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Die romisch katholische Filialkirche St Clemens in Neudorf einem Stadtteil von Weismain im oberfrankischen Landkreis Lichtenfels entstand von 1732 bis 1738 als Sandsteinbau im Barockstil auf einer Anhohe etwas abseits vom eigentlichen Dorf St Clemens in Neudorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Kirchengemeinde 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Holzkirche wohl aus einer Feldkapelle hervorgegangen wurde 1520 erstmals erwahnt 1 Sie war dem Heiligen Clemens geweiht Neudorf gehorte schon damals zur 1382 gegrundeten Pfarrei Modschiedel Nach etwa hundert Jahren bestand in dem Dorf ein grosseres Gotteshaus aus Holz das keinen Turm hatte Im Laufe der Zeit entwickelte sich Neudorf zum Wallfahrtsort Dies fuhrte ab 1720 zu den Planungen und Vorbereitungen eines Neubaus der am 22 August 1732 begonnen wurde Der Verfasser des Entwurfs ich nicht bekannt Die Maurermeister Johann Vogel aus Staffelstein und Johann Gebhard aus Weismain und die Zimmermeister Andreas Krapp sowie Johann Krassen errichteten bis 1737 die Kirche Bei der vorlaufigen Einweihung am 9 Mai 1738 durch den Modschiedler Pfarrer waren 3000 Gulden verbaut worden Die Finanzierung erfolgte durch die Zinsen fur ausgeliehene Gelder an die Wallfahrer Die Einrichtung der Kirche kostete weitere 1000 Gulden und dauerte bis 1743 Die Kirchweihe fuhrte am 2 September 1766 der Bamberger Weihbischof Heinrich Joseph von Nitschke durch Die Wallfahrten wendeten sich Ende des 18 Jahrhunderts dem heiligen Wendelin zu zu dem die Pilger bei Krankheiten des Viehs oder Unglucken in Stallen beteten 1812 kamen trotz Verbotes der bayerischen Regierung uber 5000 Wallfahrer nach Neudorf Fehlende Fenster und ein undichtes Dach erforderten Anfang des 19 Jahrhunderts grossere Reparaturen In den 1950er wurden Teile des Daches mit Schiefer neu gedeckt Von 1984 bis 1986 liess die Kirchengemeinde eine umfangreiche Restaurierung durchfuhren Die Kosten betrugen 731 000 DM und umfassten unter anderem neben statischen Sicherungsmassnahmen eine neue Dacheindeckung und die Wiederherstellung des Deckengemaldes Die bereichsweise mittelalterliche Friedhofsmauer wurde 1992 1993 fur 80 000 DM instand gesetzt 2015 2016 beauftragte die Gemeinde erneut die Durchfuhrung einer umfangreichen Sanierung Unter anderem wurden eine neue Beleuchtung installiert das Dach neu gedeckt und der Dachstuhl instand gesetzt Die Kosten betrugen rund 550 000 Euro 1 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp WestportalDas Gotteshaus steht ausserhalb Neudorfs auf einer nordlichen Anhohe in einem kreisrund ummauerten Friedhof Die insgesamt 25 5 Meter lange und bis zu 14 5 Meter breite Kirche ist im Stil des Barock errichtet worden Die Fassade besteht aus unverputzten Sandsteinen Ecklisenen und stichbogige Fenster mit geohrten Rahmungen gliedern sie Die beiden ostlichen Aussenecken des Langhauses zum Chor und Turm sind ausgerundet ausgebildet Das Sudportal besitzt eine reich profilierte und geohrte Rahmung Die Westfassade hat oben zwei ovale Fenster und in der Mitte ein rundbogiges Portal mit Kampferprofilen und Puttenkopfen am Scheitelstein Daruber befindet sich ein Inschriftfeld mit der Bezeichnung SUB F P N F P L IGM H L 1 7 34 Ein Hinweis auf den Pfarrer Nikolaus Fischer aus Langheim als Initiator des Kirchenbaus Das Portal und die Inschrift sind von toskanischen Pilastern Gebalk und runden Giebelschenkeln eingerahmt Den oberen Abschluss des Hauptportals bildet in einer Nische eine Sandsteinfigur des heiligen Clemens mit den Attributen Anker und Kreuz auf einem Sockel mit der Inschrift St Clemens 1733 und einem Segmentbogengesims Das verschieferte Langhausdach ist nach Westen abgewalmt 2 Der funfgeschossige Kirchturm beherbergt im Sockelgeschoss die Sakristei die von einem Kreuzgratgewolbe uberspannt wird Daruber ist ein Oratorium mit einer Flachdecke angeordnet das von der Chorsudwand uber eine Wendeltreppe erschlossen ist Zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss ist das umlaufende Traufgesims teilweise durchgefuhrt Zwischen dem zweiten und dritten Obergeschoss befindet sich ein Gurtband Den Abschluss bildet ein verschieferter Spitzhelm dessen Grundriss vom Quadrat mit Aufschieblingen in das Oktogon uberfuhrt wird 2 Der eingezogene Chor ist innen sechs Meter breit und rund zehn Meter lang Er besteht aus dem Chorschluss mit drei Achteckseiten uberspannt von einem Gratgewolbe mit Stichkappen und dem Chorraum mit zwei Fensterachsen uberspannt von einem Tonnengewolbe mit Stichkappen Die Chorstirnwand hat ein kleines Rundfenster Die Sakristeitur in sudlichen Wand zum Kirchturm besitzt eine geohrte und profilierte Rahmung der Chorbogen Kampferprofile 2 Das dreiachsige Langhaus wird von einer Flachdecke mit einer Hohlkehle am Rand uberspannt Die Ostecken mit den Seitenaltaren sind ausgerundet Eine eingeschossige Empore mit Balustraden befindet sich an der Westwand und den westlichen Teilen der Nord und Sudwand Die Empore ist in der Mitte funfseitig vorgezogen und tragt dort die Orgel Sie lastet im Innenraum auf vier marmorierten Holzsaulen ab 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp EmporeDer Hochaltar hat einen marmorierten Holzaufbau den der Schreiner Johann Nicolaus Lauter aus Hollfeld 1740 bis 1743 errichtete Das Altarblatt eingerahmt von Vollsaulen zeigt die Verklarung des heiligen Clemens An den schragen Seitenteilen deren aussere Ecken mit Vollsaulen und Pilastern an der Ruckwand abschliessen stehen golden gefasste Holzfiguren links der heilige Bernhard und die heilige Magdalena und rechts der heilige Wendelin und der heilige Nepomuk Uber dem Altarblatt befindet sich das Wappen des Langheimer Abtes Stephan Mosinger Der Auszug enthalt ein Bild der Marienkronung Der Drehtabernakel den oben Urnen und das Lamm Gottes verzieren ist um 1800 entstanden 2 Die beiden Seitenaltare mit ihren Muschelwerkschnitzereien sind Werke des Bamberg Bildhauers Johann Bernhard Klamm von 1767 In den Mittelnischen der marmorierten Holzaufbauten befinden sich durch geschwungene und reich geschnitzte Rocailleschnitzereien umrahmt golden gefasste Holzfiguren Links steht der heilige Wendelin flankiert von Statuen des heiligen Sebastian und heiligen Rochus rechts die heilige Magdalena mit dem heiligen Franziskus und dem heiligen Antonius von Padua Als Auszuge sind hochgeschweifte Rocaillerahmen mit Puttenkopfen und Gewolk vorhanden 2 Die Barockkanzel ist an der sudlichen Chorbogenlaibung befestigt Sie ist ein Werk des Bamberger Kunstschreiners Martin Walter und entstand 1743 1744 mit einem marmorierten Holzaufbau als etwa halbrunden Korb Am Sockelgesims des Korbes ist eine Kartusche mit der Bezeichnung F B F P L wie am Westportal vorhanden Daneben befinden sich Sitzfiguren der vier Evangelisten Die Unterseite des Schalldeckels ist von einer Glorie mit dem Jesusmonogramm verziert 2 Die Decke des Langhauses verzieren Stuckrahmen und ein Deckengemalde das das Gnadenbild der Muttergottes von Mariazell zeigt Es stammt wohl aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts von einem unbekannten Kunstler In den vier Eckrundungen waren ursprunglich die Evangelisten dargestellt 2 nbsp Hochaltar nbsp Linker Seitenaltar nbsp Rechter Seitenaltar nbsp Kanzel nbsp DeckengemaldeOrgel BearbeitenIm Jahr 1776 stellte der Bamberger Orgelbauer Georg Ludwig Kramer eine Orgel fur 500 Gulden auf Ende des 19 Jahrhunderts errichtete der Landshuter Orgelbauer Riederer einen Neubau mit zwei Manualen und Pedal Renovierungen erfolgten unter anderem 1988 2002 und 2016 1 Glocken BearbeitenUrsprunglich hatte die Kirche drei Glocken Eine Glocke hatte ein unbekanntes Datum und eine Glocke mit 190 kg Masse und dem Schlagton D stammte aus dem Jahr 1732 Sie trug die Inschrift Durch das Feuer bin ich geflossen Johann Konradth Roth hat mich gegossen in Vorchheim 1732 Sie wurde in beiden Weltkriegen zum Einschmelzen abgehangt und spater wieder zuruckgegeben Nach einem Bruch der Glockenkrone wurde sie 1997 endgultig abgenommen und in der Kirche aufgestellt Die dritte Glocke stammte aus dem Jahr 1777 1 Seit 1997 befinden sich funf Glocken im Glockenstuhl Drei Glocken stiftete der Jagdpachter Dieter Gerber 1991 und 1997 Nr Gussjahr Gewidmet Widmung Masse kg Schlagton1 1997 Im Kreuz ist Heil 350 H2 1997 Maria Magdalena bitte fur uns 200 D3 1991 Papst Clemens schutze unser Dorf 150 E4 1500 oder 1600 Heilige Maria 130 G5 1777 Heiliger Wendelin 250 DesKirchengemeinde BearbeitenNeudorf gehort zusammen mit seinen Nachbarorten Weiden Wunkendorf Seubersdorf und Gorau zum Sprengel der katholischen Pfarrei Modschiedel die seit 2007 vom Weismainer Pfarrer betreut wird Im Jahr 2015 hatte die Kirchengemeinde in den funf Orten 100 Mitglieder im Jahr 1984 waren es 128 Mitglieder 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Clemens Neudorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e 250 jahrige Kirchweih St Clemens und Wendelin in Neudorf Weismain 21 August 2016 a b c d e f g h Tilman Breuer Bayerische Kunstdenkmale Landkreis Lichtenfels Deutscher Kunstverlag Munchen 1962 S 145 f 50 063055555556 11 265555555556 Koordinaten 50 3 47 N 11 15 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Clemens Neudorf amp oldid 237328371