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Die St Marcus Kirche ist eine evangelische Kirche die Ende des 12 Jahrhunderts im ostfriesischen Marx erbaut wurde Sie ist neben den Gotteshausern von Asel Buttforde und Middels Osterloog eine von nur vier erhaltenen Granitquaderkirchen Ostfrieslands 1 Die Kirche ist als Baudenkmal ausgewiesen St Marcus Kirche in Marx Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie St Marcus Kirche gilt als die alteste Steinkirche der Gemeinde Friedeburg Der Ortsname Marx ist vermutlich von St Marcus abgeleitet Errichtet wurde die Kirche am Ende des 12 Jahrhunderts Als Baumaterial nutzten die Dorfbewohner die von den Eiszeiten auf der Geest in Form von grossen abgerundeten Blocken abgelagerten Findlinge aus Granitstein 2 Da diese in der Region nur sparlich vorhanden sind wurde das Baumaterial ausserst sparsam eingesetzt Zu einer neuen Verwendung kamen dabei auch Steine von Megalithgrabern In Etzel befinden sich diese in der Nordwand 3 Die Monumentalitat der Bauten ist nur vorgetauscht Die Granitsteine wurden fur den Kirchbau gespalten Die dadurch entstandene gerade Flache diente als Schauseite und zeigt nach aussen Wahrend der Rand ringsherum begradigt wurde sind die Innenseiten ganzlich unbearbeitet Die Steine ruhen auf den relativ schmalen Randern Im Kirchenschiff wurde zudem eine Innenwand aus Backsteinen aufgemauert Zwischen den beiden Mauern befindet sich ein Mortel aus Steinabfallen und Muschelkalk Das so entstandene Bauwerk war ausserst instabil Mehrfach musste es durch Maueranker gesichert werden Nach der Reformation wurden die Portale in der Nord und Sudwand zugemauert der Fussboden erhoht sowie die Sudfenster vergrossert um mehr Licht in das Gebaudeinnere zu lassen Heute wird das Gebaude durch ein Portal in der 1841 grosstenteils mit Backsteinen neu errichteten Westwand betreten In den Jahren 1957 1958 wurde der Fussboden um weitere 40 Zentimeter erhoht 2 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp St Marcus Kirche EingangDie St Marcus Kirche ist eine Rechteckeinraumkirche mit halbrunder Apsis 1 die im Stil der Romanik erbaut wurde Als uberwiegende Baumaterialien fanden mehr als sechs Sorten Granitquader Verwendung deren Ursprung dem Eiszeitalter zuzurechnen ist Die Innenarchitektur ist typisch fur die mittelalterlichen Kirchen Ostfrieslands Der Innenraum ist mit einer flachen Balkendecke versehen Die Wande sind weiss getuncht In die Mauer der Nordwand der Apsis und des Chores sind Sakramentsnischen eingelassen Sie sind mit breiten bandartigen Streifen von roter Farbe umrahmt und mit einem Kreuz bekront Von der ursprunglichen Ausmalung der Kirche zeugen zudem zwolf Weihekreuze die an den Wanden erhalten blieben Sie sollen auf die Junger Jesu hinweisen In der Nordwand befinden sich noch die romanischen Fenster wahrend die Fenster in der Sudseite nachtraglich vergrossert wurden 1 Uber dem an der Westseite entstandenen neuen Portal befinden sich die Buchstaben S D G fur Soli Deo Gloria lateinisch fur Allein Gott gebuhrt die Ehre Der Glockenturm ist wesentlich junger als die Kirche Er wurde 1660 erbaut 2 und ruht auf einem Fundament von Findlingen Das aufgehende Mauerwerk besteht aus Backsteinen Wegen des instabilen Baugrundes hat sich der Turm im Laufe der Jahrhunderte stark geneigt Er wurde 1990 renoviert hat dabei aber seine Schieflage behalten 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp Rohlfs Orgel von 1823Altester Ausstattungsgegenstand ist der romanische aus Granit gehauene Weihwasserkessel Er wird auf die erste Halfte des 13 Jahrhunderts datiert Die Empore liess Pastor Martin Eschershausen 1711 einbauen Im Jahre 1797 wurde ihre Brustung von dem Friedeburger Maler P L Bergner mit Bildnissen der zwolf Apostel bemalt 1 Im Grabkeller unter dem vorderen Raum des Chores sind Mitglieder der Familie von Capelle beigesetzt Ursprunglich war der Eingang mit einem grossen schweren Stein bedeckt Dieser wurde 1957 1958 an der Sudseite der Kirche aufgestellt Ausserdem erinnern Wappen Spiess Degen und Steigbugel die dem Grabstein gegenuber an der Nordseite angebracht sind an den Drosten zu Capelle 1 Altar und die Kanzel wurden von Johann Renken Schmidt gestiftet Der Taufstander aus Holz in Pokalform ist ein Werk des Jahres 1695 Er ist farbig ausgestaltet und mit einer goldenen Inschrift versehen Die Kirchengemeinde erhielt ihn als Vermachtnis des Kirchverwalters und Fendrich der Stadt Aurich 1 An den Wanden befinden sich drei Gemalde auf denen Martin Luther Philipp Melanchthon sowie eine Abendmahlsszene aus dem Johannesevangelium dargestellt sind 1 Der Kronleuchter uber der Taufe stammt aus dem Jahre 1654 und wurde von Ortgiese Ziersen Klenke gefertigt Die anderen Leuchter wurden im Jahre 1883 gefertigt Die Orgel wurde 1820 bis 1823 von Johann Gottfried Rohlfs aus Esens ursprunglich uber dem Altar in der Apsis geschaffen Eigens dafur wurde eine Empore gebaut und die dort vorhandenen Fenster zugemauert Bei der Kirchenrenovierung 1957 1958 wurde sie auf die Westempore gestellt Im Zuge dieser Arbeiten wurde die Orgel umgebaut und die ursprunglich seitenspielige Anlage durch einen vorderspieligen Spieltisch einschliesslich Registeranlage und Balganlage ersetzt 1 2002 wurde die Orgel anlasslich der Restaurierung in den Originalzustand versetzt 4 In der Kirche erinnert eine Holztafel an 37 Gefallene und Vermisste des Ersten Weltkriegs Ein gerahmtes Blatt erinnert mit Namen und Fotografien an die 218 Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkriegs Die noch vorhandenen Kirchenbucher wurden 1722 begonnen Die alteren wurden bei einem Brand im Jahre 1716 vernichtet Der Kirchhof wird noch als Begrabnisstatte genutzt Zur Kirchengemeinde Marx gehoren etwa 1100 Seelen Siehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenHermann Haiduck Die Granitquaderkirche von Marx In Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 35 Ostfriesland Theiss Verlag Stuttgart 1999 ISBN 978 3 8062 1415 4 S 181 183 Friederike Bungenstock Klaus Dieter Meyer Zeugen der Eiszeit in den Wanden der Kirche von Marx Niedersachsisches Institut fur historische Kustenforschung Wilhelmshaven 2003 Hermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 25 f 29 31 33 36 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marcus Marx Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinde Ev luth St Marcus Kirche Marx Ev luth Kirchenkreis Harlingerland St Marcus Kirche Marx Arnold Meyer Granitquaderkirche St Marcus in Marx Ostfriesland St Marcus Kirche Friedeburg Marx Projekt Gefallenendenkmaler MarxEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Homepage der Kirchengemeinde Ev luth St Marcus Kirche Marx abgerufen am 18 Dezember 2022 a b c Ostfriesland St Marcus Kirche Friedeburg Marx abgerufen am 18 Dezember 2022 Arnold Meyer Granitquaderkirche St Marcus in Marx abgerufen am 18 Dezember 2022 Reinhard Ruge NOMINE e V Marx Ev luth Marcus Kirche Orgel von Johann Gottfried Rohlfs 1823 abgerufen am 18 Dezember 2022 53 435857 7 855364 Koordinaten 53 26 9 1 N 7 51 19 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marcus Kirche Marx amp oldid 228963640