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Escherde ist der Name eines ausgestorbenen niedersachsischen Adelsgeschlechts Die Schreibweise differiert im Laufe des 12 und 13 Jahrhunderts von Escerte Esscherte Escherte Eschere Eskerte Esscerte Escerthe Eskert bis hin zu Escherde was dem Namen Escherode sehr nah kommt Siegel des Hugo de Esscerde Inhaltsverzeichnis 1 Stammsitz 2 Familie von Escherde 3 Weitere Geschichte 4 Wappen 5 Strassennamen 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksStammsitz BearbeitenDie Familie nannte sich nach dem nur wenige Kilometer vom ursprunglichen Bistumssitz Aulica Elze entfernten Ort Escherde Den Ort gab es im Mittelalter als Gross und Klein Escherde bzw Alt und Neu Escherde Er war gelegen an der bedeutenden ehemaligen Reichsstrasse Nr 1 bereits seit Zeiten Karls des Grossen einer der wichtigsten Heerwege von West nach Ost Die Herren von Escherde waren wie bereits Werner Wittich im Jahr 1906 ausfuhrte 1 eng verwandt mit der Familie der Vogte von Hildesheim die unter den Namen von Insula von Insula Werder von Altenmarkt auftraten und Vogte des Bischofs von Hildesheim sowie mehrerer Kloster darunter von St Michaelis und St Moritz waren Die Vogtei uber das St Moritzstift vor den Toren Hildesheims auf dem Moritzberg gelegen ging dadurch auf die Herren von Escherde uber wie spater die Vogtei uber die Altstadt Hildesheim Uber die Ehe mit einer Tochter Graf Dietrichs Theoderichs von Werder Emne war Lippold I von Escherde auch mit der zweiten Linie aus dem Haus der Grafen von Insula Werder die Amtsgrafen des Ambergaus waren verschwagert Erst nach dem Aussterben der alten Linie der Grafen von Insula Werder gelangten die Grafen von Woltingerode Woldenberg an die Grafschaftsrechte im grossten Teil des alten Ambergaus Familie von Escherde BearbeitenMit Lippold I von Escherde trat die Familie 1175 bis 1229 2 erstmals urkundlich hervor Zeitgleich mit ihm trat Johann von Escherde auf 1183 mutmasslich ein Bruder oder Cousin Lippolds Lippolds Sohne Dietrich 1203 1221 und Lippold junior II 1202 1221 traten auf als die Familie ein eigenes Kloster stiftete das Benediktinerinnen Kloster Escherde Dietrich von Escherde hatte nur einen Sohn namens Johann II 1244 Lippold II dagegen war Vater von sechs Kindern Lippold III 1225 1260 Basilius 1225 1258 Dietrich II 1236 Johann III 1243 1260 Jutta 1229 und Ludold f Wahrend Lippold II seinem Vater als Advokat und Vogt folgte war seine Schwester Jutta mit Alard II von Walle bzw von Bremen Vogt des Bischofs von Bremen verheiratet Ludolf war Abt von St Godehard Lippold I von Escherde der insgesamt sechs Bischofen diente Adelog Berno Konrad I Hartbert Siegfried I und Konrad II war schon aufgrund seiner hervorgehobenen Funktionen seines umfassenden Grundbesitzes sowie seiner familiaren Einbindung in mehrere grafliche Hauser Sachsens seiner Verschwagerung mit den Vogten von Bremen Minden Magdeburg etc ein bedeutender Machtfaktor im Bistum Hildesheim Er gehorte mit zu den fuhrenden Ministerialen des Bistums die anlasslich der Ernennung von Bischof Konrad II und der damit einhergehenden vorzeitigen Entlassung Bischof Siegfried I 1221 den Aufstand probten Da Bischof Konrad II jedoch von Kaiser Friedrich II massiv unterstutzt und protegiert wurde blieb Lippold I nur gute Miene zum bosen Spiel zu machen In den Jahren zwischen 1223 und 1229 liess er sich durch den Bischof seinen Anteil an der Burg Winzenburg den Baierturm den halben Zehnten und die Vogtei zu Elze ebenso die zu Sarstedt etc abkaufen 3 Nach dem Tod Lippolds II von Escherde ging die Bedeutung der Familie zuruck Ihre Spur verliert sich im Laufe des 14 Jahrhunderts Weitere Geschichte BearbeitenIm Jahr 1280 wurde ein Lehen der Familie von Escherte in der Feldmark von Bemerode belegt 4 Laut einem Brief aus dem Jahr 1292 verkauften die Ritter Johann Ludolff und Dietrich von Escherde ihr Rittergut Bomerode zuvor auch Bevingerode genannt fur 150 Bremer Mark an das Kloster Marienrode 5 Aus dem Bemerode Lehen ging das spatere Rittergut I der Familie von Graevemeyer hervor 6 Im Jahr 1314 wurden anlasslich einer Verschreibung die Ritter Hugo sowie Johannes die Escherte auf dem Escher Kamp 5 oder Escherkamp 7 zwischen dem Steintor und der Muhle am Stapel genannt 5 seinerzeit noch ausserhalb der Befestigungsanlagen der Stadt Hannover an der Leine gelegen 8 Als Domherr fur den Dom von Hildesheim wurde fur das Jahr 1393 ein Hatto von Escherte genannt 5 Im 18 Jahrhundert war das Adelsgeschlecht von Escherte moglicherweise ausgestorben 5 Wappen BearbeitenDas Wappen der Herren von Escherde zwei senkrechte nach aussen stehende Schlussel ahnelt dem Wappen der Herren von Rosdorf Das nahezu identische Wappen fuhrten auch die mit den von Escherde verwandten Herren von Freden Herren von Bovenden von Hardenberg und von Falkenberg Dass dies kein Zufall ist machen zahlreiche Urkunden deutlich die das gemeinsame Auftreten der genannten Familien ebenso belegen wie den gemeinsamen Besitz Besonders deutlich tritt dies im Bistum Hildesheim hier im vormaligen Ambergau in und um die Grafschaft Winzenburg hervor Es handelt sich um die Orte Ammenhusen Walden oder Woldenhusen sowie um den zwischen beiden Orten liegenden Wald Sunderen 9 Strassennamen BearbeitenAn die Familie von Escherte erinnern die Escherstrasse im hannoverschen Stadtteil Mitte zwischen der Bruhlstrasse und der Strasse Lange Laube Laut den Hannoverschen Geschichtsblattern von 1914 hiess die Strasse im Jahr 1822 noch Neuer Weg und erhielt noch zur Zeit des Konigreichs Hannover im Jahr 1845 ihren heutigen Namen nach der Familie die dort im Mittelalter Besitz hatten 7 Von Escherte Strasse die 1966 im heute hannoverschen Stadtteil Bemerode ostlich der Anecampstrasse angelegt wurde und an den Lehnsbesitz der Familie in der dortigen Feldmark erinnert 4 Literatur BearbeitenUrkunden der Bischofe von Hildesheim Bd II 1846 Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim Bd I u II Hermann Adolf Luntzel Altere Diocese Hildesheim 1837 Hermann Adolf Luntzel Geschichte der Diocese und Stadt Hildesheim Bd I II 1858 Hans Gotting Das Bistum Hildesheim 815 1221 Beitrage zur Hildesheimischen Geschichte Bd I Franz Anton Blum Geschichte des Bisthums Hildesheim 1805 Joachim Barward Lauenstein Historia Diplomatica Episcopatus Hildesiensis 1740 Reinhard Wenskus Sachsischer Stammesadel und frankischer Reichsadel 1976 Friedrich Gunther Der Ambergau 1887 Wolfgang Petke Die Grafen von Woltingerode Wohldenberg 1971 Gustav Bode Entwurf einer Stammtafel der Grafen von Woltingerode sowie der Grafen von Werder und Emne 1890 Calenberger Urkundenbuch I VII Frederik D Tunnat Die edlen Herren von Rosdorf und ihre Seitenzweige 2014 Johann Friedrich Gauhe Escherte in ders Des Heiligen Romischen Reichs Genealogisch Historisches Adels Lexikon Darinnen die heut zu Tage florierende alteste und ansehnlichste Adelige Freyherrliche und Grafliche Familien nach ihrem Alterthum und Ursprunge Vertheilungen in unterschiedene Hauser nebst den Leben derer daraus entsprossenen beruhmthesten Personen insonderheit Staatsministern mit bewahrten Zeugnissen vorgestellt werden nebst einer nothigen Vorrede Anhange und Register Bd 2 Johann Friedrich Gleditsch amp Sohn Leipzig 1747 S Vorschau uber Google Bucher Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Hrsg Historischer Verein fur Niedersachsen Bd 22 Verlag August Lax 1905 passim Vorschau uber Google BucherEinzelnachweise Bearbeiten Vierteljahrschrift fur Social und Wirtschaftsgeschichte Bd IV 1906 S 97 UB Hochstift Hi I UB Hochstift Hi I 121 a b Helmut Zimmermann Von Escherte Strasse in ders Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 1992 ISBN 3 7752 6120 6 S 255 a b c d e Johann Friedrich Gauhe Escherte in ders Des Heiligen Romischen Reichs Genealogisch Historisches Adels Lexikon Darinnen die heut zu Tage florierende alteste und ansehnlichste Adelige Freyherrliche und Grafliche Familien nach ihrem Alterthum und Ursprunge Vertheilungen in unterschiedene Hauser nebst den Leben derer daraus entsprossenen beruhmthesten Personen insonderheit Staatsministern mit bewahrten Zeugnissen vorgestellt werden nebst einer nothigen Vorrede Anhange und Register Bd 2 Johann Friedrich Gleditsch amp Sohn Leipzig 1747 S Vorschau uber Google Bucher Paul Theile Geschichtliches aus Bemerode Abschrift aus der Reihe Kronsberger Geschichtsblatter auf der Seite bemerode de zuletzt abgerufen am 24 Marz 2017 a b Helmut Zimmermann Escherstrasse in ders Die Strassennamen S 74 Waldemar R Rohrbein Stapel In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 599 UB Hochstift Hi I 282 304 333 387 421 475 sowie Frederik D Tunnat Die edlen Herren von Rosdorf und ihre Seitenzweige Berlin S 71 84ff 108 118Weblinks BearbeitenDie edlen Herren von Rosdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Escherde Adelsgeschlecht amp oldid 227252152