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Die romisch katholische Filialkirche St Aegidien im Volksmund Neustadter Kirche steht in Heiligenstadt im thuringischen Landkreis Eichsfeld Sie ist Filialkirche der Pfarrei St Marien Heiligenstadt im Dekanat Heiligenstadt des Bistums Erfurt 1 Sie tragt das Patrozinium des heiligen Aegidius GesamtansichtAltarPfarrhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Geschichtlicher Hintergrund 1 2 Geschichte Kirche 2 Orgel 3 Personlichkeiten die fruher Kaplane in St Aegidien waren 4 Maria Hilf Kapelle 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGeschichtlicher Hintergrund Bearbeiten Zahlreiche Aufenthalte deutscher Bischofe mindestens 18 zwischen 990 und 1300 sprechen fur die Bedeutung Heiligenstadts im Mittelalter Insbesondere die Weihe Gerdags zum Bischof von Hildesheim sowie Burchards I zum Bischof von Worms in den Jahren 990 und 1000 durch Erzbischof Willigis von Mainz sowie die Konsekration Burchard I von Halberstadt durch Erzbischof Bardo von Mainz im Jahr 1036 untermauern die Stellung Heiligenstadts im 11 und 12 Jahrhundert als neben Erfurt wichtigstem Aufenthaltsort der Mainzer Erzbischofe im heutigen Thuringen Im 12 Jahrhundert entstanden zuerst die Marktsiedlung unterhalb des Stiftsberges und dort die Pfarrkirche St Marien Dieser Bereich wird heute als Altstadt bezeichnet Durch den Zuzug vieler Menschen und Berufsgruppen entwickelte sich von 1223 bis 1227 sudlich der Altstadt die Neustadt mit ihrer Kirche St Aegidien Im Bereich der Windischen Gasse siedelten vermutlich auch slawische Bewohner Wenden Diese Neugrundung war nicht unumstritten So beschwerte sich 1239 der Propst des Kollegiatstifts St Martin dass die neue Kirche deren Patronat sich Erzbischof Siegfried II vorbehalten hatte ihm Einbussen beschere da das Patronat der Marienkirche das dem Stift gehorte sich bislang uber die gesamte Stadt erstreckt hatte In der Stiftskirche befanden sich zu dieser Zeit auch die Reliquien des Mainzer Martyrerbischofs Aureus und seines Diakons Justinus die heute in Heiligenstadt als Stadtpatrone verehrt werden Um 1850 suchten vier Lehrerinnen einen Schulorden dem sie sich anschliessen konnten Sie grundeten in Heiligenstadt ein Internat zur Vorbereitung junger Madchen auf das Lehrerinnenexamen Daraus entstand der deutsche Zweig des Ordens der Hl Maria Postel auch Heiligenstadter Schwestern genannt Geschichte Kirche Bearbeiten nbsp Die Kirche im Jahr 1655 mit zwei TurmenDie erste Kirche war ein Fachwerkbau der bei der Brandkatastrophe 1333 zerstort wurde Der Neubau war zweiturmig geplant aus Sandstein ausgefuhrt und bis 1370 vollendet zunachst aber noch ohne Turme Eine Inschrift an der Nordwestecke des Turmes berichtet uber den folgenden Bau der Turme Auf dem historischen Stadtplan von 1655 ist die Kirche noch mit zwei Turmen und abschliessenden Satteldachern dargestellt Da zur Bauzeit noch nicht genugend Kenntnisse fur eine ausreichende statische Berechnung vorhanden waren konnte aufgrund der unzureichenden Grundung nicht verhindert werden dass sich die Aussenmauern mit zunehmender Hohe aufgrund der Auflast nach aussen neigen 1748 wurden die Turme wegen Baufalligkeit abgerissen und erst 1851 wurde der jetzige Sudturm wieder aufgebaut 2 Nach 1800 wurden die Gebeine der beiden Heiligenstadter Stadtpatrone des Mainzer Bischofs Aureus und seines Diakons Justinus in die Kirche verbracht wo sie sich heute im Zelebrationsaltar befinden Ende der 1990er Jahre wurde die Kirche vorsichtig saniert um das Fugen Erscheinungsbild zu erhalten Traufzonen und Gesimse wurden funktionsfahig gemacht Wo auf den Strebepfeilern eine Steinsanierung absolut nicht moglich war wurde zur Abdeckung Kupfer eingesetzt Das Gotteshaus wurde im Rahmen der Renovierung komplett neu ausgemalt Die Wangen des Gestuhls teilweise unterschiedliche Ausformung wurden erhalten die Orgel wurde uberarbeitet Die Kirche erhielt neue Fenster diese wurden zuvor unter den Entwurfen von sieben Kunstlern ausgewahlt Der barocke Hochaltar wurde zwischen 1689 und 1691 gebaut und befand sich bis zur Vertreibung der dortigen Gemeinde 1938 durch die SS in der Stiftskirche St Servatius Quedlinburg 3 Noch vor Ende des Zweiten Weltkrieges gelangte der Hochaltar in die Kirche St Aegidien wo er sich seit 1944 befindet Orgel BearbeitenDie Orgel in einem neugotischen Gehause wurde 1908 von der Orgelbaufirma Klais Bonn erbaut Das Instrument wurde 1940 von der Orgelbaufirma Anton Feith Paderborn um ein Manualwerk Ruckpositiv in der Emporenbrustung erweitert und auf elektropneumatische Trakturen umgestellt Kurz darauf wurde die Orgel erneut umgebaut und das Ruckpositiv entfernt und hinter die Hauptorgel eingebaut Das Instrument wurde zuletzt vom Orgelbaumeister Karl Brode Heilbad Heiligenstadt neu aufgebaut Das Instrument hat heute 43 Register auf drei Manualen und Pedal 4 I Hauptwerk C g3Bordun 16 Principal 0 8 Viola di Gamba 0 8 Gemshorn 0 8 Dolce 0 8 Flauto amabile 0 8 Doppelgedackt 0 8 Oktave 0 4 Hohlflote 0 4 Oktavin 0 2 Mixtur Cornett III IVTrompete 0 8 II Brustwerk C g3Prinzipal amabile 8 Konzertflote 8 Prinzipal 4 Holzflote 4 Nasard 2 2 3 Waldflote 2 Terz 1 3 5 Quinte 1 1 3 Cromorne 8 Tremulant III Schwellwerk C g3Gedackt 16 Geigenprinzipal 0 8 Salizional 0 8 Aeoline 0 8 Rohrflote 0 8 Fugara 0 4 Traversflote 0 4 Sesquialtera IIBlockflote 0 2 Mixtur IVOboe 0 8 Trompete harmonique 0 8 Tremulant Pedal C f1Contrabass 16 Subbass 16 Zartbordun 16 Quintbass 10 2 3 Oktavbass 0 8 Violoncello 0 8 Gedecktbass 0 8 Choralbass 0 4 Posaune 16 Trompete 0 8 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Superoktavkoppeln III I III P III III Spielhilfen Crescendowalze Schwelltritt fur IIIPersonlichkeiten die fruher Kaplane in St Aegidien waren BearbeitenJoachim Meisner 1933 2017 in Heiligenstadt um 1965 fruherer Erzbischof von Koln Reinhard Hauke 1953 in Heiligenstadt um 1980 heute Weihbischof von ErfurtMaria Hilf Kapelle Bearbeiten nbsp Maria Hilf KapelleOstlich von St Aegidien am Ubergang zum Marktplatz steht eine Maria Hilf Kapelle Sie soll bereits im Jahr 1405 bestanden haben und wurde in den sechziger Jahren des 19 Jahrhunderts erneuert und stark verandert Dabei wurde vermutlich auch eine alte Inschrift Unsere beste Hulfe Maria wohnet hier zu dir o Jungfrau hulf uns allen seufzen wir entfernt 5 Literatur BearbeitenArno Wand Die Kirche St Agidien in Heiligenstadt als stadtische Burgerkirche Studie zur 775 Jahrfeier der Neustadter Pfarrkirche In Eichsfeld Jahrbuch 10 2002 S 39 60 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Aegidien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Aegidien auf der Webprasenz der Pfarrei St Marien HeiligenstadtEinzelnachweise Bearbeiten Pfarreien Bistum Erfurt Abgerufen am 29 Dezember 2022 Heinrich Wetter Alt Heiligenstadt und seine Wehranlagen In Eichsfelder Heimathefte 11 Jg 1971 Heft 3 S 215 Karsten Wiedener Ausstellung erinnert an Vertreibung der Gemeinde aus der Quedlinburger Stiftskirche vor 75 Jahren In Sonntagsblatt Evangelischer Presseverband fur Bayern e V 22 Marz 2013 abgerufen am 4 Juni 2021 Restaurierung und Teilerneuerung der 1908 erbauten Klais Orgel in der kath Kirche St Aegidien Heiligenstadt Werkstatte fur Orgelbau Karl Brode abgerufen am 29 August 2017 Walter Rassow Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Heiligenstadt Nachdruck Eichsfelddruck Heiligenstadt 1990 S 190 51 376611111111 10 136388888889 Koordinaten 51 22 35 8 N 10 8 11 O Normdaten Geografikum GND 4453912 5 lobid OGND AKS VIAF 246271140 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Aegidien Heilbad Heiligenstadt amp oldid 235304283