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Die romisch katholische Pfarrkirche St Cacilia in Mosbach im Neckar Odenwald Kreis Baden Wurttemberg wurde 1934 1935 nach Entwurf des Architekten Hans Herkommer errichtet und steht seit 1983 unter Denkmalschutz St Cacilia in Mosbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung und Bildschmuck 2 3 Orgel 2 4 Glocken 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenIn Mosbach bestand bereits seit dem Mittelalter eine Cacilienkirche Sie wurde 1557 im Zuge der Reformation teilweise abgerissen und zum Mosbacher Rathaus umgebaut Fur die damals rein evangelische Gemeinde stand noch die Stiftskirche St Juliana zur Verfugung die im Zuge der Glaubenswechsel der Kurpfalz im Jahr 1698 schliesslich zur Simultankirche wurde was sie bis in die Gegenwart blieb Um das Jahr 1900 war die Simultankirche zu klein fur die etwa 1900 Personen zahlende romisch katholische Gemeinde geworden 1913 wurde ein Kirchenbaufonds zur Errichtung eines Kirchenneubaus gegrundet der zwar im Lauf der Zeit rund 45 000 Mark sammelte die jedoch in den Inflationsjahren verlorengingen 1926 grundete sich ein Kirchenbauverein um den Neubau wieder voranzutreiben Als Standort fur einen Kirchenneubau hatte Erzbischof Thomas Norber bereits 1914 den Schlossgarten am Rand der Altstadt bevorzugt wo die Gemeinde im Dezember 1924 ein 4800 m grosses Grundstuck erwarb Im Jahr 1929 wurde auf Wunsch von Stadtpfarrer Franz Roser 1882 1945 der auf dem Gebiet des Kirchenbaus renommierte Stuttgarter Architekt Hans Herkommer 1887 1956 mit den Planungen fur die Kirche und das zugehorige Pfarrhaus beauftragt Nach mehreren Studien entstand 1933 der endgultige Entwurf Der erste Spatenstich erfolgte am 27 Mai 1934 die Grundsteinlegung knapp acht Wochen spater Am 22 November 1934 wurde das Richtfest gefeiert Die Kirche wurde am 29 September 1935 von Weihbischof Wilhelm Burger feierlich geweiht Ab 1946 war Josef Kramer 1901 1991 Pfarrer an St Cacilia Er setzte sich insbesondere fur den sozialen Wohnungsbau in Mosbach ein und bekam dafur den Beinamen Baudekan und spater auch die Ehrenburgerwurde der Stadt Seine Baubestrebungen machten sich auch in der Entwicklung der Baulichkeiten der Kirchengemeinde bemerkbar Die in der Nachbarschaft von St Cacilia stehenden Gebaude des Pfarrhauses und des Gemeindezentrums wurden in den Jahren von 1947 bis 1951 errichtet Der Kirchenbauverein dessen Aktivitaten in den Kriegsjahren zum Erliegen gekommen waren konstituierte sich 1957 neu und sammelte in den folgenden Jahren die Mittel zum Bau der Kirchen St Josef am Hammerweg und St Bruder Klaus in der Mosbacher Waldstadt Die Kirche wurde seit ihrer Einweihung bereits mehrfach renoviert 1954 waren konstruktive Anderungen an der Dachkonstruktion notig 1955 wurde die Heizungsanlage erneuert 1964 und 1980 wurde die Kirche abermals modernisiert 1971 wurde eine neue Orgel eingebaut 1981 wurde das Untergeschoss der Kirche samt Krypta ausgebaut 1981 1982 wurde der Vorplatz der Kirche der zunachst einfach befestigt war im Zweiten Weltkrieg einen Loschwasserteich erhielt und spater asphaltiert und zum Parkplatz umgenutzt worden war ansprechend ausgestaltet Die Eingange zur Kirche zur Krypta und zur Sakristei wurden dabei ebenfalls umgestaltet 1983 1984 wurden der Glockenstuhl erneuert und das Kirchendach mit einer Warmedammung versehen 1985 erfolgte dann eine umfassende Gesamtrenovierung der Kirche die seit 1983 unter Denkmalschutz steht Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Blick zum Chor nbsp Blick zur Orgel nbsp KryptaDie Kirche liegt in Ostwest Richtung entlang der Pfalzgraf Otto Strasse Das Bauwerk ist funktionell in Eingangsbereich Kirchenschiff und Kirchturm dreigegliedert Der mit einer dreiteiligen Bogenarkade versehene Portaltrakt steht quer zum Hauptbaukorper Die dreifigurige Portalwandgestaltung stammt von dem Mannheimer Kunstler Willy Oeser Der Dachstuhl ist erstmals unter Herkommers Bauten als langsgespannte Holzbinderkonstruktion ausgefuhrt die aus statischen Grunden 1954 durch Stahltrager verstarkt werden musste Der wuchtige Turm hat ein flachgeneigtes Satteldach dessen Neigung dem Dach des Kirchenschiffs entspricht Strassenseitig ist an das Kirchenschiff eine Sakristei mit Pultdach angebaut Unter dem Chor und der Sakristei erstreckt sich eine Krypta Neben Heizraum und Gruppenraumen befindet sich im Untergeschoss der Kirche auch ein Luftschutzraum Ausstattung und Bildschmuck Bearbeiten Im Osten des Kirchenschiffs befindet sich der Altarbereich Die Chorwand ziert eine 3 40 Meter grosse Christkonig Statue die von Maria und Johannes flankiert wird Die Chorwandfiguren wie auch die Figur der Unbefleckten Mutter Gottes uber dem rechten Seitenaltar stammen von dem Karlsruher Bildhauer Emil Sutor Altare Kommunionbank und Kanzel sind in dunklem Marmor ausgefuhrt Die links vom Chor befindliche und uber einen separaten Aufgang vom Chor zu erreichende Kanzel ist mit Evangelisten Figuren des Offenburger Bildhauers Hermann Kramer versehen Der Josefsaltar auf der linken Chorseite wurde von H Hirt in Villingen gestaltet Im Westen der Kirche anschliessend an den Eingangsbereich ist eine grosse Empore fur Orgel und Sanger eingezogen Links und rechts der Empore befinden sich Seitenkapellen mit Plastiken des Karlsruher Bildhauers Friedrich Hugel und des Munchner Bildhauers Adolf Giesin sowie mit Fresken des Karlsruher Malers Schilling Die Fresken zeigen die Taufe Jesu sowie die Kreuzigung In den Seitennischen des Eingangs sind ausserdem Mosaikarbeiten von Berthold Muller Oerlinghausen die den Hl Petrus und den Hl Paulus darstellen An den Wanden des Langhauses befindet sich eine halbplastische 14 teilige Passionsfolge von Edward Murrle aus Pforzheim Der Altar in der Krypta ist eine Nachbildung des Grabmals der Hl Cacilia in Trastevere ausgefuhrt vom Offenburger Bildhauer Kramer Die Wandreliefs zum Altar stammen wiederum von Adolf Giesin Die Nischen in einer Seitenwand der Krypta sind mit zusatzlichen Darstellungen der Heiligen Albert Heinrich Lioba und Elisabeth von Schilling ausgemalt Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel der Kirche wurde 1970 1971 von der Orgelbauwerkstatt Michael Weise in Plattling gebaut Die Orgel weist drei Manuale mit 28 Registern sowie ein Pedal mit acht Registern auf Eine Besonderheit ist das Ruckpositiv mit acht Registern Glocken Bearbeiten Die ursprunglichen sieben Bronze Glocken der Kirche wurden am 28 Februar 1935 bei der Glockengiesserei Gruninger in Villingen gegossen und am 31 Marz 1935 in Mosbach geweiht Sie waren zwischen 80 kg und 3300 kg schwer Die sechs grossten Glocken wurden 1942 zur Einschmelzung fur Rustungszwecke nach Hamburg verbracht Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen 1952 drei Glocken der ehemaligen Abtei Grussau nach Mosbach weil diese fur das neue Domizil der Grussauer Monche der Stiftskirche St Peter in Bad Wimpfen zu gross waren 1966 wurden drei weitere Glocken bei Perner in Passau gegossen die das Gelaut von St Cacilia wieder vervollstandigten Fur das Totengebet wurde ausserdem noch eine kleine Christusglocke im Glockenturm aufgehangt gegossen bei Anselm Franz Speck 1778 und ursprunglich in St Juliana in Mosbach verwendet Der Glockenstuhl wurde 1983 1984 saniert Literatur BearbeitenSt Cacilia in Mosbach 1935 1985 Kirchliches Leben in Vergangenheit und Gegenwart Verlag Laub Elztal Dallau 1985 Norbert Jung Glocken fur St Cacilia Ein Beitrag zur Glockengeschichte von Mosbach Heilbronn 2005 Klaus Martin Bresgott St Cacilia Mosbach in ders Neue Sakrale Raume 100 Kirchen der Klassischen Moderne Zurich 2019 S 212f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Cacilia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite zur Pfarrkirche St Cacilia Internetseite der Katholische Kirchengemeinde MOSE Mosbach Elz Neckar49 35026 9 14623 Koordinaten 49 21 0 9 N 9 8 46 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Cacilia Mosbach amp oldid 236198557