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Die evangelische Stadtkirche St Johannis steht in der Stadt Magdala im Landkreis Weimarer Land in Thuringen Sie gehort zum Kirchspiel Magdala Bucha im Kirchenkreis Jena der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Die Stadtkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchengebaude 2 1 Chor 2 2 Turm 2 3 Kirchensaal Altarraum 2 4 Kirchenfenster 2 5 Orgel 3 Varia 4 Bilder der Kirche 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Neugrundung befand sich in der Nahe der Altsiedlung von Magdala Heute befindet sich dort der wuste Flurteil Altstadt Es fallt nach wie vor auf dass die Entfernung Kirche zum Rathaus unerklarbar ist Die Kirche muss demnach ihren Ursprung in der letzten Zugen der Erstbesiedlung gehabt haben meint der Chronist Welches die altesten Teile der Kirche sind bleibt eher ratselhaft Folgende Hinweise gibt es In der Sudseite der Kirche befinden sich Rundportale die auf einen romanischen Vorgangerbau schliessen lassen Das westliche der Sudportale wurde 1546 errichtet Viele Fugen in der Grundmauer weisen mit Schiefer im Bindemittel auf eine der altesten Verbundtechniken hin Der machtige Westturm war demnach wohl nach seinen Grundmauern zu urteilen ein burgenahnlicher Wachturm zum Schutz und zur Kontrolle des Ortes der Wege und der Umgegend Der Schutzname St Johannes Baptista weist auf eine Urpfarrei mit Tauf und Begrabnisrecht hin Unter der Sakristei befindet sich eine Gruft auch Karner oder Beinhaus genannt An der Nordseite des Gotteshauses befindet sich das eingemauerte Relief eines Gesichts das dem des Schutzpatrons Johannes der Taufer ahnelt Kirchengebaude BearbeitenDie grosse Saalkirche mit Westturm ist im Kern aus dem 14 Jahrhundert Verheerende Zerstorungen im Sachsischen Bruderkrieg geben Ratsel um das Alter der Kirche auf Chor Bearbeiten Von 1513 bis 1516 erfolgte laut einer Inschrift an der ausseren Sudostecke des Gebaudes der dreiseitige Chorbau an einem ruinosen alteren Teil der entweder zugleich oder spater erganzt worden sein muss Die Inschrift besagt Im Jahre des Herrn 1516 wurde dieser Chor zu Ehren Johannes des Taufers erbaut Sie ist das fruheste sichere Zeugnis uber die Geschichte der Kirche Samtliche alten Urkunden und Monchsschriften sind im Dreissigjahrigen Krieg 1630 mit der Pfarrei verbrannt Die Kucher GlockeTurm Bearbeiten 1610 1613 bekam der heutige Turm seine Schweifhaube Die Turmfahne tragt heute noch die Jahreszahl 1610 Der Turm beherbergt drei Glocken wovon zwei als Gussstahlglocken der Firma Schilling amp Lattermann Apolda amp Morgenrothe die im Ersten Weltkrieg geopferte 1580 von Eckhard t Kucher Erfurt gegossene sowie die 1716 von Johann Ros a e Volkstedt gegossene Bronzeglocke ersetzen Die dritte Glocke ist aber auch die alteste sie wurde 1567 in Erfurt von Eckhard t Kucher Erfurt aus Bronze gegossen was auch auf ihrer Schulter zu lesen ist ECKHART KVECHGEN GOS MICH GEN MA G DEL GEHOER ICH ZV RVFFEN DIE CHRISTEN ZV HOFFE DAS SE LEREN DEN WECK DES HEREN 1567 IN ERFORT GOSSEN Auch sie musste im 2 Weltkrieg nach Hamburg abgeliefert werden Als 11 23 150 C konnte sie am 6 11 50 zuruckkehren 1 Kirchensaal Altarraum Bearbeiten Der Kirchensaal mit Holztonnengewolbe und zweigeschossigen Emporen beeindruckt durch den barocken Kanzelaltar mit seitlichen Figuren wurde 1739 1741 fertiggestellt Links oben steht die Figur des Patrons der Kirche Johannes der Taufer auf der rechten Seite sieht man den gehornten Mose mit den Gesetzestafeln in der Linken Die Kirchenchronik berichtet dass 62 Baume zur Kanzel Kanzeltreppe Beichtstuhl verwendet worden sind Die Ausmalung der Kanzel erfolgte im Jahre 1763 Diese Bemalung wurde bei der letzten Kirchenrenovierung im Jahre 1983 weitgehend beachtet wobei z B die Weihekreuze wieder sichtbar gemacht wurden An der Wand des Altarraums sind zwei Wappen mit Gedenktafeln angebracht die an den fruheren Rittergutsbesitzer Paul Klein von Gleen erinnern der 1686 verstorben und mit seiner Frau in der Kirche bestattet wurde An der rechten Chorwand steht ein Epitaph das um 1610 ein Burgermeister des Ortes zur Erinnerung an seine verstorbene Frau gestiftet hat Links vom Altar ist auf einem Olgemalde aus der Cranach Schule der fruhere Edelhofbesitzer und Kirchenpatron Valten von Harras abgebildet In der nordlichen Chorwand befindet sich eine Spitzbogentur die zum altesten Teil der Kirche fuhrt einem Raum mit Kreuzgratgewolbe in hochgotischem Baustil der wohl aus dem 13 Jahrhundert stammt und als Taufkapelle und Sakristei diente Hier befindet sich heute 2014 eine kleine Ausstellung uber die Kirchengeschichte von Gottern Maina Ottstedt und Magdala Eine Urkunde von 1611 berichtet vom damaligen Turmbau Kirchenfenster Bearbeiten Die spatgotischen Kirchenfenster im Altarraum mit ihrem schonen Masswerk sind Zeugnisse besonderer Steinmetzkunst Das rechte Fenster zeigt die Evangelisten St Lukas und St Johannes das linke St Matthaus und St Markus Nach 1741 wurde die Innenausstattung erst wieder 1902 1910 erneuert Hierbei waren Orgel und grosse Teile des Fischblasenmasswerkes der Fenster und Bleiglasfenster Diese wurden neu gestaltet und auch erganzt 1983 wurden zuletzt der gesamte Innenraum Chor und die Altarwestwand restauriert Derzeit besteht ein schlechter Bauzustand Der Bauforderverein widmet sich der Denkmalerhaltung 2 3 Orgel Bearbeiten Blick zur Doppelempore und zur Poppe Orgel auf der unteren EmporeDie Orgel von Johann August Poppe aus dem Jahr 1830 ist die dritte Orgel in der Kirche die Vorgangerin aus dem Jahr 1664 war vollig unbrauchbar geworden Die zweimanualige Orgel wurde am 23 November 1830 feierlich eingeweiht Der Orgelprospekt ist fruhromantisch und in zwei aussere Rundturme und einen grosseren mittleren Rundturm gegliedert Die ausseren enthalten die Prinzipal 8 Pfeifen des Hauptwerks Der mittlere enthalt im oberen Teil die Prinzipal 4 Pfeifen des Oberwerks und im unteren Teil 21 stumme Pfeifen Die geschwungenen Gesimse der drei Turme sind mit getriebenem Blech verziert Die Orgel hatte ursprunglich 19 Register Bereits 1835 wurde die Orgel zum ersten Mal umgebaut Es wurden ein dritter Balg angebracht und die Windkanale erweitert Ausserdem anderte man einige Stimmen ab Durchfuhrender Orgelbauer war Johann Christian Adam Gerhard aus Dorndorf Eine weitere grundliche Erneuerung fand im Jahre 1902 statt Die ursprunglich einen Ganzton hoher klingende Orgel wurde in Normalstimmung gebracht Anderungen an den Pfeifen und den Manualen waren dadurch notig Im Zuge der letzten grosseren Bautatigkeit in der Kirche wurde die Orgel 1910 von der oberen auf die untere Empore umgesetzt Im Ersten Weltkrieg 1917 mussten die Zinnpfeifen aus dem Orgelprospekt mit zahlreichen anderen Pfeifen aus hochwertigen Legierungen fur Kriegszwecke abgegeben werden Sie wurden 1921 durch Pfeifen aus Zink und Holz ersetzt Der letzte grossere Umbau wurde durch die Orgelbauerwerkstatt Gerhard Kirchner vorgenommen Wahrend der 1983 durchgefuhrten Kirchenrenovierung wurde die Orgel erneut uberholt und abgestimmt Norbert Sperschneider der mittlerweile die Firma von Gerhard Kirchner ubernommen hatte fuhrte danach noch einige kleinere Reparaturen am Windwerk der Orgel durch Eine vorerst letzte jedoch im Jahre 2009 noch nicht abgeschlossene Reparatur wurde in den Jahren 1999 bis 2009 vorgenommen Die Gesamtkosten der Restauration wurden auf 100 000 veranschlagt 4 5 Varia BearbeitenAm 7 April 2019 ubertrug das Kultur Horfunkprogramm des Mitteldeutschen Rundfunks MDR Kultur den sonntaglichen Gottesdienst der Kirchgemeinde Magdala mit Pastorin Jeannette Lorenz Buttner als Direktubertragung und machte damit Kirchgemeinde und Ort uberregional bekannt 6 Bilder der Kirche Bearbeiten Blick von Westen Blick auf den Turm rechts unten ist der derzeitige Haupteingang Altarraum im Hintergrund links an der Wand das Olgemalde von Valten von Harras Kanzelaltar Rechtes Kirchenfenster mit Lukas und Johannes Linkes Kirchenfenster mit Matthaus und Markus Blick von Sudosten im Vordergrund rechts die beiden beschriebenen Kirchenfenster Blick auf den Turm von NordwestenSiehe auch BearbeitenListe der Orgeln im Landkreis Weimarer Land und in der Stadt Weimar Liste der Kirchen im Landkreis Weimarer Land Liste von Glocken im Landkreis Weimarer Land und in WeimarLiteratur BearbeitenViola Bianka Kiessling Himmlische Instrumente Ein Glocken Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda Buttstadt Weimar Apolda 2012 OCLC 914357542 Viola Bianka Kiessling Konigin der Instrumente Ein Orgel Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg Landratsamt Weimarer Land Fagott Orgelverlag Friedrichshafen 2007 ISBN 978 3 00 021071 6 Weblinks Bearbeiten Commons Stadtkirche St Johannis Magdala Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Kirche auf der Website des Kirchspiels Magdala Abgerufen am 4 November 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Viola Bianka Kiessling Himmlische Instrumente Ein Glocken Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda Buttstadt Weimar Apolda 2012 OCLC 914357542 Magdala Stadtkirche St Johannis Abgerufen am 4 November 2021 Kleiner Kirchenfuhrer des Pfarramtes Magdala Holger Zellmer Die Orgel in der St Johanniskirche zu Magdala August 2009 Viola Bianka Kiessling Konigin der Instrumente Ein Orgel Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg Landratsamt Weimarer Land Fagott Orgelverlag Friedrichshafen 2007 ISBN 978 3 00 021071 6 St Johanniskirche Magdala Evangelischer Gottesdienst Memento vom 8 April 2019 im Internet Archive 50 906781 11 444664 Koordinaten 50 54 24 4 N 11 26 40 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannis Magdala amp oldid 216979721