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St Martinus ist die romisch katholische Kirche in der Ortschaft Emmerke der Gemeinde Giesen im niedersachsischen Landkreis Hildesheim Sie gehort heute zur Pfarrgemeinde St Martinus Hildesheim Katholische Kirche im Guldenen Winkel im Dekanat Hildesheim des Bistums Hildesheim Emmerke St Martinus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarrkirche St Martinus wird als ecclesia Embrike in einer Urkunde Bischof Bernhards I von 1151 erwahnt Ihr Martinus Patrozinium weist auf ein hohes Alter moglicherweise auf eine Grundung im Zuge der frankischen Kirchenorganisation des 9 Jahrhunderts Ein Priester in Emmerke wird erstmals fur das Jahr 1151 bestatigt In dieser Urkunde ubertrug Bischof Bernhard I die Martinus Kirche dem Moritzstift Dadurch erhielt der Archidiakon und Propst auch die Patronatsrechte uber das Gotteshaus im Bann des Altklosters veteris monasterii Das Patronatsrecht uber die Hauptkirche war umstritten da es vom Archidiakon der spater in enger Verbindung zum Domkapitel stand beansprucht wurde Diese ungeklarte Rechtslage fuhrte zu Auseinandersetzungen auf Archdiakonatsebene die sich indirekt auf die Pfarreien des Bannes auswirkten Als der Domscholaster Magister Alexander 1183 in den Besitz mehrerer Pfrunden der Pfarrei Emmerke gelangte und deswegen auch das Prasentationsrecht an der St Martinus Kirche behauptete kam es zum Rechtsstreit mit dem Archidiakon Bischof Adelog entschied im gleichen Jahr dass sich Alexander nach Aufgabe der Pfarrpfrunde und des Patronates in Heyersum mit dem Archidiakon die Pfrunde teilen sollte letzterer aber die besonderen Rechte behielt Beide Patronatsinhaber besetzten spater die Pfarrstelle zeitweise abwechselnd wobei dem Patron der Hauptkirche die Einsetzung des Opfermannes vorbehalten blieb Das gute Einvernehmen bei der Prasentation des Pfarrers war nur vorubergehend 1313 kam es zwischen dem Domscholaster Bernhard von Dorstadt und dem Archidiakon Matthias von Braunschweig erneut zum Streit uber das Prasentationsrecht Das Domkapitel entschied diesmal dass dem Scholaster das Vorschlagsrecht zustehe Bis in das 17 Jahrhundert hinein hatte es deswegen zeitweilig Streit zwischen dem Domkapitel und dem Mauritiusstift gegeben Als das Stift sich aber 1695 an den Heiligen Stuhl wandte zog das Kapitel seine Patronatsanspruche zuruck 1 Die Gemeinde Emmerke gehorte zum Amt Steuerwald das von Adolf von Holstein ab 1557 reformiert wurde Der Zeitpunkt der Reformation in Emmerke lasst sich nicht mehr exakt bestimmen Hinweise gibt die Aussage des Pastors Johannes Licius im Visitationsprotokoll von 1609 Danach war sein Vertreter ab 1567 evangelisch Diese Angabe erscheint fur die Einfuhrung der Reformation jedoch zweifelhaft da Bischof Burchard von Oberg bereits 1564 das Amt Steuerwald wieder zuruckerhalten hatte Die Annahme der Reformation ist vielmehr nach der evangelischen Kirchenvisitation von 1557 zutreffender Die konfessionelle Zugehorigkeit des Pastors lasst sich durch Aussage im Visitationsprotokoll nicht eindeutig klaren Denn wahrend er das katholische Glaubensbekenntnis das ihm zur Amtseinsetzung geholfen hatte immer wieder ablegen wollte lehrte er die Gemeinde nach dem Katechismus Luthers Die wenigen Katholiken seiner Gemeinde gingen nach Hildesheim zur Heiligen Messe vermutlich in die Taufkirche St Mauritius Die Aussagen des Pastors sind nahezu exemplarisch fur die ungeklarten konfessionellen Verhaltnisse in der Zeit zwischen der Confessio Augustana und dem Trienter Konzil Nach der Visitation 1609 wurde der Pastor durch Weihbischof von Arensdorff abgesetzt 2 Ihm folgten zwei katholische Amtsinhaber und dann der Jesuitenorden der die Pfarrei St Martinus und ihre Filialgemeinden in Escherde und Sorsum wieder rekatholisierte Wahrend Klein und Gross Escherde derzeit zum Pfarrbezirk Emmerke gehorten wurde St Kunibert in Sorsum selbstandige Pfarrei 3 Wenig spater wurde das vermutlich im Dreissigjahrigen Krieg zerstorte Gotteshaus renoviert und 1692 durch Weihbischof Adamus Adami geweiht 4 Die Technisierung der Landwirtschaft fuhrte im Bauerndorf Emmerke zu einem Wachstum der Bevolkerung Daraus ergab sich die Notwendigkeit der Vergrosserung der Pfarrkirche 1840 wurde der Langhaussaal und 1864 die Apsis angebaut Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg in Emmerke die Bevolkerung durch den Zustrom von Heimatvertriebenen Ausgebombten und Evakuierten sehr stark an 1968 waren in Emmerke 1783 Einwohner gemeldet 1237 davon waren katholisch 5 Im Jahre 2010 fusionierten die Kirchengemeinden St Martinus in Himmelsthur St Kunibert in Sorsum St Martinus in Emmerke und Heilige Familie in Escherde und bildeten die neue Pfarrgemeinde St Martinus Hildesheim Katholische Kirche im Guldenen Winkel 6 St Martinus in Emmerke ist seitdem eine Filialkirche von St Martinus in Himmelsthur Architektur BearbeitenDie Kirche ist ein Bau aus Bruchsteinen mit spatklassizistischem Langhaussaal Literatur BearbeitenAugust Soding Heimaterde Landschaft und Siedlungen im Altkreis Hildesheimer Land Hildesheim 1971Weblinks BearbeitenWebprasenz der kath PfarrgemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 228 Eigenverlag Hildesheim 1992 Hermann Engfer Die kirchliche Visitation von 1608 1609 im Bistum Hildesheim in Die Diozese in Vergangenheit und Gegenwart Hildesheim 1964 1965 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 228 229 Eigenverlag Hildesheim 1992 Hermann Engfer Weihbischof Adamus Adami und sein Wirken im Bistum Hildesheim in Unsere Diozese in Vergangenheit und Gegenwart Zeitschrift des Vereins fur Heimatkunde im Bistum Hildesheim Hildesheim 1963 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 229 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Kirchlicher Anzeiger Nr 6 2010 S 184 18752 165351 9 870942 Koordinaten 52 9 55 3 N 9 52 15 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martinus Emmerke amp oldid 234289307