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St Maria in den Benden ist ein vom Architekten Emil Steffann entworfenes und 1959 eingeweihtes Pfarrzentrum der gleichnamigen katholischen Gemeinde im Dusseldorfer Stadtteil Wersten 1 St Maria in den Benden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Internationale Seelsorge 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDurch die 1934 2 einsetzende flachendeckende Bebauung der westlich der Kolner Landstrasse gelegenen Benden einer im Rheinland verwendeten Flurbezeichnung fur Feuchtwiesen war in den 1950er Jahren auch hier die Zahl der Katholiken stark angewachsen Ein weiteres Wachstum war absehbar weil die KAB Dusseldorf plante in diesem Gebiet eine Siedlung zu bauen So fuhrte der Beschluss des Erzbistums Koln von 1953 die Pfarrei St Maria Rosenkranz in vier Pfarreien aufzuteilen auch zur Abspaltung einer neuen Pfarrei in den Benden 1955 begannen die Vorplanungen fur ein Pfarrzentrum am Dechenweg unweit einer fruheren Ziegelei und des seit 1949 existierenden Sportplatzes Nach nur eineinhalbjahriger Bauzeit wurde es im September 1959 fertiggestellt und die Kirche der ohne Erbsunde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria geweiht Um den Charakter eines ausdrucklich in die Landschaft und Bebauung eingepassten Bauwerks zu dokumentieren wurde der Flurname im Namen der Kirche und Pfarrei integriert 3 4 Ende der 1970er Jahre reichten die Raumlichkeiten fur die inzwischen auf gut 3 200 Mitglieder angewachsenen Gemeinde nicht mehr aus Insbesondere war der Pfarrsaal zu klein geworden und die Gruppenraume befanden sich provisorisch in einer Holzbaracke auf der Freiflache des Kindergarten Deshalb entstand ein Erweiterungsbau fur einen vergrosserten Pfarrsaal und weitere Gruppenraume der seit 1985 genutzt wird Aus beiden Werstener Pfarreien entstand 1984 eine Seelsorgeeinheit zu der 1992 noch die Himmelgeister Pfarrei St Nikolaus hinzukam Seit 2008 ist die Kirche St Maria in den Benden eine von funf Pfarrkirchen der Seelsorgeeinheit Dusseldorfer Rheinbogen die zusatzlich die katholischen Pfarreien in Holthausen und Itter umfasst Architektur Bearbeiten nbsp Blick von der Orgelempore auf die Kirche mit Altarinsel und ApsisDas seit Mitte der 1990er Jahre unter Denkmalschutz stehende Bauwerk am Dechenweg 40 hat Steffann der sich als Mitglied der katholischen Jugendbewegung Quickborn seit den 1930er Jahren um die Erneuerung der katholischen Liturgie und des Kirchbaus bemuhte zusammen mit seinem Mitarbeiter Nikolaus Rosiny entworfen Wie eine Scheune so Ausserungen nach der Fertigstellung des Rohbaus fugt es sich in die Umgebung aus ein bis zweigeschossigen Einfamilienhausern mit Satteldachern und grossen Garten ein und erinnert so auch an den Stall von Bethlehem Sichtmauerwerke aus Ziegelsteinen als Sinnbild einer Gemeinde aus lebendigen Steinen schaffen einen mutterlich umhegenden einen marianischen Raum 3 fur ein Gemeindezentrum in dem Kirche Pfarrsaal Pfarrhaus und Kindergarten unter einem gemeinsamen Satteldach um einen quadratischen einem Atrium ahnlichen Innenhof angeordnet sind Eine hohe Glasfassade schliesst den rechteckigen Kirchenraum nach Sudwesten zum Hof hin ab und reicht vom Fussboden bis zum Dachfirst weshalb viel Licht in den sonst fensterlosen Raum gelangen kann Sie kann im unteren Bereich geoffnet werden um den Raum fur Gottesdienste zu vergrossern Vom Dachfirst fallt die holzverschalte Decke uber die Altarinsel zur Aussenmauer mit grosser Apsis gleichmassig ab Die ubrigen im gleichen Winkel geneigten Schragdacher des Komplexes hinterlassen den Eindruck der Raum des Innenhofes sei nach oben ebenfalls abgeschlossen Fur Steffann waren Gotteshauser bergender Raum und Herberge am Wege des wandernden Gottesvolkes inmitten einer gottentfremdeten Welt 3 Jurgen Joedicke schreibt uber ihn die Ordnung die er suchte entstand fur ihn aus dem Sinn der Aufgabe und dem Geist des Ortes Was er suchte war eine Architektur der Einfachheit ja der Armut in der Raum fur die wirklichen Dinge des Lebens freigehalten wird 5 Diesen Prinzipien folgt auch die Architektur der Kirche St Maria in den Benden Der hier von einem geschlossenen Raum vor dem Kirchenportal uber die Vorhalle mit Taufbecken entlang des Innenhofes zur hohen Ruckseite des Kirchenraumes fuhrende Weg beschreibt den seitlichen nicht zentralen Zugang durch eine gegliederte Folge von Raumen als ein weiteres Merkmal der von Steffmann gebauten Kirchen Wiederum einen Bezug zur Landschaft der Umgebung und ihrer Nahe zum Rhein stellt der ungewohnlich gestaltete Betonfussboden der Kirche her in dem unterschiedlich grosse Kieselsteine eingelassen sind nbsp Weg zum Eingangsportal uber Vorhalle mit Taufbecken am Innenhof nbsp Blick uber die Altarinsel auf seitliche Vorhalle und Innenhof nbsp Blick uber die Altarinsel auf den InnenhofAusstattung BearbeitenDie Kirchenglocke ist frei sichtbar an der Aussenfassade unweit des Eingangsportals angebracht und erhielt bei ihrem Guss einen Spruch von Angelus Silesius Es kann in Ewigkeit kein Ton so lieblich sein als wenn das Menschenherz mit Gott stimmt uberein In den Jahren 1960 bis 1964 setzte die Solingerin Leonie Alt mit der Weihnachtskrippe der Pieta und der Madonna eigenwillige Akzente im Kirchenraum 3 Ursprunglich waren die Kirchenbanke in drei jeweils durch einen Mittelgang unterbrochene Gruppen um die nur eine Stufe erhohte und teilweise durch ein Gelander begrenzte rechteckige Altarinsel angeordnet Um den Zugang von der Vorhalle in den Kirchenraum und den Einzug von der Sakristei zum Altar zu erleichtern sind jetzt in den betreffenden Bereichen ein kleinerer Teil der Banke diagonal angeordnet und die Mittelgange weggefallen Ebenfalls befand sich der freistehende Altar naher bei der Apsis und war um eine weitere Stufe erhoht so dass Priester an ihm die Heilige Messe zunachst in der bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil ublichen Weise feiern konnten Der Tabernakel in zylindrischer Form gehort erst nach der Versetzung des Altares zur Ausstattung der Kirche und befindet sich auf einem frei in der Apsis stehenden Sockel Beeindruckend ist die farbliche Innengestaltung des verschlossen eher schlicht wirkenden Tabernakels Zur Weihnachtszeit wird der Altar durch eine Holzkonstruktion uberdacht und der Kirchenraum so zur Weihnachtskrippe in der die Kirchenbesucher zu Krippenfiguren werden weshalb die meisten der auf dem Boden vor dem Altar aufgestellten Figuren auch weggelassen werden konnten Ohnehin reflektiert das in Dusseldorf einzigartige Arrangement einer Krippe nur den gleichen bereits von den Architekten beabsichtigten Charakter des gesamten Pfarrzentrums Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1961 von dem Orgelbauer Johannes Klais Bonn erbaut und steht auf einer Chorempore die sich seitlich in einer Nische uber der Sakristei befindet und direkt vom Kirchenraum uber eine von dort aus sichtbare gerade Treppe erreichbar ist Das Schleifladen Instrument hat 13 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 6 I Hauptwerk C g31 Rohrflote 8 2 Spitzgedackt 8 3 Prinzipal 4 4 Waldflote 2 5 Mixtur V II Oberwerk C g36 Holzgedackt 8 7 Venezialnerflote 4 8 Singend Gedackt 4 9 Principal 2 10 Nasard 1 1 3 11 Terzglockenton IITremulant Pedal C f111 Subbass 16 12 Offenbass 8 13 Quintade 4 Koppeln II I I P II PInternationale Seelsorge BearbeitenIm Pfarrzentrum ist auch die Katholische Polnische Mission in Dusseldorf beheimatet weshalb hier auch jeden Sonn und Feiertag eine Heilige Messe in polnischer Sprache gefeiert wird Literatur BearbeitenPaul Ernst Wentz Architekturfuhrer Dusseldorf Ein Fuhrer zu 95 ausgewahlten Bauten Droste Dusseldorf 1975 ISBN 3 7700 0408 6 Roland Kanz Jurgen Wiener Hrsg Architekturfuhrer Dusseldorf Dietrich Reimer Berlin 2001 ISBN 3 496 01232 3 S 167 Manfred Becker Huberti Hrsg Dusseldorfer Kirchen Die katholischen Kirchen im Stadtdekanat Dusseldorf J P Bachem Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 7616 2219 3 S 87f Einzelnachweise Bearbeiten Tino Grisi Konnen wir noch Kirchen bauen Possiamo ancora costruire chiese Emil Steffann und sein e il suo Atelier Hrsg Albert Gerhards u a Bild Raum Feier Studien zu Kirche und Kunst Band 15 Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2872 3 S 128 158 Heimatverein Werstener Jonges e V Wersten gt Geschichtliches gt Anno 1063 bis heute in Wohlfuhlen in Wersten das informative Internetportal fur Dusseldorf Wersten des SPD Ortsvereins Dusseldorf Wersten a b c d Seelsorgeeinheit Dusseldorfer Rheinbogen St Maria in den Benden Wersten Abgerufen am 3 Mai 2016 Manfred Becker Huberti Hrsg Dusseldorfer Kirchen Die katholischen Kirchen im Stadtdekanat Dusseldorf J P Bachem Verlag Koln 2009 S 87 Gisberth Hulsmann Emil Steffann 1899 1968 Werk Bauen Wohnen 1981 abgerufen am 3 Mai 2016 Nahere Informationen zur Orgel Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maria in den Benden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Dusseldorf beim Institut fur Denkmalschutz und Denkmalpflege www meinegemein de St Maria in den Benden51 184269 6 813865 Koordinaten 51 11 3 4 N 6 48 49 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria in den Benden Dusseldorf amp oldid 226308302