gliedern die Chorwande Die Rippengewolbe im Chor ruhen uber runden Vorlagen Am sudlichen Treppenturmchen ist eine Wartefuge erhalten Die Masswerkfenster in den westlichen Quergiebeln sind zum Teil zugesetzt Der Scheibenkreuzstein in der Ostwand des Sudschiffes ist mit 1335 bezeichnet Die Kreuzgratgewolbe in der Vierung ruhen auf Vorlagen Die Gewolbe im Mittelschiff ruhen zwischen Scheid und Schildbogen sowie Gurtbogen auf Vorlagen Die Fassung der Architekturglieder ist in grauer Farbe gehalten Sie stammt vermutlich vom 16 Jahrhundert sie wurde 1969 renoviert und erganzt An der Westwand zur ehemaligen Turmhalle wurde 1969 ein Weihekreuz freigelegt Das eisenbeschlagene Turblatt der Spitzbogentur zur Sakristei wurde im 16 Jahrhundert gebaut Die Ausgussnische in der Sakristei ist von der Mitte des 14 Jahrhunderts vom Vorgangerbau erhalten An der Aussenseite im Suden befinden sich ein Steinkreuz von 1338 mit Inschrift sowie eine Steinlampe die beide wie die Kirche unter Denkmalschutz stehen Auf dem Friedhof ist eine Kreuzigungsgruppe ausgestellt 3 Ausstattung Bearbeiten nbsp HochaltarDie Kirche besitzt eine reiche Barockausstattung Der steinerne Hochaltar steht um vier Stufen erhoht Dahinter baut sich das Retabel auf Der Tabernakel steht mittig auf der Mensa er ist von einem muschelformigen Expositorium fur die Monstranz bekront Eine Figur des Erzengels Michael als Drachentoter mit einem Flammenschwert erhebt sich uber dem Tabernakel In der Linken halt halt der Engel ein Schild mit dem Stadtwappen Rechts und links davon stehen die Figuren der Apostel Petrus und Paulus auf Konsolen Oberster Teil des Altares ist ein furstliches Zelt Davor thront Maria mit dem Jesuskind auf einer Wolkenbank Das Jesuskind uberreicht der heiligen Katharina von Siena einen Rosenkranz Links davon kniet der Dominikus mit dem fur ihn typischen Attribut des Hundes der eine Fackel in der Schnauze tragt An den Seiten sitzen Figuren der Heiligen Jakobus und Johannes Der Altar wurde 1748 von Hofrat Johann von Pein und seiner Frau gestiftet das Stifterwappen mit einem Inschriftenband ist uber der Darstellung des Michael zu sehen Er wird Johann Philipp Putt und dessen Werkstatt zugeschrieben Der Johannes Evangelist Altar steht als Seitenaltar vor dem nordlichen Chorpfeiler Er wurde nach der Bezeichnung im Chronogramm 1769 von Consul Johannes Crux gestiftet Der Aufbau ist dem des Hochaltares ahnlich Die Mittelzone mit Maria und dem Jesuskind wird von schrag gestellten Pilastern gerahmt Maria steht auf einer Mondsichel das Kind hat eine Weltkugel in der Hand Rechts und links stehen Figuren des Zacharias und der Elisabeth Die Figuren des Apostels Johannes und eines kleinen Putto werden auf dem Giebelauszug gezeigt Die Rocaillevoluten auf der rechten und linken Seite sind mit Putten geschmuckt Johannes der Taufer ist der Patron des gleichnamigen Altares er ist von seiner bewegten Form gepragt In der Mitte steht eine Herz Jesu Figur aus neuerer Zeit Der Auszug zeigt die Taufe Jesu Der Altar wurde 1768 von Johannes Crux gestiftet Der Annenaltar an der Ostwand des sudlichen Seitenschiffes Er zeigt klassizistischen Einfluss und wurde zum Ende des 18 Jahrhunderts gebaut Der dreiteilige Aufbau ist streng gegliedert er erhebt sich uber einer Predella Die heilige Anna steht mit einem offenen Buch in der Hand unter einer Muschelkalotte in der Mittelnische Sie unterweist Maria In dem Auszug daruber steht eine Figur Johannes des Taufers Auf dem Gebalk das von je drei korinthischen Saulen getragen wird sitzen Putten Rechts und links auf Konsolen der Predella stehen Figuren der Margareta mit dem Drachen und der Katharina von Alexandrien Der Vierzehn Nothelfer Altar steht an der Ostwand des nordlichen Querhauses Er wurde nach einer Bezeichnung 1742 aus Stein gebaut Das Mittelrelief ist zwischen zwei nach innen gebogene Pilaster eingelassen Die lateinische Inschrift im Kranzgesims lautet sinngemass Dem Beter sind diese Helfer wenn das Schicksal traurig ist Das Jesuskind sitzt im Relief mittig im unteren Drittel Es ist segnend auf einer Wolke sitzend von den vierzehn Nothelfern umgeben Der heilige Liborius sitzt auf einer Wolkenbank uber dem Gesims Die Sakramentsnische des 15 Jahrhunderts ist mit Masswerk gerahmt Das Taufbecken aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts ist mit Rollwerkschnitzerei verziert Es steht im sudlichen Seitenschiff auf einem sechseckigen Sockel Der Deckel und die Taufgruppe stammen aus neuerer Zeit Die Fassung wurde 1953 erneuert In den 1960er Jahren wurden einige Figuren gestohlen und durch neue ersetzt Die Kanzel aus Holz hangt am westlichen Pfeiler des Nordquerhauses sie wurde 1622 von der Patrizierfamilie Hatteisen gestiftet Die Figuren der Evangelisten sitzen in kleinen Adikula am Kanzelkorb Der Schalldeckel ist mit einer Figur des heiligen Michael bekront Die Kanzel wurde bei einer Renovierung im Jahr 1994 neu gefasst Eine uberlebensgrosse Doppelmadonna ist im Chronogramm mit 1677 bezeichnet sie wurde 1953 neu gefasst Das Epitaph aus Sandstein fur von Haxthausen ist mit 1580 bezeichnet Es ist mit Figuren und Wappen geschmuckt Die Fassung des Grabmals aus Gusseisen fur Hermann Werner von der Asseburg 1779 wurde 1999 freigelegt und erganzt Die schwarz marmorierte und figurenbesetzte Stele aus Sandstein ist Joseph Stratmann zugeschrieben Die heutige Kommunionbank diente vermutlich vorher als Chorschranke die den Chor zum Schiff abgrenzte Eine bebilderte Dokumentation und Beschreibung der Kirchenfenster des Grundrisses und der Innenansicht der Kirche befinden sich auf der Internetseite der Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V 4 Orgel BearbeitenEine Orgel ist in Brakel seit dem 14 Jahrhundert belegt 1558 wurde eine neue Orgel gebaut Die beidseitig bemalten Flugel des Instrumentes von 1558 sind L formige Leinwandbilder Sie wurden 1585 von Gerhard Stratmann gemalt und 1683 von Johann Georg Rudolphi ubermalt Im geoffneten Zustand zeigen sie die Verkundigung an Maria und Anbetung der Hirten im geschlossenen Zustand die vier Evangelisten in Grisaillemalerei 5 Die Orgel wurde von 1975 bis 1977 von dem Orgelbauer Siegfried Sauer Ottbergen Hoxter zusammengefuhrt erganzt und erneuert Das Instrument hat 36 Register auf drei Manualen und Pedal 19 Register stammen aus der Vorgangerorgel von August Randebrock Paderborn aus dem Jahr 1881 Die alten Orgelflugel wurden restauriert I Ruckpositiv C 1 Gedackt 8 2 Prastant 4 3 Schwiegel 2 4 Quinte 1 1 3 5 Zymbel II 1 2 6 Musette 8 Tremulant II Hauptwerk C 7 Bordun 16 8 Prastant 8 9 Rohrflote 8 10 Oktave 4 11 Gedacktflote 4 12 Piccolo 2 13 Sesquialtera II 2 2 3 14 Mixtur V VI 2 15 Scharff III 1 16 Fagott 16 17 Trompete 8 III Schwellwerk C 18 Holzflote 8 19 Weidenpfeife 8 20 Traversflote 4 21 Nasat 2 2 3 22 Prinzipal 2 23 Terzsept II 1 3 5 24 Fourniture III IV 1 25 Hautbois 8 26 Trompete 4 Tremulant Pedal C 27 Holzprinzipal 16 28 Subbass 16 29 Quintbass 10 2 3 30 Prinzipalbass 8 31 Gedacktbass 8 32 Choralbass II 4 33 Piffaro II 4 34 Hintersatz V 2 2 3 35 Posaune 16 36 Trompete 8 Quellen BearbeitenReclams Kunstfuhrer Deutschland III Rheinlande und Westfalen Baudenkmaler 1975 ISBN 3 15 008401 6 Theodor Arens Stanislaus Kandula Roman Mensing Barock im Erzbistum Paderborn Bonifatius Verlag Paderborn 2001 ISBN 978 3 89710 495 2 Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2Einzelnachweise Bearbeiten Seiten des Gemeindeverbandes Theodor Arens Stanislaus Kandula Roman Mensing Barock im Erzbistum Paderborn Bonifatius Verlag Paderborn 2001 ISBN 978 3 89710 495 2 Seite 73 Reclams Kunstfuhrer Deutschland III Rheinlande und Westfalen Baudenkmaler 1975 ISBN 3 15 008401 6 S 101 bebilderte Dokumentation Kirchenfenster 1 Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Brakel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 71781 9 183323 Koordinaten 51 43 4 N 9 11 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Brakel amp oldid 237564386