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Die Schwestern der hl Maria Magdalena Postel Ordenskurzel SMMP sind eine 1807 unter dem Namen Arme Tochter der Barmherzigkeit von der Lehrerin Julie Postel in Cherbourg in Frankreich gegrundete romisch katholische Ordensgemeinschaft Die Grunderin nahm den Ordensnamen Maria Magdalena Postel an worauf der heutige Name der Gemeinschaft zuruckgeht die zu den Schulschwestern gerechnet wird Seit 1862 gibt es einen inzwischen eigenstandigen deutschen Ordenszweig der auch unter der Bezeichnung Heiligenstadter Schulschwestern bekannt ist Dessen Mutterhaus befindet sich im Heilbad Heiligenstadt in Thuringen Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung in Frankreich 2 Geschichte in Deutschland 3 Kloster in Deutschland 4 Schulen in Deutschland 5 Internationales Engagement 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehung in Frankreich BearbeitenJulie Postel wurde am 28 November 1756 im franzosischen Barfleur als Tochter eines Seilers geboren Sie arbeitete lange Zeit als Lehrerin und grundete eine eigene Schule in der sie arme Kinder unterrichtete Dabei folgte sie mit ihrer fortschrittlichen Erziehungsmethode der Reformpadagogik Jean Baptiste de La Salles Anlass zur Grundung einer eigenen Schwesterngemeinschaft gaben ihr 1807 verschiedene Zeittendenzen Mit dem Wirken anderer Orden die sich oft in glanzvoller Reprasentation und feudaler Haushaltsfuhrung erschopften zeigte sie sich unzufrieden Zudem breitete sich in der Franzosischen Revolution eine erhebliche Religionsfeindlichkeit aus die den Einfluss der Kirche zuruckdrangte Vielen verfolgten franzosischen Priestern verhalf Julie Postel zur Flucht nach England Langer als zwei Jahrzehnte war die junge Gemeinschaft auf der Suche nach einem geeigneten Ort fur ihre Tatigkeit Oft wurden die Schwestern dazu gedrangt neu bezogene Hauser zu verlassen da sie unerwunscht waren Erst 1832 fanden sie in der Ruine der ehemaligen Benediktinerabtei in Saint Sauveur le Vicomte in der Normandie ein neues Zuhause Hochbetagt legte Julie Postel noch selbst mit Hand an um dieses Gebaude von dem nicht viel mehr als die Grundmauern standen wieder bewohnbar zu machen Bis heute ist diese Abtei Sitz der franzosischen Stamm Kongregation Maria Magdalena starb am 16 Juli 1846 13 Jahre spater 1859 wurde die Gemeinschaft durch Papst Pius IX offiziell als Kongregation anerkannt 1908 folgte die Seligsprechung der Ordensgrunderin Maria Magdalena durch Papst Pius X 1925 die Heiligsprechung durch Pius XI Die Nachfolgerin der hl Maria Magdalena Postel als Oberin Schwester Placida Viel wurde 1951 ebenfalls seliggesprochen 1990 folgte noch die Seligsprechung der franzosischen Schwester Martha le Bouteiller durch Papst Johannes Paul II eine Zeitgenossin von Maria Magdalena Postel und Placida Viel Am 8 September 2006 wurde das 200 jahrige Jubilaumsjahr in Deutschland und in Frankreich eroffnet Die folgenden Monate waren gepragt von intensiver Vorbereitung auf das Jubilaum am 8 September 2007 in Cherbourg Der 250 Geburtstag der hl Maria Magdalena Postel wurde am 28 November 2006 begangen Geschichte in Deutschland BearbeitenSchwester Placida Viel stellte auf ihren Reisen auf denen sie um Geld fur den Aufbau des Mutterhauses bettelte den Kontakt zu vier Lehrerinnen im thuringischen Eichsfeld her So kam es 1862 zur Grundung einer ersten deutschen Ordensniederlassung in Heiligenstadt Seit dieser Zeit sind die Ordensfrauen im Eichsfeld auch unter dem Beinamen Heiligenstadter Schulschwestern bekannt Vom Eichsfeld aus grundeten die Schwestern zahlreiche Konvente im heutigen Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz Thuringen und den Niederlanden Sie sind nach wie vor besonders in Krankenhausern Schulen und Einrichtungen der Seniorenhilfe tatig Etwa 30 dieser Einrichtungen befinden sich derzeit in eigener Tragerschaft Zudem engagieren sich die Schwestern in der Seelsorge und Pastoralarbeit verschiedener Pfarrgemeinden Bedingt durch die politischen Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg ist der deutsche Ordenszweig seit 1920 eine eigenstandige Kongregation nbsp Bergkloster BestwigDie innerdeutsche Teilung veranlasste die Schwestern nach dem Zweiten Weltkrieg wiederum ihr Mutterhaus von Heiligenstadt zunachst nach Geseke zu verlegen Ab 1968 befand es sich dann im neu errichteten Bergkloster Bestwig 2003 ist das Generalat des Ordens wieder nach Heiligenstadt zuruckgekehrt Bestwig wird Sitz der Europaischen Provinz Im Jahr 1992 zogen Schwestern in das ehemalige Pramonstratenserkloster Oelinghausen ein Sr Aloisia Hoing war seit 1996 Generaloberin Von 2003 bis 2006 war sie ausserdem Vorsitzende der Vereinigung der Ordensoberinnen Deutschlands VOD Nach dem Zusammenschluss dieser Organisation mit den Vereinigungen der Ordensobern der Priester und Bruderorden 2006 wurde sie zur ersten Vorsitzenden der neu gegrundeten Deutschen Ordensobernkonferenz DOK gewahlt 1 Dieses Amt hatte sie bis 2010 inne Seit Januar 2015 ist Sr Maria Thoma Dikow Generaloberin Kloster in Deutschland BearbeitenBergkloster Heiligenstadt Bergkloster Bestwig Kloster OelinghausenSchulen in Deutschland BearbeitenWalburgisgymnasium und Walburgisrealschule in Menden Sauerland Engelsburg Gymnasium in Kassel Bergschule St Elisabeth Gymnasium und berufsbildende Schule in Heilbad Heiligenstadt Placida Viel Berufskolleg in Menden Sauerland Berufskolleg Bergkloster in Bestwig Berufskolleg Canisiusstift in AhausInternationales Engagement BearbeitenSeit 1923 sind die Schwestern der hl Maria Magdalena Postel auch international in Schulen Krankenhausern Einrichtungen der Seniorenhilfe und anderen sozial caritativen Institutionen tatig Bereits in den 1920er und 1930er Jahren wurden von Heiligenstadt aus neue Provinzen in den Niederlanden in Bolivien und Brasilien gegrundet In Bolivien arbeiten die Schwestern in Bermejo Cochabamba La Paz Oruro Santa Cruz de la Sierra Tarija und Vallegrande Seit 1998 sind die Schwestern ausserdem in Rumanien und seit 2001 auch in Mosambik aktiv Gemass dem Leitspruch ihrer Grunderin Die Jugend bilden die Armen unterstutzen und nach Kraften Not lindern setzen sie sich in allen Landern fur eine gute Schulbildung der Kinder Gerechtigkeit und eine menschenwurdige Versorgung der Menschen in allen Lebensphasen ein Literatur BearbeitenWilhelm Hunermann Die Seilertochter von Barfleur Lebensbild der heiligen Maria Magdalena Postel Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1956 Neuausgabe unter dem Titel Tochter des Sturms Verlag Petra Kehl Fulda 2006 Hrsg Kinderheilstatte Nordkirchen 100 Jahre Schwestern der hl M Magdalena Postel Heiligenstadter Schulschwestern in der Kinderheilstatte Nordkirchen Festschrift Eigenverlag Nordkirchen 1993 Heiligenstadter Schulschwestern 1862 1962 Selbstverlag Heiligenstadt 1962 kein Autor angegeben Weblinks BearbeitenWebseite der Schwestern der hl Maria Magdalena Postel Webseite der Schwestern der hl Maria Magdalena Postel in Brasilien portugiesisch Einzelnachweise Bearbeiten Artikel Aloisia Hoing erneut zur Generaloberin der Heiligenstadter Schulschwestern gewahlt vom 5 Januar 2009 auf Orden online abgerufen am 5 Januar 2009Normdaten Korperschaft GND 4298037 9 lobid OGND AKS LCCN n79076771 VIAF 125177263 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwestern der hl Maria Magdalena Postel amp oldid 228177617