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Die katholische Pfarrkirche Saint Nicolas des Champs wurde im 15 Jahrhundert im Stil der Spatgotik errichtet Sie befindet sich in der Rue Saint Martin Nr 254 im 3 Arrondissement von Paris Die nachsten Metrostationen sind Reaumur Sebastopol und Arts et Metiers der Linien 3 4 und 11 1887 wurde die Kirche in die Liste der franzosischen Baudenkmaler als Monument historique aufgenommen Saint Nicolas des ChampsWestfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 1 1 Westportal 2 1 2 Sudportal 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 4 Orgeln 5 Bestattungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits gegen Ende des 11 Jahrhunderts errichtete die Abtei Saint Martin des Champs eine dem heiligen Nikolaus geweihte Kapelle fur die Handwerker und Bauern die sich in der Umgebung angesiedelt hatten In einer Bulle des Papstes Calixtus II aus dem Jahr 1119 ist diese Kapelle Saint Nicolas erwahnt der Ende des 12 Anfang des 13 Jahrhunderts ein grosserer Kirchenbau folgte von dem nichts erhalten geblieben ist 1184 wurde Saint Nicolas des Champs Pfarrkirche Die heutige Kirche wurde zwischen 1420 und 1480 errichtet und im 16 und Anfang des 17 Jahrhunderts vergrossert 1615 waren diese Bauarbeiten abgeschlossen 1668 erhohte man den Turm um eine Etage In der Mitte des 18 Jahrhunderts gestaltete man dem Zeitgeschmack entsprechend die Pfeiler des Chores zu kannelierten dorischen Saulen um und ersetzte die alten Bleiglasfenster durch weisse Scheiben Wahrend der Franzosischen Revolution wurde die Kirche geschlossen und zum Tempel des Hymen und der Treue umgewandelt 1802 wurde sie wieder fur den Gottesdienst geweiht Architektur Bearbeiten nbsp Westfassade mit Rosette und MasswerkfensterAussenbau Bearbeiten Uber dem sudlichen Seitenschiff hinter dem rechten Giebel zuruckversetzt erhebt sich der Glockenturm dessen untere Stockwerke aus dem 15 Jahrhundert stammen Er ist auf allen drei Etagen und auf allen vier Seiten von spitzbogigen gekuppelten Klangarkaden durchbrochen An seiner Westseite ist ihm ein schlanker sechseckiger Treppenturm vorgelagert Der Giebel der Westfassade ist von einer Rosette durchbrochen Darunter offnet sich ein grosses Spitzbogenfenster mit Masswerk im Flamboyantstil Westportal Bearbeiten Das Westportal wird von einem mit Krabben und Fabelwesen besetzten Kielbogen uberfangen und von Archivolten gerahmt Auf den inneren Bogenlaufen sind Engelsfiguren dargestellt die unter kunstvollen Baldachinen sitzen und die Leidenswerkzeuge tragen Die ausseren Bogenlaufe sind mit Weinblattern und Trauben verziert Die Skulpturen zu beiden Seiten des Portals wurden um 1843 von Louis Desprez ausgefuhrt und ersetzten die ursprunglichen wahrend der Revolution zerstorten Statuen Sie stellen die Apostel Petrus und Paulus dar die heilige Cacilia die Schutzheilige der Kirchenmusik die heilige Genoveva die Stadtpatronin von Paris den heiligen Nikolaus und Johannes den Taufer Sudportal Bearbeiten nbsp RenaissanceportalDas Sudportal wurde um 1580 nach Planen von Philibert Delorme errichtet Es wird von vier kannelierten Pilastern mit reich verzierten korinthischen Kapitellen gegliedert Dazwischen befinden sich Medaillons aus schwarzem Marmor von denen Girlanden ausgehen Daruber verlauft ein Fries aus Arabesken Eierstab und anderen Zierformen Er wird von einem Dreiecksgiebel mit zwei musizierenden Engeln bekront Die Bogenzwickel uber dem Eingang sind mit Reliefs von Engelsfiguren gestaltet Innenraum Bearbeiten nbsp Kirchenschiff nbsp Innenraum mit Blick zur OrgelDer Innenraum ist in funf Schiffe und 13 Joche gegliedert Die ersten sieben Joche des Hauptschiffes und des inneren sudlichen Seitenschiffes stammen noch aus der gotischen Bauphase Sie unterscheiden sich durch ihre spitzbogigen Arkaden von den vier ostlichen Jochen die Rundbogenarkaden besitzen und wie die beiden nordlichen Seitenschiffe und das aussere sudliche Seitenschiff im 16 Jahrhundert hinzugefugt wurden Die beiden letzten Joche und der Chor mit Chorumgang und Kapellen entstanden zwischen 1613 und 1615 Das zweigeschossige Mittelschiff ist mit einem Kreuzrippengewolbe gedeckt und mundet in den halbrund geschlossenen Chor der im 18 Jahrhundert umgestaltet wurde Ein Querhaus gibt es nicht Ausstattung BearbeitenDer monumentale Hauptaltar aus Marmor wurde 1629 von dem Bildhauer Jacques Sarazin 1592 1660 geschaffen Die Gemalde Les Apotres au tombeau de la Vierge Die Apostel am Grab Mariens und L Assomption de la Vierge Himmelfahrt Mariens wurden von Simon Vouet 1590 1649 ausgefuhrt Die Kirche ist mit zahlreichen Gemalden ausgestattet L Ascension Christi Himmelfahrt von Claude Vignon 1593 1670 im rechten Seitenschiff Sainte Genevieve gardant ses moutons Die heilige Genoveva hutet Schafe von Etienne Jeaurat 1699 1789 Altarbild in der Genovevakapelle Le Bapteme du Christ Taufe Christi von Gaudenzio Ferrari 1484 1546 in der Nikolauskapelle des Chorumgangs La Circoncision Beschneidung von Louis Finson 1580 1617 in der Reliquienkapelle des Chorumgangs La Vierge de la famille de Vic Die Jungfrau der Familie Vic von Frans Pourbus dem Jungeren 1569 1622 in der Annenkapelle L Assomption Himmelfahrt Mariens L Annonciation Verkundigung Le Christ ressuscite apparaissant a sa mere Der Auferstandene erscheint seiner Mutter von Georges Lallemant um 1575 1636 Deckengemalde der Annenkapelle La Circoncision Beschneidung von Giovanni Battista Trotti 1555 1619 in der Erloserkapelle La Vierge de la Pitie Pieta von Georges Lallemant im nordlichen Seitenschiff L Adoration des Bergers Anbetung der Hirten von Noel Nicolas Coypel 1690 1734 in der MarienkapelleOrgeln Bearbeiten nbsp Hauptorgel nbsp ChororgelDie Hauptorgel ist ein Werk des Orgelbauers Francois Henri Clicquot und stammt aus dem Jahr 1777 1930 wurde sie von Victor Gonzalez erneuert Sie wird bekront von einer Skulptur des heiligen Nikolaus den musizierende Engel umgeben 1905 wurde der Orgelprospekt 1927 der instrumentale Teil in die Liste der Monuments historiques aufgenommen Das Instrument hat 58 Register auf funf Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch Das Instrument befindet sich zurzeit in einem unspielbaren Zustand 1 I Positif C g31 Montre 8 2 Bourdon 8 3 1e Flute 8 4 2e Flute 8 5 Prestant 4 6 Nasard 2 2 3 7 Doublette 2 8 Tierce 1 3 5 9 Cornet V 8 10 Plein jeu III11 Hautbois 8 12 Cromorne 8 13 Trompette 8 14 Clairon 4 II Grand Orgue C g315 Montre 16 16 Bourdon 16 17 Montre 8 18 Flute 8 19 Bourdon Flute 8 20 Gros Nasard 5 1 3 21 Prestant 4 22 Grosse Tierce 3 1 5 23 Nasard 2 2 3 24 Doublette 2 25 Tierce 1 3 5 26 Cornet V 8 27 Plein jeu IV28 1e Trompette 8 29 2e Trompette 8 30 Voix humaine 8 31 Clairon 4 III Recit expressif C g332 Bourdon 8 33 Flute 8 34 Dulciane 8 35 Voix celeste 8 36 Flute 4 37 Flageolet 2 38 Plein jeu V39 Cornet IV40 Bombarde 16 41 Trompette 8 42 Hautbois 8 43 Clairon 4 IV Bombarde C g344 Bombarde 16 45 Trompette de bombarde 8 V Echo C g346 Bourdon 8 47 Flute 8 48 Trompette 8 Pedale C g149 Soubasse 16 50 Flute 16 51 Bourdon 8 52 Flute 8 53 Flute 4 54 Bombarde 16 55 Trompette 8 56 Clairon 4 Koppeln I II III II IV II I P II P III PAn dieser Orgel war Louis Braille der Erfinder der nach ihm benannten Blindenschrift als Organist tatig 2 Bestattungen BearbeitenIn der Kirche sind beruhmte Personlichkeiten beigesetzt wie Guillaume Bude Theophile de Viau Pierre Gassendi und Madeleine de Scudery Literatur BearbeitenGeorges Brunel Marie Laure Deschamps Bourgeon Yves Gagneux Dictionnaire des Eglises de Paris Editions Hervas Paris 2000 1 Auflage 1995 ISBN 2 903118 77 9 S 306 309 Jean Colson Marie Christine Lauroa Hrsg Dictionnaire des Monuments de Paris Paris 2003 1 Auflage 1992 ISBN 2 84334 001 2 S 722 723 Aline Dumoulin Alexandra Ardisson Jerome Maingard Murielle Antonello Paris D Eglise en Eglise Editions Massin Paris 2008 ISBN 978 2 7072 0583 4 S 55 61 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Nicolas des Champs Paris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise Saint Nicolas des Champs in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Orgel von Saint Nicolas des Champs in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Orgel in St Nicolas des Champs Paris abgerufen am 14 Juli 2017 Detlef Schneider Louis Braille erfand die Blindenschrift In Chrismon 20 Dezember 2018 evangelisch de abgerufen am 16 Juni 2019 48 865503 2 354137 Koordinaten 48 51 55 8 N 2 21 14 9 O Normdaten Geografikum GND 4679490 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nicolas des Champs Paris amp oldid 224753507