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Heilige Familie ist die romisch katholische Kirche im Ortsteil Klein Escherde der Gemeinde Nordstemmen im niedersachsischen Landkreis Hildesheim Sie gehort heute zur Pfarrgemeinde St Martinus Hildesheim Katholische Kirche im Guldenen Winkel im Dekanat Hildesheim des Bistums Hildesheim Kirche Heilige Familie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm 13 Jahrhundert werden die Ortschaften Gross Escherde und Klein Escherde in den Quellen oft als Einheit behandelt Die erste urkundliche Erwahnung von Escherde geht auf die Traditionen des Klosters Corvey zuruck wo erwahnt wird dass ein Adeliger namens Dietmar seinen Sohn Wichard im Jahre 972 in das Kloster gab Als Aussteuer des Sohnes ubergab er dem Kloster eine Familie in Hesschehirithi mit 24 Joch Ob es sich dabei um Vorfahren des spateren Rittergeschlechts von Escherde handelte die Ministerialen des Hildesheimer Bischofs waren lasst sich nicht belegen Nachweisbar ist jedoch dass Ritter Lippold von Escherde 1203 ein Benediktinerinnenkloster grundete Das Kloster nahm vorubergehend den Namen Neu Escherde an bis es sich Kloster Escherde nannte Der Stifter ubereignete dem Kloster nicht nur Grundbesitz sondern ubertrug ihm nach Zustimmung des Bischofs das Patronatsrecht uber die Escherder Pfarrkirche Kunsthistoriker vermuten dass die bis 1891 bestandene Pfarrkirche deren mittelalterliches Patrozinium unbekannt ist um das Jahr 1200 erbaut sein konnte Das Kloster wurde 1236 durch Bischof Konrad II aus dem Pfarrverband von Betheln und dem Archidiakonat Rheden gelost Seine Selbstandigkeit wurde jedoch durch die Familie von Escherde eingeschrankt da es den Sohnen des Stiftern vorbehalten blieb sich vom Konvent des Klosters zum Vogt wahlen zu lassen 1 Die urkundliche Differenzierung zwischen Gross und Klein Escherde erfolgte ab 1258 Klein Escherde erhielt vermutlich erst mit der Stiftung der Vikarie St Martin durch den Archidiakon und Propst eine Kapelle die wahrscheinlich das Patrozinium St Martin ubernommen hatte Ein Kaplan der Kapelle wird fur das Jahr 1380 bestatigt Kirchlich gehorte Klein Escherde als Filialgemeinde zu Gross Escherde die wiederum zur Klosterkirche St Maria gehorte von der aus der Pfarrer seine Gemeinde betreute Wirtschaftliche Schwierigkeiten des Klosters Escherde wurden durch Zuwendungen des Bischofs Magnus von Sachsen Lauenburg Mitte des 15 Jahrhunderts behoben Um die religiosen Verhaltnisse des Klosters prufen zu konnen war 1441 der Kirchenreformer Johannes Busch mit einer spater erfolgreichen Reformation des Klosters beauftragt worden Der Quedlinburger Rezess 1523 war fur die konfessionellen Verhaltnisse beider Ortschaften bedeutend 2 nbsp Ehemalige FachwerkkircheWahrend Gross und Klein Escherde im Amt Steuerwald unter furstbischoflichem Einfluss verblieben lag das Kloster Escherde im Hochstift Hildesheim und war somit in den Besitz von Erich I von Braunschweig Calenberg gelangt dessen Ehefrau Elisabeth von Calenberg es 1545 reformierte Im Jahre 1600 nahm Herzog Julius II von Braunschweig Wolfenbuttel das Patronatsrecht uber die Filialkirche in Gross Escherde fur sich in Anspruch Nach der kirchlichen Visitation der Jahre 1608 1609 waren Kloster Escherde und Gemeinde Gross Escherde reformiert Die Einwohner von Klein Escherde hatten sich 1609 jedoch teilweise wieder an den katholischen Kultus gewohnt Um die katholischen Religionsverhaltnisse wieder starken zu konnen wurde Klein Escherde in den Pfarrsprengel Emmerke verlegt Nach der Restitution des Stiftes im Jahre 1643 hatte Furstbischof Ferdinand das Kloster zeitweise mit mannlichen Ordensleuten besetzen lassen In der katholischen Filialgemeinde Klein Escherde wurde 1699 eine Fachwerkkapelle mit dem Patrozinium Heilige Familie errichtet Das ursprungliche Gotteshaus war vermutlich im Dreissigjahrigen Krieg zerstort worden 1760 wurde die Klosterpfarrei Escherde sogar eigener Zirkel In Anbetracht der drohenden Sakularisation des Klosters wurde der Zirkel Escherdensis 1808 aufgelost und stattdessen der Zirkel Emmerke eingerichtet Die Sakularisation des Klosters wurde unter der Herrschaft Konig Jeromes 1810 durchgefuhrt Damit wurde gleichzeitig die Klosterpfarrei aufgelost die 1803 noch 257 katholische Christen betreute hatte die katholischen Religionsverhaltnisse wieder gefestigt das bestatigt auch der Visitationsbericht aus dem Jahre 1657 3 In Klein Escherde wurde an Sonn und Feiertagen in der Kapelle die Heilige Messe gefeiert Da dort die katholische Bevolkerung nach 1945 durch Fluchtlinge erheblich angestiegen war wurde die Fachwerkkirche bald zu klein fur die etwa 140 Gottesdienstbesucher Im Jahre 1973 entschloss sich die Bistumsleitung der Escherder Kapellenvorstand zur Ubergabe des Gotteshauses an das Museumsdorf Cloppenburg wo sie wieder aufgebaut wurde Auf ihren ursprunglichen Platz wurde noch im selben Jahr eine neue Kapelle gebaut die das Patrozinium Heilige Familie ubernommen hat Filialkirche von St Martinus in Emmerke blieb sie bis 2010 Im Jahre 2010 fusionierten die Kirchengemeinden St Martinus in Himmelsthur St Kunibert in Sorsum St Martinus in Emmerke und Heilige Familie in Escherde und bilden die neue Pfarrgemeinde St Martinus Hildesheim Katholische Kirche im Guldenen Winkel 4 Heilige Familie ist seitdem eine Filialkirche von St Martinus in Himmelsthur Architektur BearbeitenModerner Sechseckbau mit Hochaltar aus dem Jahre 1670 im Renaissance StilLiteratur BearbeitenHelmut Ottenjan Hrsg Die Fachwerkkirche von Klein Escherde in Museumsfuhrer Cloppenburg 9 Auflage Cloppenburg 1988 Willi Stoffers Bistum Hildesheim heute Seite 20 21 ISBN 3 87065 418 X Bonifatiuswerk Hildesheim 1987Weblinks BearbeitenHeilige Familie auf der Seite der Pfarrei St Martinus in Hildesheim Einzelnachweise Bearbeiten Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 229 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 229 230 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 230 Eigenverlag Hildesheim 1992 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Kirchlicher Anzeiger Nr 6 2010 S 184 18752 160432 9 836587 Koordinaten 52 9 37 6 N 9 50 11 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilige Familie Klein Escherde amp oldid 204946505