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Die romisch katholische Pfarrkirche St Johannes Baptist steht in der thuringischen kreisfreien Stadt Jena Sie ist die Pfarrkirche der Pfarrei St Johannes Baptist Jena im Dekanat Weimar des Bistums Erfurt 1 Sie tragt das Patrozinium des heiligen Johannes Baptist Luftaufnahme von St Johannes Baptist Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgeln 2 1 Gerhard Orgel 2 2 Klais Orgel 2 3 Jehmlich Orgel 2 4 Kutter Orgel 3 Besonderheiten 4 Seelsorger 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick in die KircheDie Kirche wurde im 9 Jahrhundert als Urpfarrei gebaut 937 wurde die Urpfarrei erst auf die Lobdeburg und spater in die Kirche von Lobeda verlegt Da Jena mit der Michaeliskirche eine eigene Kirche in ihrem Zentrum erbaute und die Johanniskirche mit der Stadtwerdung ausserhalb der Stadtmauern zu liegen kam erhielt sie die Funktion einer Begrabniskapelle Um sie herum entstand der Johannisfriedhof dessen Reste sich heute nordlich der Kirche und der B7 befinden und als historischer Parkfriedhof sehenswert sind Im Zuge der Reformation wurde Jena vollstandig evangelisch Als Napoleon Bonaparte die Schlacht bei Jena und Auerstedt gewann sprach er einer kleinen Gruppe von Jenaer Katholiken die Begrabniskirche zu Der damalige Bittsteller dafur war der Franzose Gabriel Henry der in Jena als freischaffender Lehrer und Seelsorger wirkte Nach den Befreiungskriegen wurde Gabriel Henry festgenommen und nach Bayern abgeschoben Die Jenaer katholische Gemeinde wurde 1813 aufgelost und seit 1817 von Weimar aus verwaltet Erst 1905 wurde sie wiedergegrundet Die Johanneskirche ist seit Napoleons Feldzug die einzige romisch katholische Kirche in Jena Die katholische Gemeinde in Jena mit ihren Dorfern zahlt heute ca 6 700 Mitglieder und gehort damit zu den grossten Diasporagemeinden Ostdeutschlands Seit dem 1 Januar 2017 gehoren auch die Kirchorte Camburg Bad Sulza und Apolda zur neu gegrundeten Pfarrei St Johannes Baptist die von Jena aus verwaltet wird Die Kirche war ursprunglich eine romanische Saalkirche mit Chorrechteck und halbrunder Apsis Das Kreuzrippengewolbe im Chor mit dem Christuskopf als Schlussstein war Ergebnis eines ersten fruhen Umbaus Die erste Erweiterung der Kirche erfolgte im 13 Jahrhundert nordlich des Chores als Sakristeianbau 1903 wurde die Kirche erweitert und gewestet Im Westen wurden ein Querschiff und ein neogotischer Chor angebaut und der alte Chor im Osten zum Eingang umgewandelt Zusatzlich wurde dem alten Chor im Osten ein Turm aufgesetzt Wahrend der Luftangriffe auf Jena gab es Bombenschaden im Kirchendach und an den Fenstern die als erstes beseitigt wurden Ausserdem hatte man an die Wehrmacht die Glocken aushandigen mussen die nun wieder ersetzt wurden Da durch Fluchtlingsstrome die Zahl der Katholiken im Gemeindegebiet auf 16 000 Menschen anstieg beantragte die Gemeinde bei der DDR Regierung eine Erweiterung ihrer Kirche Die Genehmigung wurde 1957 erteilt und die Umbauarbeiten dauerten bis 1960 an Dabei wurde die Kirche wieder geostet indem der ursprungliche Chor wiederhergestellt wurde und im Westchor und in Teilen des Querschiffes eine Empore eingezogen wurde In das nordliche Querschiff wurde eine Orgel eingebaut Ausserdem wurden in der Sudseite die heutigen grossen Fenster eingezogen Vor der Kirche entstand vom Kirchhof aus eine Treppenanlage zur Wagnergasse Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Altar in die Mitte des Altarraumes gesetzt das grosse Holzkreuz wurde durch das noch heute vorhandene kleinere Metallkreuz ersetzt Die Marienstatue kam auf ein Podest an der Nordwand An ihren alten Platz wurde der heutige Tabernakel gebaut Die Altarweihe erfolgte am 7 Oktober 1961 Die heutige Einrichtung der Marienkapelle wurde bei der Renovierung von 1987 durchgefuhrt Bei der letzten Renovierung nach der Jahrtausendwende wurden die Fenster erneuert die Halfte der Beichtstuhle entfernt und dafur die alte Beichtkapelle wieder hergerichtet Ausserdem wurde die Statue der Gottesmutter von der Nordseite auf die Sudseite versetzt und der Taufstein mehr in das Zentrum des Altarraumes geruckt Orgeln BearbeitenSt Johannes Baptist hat eine wechselvolle Orgelgeschichte 2 Gerhard Orgel Bearbeiten Von 1822 bis 1910 befand sich in der Kirche eine Orgel vom Orgelbauer Johann Christian Adam Gerhard aus Dornburg die er fur 320 Thaler lieferte Disposition der Gerhard Orgel ManualPrincipal 8 Viola da Gamba 8 Gedackt 8 Flauto amabile 4 Oktave 4 Flauto traverso 4 Gemshorn 4 Oktave 2 Mixtur III 1 Klais Orgel Bearbeiten Von 1910 bis 1957 stand im hinteren Bereich der Kirche ein zweigeteiltes Instrument das vom Orgelbauer Johannes Klais Bonn erbaut worden war Der Spieltisch befand sich in der Nahe des Altars Uber eine elektrische Traktur wurde die Orgel gespielt Disposition der Klais Orgel I Hauptwerk C g3Bordun 16 Principal 8 Dulciana 8 Harmonieflote 8 Gamba 8 Oktave 4 Rauschquinte IICornett III IV II Schwellwerk C g3Geigenprincipal 8 Aeoline 8 Vox coelestis 8 Konzertflote 8 Lieblichgedeckt 8 Flauto Dolce 4 Pedal C d1Subbass 16 Violon 16 Violonprincipal 8 Transmission aus II Koppeln Normalkoppeln II I I P II P Superoktavkoppeln II I Schwellwerk bis g4 ausgebaut Suboktavkoppeln II I Spielhilfen Piano Forte Tutti Ausloser Piano im Pedal Schwelltritt fur Jalousieschweller Jehmlich Orgel Bearbeiten Im Jahre 1959 trat die Orgel der Firma Jehmlich Orgelbau Dresden ihren Dienst in der Kirche an Bei der Kirchensanierung im Jahre 2002 trat jedoch ein Problem mit Hausschwamm zutage da die Kirche uber viele Jahre Probleme mit eindringendem Wasser hatte und das Dach nicht fachgerecht saniert werden konnte Davon war auch die Orgel betroffen und musste ausgebaut werden Da die Restaurierung sehr teuer geworden ware entschied man sich fur einen Neubau Disposition der Jehmlich Orgel I Hauptmanual C g3Principal 8 Pommer 16 Rohrflote 8 Oktave 4 Blockflote 2 Oktavlein 2 Sesquialtera IIMixtur IV II Brustwerk C g3Holzgedackt 8 Quintaton 8 Principal 4 Waldflote 2 Larigot 1 1 3 Cymbel IIIKrummhornTremulant Pedal C f1Subbass 16 Principalbass 8 Flotenbass 8 Nachthorn 4 Bassaliquote VIDulcian 16 Koppeln Spielhilfen Wahrend die Jehmlich Orgel ausgebaut werden musste wurden als Ubergangslosung die Gottesdienste auf einer digitalen Kirchenorgel begleitet Kutter Orgel Bearbeiten nbsp Kutter Orgel von 2009Der Auftrag fur den Neubau wurde an die Orgelbauwerkstatt Bernhard Kutter Orgelbau und Audiotechnik vergeben Die Kosten der neuen Orgel von 320 000 wurden hauptsachlich durch Spenden aufgebracht die unter anderem der Orgelbauverein St Johann Baptist sammelte Die Arbeiten fur den Einbau der neuen Orgel in der Kirche begannen Ende August 2008 Nach Lieferschwierigkeiten musste die Orgelweihe die ursprunglich fur den 29 November 2008 geplant war auf den 10 Januar 2009 verschoben werden 2012 wurde ein weiteres Register Panflote 8 nachgerustet dessen Pfeifen aus Glas bestehen A 1 Auch einige Gestaltungselemente im Prospekt der Orgel bestehen aus Glas womit ein Bezug zu Jena als Stadt der Optik hergestellt wird Die 1991 Pfeifen verteilen sich auf 37 Register darunter 13 Extensionen aus drei Pfeifenreihen und 2 Transmissionen gruppiert in vier Werken drei Manuale und Pedal Die Spiel und Registertraktur ist elektrisch Die Disposition der Kutter Orgel lautet wie folgt 3 I Hauptwerk C c4Principal A 2 8 Koppelflote 8 Erzahler 8 Unda maris 8 Panflote A 1 8 Oktave 4 Flauto traverso 4 Nasat 2 2 3 Oktave 2 Terz 1 3 5 Mixtur III IV 1 1 3 Krummhorn 8 Tremulant II Schwellwerk C c4Bordun 16 Violoncello 0 8 Gedackt 0 8 Quintaton 0 8 Aeoline 0 8 Vox coeleste 0 8 Nachthorn 0 4 Fugara 0 4 Waldflote 0 2 Progressio III IV 0 2 Rauschpfeife IIOboe 0 8 Tremulant A 3 III Solowerk C c4Clarabella 16 8 4 2 Violine 16 8 4 2 2 3 2 Trompete 16 8 4 Sesquialtera II 2 2 3 Tremulant Pedalwerk C f1Contrabass 16 Bordun 16 Salicet 16 Quintbass 10 2 3 Principalbass A 2 0 8 Gedacktbass 0 8 Choralbass 0 4 Rohrpfeife 0 4 Posaune 16 Trompete 0 8 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Superoktavkoppeln II I II II A 4 II P Suboktavkoppeln I I II I II II Normallage II ab Spielhilfen elektrische Setzeranlage Schwelltritte fur Schwell und Solowerk Walze Anmerkungen a b aus Glas siehe Glasflote 2012 nachgerustet Horbeispiel des Orgelbauvereins a b im Prospekt Balanciertritt zum einstellen der Tremulanten Frequenz Schwellwerk bis c5 ausgebautBesonderheiten Bearbeiten nbsp 10 MarkscheinAuf dem 10 Markschein der DDR von 1964 wurden die Jenaer Zeisswerke abgedruckt welche sich damals sehr nahe am Zentrum befanden Am linken Rand des Bildes wurde dabei auch der Kirchturm von St Johannes Baptist mit einbezogen Somit war die Kirche die einzige die die DDR auf ihre Geldscheine druckte Seelsorger BearbeitenDie Reihe der katholischen Priester von Jena lautet 4 Anton Ley 1905 1915 Arthur Hilden 1915 1921 Ferdinand Reinhardt 1921 1950 Otto Schroter 1950 1954 Aloys Mohn 1954 1966 Georg Sterzinsky 1966 1981 Joachim Kramer 1981 1991 Karl Heinz Ducke 1991 2010 Ansgar Paul Pohlmann 2010 2015 Stephan Riechel seit 2015Literatur BearbeitenKatholische Pfarrgemeinde St Johannes Baptist Unterwegs mit Christus durch die Zeit Festschrift zum 100 jahrigen Jubilaum der Neugrundung der Pfarrei St Johannes Baptist Jena Jena 2005 Herbert Koch Die St Johanniskirche zu Jena Baudenkmaler der Stadt Jena und ihrer Umgebung Heft 1 Vopelius Jena 1936 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Baptist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Pfarrei St Johannes Baptist JenaEinzelnachweise Bearbeiten Pfarreien Bistum Erfurt Abgerufen am 29 Januar 2023 Informationen zur Gerhard Klais und Jehmlich Orgel aus Orgelweihe Festschrift zur Fertigstellung der neuen Orgel in der Katholischen Pfarrkirche St Johann Baptist Jena 10 Januar 2009 Informationen zur Orgel In orgelbau kutter de Abgerufen am 8 August 2021 Informationen zu Seelsorgern der Gemeinde pdf Abgerufen am 22 Oktober 2022 Kirchen der Pfarrei St Johannes Baptist Jena Bistum Erfurt St Johannes Baptist Jena St Bonifatius Apolda St Maria Himmelfahrt Camburg St Johannes Evangelist Dorfsulza Kirchen in Jena Kirche Ammerbach Dreifaltigkeitskirche Dorfkirche Closewitz Dorfkirche Cospeda Auferstehungskirche Friedenskirche Gemeindezentrum Albert Schweitzer Dorfkirche Goschwitz Dorfkirche Isserstedt Dorfkirche Jenapriessnitz St Johannes Baptist Kollegienkirche Dorfkirche Krippendorf St Martin St Nikolaus Melanchthonhaus St Nikolai Peterskirche St Maria Magdalena St Nikolaus St Laurentius Dorfkirche Munchenroda Schillerkirche St Michael Kirche Vierzehnheiligen Dorfkirche Winzerla Dorfkirche Wollnitz Marienkirche Ziegenhain St Marien Zwatzen Kirche nicht mehr vorhanden 50 930277777778 11 5825 Koordinaten 50 55 49 N 11 34 57 O Normdaten Geografikum GND 1147323070 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes Baptist Jena amp oldid 238213731